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- Day 5
- Saturday, May 6, 2023 at 3:58 PM
- ☀️ 20 °C
- Altitude: 38 m
PortugalAlém da Ribeira41°36’40” N 8°46’40” W
Hostal Reguenga | 27 km

Ein requested Check-Out um 8:30 Uhr bei einer Unterkunft würde mich normalerweise nervös machen, aber bei einer Herberge auf dem Jakobsweg ist es ganz normal. Wir - das aktuelle Standard-Duo Theo und ich (Hauptsache schnell vor der Koreanerin fliehen, die bei uns im Sechser-Zimmer und irgendwie strange war) - waren heute noch früher dran als die letzten Tage: um 7:40 Uhr ging es los. Rucksack geschultert und ab geht die Post. Der Himmel war wolkenbehangen mit weißen und grauen dicken Wolken. Es hatte nachts und am frühen Morgen geregnet. Aber entgegen der Wettervorhersage (Regel Nummer 1: Traue niemals den Wettervorhersagen in Portugal und Spanien) war es bereits zu unserer Startzeit schon wieder trocken. Die Wege waren jedoch fast auf den gesamten Strecken nass und die Luftfeuchtigkeit hoch.
Der Camino hielt heute richtig abwechslungsreiche Wege bereit. Durch dschungelähnliche Wälder, am Meer entlang, auf Holzplanken, durch Wohnorte, über den Fluss Cávado, an bewirtschafteten Feldern und Gewächshäusern vorbei - und das von stark bewölkt zu strahlend blauem Himmel. Übrigens: Alle Bauern und auch alle privaten Gärten hatten Zwiebeln gesät, David wäre begeistert gewesen. In der letzten Unterkunft gab es auch einen Kasten mit Zwiebeln zur Selbstbedienung, da hab ich natürlich auch zugeschlagen. Am Wegesrand hatte jemand seine Zitronen for free hingelegt, zum Mitnehmen. Da haben wir uns ebenfalls jeder eine geschnappt.
Um ca. 11 Uhr heute war etwas die Luft raus und wir stecken uns Kopfhörer mit Musik in die Ohren und marschierten einfach mal stramm über eine Stunde durch. Mir haben Peter Fox und Rihanna als erstes in den Allerwertesten getreten und dann kamen noch Jay-Z, G-Unit und Snoop Dogg um die Ecke, die kräftig nachgetreten haben. Das gab Schubrakete. Je mehr Motivation ich brauchte, desto dunkler wurden die Interpreten. Auch eine spannende Erkenntnis.
Dann war’s 12:20 Uhr und wir haben ein Restaurant angesteuert. Erstmal Kalorien wieder reinkriegen. Bei mir gabs gegrilltes Hähnchen mit Reis UND Pommes. Spannende Beilagen. Fleißig am Futtern kommt Gemma, 32, aus West-Australien rein. Wir kannten sie von der vorherigen Unterkunft. Eine super nette und lustige Frau. Sie ist jedoch am Morgen bereits um 6 Uhr los, um mehrere Pausen machen zu können. Sie setze sich zu uns und aß meinen Rest Pommes und Reis auf und bestellte sich auch noch was. Danach ging es zu dritt weiter. Theo ging voraus und Gemma und ich gackernd hinterher. Wir stellten schnell fest, dass wir uns sehr ähnlich sind. Entsprechend wollten wir gemeinsam in einer Herberge heute Abend unterkommen. Gemma hatte bereits morgens eine reserviert, dort fragten wir auch an - alles voll. Mist.
Dann checkten wir andere ab. Puh, auf der Ecke, wo wir hin wollten gar nicht so einfach. Online fand ich bei Booking eine Unterkunft, die noch Plätze frei hatten, wir gingen hin, da sie telefonisch nicht erreichbar waren, Fehlanzeige. Alles voll. Wie ließen Gemma ziehen, damit sie keine Zeit verliert. Die Dame von der Unterkunft empfahl uns ein Hostal, dass günstige Zweier-Zimmer anbot. Sie rief für uns dort an und reservierte für uns. Prima. Also noch 2 km zur neuen Unterkunft. Angekommen war dort ein älterer Herr. Er konnte nur portugiesisch und etwas spanisch. Also etwas hin und her und dann war alles geklärt. Morgen früh sollen wir einfach über den Notausgang raus und den Schlüssel in den Briefkasten werfen. Das ist ihm zu früh, da wird er noch nicht da sein. Ok. Prioritäten und Lösungen. Kein Problem. Endlich hatten wir eine Unterkunft. Erstmal Rucksack runter und Schuhe aus. Das war ein Tag. Schön, aber anstrengend. Plus 27 Kilometer auf dem Tacho. Jetzt erstmal Ruhe.Read more