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  • Day 2

    Porto & Gaia | Sightseeing

    May 3, 2023 in Portugal ⋅ ☁️ 20 °C

    Bevor das Wandern los geht, habe ich mir einen vollen Tag Zeit eingeräumt, um mir Porto anzuschauen. Wie ich neu gelernt habe ist auf der anderen Seite des Flusses schon Gaia und nicht mehr Porto. Daher gucke ich mir natürlich beides an. Beide Seiten sind wirklich schön, aber Porto kann doch etwas mehr bieten, wie ich finde. Man kann aber sehr gut drüben in Gaia sein, um Porto in seiner ganzen Pracht zu sehen. Und ich habe in Gaia sehr gut gegessen, aber von vorne…

    Nachdem ich heute morgen im Frühstücksraum meines Hostels gesessen und mir ein Weißbrot (yeay) mit undefinierbarerer Marmelade reingeschoben habe und es noch relativ ansehnliches Porridge mit verschiedenen Kernen gab, saß ein Inder - sein Name war Taschi (zumindest so ausgesprochen) - neben mir, der sich direkt ein Bier und zwar ein IPA zum Frühstück gesondert gekauft hat. Nachdem er einige Schlucke intus hatte, stelle er meiner gegenübersitzenden Genossin und mir direkt fragen. Wo wir herkommen, was wir hier machen, wo wir hinwollen. Als ich sein Bier musterte meinte er, er bereite sich auf das Oktoberfest in München vor. Ok. Ich fragte ihn, ob er weiß, dass es noch etwas hin ist, bis es los geht und er bejahte es. Ich hatte eher das Gefühl, dass er etwas Sprit brauchte, um mit der Damenwelt ins Gespräch zu kommen, aber das nur am Rande. Er erzählte einiges, holte seine Stadtkarte raus und berichtete was er so vor hat. Beide seine weiblichen Gesprächspartnerinnen hatten es anscheinend drauf, ihn irgendwann freundlich abzuwimmeln und ihn alleine dort sitzen zu lassen.

    Somit begann meine Stadterkundung. Das Wetter war prächtig, die Sonne schien, es waren ca. 23 Grad und ich machte mich im Kleid (ultraleicht und schnelltrocknend von Globetrotter, ja man!) auf ins Getummel. Ich hatte einige Spots, die ich nacheinander abklappern wollte. Darunter Parcques das Virtudes (ein vertikaler Park mitten in der Stadt), Miradoura da Vitoria (versteckter Aussichtspunkt), Jardim da Cordoaria (Park mit Baumalleen und Bänken zum Verweilen), sowie die schmalen Gassen vom Ribeira Viertel (das Viertel in dem ich wohne, direkt fussläufig zum Wasser) und natürlich das Wahrzeichen von Porto, die Ponte Dom Luis I, die lange Bogenbrücke (385 Meter lang über den Douro), die Porto mit Gaia verbindet. Eigentlich stand die Livraria Lello (die Kathedrale der Bücher), ein unglaublich schöner alter Bücherladen auch auf der Liste, aber dort war die Schlange so lang, dass ich ca. 2,5 Stunden hätte warten müssen. Dort hab ich mir ein selbstgemachtes Erdbeereis mit Zartbitterschokolade überzogen gekauft und habe die Leute beim Anstehen beobachtet.

    Die Brücke ist wirklich erstaunlich. Man kann sie sowohl ganz oben, auf oberster Ebene überqueren, wo auch die Bahn fährt, als auch auf der untersten Ebene. Dann wollte ich natürlich beides. Also einmal den Berg hochgekraxelt und oben entlang nach Gaia. Dort habe ich einen tollen Blick auf Porto bekommen, einem sehr guten Musiker gelauscht, bin an der Wasserpromenade spaziert und als es anfing zu tröpfeln, habe ich mir über Google ein gutes Restaurant rausgesucht, das ich auch nur empfehlen kann: Taberninha do Manel. Da kann man prima draußen unter großen Schirmen sitzen, auf Porto und die Brücke gucken und sehr gut essen. Ich hatte den fangfrischen Fisch (heute Cod, also Kabeljau) auf Kartoffeln und Spinat. Unglaublich lecker, hab alles weggeputzt. Dazu einen trockenen Weißwein und ein Sprudelwasser. Herrlich. Neben mir saß ein Pärchen (69 Jahre) aus New York, mit denen ich ins Gespräch kam. Einfach schön, wenn man die Zeit hat, um Geschichten auszutauschen. Beide total nett.

    Nach dem Restaurantbesuch war es immer noch zugezogen und sah aus als sollte es regnen. Und da ich eh schon alle wichtigen Spots abgelaufen bin, ging ich einfach nur 5 Meter weiter, um eine Portwein Verkostung zu machen. Cálem Porto ist eine der bekanntesten Weinkellereien für Portwein. Und eine super Wahl, da es mir wirklich gut gemundet hat. Dadurch, dass der Wein eher süß ist, war das mein Dessert. Der große Unterschied zwischen normalem Wein und Portwein ist die Gärung. Durch Zugabe eines hochprozentigen Weindestillats (77%) wird die Gärung unterbrochen. Der Restzucker des Portweins vergärt nicht zu Alkohol und gibt dadurch den süßen Geschmack.

    Zu meiner Überraschung rief während meines Weintrinkens meine ehemalige Mitbewohnerin von Lingen, Cindy, per Videocall an. Schöne Zufälle gibts. Gute Unterhaltungen hatte ich heute schon einige. So kann’s weiter gehen.
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