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  • Day 164

    Kerikeri - Gerard's & Kathryn's Home

    June 13, 2017 in New Zealand ⋅ ☀️ 14 °C

    Heute war mal wieder ein großer Tag im schönen Neuseeland. Begonnen hat er mit einem Frühstück, bei dem sowohl die Gäste (Melissa, Sophia, Linda, Julia und David) als auch die Gastgeber (Gerard, Kathryn, Casey und Oma) dabei waren. Lecker Porridge mit lecker Tamarillos aus dem eigenen Garten, das Ganze mit Blick auf den See. Es gefällt uns hier so gut, dass wir übermorgen nochmal hierher kommen für eine letzte Nacht.

    Dann ging es per Auto nach Paihia, wo wir auf den Katamaran der Firma Explore stiegen, um eine Tour durch die Bay of Islands zu machen. Als erstes wurde Davids Cap von einem Ami namens Doug registriert, der aus der einzigen blauen Stadt im roten Meer Kansas kam (bezogen auf die Wählerschaft). Man kam direkt ins Gespräch und bleibt auch in Kontakt. Netter Kerl.

    Wir fuhren also in die Bucht. Zunächst nach Russell, wo wir am Vortag schon mal waren, und weitere Gäste dazu kamen. Dann ging es an die Küste von Roberton Island. Dieses wurde 1971 von einem Privatmann gekauft. Seitdem sind hier nur noch einheimische Tiere und das bereits gerodete Land ist mit 20.000 Bäumen neu bepflanzt. Das Experiment lief so gut, dass die Insel mittlerweile sogar das Kiwi Vogel Maximum erreicht hat (33). Sehr starker Auftakt.

    Wir cruisten weiter an verschiedenen Inseln vorbei, lieferten einige Gäste auf einem kleineren Boot ab, die eine Spezialtour machen und fuhren weiter auf das offene Meer um Delphine zu finden und zu beobachten. Dieser Versuch wurde dann nach ca. 15 Minuten abgebrochen, da keine zu sehen waren. Der Tee zum Aufwärmen war leider doch nicht gratis. Nun gut.

    Weiter ging es zum Ziel der Reise, dem "Hole in the Rock", dazu später mehr, denn plötzlich drehten wir ab. Eine ganze Bande an Common-Delphinen gesellte sich zu uns. Wir erwarteten sie aus der Ferne zu sehen, doch sie lieben es an der Front des Katamarans hin und her zu schwimmen und den Effekt des Bugs zu ihrem Spaß auszunutzen. Das wiederum ist der Hammer für die Leute auf dem Boot. Sowohl vorne, als auch an jeder Seite des Bootes wurde juchzend auf das Meer gezeigt weil wirklich überall Delphine sprangen! Wir haben hammer Videos gemacht.

    Als Krönung konnten wir uns vorne über die Reling legen und ca. 1,5 m über den Tieren alles beobachten. Was für ein Erlebnis. Und das Ganze ging nicht so lange bis die Kollegen keine Lust mehr hatten. Wir mussten abdrehen und wegfahren, um das Spiel zu stoppen. Die Tour hatte sich zu dem Zeitpunkt schon gelohnt.

    Weiter ging es zum "Hole in the Rock", dies ist ein riesiges Steinloch im Felsen der Insel, der 144 Inseln der Bucht, welche am weitesten im Meer liegt. Das Loch war halb mit Wasser gefüllt, sodass man mit einem Boot hätte hindurchfahren können. Ändert sich halt durch die Gezeiten, kennen wir Norddeutschen ja. An der Spitze des Festlandes steht hier noch ein schön anzusehender Leuchtturm, der außer Betrieb ist. Das alte Haus des Wärters ist nun eine Campinghütte.

    Zurück in der Bucht ging es nach Urupukapuka. Dies ist die einzige öffentliche Insel, auf der man übernachten darf. Wir waren für 1,5 Stunden dort. Als erstes gab es ein super leckeres Grillbuffet mit Hähnchen, Wurst und Rind, sowie Süsskartoffeln, Pilzen, Nudeln, Salat etc. Es war herrlich und wurde auf einer Bank in der prallen Sonne mit Blick auf das Meer eingenommen. Danach gingen wir noch auf den nächsten Hügel für einen Verdauungsspaziergang inklusive Blick über die gesamte Insel.

    Mit dem Katamaran ging es danach zurück nach Paihia. Statt zurück in unser großartiges AirBnb zu fahren, ging es noch auf einen Walk auf der anderen Seite der Bucht, dem nördlichen Teil. Hier war die erste europäische Siedlung in Neuseeland, Anfang des 19. Jahrhunderts.

    Der Weg beginnt mit vielen Informationen und einem tollen Blick über das gesamte Areal und das Meer. Man kann verstehen, warum sie sich damals dieses Stück Land ausgesucht haben. Im Laufe des Weges gibt es immer mehr sehr detaillierte Infos zu den Personen, die hier lebten. Am Ziel, der kleinen Bucht in der die Häuser standen, waren noch die Spuren der Zivilisation zu erkennen und der beste Blick auf die gesamte Bay of Islands. Es wurde wirklich sehr viel Liebe ins Detail gesteckt und ein toller Wanderweg gebaut.

    Zurück ging es moderat bergauf und der untergehenden Sonne entgegen über 30 km Schotter nach Hause zu Gerard und Kathryn. Diese kamen in den Norden, um ihre kranken Eltern zu pflegen. Kathryn's Mutter ist dement und lebt mit im Haus. Sie hat uns mehrmals kennengelernt. Es war irgendwie sehr traurig anzusehen.

    Gleichzeitig hat Gerard, ein Containerschiffkapitän in Rente, einen herben, sarkastischen Humor und jede Menge Ahnung von der Natur und den Sternen und vielen anderen Dingen. Er zeigte uns u.a. den südlichen Sternenhimmel und wie man Macadamia Nüsse trocknet und verarbeitet. Wir haben über Schifffahrt gesprochen und David hat im Gegenzug seinen Drucker repariert.

    Später, als wir dann im Bett lagen, merkten wir das erste Mal ganz deutlich, wieviel Input an Natur, Menschen, Dingen und Hintergründen und allgemein Wissen auf uns in Neuseeland eingeprasselt ist. Immer in Verbindung mit Bewegung an der frischen Luft, die einem extrem gut tut. Unsere Zeit hier neigt sich dem Ende zu und wir merken, dass wir ein hohes Tempo gegangen und davon geschlaucht sind. Wir waren nie gestresst, sondern einfach hungrig.

    In nur 5 Tagen geht es nach Fiji, was die ganze Zeit soweit weg schien, doch die Zeit rennt. Wir schliefen ein, mit dem guten Gefühl morgen unser Ziel, den nördlichsten Punkt Neuseelands zu erreichen und dem Wissen, dass wir in unserer Zeit in Fiji mal eine ganz ruhige Kugel schieben. Hoffentlich kann David das dann auch.
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