• Grenzhopping

    19 september 2024, Bolivia ⋅ 🌬 17 °C

    76km
    477hm

    Die Nacht war eher unruhig, da der Wind sich wieder nicht legte. Und kalt war es auch: -11 Grad beim Aufstehen - und das trotz der warmen Dämpfe nebenan. Allerdings war aufgrund der Luftfeuchtigkeit auch alles eingefroren, so dass wir auf die Sonne warten mussten, die Zelt, Fahrräder und uns wieder aufgetaut hat. Aber der Nebel um unseren Campspot im Morgenlicht war einfach grandios!
    Der Radltag startete mit einem kurzen, steilen Aufstieg und einem illegalen 4km-Aufenthalt in Bolivien. Wir hatten uns für die Schmuggler-Route entschieden, die knapp 30km kürzer ist als der Normalweg und nur auf 4400m anstieg statt auf 4800m. Außer ein paar Lamas waren wir dort aber auch die einzigen. Wieder in Chile hatten wir einen anstrengenden Abschnitt mit unausweichlichem Waschbrett und starkem Seitenwind, außerdem noch 2 Flussüberquerungen. Dabei waren wir weiterhin von beeindruckenden Vulkanen umgeben.
    Zum Glück wurde die Straße danach etwas besser, führte durch ein Flusstal und bog mehr Richtung Osten ab, so dass wir den Wind im Rücken hatten. Die Landschaft wurde etwas grüner, wir fuhren an einem Fluss entlang und es gab sogar vereinzelt Bäume.
    So erreichten wir die offizielle Grenze von Chile nach Bolivien. Der Übertritt dauerte wieder über eine Stunde, da vor uns zwei Reisebusse angekommen waren und dann das System nicht funktioniert hat. Aber aus welchem Grund auch immer mussten die Fahrräder diesmal nicht angemeldet werden und das Gepäck wurde nicht gescannt. Sonst hätte es wohl noch länger gedauert. Da es schon recht spät war, suchten wir uns eine Herberge im bolivianischen Grenzort. Ziemlich hässlich, unfreundlich und überteuert, aber eine richtige Dusche hat schon was…
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