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- Gün 10
- 27 Haz 2024 13:31
- ☁️ 14 °C
- Yükseklik: 2.248 m
AvusturyaHochlichtspitze47°12’53” N 10°2’45” E
Etappe 08/28

Von der Göppinger Hütte zur Freiburger Hütte
Nachdem gestern Abend Wetten abgeschlossen wurden, welche Wetterapp für heute das richtige Wetter vorhersagt, kam heute morgen die große Enttäuschung. Es lagen alle daneben. Am nächsten kam noch die App von Kachelmann Wetter, bei der ein Modell durchgängig Regen vorhergesagt hat - und so kam es dann auch 😬.
Der kleinste gemeinsame Nenner der Apps war, daß es spätestens um 09:00 aufhören soll zu regnen. Soll.
So ab 08:30 zogen die ersten los und verschwanden schnell in Wolken und Regen. Wir waren ja auf über 2200 m und es deutete sich an, daß die Wolken und damit der Regen im Tal hängen bleiben würden.
Ich startete mit den Letzten kurz nach 09:00. Und es kam so.
Es regnete den ganzen Tag durch.
Die originale Route war wegen zu viel Restschnee noch nicht passierbar, also stand gleich mal ein Abstieg von reichlich 700 Hm über durchweichte Schneefelder an. Durch das Alter waren die sehr kompakt, nur die oberen Zentimeter waren durch den Regen etwas aufgeweicht, so daß der Abstieg problemlos war. Bei ca. 1900 Hm war auch das letzte Schneefeld geschafft und es ging auf guten Wegen/Trampelpfaden zügig bergab.
Warum auch immer, aber auf jeden Fall hatte ich meinen Regenschirm am Rucksack gelassen und nur Regensachen an. Der Regen war ganz gleichmäßig, ziemlich intensiv und es waren große Tropfen. Naja, irgendwann kam der Regenschirm dann zum Einsatz. Leider etwas spät. Hat aber die restlichen 2,5 Stunden gute Arbeit geleistet. Schade, hätte ich den gleich von Beginn an genommen, hätte ich vermutlich nur Schweiß unter der Regenjacke gehabt.
Vielleicht lag es auch daran, daß ich alle Lüftungsschlitze an der Regenjacke offen hatte, aber naja, hier gibt es einen guten Trockenraum, wo die Klamotten jetzt hängen.
Nur soviel, beim Ausziehen der Jacke lief aus beiden Ärmeln Wasser 🤪.
Ansonsten gibt es nicht viel spannendes heute. Ich habe nach dem Abstieg zwei Gruppen überholt, die vor mir gestartet waren. Einmal Speed Hiking sozusagen. Ich habe heute aber auch die Straße statt dem Lechweg genommen. Da hatte ich wenigstens nur Wasser und nicht noch Matsch und rutschige Felsen auf dem Lechweg.
Ah, ein paar Rindviecher haben mich heute geärgert. Die gingen vor mir auf der Straße so vor sich hin. Seeehr langsam, Rindviecher haben halt ne andere Zeitrechnung, oder so.
Ich habe mich halt etwas bemerkbar gemacht. Mit den Stöcken auf der Straße rumgeklappert, Hohoho gerufen und so Zeug eben. Eine Kuh blieb stehen, drehte sich um und hat einfach eine Minute blöd geguckt. Dann ging sie gaaaanz langsam weiter. So langsam hatte ich dann auf die Gruppe aufgeschlossen, aber was willste machen, siehst nur ein paar Hinterteile und langsam hin und her pendelende Kuhschwänze. Also etwas lauter gerufen: " Hohoho, macht mal kurz Platz, ich will nur mal schnell vorbei und ins trockene ... ."
Irgendwie war das "Hohoho" aber ein Trigger, die Erste lief plötzlich schneller und bog in die Wiesen und Sträucher ab, darauf folgten alle anderen. Bis auf eine. Die lief jetzt zwar etwas schneller, aber immer wenn ich an ihr vorbei spurten wollte, wechselte sie die Straßenseite. Das ging ein paar Mal so. Zwischendurch kleckerten auch noch Verdauungsreste auf die Straße, denen ich ausweichen musste.
Plötzlich, an einer Stelle wo neben der Straße nur junge Felsen, triefendes Gestrüpp, Matsch und Bäume, kurz, kein Platz zum ausweichen war, dreht das Bist sich um und blickt mich an, so von unten. Also irgendwie war die Stelle schon auch strategisch gut gewählt.
Vor mir das störrische Biest und hinter mir die 5-6 anderen, an denen ich ja schon vorbei war.
Naja, irgendwie wollte ich etwas deeskalieren.
Ich weiche also von der Straße ab und Versuche, beruhigend auf die Biester einzureden. Das hat auch geklappt, fast.
Ich stand ja nun in der matschigen Wiese, zwischen den Sträuchern und Felsklötzen. Eine von den schon überholten kam ganz langsam aber sicher weiter auf mich zu. Den Kopf so unten und mich direkt im Visier. Keine Ahnung, vielleicht lag es auch an meinem Outfit mit dem roten Gamaschen, dem leuchtend blauen Regenschutz vom Rucksack und dem am Rucksackgurt befestigten Regenschirm. Tja und jetzt? Da die anderen das Interesse an mir verloren hatten, bin ich ganz langsam, ohne meinem Verfolger direkt in die Augen zu schauen, unter beschwichtigendem Gemurmel zurück in Richtung Straße.
Zum Glück kam da gerade ein Auto, was die Truppe ablenkte und durcheinander brachte. Ich nutzte die Chance und spurtete auf die Straße und brachte erstmal wieder Abstand zwischen mich und die Biester.
Ein ganzes Stück später drehe ich mich um und will ein Foto machen - laufen die Rindviecher immernoch auf der Straße hinter mir her. Also kein Foto und erstmal weiter. Ein Bus - welch eine Versuchung dem Regen zu entkommen - hat sie dann endgültig von der Straße vertrieben. Vielleicht gab's da auch lecker Gras, oder so.
Naja, kurz vor Ankunft an der Freiburger Hütte hat's dann mal aufgehört zu regnen, so für 10 Minuten.
In der Hütte angekommen, eingecheckt, geduscht (ok, nur unten rum, das Wasser ist gerade mal flüssig - egal, morgen Hotel) und jetzt Beine lang gemacht.
Und jetzt kommt die schlechte Nachricht.
Auf dem Abschnitt nach meinem Pausentag in Klösterle sind einige Wege wegen Restschnee noch nicht begehbar und auf jeden Fall die nächsten beiden Hütten scheinen noch geschlossen zu sein.
Ich muss jetzt mal morgen Abend, bzw. am Samstag recherchieren, wie die Lage ist und ob/wie es weitergeht.
Über 2000 m liegt halt zum Teil noch ziemlich viel Schnee. Die Chefin von einer Alpe hat mir gestern erzählt, das es Anfang Juni nochmal 30 cm Neuschnee gab ... .
Na mal sehen, die nächsten Etappen gehen halt zum Teil bis knapp 3000 m hoch, da macht man keine Experimente mehr.Okumaya devam et