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  • Day 219

    Nashville - Country Music Hall of Fame

    August 7, 2017 in the United States ⋅ 🌙 23 °C

    Der heutige Tag stand ganz im Zeichen des Roadtrips nach Nashville. Mit unserem Nissan ging es los auf die große Fahrt nach Tennessee ins Herz der Vereinigten Staaten. Wir fuhren 7,5 h Richtung Norden und hielten dabei natürlich ein paar mal an. Viel schneller geht es wohl aber nicht. Unsere Autobahn ist aufgrund der offenen Höchstgeschwindigkeit daher auch fast jedem, den wir auf unseren Reise getroffen haben, ein Begriff. Die sind alle etwas neidisch darauf.

    Entgegen unserer Vorstellung von den USA sahen wir die ganze Zeit dichte Wälder, kaum eine Stadt und Grünflächen. Der Ausblick war wirklich schön und nochmal ganz anders als vor 2 Wochen in Kalifornien, wo es sehr trocken war und natürlich auch ganz anders als auf den anderen Stationen unserer Reise.

    Genauso wie wir es uns vorgestellt haben sind jedoch die Leute und die Geschäfte sowie die Werbetafeln für diese Geschäfte. Jeder noch so kleine Laden hat einen riesigen Mast mit Werbebanner, um auf ihn hinzuweisen. Jede kleine Abfahrt hat mindestens 5 Fast Food Restaurants mit dicker Werbung. Anwälte bringen ihr Konterfei auf Wertetafeln verteilt über mehrere 100 km. Wie im Film.

    In Nashville angekommen fällt einem direkt die Skyline ins Auge. Diese ist vielleicht mit Dallas zu vergleichen, jedoch sind die Gebäude kleiner. Es ist jedoch so aufgebaut, dass man richtig gut zu Fuß von einem Highlight zum nächsten gehen kann. Das ist für Amerika schon relativ einzigartig. Nach dem Footballspiel könnte man quasi in 5 Minuten in der Kneipe in der Innenstadt sein. Nur spielt halt zur Zeit keiner Football.

    Unser Airbnb ist brandneu und noch nie wirklich bewohnt gewesen. Daher fehlen einige Dinge in der Küche, aber wir sind ja einfallsreich. Sauber und groß ist es jedenfalls.

    Am ersten Abend fuhren wir ins legendäre Bluebird Café. Hier war der Singer Songwriter Abend. Wir schauten 25 Sänger und Sängerinnen, die ihre Songs vorstellten. Fast alle in einer Qualität, dass man in Deutschland dafür Eintritt verlangen muss. Im Bluebird wurde Garth Brooks entdeckt und jede Menge Stars gehen immer wieder auf diese kleine Bühne mit einem Mikro zurück. Der Song steht im Vordergrund, das Publikum sitzt, die Atmosphäre ist intim. Auch Dave Grohl war 2014 hier für Sonic Highways. Starker Abend.

    08.08.17
    Der Tag begann mit Kochen und Reiseplanung. Flüge wurden gebucht, Leihwagen gemietet.

    Dann ging es los. Die "Country Music Hall of Fame" stand auf dem Programm. Also schnell mit dem Uber zur Fußgängerbrücke, um von dort aus dem Ziel entgegen zu gehen. Die Fussgängerbrücke ist eine der größten in Nordamerika. Man kann herrlich die ganze Stadt sehen und läuft direkt nach Downtown.

    Im Museum angekommen buchten wir auch die Tour durch das legendäre RCA Studio B. Hier hat u.a. Elvis mehr als 230 Songs aufgenommen. Was für ein Atmosphäre in dem Raum zu stehen, in dem so viele Songs entstanden sind, die jeder kennt. Das Studio liegt direkt an der Music Row. Die heißt wirklich so und beheimatet noch heute fast ausschließlich Labels und Studios. Unser Guide Debbie war voll in ihrem Element.

    Zurück im Museum ging es über drei riesige Stockwerke durch die Geschichte der Country Music und damit verbunden auch die Geschichte der Stadt. Jedes Museum, das wir in den USA kennengelernt haben, ist richtig gut gemacht und so auch dieses. Es gibt jede Menge Einzelstücke in der Ausstellung (Elvis Caddilac mit TV und Echtgoldausstattung, Gitarren gebaut zwischen 1850 bis 2016, Dolly Parton's Original Notizblock mit den Lyrics zu Jolene, eine ganze Sektion mit Outfits von Shania Twain und so weiter). Man kann sich die Lieder der verschiedenen Künstler anhören, die häufig von den gleichen Musikern eingespielt wurden. Wir gingen an Wänden voller goldener Schallplatten entlang. Sie geben wirklich jedem guten Musiker Anerkennung und präsentieren 80 Jahre Musikgeschichte.

    Gegenüber in der Bridgestone Arena machte sich derweil John Mayer bereit, um aufzutreten. Da die Tickets aber sehr teuer waren ließen wir das aus.
    Wir aßen unser Mittag im Park in der Sonne und gingen dann langsam Richtung Broadway. Dieser sieht aus wie die Große Freiheit in groß. Statt mit leichten Mädchen wird allerdings ausschließlich mit Live Musik geworben. Die Bühnen der kleinen Clubs trennt meist nur eine einzige Wand. In wirklich jedem Laden ist es lohnenswert hinein zu gehen, ein Bier zu trinken und der Band zu zuschauen. Pausen sind nur 10 Minuten und dann geht es gleich weiter. Von morgens 10 Uhr bis nachts. Der Hammer.

    Nach zwei, drei Läden blieben wir im "Second Fiddle", wo Greg Klink mit Ryan Hartmann und ihrer Band spielten. Die sind beide Mitte 20 und haben es dermaßen drauf. Unfassbar. Jeder Bargast hatte auch die Möglichkeit zur Bühne zu gehen, nicht nur um zu tanzen oder sich mit den "Wuh-Girls" anzufreunden, sondern auch, um Musikwünsche abzugeben. Unsere Wünsche wurden direkt mit Freude gespielt. Wir hatten eine Menge Spaß und alle sangen mit. Der Abend war super und als die Band durch war, ging es nach einem Spaziergang über die Brücke zurück ins Airbnb in East Nashville.
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