Kilimanjaro - Northern Circuit

September - October 2023
A 25-day adventure by D.O.T Read more
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  • Day 16–18

    To the roof of Africa - Day 4

    October 3, 2023 in Tanzania ⋅ ⛅ 2 °C

    From Shira 2 to Moir Hut Camp

    Das heutige Fazit zuerst..... der für mich bisher mit Abstand beste Tag dieser Bergtour.

    Nachdem sich der Kili gestern Abend unsichtbar hinter einer dichten Wolkendecke versteckt hielt, hat es über die dunklen Stunden wieder völlig aufgeklart - das Wetter, meint es auch am vierten Tag ganz besonders gut mit uns.

    Heute war quasi fast schon ausschlafen angesagt. Erst um 06.30 Uhr, begrüßt mich Rama mit meinem Morgenkaffee - Asante sana!

    Wie jeden Morgen, steht wenig später eine Waschschüssel mit warmen Wasser vor dem Zelteingang - WashiWashi.

    Zwischendurch wird gepackt und der Schlafsack zusammen gerollt der auch deutlich unter dem angegebenen Komfort Limit von 0 Grad weiterhin prima wärmt - Morgenroutine auf dem Weg zum Dach Afrikas.

    Die vergangene Nacht, brachte ausreichend Schlaf und bis auf meine rechte Schulter geht's mir richtig gut - körperlich & mental!

    Kurt erfreute sich ebenfalls einer gesegneten Nachtruhe - prima, denn heute wird unser Höhenrekord von letztem Jahr in Marokko deutlich überschritten.

    Die 2stündige Wanderung zum Moir Hut Camp auf 4200 Höhe gelingt überraschenderweise völlig locker aus der Hüfte - einfach fantastisch, wenn ausreichend Energie zur Verfügung steht.

    Dort angekommen, wird noch schnell die Wasserflasche aufgefüllt denn....., der Wandertag ist noch nicht zu Ende.

    Auf geht's zum Akklimatisations Hike - ihr wisst ja..... walk high, sleep low.

    Ach ja, noch eine Anmerkung in ganz eigener Sache. Wer's mag, tagelang ungeduscht in völlig versüfften Klamotten rumzulaufen, ist bei einer Kilimandscharo Besteigung aber sowas von richtig.

    Ein sauberes Outfit und Etikette, interessieren hier absolut niemanden. Wie sagte unser Hauptguide Florence beim Pre Briefing in der Lindrin Lodge so treffend..... "Furzen gehört bei einer Kilimandscharo Tour einfach dazu".

    1695 Höhenmeter bis zum Gipfel!
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  • Day 16

    To the roof of Africa - Moir Hut Hike

    October 3, 2023 in Tanzania ⋅ 🌙 1 °C

    Auf geht's, noch a bisserl an die Höhe gewöhnen - mal kurz auf 4450 Meter.

    Hört sich beeindruckend an, ist es auch aber, heute läuft's einfach - im wahrsten Sinne des Wortes.

    Ganz offensichtlich, sind wir prima akklimatisiert, denn unseren neuen Höhenrekord, laufen wir fast ohne Anstrengung - Pole Pole sei Dank!

    Zurück im Camp, ist es Zeit für Lunch & Talk, danach wird ausgiebig im Zelt geruht - Tag 4, ist somit officially in the box!
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  • Day 16

    To the roof of Africa - Day 5

    October 3, 2023 in Tanzania ⋅ ⛅ 2 °C

    From Moir Hut to Old Pofu Camp:

    Um 08.00 Uhr ist Start zur bisher spektakulärsten Etappe dieser Tour - von der Südseite auf die Nordseite des Kilimandscharos.

    Bei erneutem Traumwetter, ragt der afrikanische Riese zum Greifen nahe ins Blau - was sind wir doch klein!

    So beeindruckend schön sich die 10 Kilometer durch die alpine Wüste zum Pofu Camp auch laufen lassen, der Trail fordert und das gleich zu Beginn - ein sehr steiler Anstieg auf fast 4500 Meter, ist Frühsport der mir unglaublich schwer fällt.

    Einmalig schöne Blicke auf den höchsten, freistehenden Berg der Welt, begleiten nahezu die gesamten sechs Stunden und gegen Ende von Tag 5, begeistert obendrein die Aussicht hinunter ins kenianische Flachland - wir befinden uns jetzt weit auf der Nordseite des Kilimandscharos.

    Heute war einfach alles dabei - herausfordernde Anstiege, faszinierende Landschaften & Blicke, Klettereinlagen und dieser majestätische Berg erst.....!

    Nach dem Dinner um 19.00 Uhr, ruft auch schon der Schlafsack. Nachtruhe die gut tut, auch wenn das permanente Pipi machen im Zelt selbige xmal unterbricht - Glaupax sei Dank.

    Das heutige Camp liegt rund 200 Höhenmeter unter dem gestrigen und morgen, geht's noch einmal etwas tiefer - aber dann..... wird's gnadenlos anstrengend.

    1875 Höhenmeter bis zum Gipfel!
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  • Day 17

    To the roof of Africa - Day 6

    October 4, 2023 in Tanzania ⋅ 🌧 7 °C

    From Old Pofu to Third Cave Camp:

    "How did you sleep Papa"..... fragt Rama, während er mir um 06.30 Uhr wieder einmal Käffchen ans Zelt bringt.

    "Like a fat baby my son"! Rama ist zufrieden mit der Antwort, denn in Tansania glaubt man ganz genau zu wissen, daß dicke Babys einfach besser schlafen als dünne - wieder was gelernt!

    Tatsächlich konnte ich letzte Nacht viel Energie tanken, habe trotz permanenter Pipi Unterbrechungen wieder schnell zurück ins Traumland gefunden und stelle ganz offiziell fest, daß ich mich wohl einfach bestens an den Kili Rhythmus und die große Höhe gewöhnt habe - hike, eat, sleep..... repeat!

    Kurt geht's ebenso, genau genommen der gesamten Gruppe. Nach dem Dinner, liegen alle spätestens um 19.30 Uhr im Zelt und verlassen Selbiges erst rund 11 Stunden später wieder - nächtliche ToiToi Touren bei frostigen Temperaturen ausgenommen.

    Einmalig schöne Landschaften, Lycian Way feeling vom Allerfeinsten, ein toller Weg mit leichten Klettereinlagen, atemberaubende Blicke auf Mt. Mawenzi & den Riesen und weiterhin perfektes Wetter, daß bei allen für eine grandiose Stimmung sorgt - die wichtigsten Randdaten des heutigen Tages.

    Der fantastische Sonnenaufgang war definitiv das erste Highlight von Tag Nr. 6 auf der Northern Circuit Route.

    Tief unter uns ein dichtes, spektakulär eingefärbtes Wolkenmeer, wie es sonst nur vom Blick aus dem Flugzeug zu sehen ist.

    Fast schon erwartet man springende Buckelwale, welche die "Meeresoberfläche" durchbrechen - war zumindest innerhalb meiner Gruppe, der Running Gag schlechthin am frühen Morgen.

    Nach gerade einmal nur drei Stunden auf den Füßen, ist das Ziel des Tages erreicht. Das Third Cave Camp auf 3800 Meter Höhe, ist schon von Weitem sichtbar - natürlich, mit bevorzugtem Blick auf den Kili.

    Zum Lunch gab's vorhin lecker Kartoffelsuppe mit Kochbananen und überbackenen Toast. So, jetzt aber erst einmal ein kurzes Nachmittags Nachtii im Zelt.

    Die Äquatorsonne zeigt gerade was sie kann, ein T-Shirt reicht völlig aus - Lala Salama!

    2085 Höhenmeter bis zum Gipfel!
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  • Day 18

    To the roof of Africa - Day 7

    October 5, 2023 in Tanzania ⋅ ☀️ 5 °C

    From Third Cave to Kibo Hut Camp:

    Heute geht's zum Base Camp der Northern Circuit Route, der Kibo Hut - Start ist 08.00 Uhr.

    Ein spektakulärer Trail führt hoch über den Wolken ausschließlich in eine Richtung - nach oben..... 950 Höhenmeter.

    Vier Stunden dauert die Wanderung mit dem beeindruckenden Mt. Mawenzi ( 5149 Meter ) an unserer linken Seite - der schroffe Riese, erinnert mich an einen gewaltigen Haizahn und zeitgleich an Skull Island ( King Kong ).

    Wir laufen wie Schnecken in Zeitlupe - immer Pole Pole!

    Aber ganz genau so, lässt sich auf weit über 4000 Meter die Atmung am Besten kontrollieren - gerät selbige erst einmal außer Kontrolle, ist es in dieser Höhe extrem schwer, wieder runter zu takten.

    Nach dem Lunch ist Summit Briefing und am langen Tisch im Speisezelt, wird's auf einmal ungewöhnlich still.

    Was unser Hauptguide Florence berichtet, verspricht mindestens 15 Stunden Strapatzen und sieht man sich den Trail am Berg selbst an, wird schnell deutlich, warum der Aufstieg kein Spaziergang wird.

    Alleine bis zum Gilman's Point auf knapp 5700 Meter, geht's sechs Stunden auf meist lockerem Geröll steil nach oben - mit bis zu 42 Grad Steigung ( Foto Nr. 6 ).

    Bis zum Uhuru Peak, dem Dach Afrikas, sind dann noch weitere zwei Stunden zu gehen - also, insgesamt rund acht Stunden..... nur für die Gipfel Etappe!

    17.30 Uhr wird Dinner serviert und danach geruht - Wecken dann um 22.00 Uhr, der Aufstieg beginnt exakt eine Stunde später.

    Der allabendliche Gesundheitscheck mit dem Pulsoximeter, ergibt 87% Sauerstoff Sättigung bei mir.

    In 4750 Meter Höhe und für mein Alter ein prima Wert - was auch immer die nächsten Stunden daraus machen.

    Das wird gewiß die bisher mit Abstand körperlich und mental herausfordernste Nacht meines Lebens - mit völlig ungewissem Ausgang.....

    1145 Höhenmeter bis zum Gipfel!
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  • Day 19

    To the roof of Africa - Day 8 / Part 1

    October 6, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 6 °C

    Der AUFSTIEG zum Uhuru Peak:

    Nach jahrelangen Vorbereitungen, unzähligen Trainingseinheiten im Fitness Studio, der Besteigung des Jebel Toubkals vor einem Jahr in Marokko, jede Menge Wanderungen in den letzten Monaten und ausgiebigen Recherchen gefühlt über alles was mit dem Kilimandscharo zusammen hängt, ist es nun endlich soweit..... der Aufstieg zum Dach Afrikas beginnt - heute Nacht!

    Wie erwartet, finde ich in der Zeit zwischen Dinner und Wecken keinen Schlaf, kann aber immerhin mit geschlossenen Augen in meinem Zelt Energie sammeln und mich mental auf die kommenden Stunden einstellen.

    Alle Zehen sind getaped und ein erfolgreicher Toilettengang getätigt - gaaanz wichtig, denn absolut niemand hätte Lust vor allen anderen bei Minustemperaturen am Berg die Hosen runter zu lassen und ein Häufchen zu setzen.

    Die Stirnlampe ist mit neuen Batterien versehen und gefühlt, sind sämtliche Klamotten am Leib die mitgenommen wurden - vier Lagen an Beinkleidung, fünf Lagen obenrum, dicke Socken, zwei Mützen, Handschuhe, Sturmmaske und Schal.

    Kurz bevor es losgeht, tischt Rama Tee und Porridge im Speisezelt auf - mir reicht das Getränk.

    Es wird verdammt schwer, ein kurzes Gebet kann also nicht schaden.

    Um 23.00 Uhr dann, leuchten neun Stirnlampen in die gleiche Richtung. Unser Sechserteam zzgl. drei Guides, startet als erste Follow Alice Gruppe vom Kibo Hut Basecamp in Richtung Gipfel - Pole Pole in Zeitlupe.

    Die zweite Gruppe mit einem geringfügig schnellerem Tempo, wird eine Stunde später aufbrechen - sollte alles nach Plan laufen, werden wir uns spätestens am Uhuru Peak treffen.

    Ich fühle mich gut, will unbedingt auf den Gipfel, bin zuversichtlich und bereit, mich der Herausforderung zu stellen - ganz genau diesen Moment, habe ich jahrelang herbei gesehnt.

    Meine rechte Schulter befindet sich noch im Tiefschlaf...... "Sosho, take my pain away" - alles wird gut, PMA ( Positiv Mental Attitude ).

    Der Vollmond steht gleißend hell in wolkenloser Nacht über meinem "Schicksalsberg" - die längst überfällige Homage an Herr der Ringe..... jetzt passt's!

    Es ist nahezu windstill, bei Minus 5 Grad. Beste Bedingungen also - los geht's!

    Die ersten 200 Höhenmeter sind anstrengend, aber noch nicht wirklich fordernd - es läuft sich überraschend gut an.

    Kurz bevor die 5000der Marke erreicht ist, plagen mich plötzlich Bauchschmerzen die schnell intensiver werden - Anzeichen von Höhenkrankheit?

    Mittlerweile ist die kreplige Schulter aufgewacht und solidarisiert sich mit meinem Magen - wenn's so weiter geht, werde ich mich demnächst übergeben.

    Harry ist permanent am Ächzen, seine Frau Tara in Begleitung eines Guides bereits weit zurück gefallen, Kurt hat eiskalte Füsse und Amy Atemnot.

    Die lästigen Schmerzen ziehen Energie, ich laufe seit einigen Minuten unkonzentriert und ein Guide, nimmt mir meinen Rucksack ab - Asante sana!

    Durch das Ausatmen beschlägt permanent die Brille - eher lästig statt hilfreich das blöde Ding und bald darauf, ist selbige mit einer dünnen Eisschicht überzogen - mittlerweile sind es sicherlich Minus 10 Grad.

    Wir alle sind dehydriert, sollten in dieser Höhe deutlich mehr trinken und die extrem kurzen Pausen auch zum Essen nutzen. Müsliriegel wären ja zur Genüge dabei - aber, es geht einfach nicht.

    Allein das Trinken / Schlucken des eiskalten Wassers, bringt meinen Puls zum rasen. Nahrung aufzunehmen ist zumindest Stand jetzt, für mich unmöglich - bloß die Atmung unter Kontrolle halten!

    Längere Pausen wären prima jedoch....., das Damoklesschwert der Auskühlung schwebt stets über uns - also weiter!

    Bei rund 5200 Meter scheint der Kraterrand zum Greifen nahe. Hinter uns, dominiert die Silhouette des Mt. Mawenzi den Horizont, tiiief unten sind tansanische Dörfer zu erkennen - nächtlich illumiert.

    Die nächsten vier Stunden, werden mit Abstand die schwersten des gesamten Aufstiegs - auf lockerem, weichen Geröll geht's rund 400 Höhenmeter steil nach oben.

    Zwei Schritte nach vorne, ein Schritt zurück oder seitlich weg gerutscht und der Vollmond, leuchtet weiterhin gleißend hell und völlig unbeeindruckt auf uns hinab - was für ein ewig scheinender, kräftezehrender Aufstieg!

    Kurt flucht mittlerweile permanent über das lose Geröll, Harry nur noch während der kurzen Verschnaufpausen, von Tara & Guide ist schon seit geraumer Zeit nichts mehr zu sehen, Amy macht sich ständig Sorgen um ihre Atmung, Lucy leidet schweigend und mir....., laufen beim Anblick der noch vor uns liegenden Strecke, Tränen über die Wangen.

    Berechtigte Zweifel kommen auf - schaffe ich es überhaupt bis zum Gipfel, oder muss ich etwa so kurz vor dem Ziel aufgeben?

    Never ever..... FUCK THE PAİN, FUCK THE EXHAUSTION, FUCK THE GRAVEL, FUCK YOU KILI..... ich krieche auch auf allen Vieren bis zum Uhuru Peak - wenn's denn sein muß.

    Nach mehr als sechs Stunden Gekraxel, ist endlich der Kraterrand des Kilimandscharos erreicht und damit, der erste von drei offiziellen Gipfelpunkten des Berges - Gilman's Point auf 5685 Meter.

    Bleiernde Erschöpfung, Umarmungen, Tränen und wie zur Belohnung für die stundenlange Quälerei, geht währenddessen leuchtend rot, die Sonne hinter dem Mt. Mawenzi auf - was für ein Anblick!

    Noch rund 200 Höhenmeter bis zum Hauptgipfel des Kilimandscharos. Immer am Kraterrand des schon seit Ewigkeiten erloschenen Riesenvulkans entlang - noch mindestens zwei weitere Stunden, bis zum höchsten Punkt Afrikas.

    Plötzlich rutscht Lucy mit ihren Wanderstöcken aus, bekommt eine Panikattacke, hat Angst in die Caldera zu schlittern und braucht einige Minuten, um sich wieder zu sammeln.

    Während die aufgehende Sonne den Himmel dramatisch einfärbt und sich auf den ersten Gletscherresten wieder spiegelt, steht im Kontrast dazu weiterhin klar und übergroß, der Vollmond am Firmament.

    Völlig surreal, eine Szenerie wie aus einem Science Fiction Film und ein wunderschöner Ort zu sterben..... genau das, habe ich in diesem Moment tatsächlich gedacht!

    Bald darauf stehen wir am Stella Point auf 5756 Meter. Die rasant schnell kleiner werdenden Gletscher des Kilis ( 2040 sind wohl alle weg geschmolzen ), glänzen in der Morgensonne - und noch einmal, völlig surreal!

    Schon seit geraumer Zeit ist deutlich der Uhuru Peak zu erkennen - noch eine Stunde to go!

    Kurz weiter laufen..... Pause! Kurz weiter laufen..... Pause! Immer und immer und immer wieder!

    Und dann endlich, nach rund 8,5 Stunden schwerem Aufstieg, ist der Gipfel erreicht. Ich stehe auf dem Dach Afrikas ( 5895 Meter ) habe das Ziel meiner Outdoor Träume erreicht und bin schlichtweg überwältigt - 30. September 2023, 07.35 Uhr.

    Vor dem weltberühmten Schild, drängt sich schubsend eine dichte Menschentraube ( selbst Adrenalinjunkies mit ihren Downhill Mountainbikes sind darunter ), um den nächsten freien Platz für das obligatorische Gipfelfoto zu erhaschen - ein Gekaspere wie auf der Zugspitze..... nix für mich!

    Mein Ort des Friedens mit phänomenaler Aussicht, findet sich einige Meter hinter der hölzernen Gipfel Konstruktion und ist mir in diesem tief emotionalen Moment deutlich lieber.

    Ich stehe am höchsten Punkt des afrikanischen Kontinents und kann es einfach nicht fassen - so unwirklich, so unglaublich, so unbeschreiblich schön!

    Eine mir fremde Bergsteigerin findet sich für eine herzliche Umarmung - gegenseitige Glückwünsche und Zeit für ein kurzes Shooting ( Foto Nr. 9 ).

    Danach, will ich nur noch weg von diesen irren Instagram Jüngern mit ihrem gestellten, aufgesetzten Strahlen, heroischen Siegerposen und den dämlichen Victory Zeichen, aber einer unserer Guides hält mich davon ab - Halt Babu, Pole Pole..... Gruppenfoto!

    Und so, gibt's dann doch noch ein offizielles Gipfelfoto von mir - für mich, gänzlich unwichtig in diesem Augenblick.

    Denn, ich hab's tatsächlich geschafft und meine Eindrücke & Gedanken am Gipfel des Kilimandscharos, werden unvergesslich bleiben - kein Foto der Welt, könnte diesen einzigartigen Moment nur ansatzweise wiederspiegeln.

    Manchmal....., werden Träume wahr!

    Getragen von diesem ganz besonderen Hochgefühl, starte ich zur für mich eigentlichen Herausforderung des Gipfeltags - den ABSTIEG.....
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  • Day 20

    To the roof of Africa - Day 8 / Part 2

    October 7, 2023 in Germany ⋅ ☀️ 10 °C

    ABSTIEG ins Millennium Camp:

    "Getting to the top is optional - getting down is mandatory".

    Ed Viesturs ( Bergsteiger )

    Wer schon einmal die Zugspitze bestiegen hat und danach entspannt mit Seilbahn und Co. zurück ins Tal nach Garmisch gefahren ist, weiß ganz genau wie einfach, sicher und bequem der "Abstieg" vom höchsten Berg Deutschlands sein kann.

    Am doppelt so hohen Kilimandscharo jedoch, gibt's keine Seilbahnen und so, ist der kräftezehrende Aufstieg zum Uhuru Peak, gefühlt nur das Aufwärmprogramm für den unglaublich langen Weg zurück ins Tal - insgesamt 4300 Höhenmeter bergab bis zum Mweka Gate.

    Im Anschluß an über acht Stunden Kraxlerei zum Gipfel und rund 20 Minuten auf dem selbigen, geht's nun in der ersten Etappe auf müden Beinen rund 2100 Höhenmeter durch die alpine Geröllwüste bergab ins Millennium Camp und genau das, ist die WAHRE Herausforderung bei einer Kilimandscharo Besteigung.

    Lavastaub, Schotter, lockeres Gestein, sehr steile Abschnitte. Nach so einem schweren Aufstieg, die ultimative Herausforderung. Für den kompletten Bewegungsapparat sowieso, aber auch mental - 100% Konzentration, gefühlt die ganze Zeit!

    Zweimal hat's mich ordentlich hingehauen, natürlich auf die eh schon lädierte Schulter - rechte Hüfte geprellt, linkes Knie verstaucht und fünf lila Zehennägel, gibt's on Top dazu.

    Ohjeee, denkt ihr vielleicht? Halb so wild sag ich nur dazu - mein großer Rucksack hat a bisserl was abgefedert, Glück gehabt!

    Bei diesem Abstieg mußte man einfach auf alles gefasst sein und wie zur Bestätigung dafür, begegnen mir immer wieder völlig entkräftete Bergsteiger die von zwei Guides gestützt, ins nächste Camp begleitet werden.

    Nach der unglaublich anstrengenden Nacht, macht sich zunehmend Erschöpfung bei mir breit. Während einer kurzen Pause in irgend einem Camp dessen Name ich mittlerweile verdrängt habe, schlafe ich mit einer Tasse Tee in der Hand auf dem Felsboden sitzend ein.

    Die geprellte Hüfte behindert mich nur wenig, aber das gestoßene Knie und meine Fußzehen schmerzen permanent beim ständigen, steilen bergab gehen.

    Schon seit einiger Zeit falle ich deshalb hinter Kurt und Harry zurück, bin einfach viel langsamer und werde von Gideon, einem unserer Guides, begleitet.

    Im Schneckentempo stolpere ich weiter das Bergmassiv hinab. Drei Kilometer vor dem Ziel des Tages, "übernimmt" mich ein Porter für das kurze Reststück - drei Kilometer, können aber verdammt lang werden..... verdammt lang!

    Ich kann mittlerweile nicht mehr als hundert Meter am Stück laufen, brauche permanent Pausen.

    Tatsächlich, erreiche ich heute das erste Mal mein Limit und bin körperlich vollkommen erschöpft.

    Der Gedanke mich mitten in der Pampa einfach hinzulegen und zu schlafen, scheint überaus verlockend.

    "Du kannst hier nicht schlafen Babu, zu gefährlich"..... widerspricht mir mein neuer Begleiter - macht natürlich Sinn, Tansania ist halt nicht der Schwarzwald!

    Drei Stunden später, sind die drei Kilometer ins Millennium Camp geschafft.

    Ich bin völlig dehydriert und schütte erstmal reichlich Wasser in mich hinein.

    Sieben Stunden hat der Abstieg vom Gipfel bis hierher gedauert und Pipi, habe ich das letzte Mal gestern Nacht gemacht - vor 16 Stunden!

    Ab ins Zelt, ICH WILL NUR NOCH SCHLAFEN.....!

    Das Pic anbei, zeigt die Sicht auf den Kilimandscharo vom Millennium Camp..... am nächsten Tag!

    Für Fotos, haben mir im ersten Teil des Abstiegs schlichtweg Energie & Muße gefehlt.

    Was ich spätestens jetzt aussprechen kann, ist eine absolute Kaufempfehlung für die Aluminium Trekkingstöcke von Lidl - einfach unglaublich was die aushalten, selbst in diesem Gelände und meinem Gewicht von 110 Kilo.

    Morgen, geht's dann bis zum Mweka Gate weitere 2200 Meter bergab - İnşallah natürlich!
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  • Day 21

    To the roof of Africa - Day 9

    October 8, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 14 °C

    Finaler Abstieg zum Mweka Gate:

    Das Motto des Tages..... nach einem harten Abstieg, ist vor einem harten Abstieg.

    Bis zum Mweka Gate, dem Endpunkt dieser Expedition, gilt es noch weitere 2200 Höhenmeter abzusteigen - größtenteils durch tropischen Regenwald.

    Warum jedoch nach so einem anstrengenden Vortag, gefühlt mitten in der Nacht um 05.00 Uhr kollektives Wecken auf dem Programm steht, zaubert allen erstmal drei ??? ins Gesicht.

    Die erste Frage des Tages an mich selbst im schüchternen Licht meiner Zeltfunzel..... "Wie geht's dir denn heute alter Mann"?

    Nun, erstaunlich gut - das, war so nicht zu erwarten.

    Ein gerecht ausbalancierter Ganzkörperschmerz aber....., ich fühle mich mit neuer Energie geladen, Knie & Schulter sind so früh am Tage noch nicht auf Krawall gebürstet und mental, bin ich überraschend frisch unterwegs - wer bitte, hätte das letzten Abend noch gedacht?

    Wunderbar, was einige Liter Wasser und wenige Stunden Schlaf bewirken können - Allah'a çok büjük!

    Um 06.30 Uhr, starten wir zur finalen Wanderung unserer Kilimandscharo Tour - zum neunten Mal infolge bei Kaiserwetter.

    Zuerst ein kurzes Stück durch die Heather Zone, doch der grüne Gürtel des tropischen Regenwalds, ist bereits deutlich in der Ferne zu erkennen.

    Selbiger empfängt uns mit feuchtwarmem Klima, einzigartiger Flora und mystisch waberndem Nebel der vielerorts die Konturen verzerrt - absolut faszinierend!

    Gestern Abend, wollte ich so erschöpft wie ich war, diese letzte Wanderung einfach nur noch hinter mich bringen doch nun, laufe ich voller Begeisterung und mit großen Augen durch den Fangorn Forest - war ja klar, daß Lord of the Rings wieder mal herhalten muß.

    Erstaunlich, wie gefühlt jeder der vielen Wanderer einfach nur dem Ziel entgegen hetzt - ich stattdessen, nehme mir ganz bewusst sehr viel Zeit beim Abstieg durch das Naturspektakel.

    Macht definitiv Sinn, denn erstens präsentiert sich der Trail als extrem anspruchsvolles Gelände und ist neben tropisch vor allem eins..... sehr, sehr rutschig - hier zu stürzen wäre absolut fatal!

    Und zweitens, überspült mich gerade eine gewaltige Reizüberflutung. Atemberaubende Blicke und Stimmungen an jeder Ecke - just amazing!

    Durch langsames Gehen und einen scharfen Blick, lassen sich dann auch endemische Mikroschätze wie die Blüte des Kilimandscharo Springkrauts ( Foto Nr. 7 ) entdecken - nur 2 cm groß, erinnert an einen Elefantenrüssel und ist sowas von süß 🤗🤗🤗!

    Mir geht's erstaunlich gut, Knie und Schulter halten sich weiterhin vornehm zurück und so, werden die 2200 Höhenmeter Abstieg durch den Regenwald nicht zur Qual, sondern zu einem berauschenden Erlebnis für alle Sinne - was für ein gewaltiger Unterschied zu gestern.

    Nach rund sechs Stunden ist das Mweka Gate erreicht. Ende der 9tägigen Expedition und....., Zeit für das mit Abstand beste Coke meines Lebens - Leute, so riecht & schmeckt nach neun Tagen gechlortem Wasser wahres Glück!

    Umarmungen, Glückwünsche, Tears of joy, Gruppenfoto, im Headquarter austragen, WhatsApp an Jessi, gemeinsamer Lunch, Urkunden Übergabe im Bus und eine kurze Fahrt in selbigem, bringt uns dann am späten Nachmittag zurück in die Lindrin Lodge.

    Die Vorfreude auf eine ausgiebige, heiße Dusche ist riesig, genauso wie auf's Dinner und ein weiches, warmes Bett - back to civilication!

    Unglaublich, ich hab's tatsächlich geschafft - der spektakuläre Blick vom höchsten Punkt Afrikas, wird unvergesslich bleiben.....
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  • Day 21

    Through the enchanted forest

    October 8, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 18 °C

    Vom tropischen Regenwald in die Arktis - so, könnte eine Besteigung des Kilimandscharos passend beschrieben werden.

    Jede Klimazone wartet mit völlig unterschiedlichen Bedingungen auf, fantastische Stimmungen & einmalige Blicke gibt's on Top.

    Den tropischen Regenwald jedoch, fand ich persönlich am faszinierensden und hätte dort, am liebsten eine Nacht gezeltet.

    Viel Freude mit meiner Sicht auf das von Nebel durchzogene, sattgrüne Naturspektakel - Willkommen im Jurassic Park..... 🦖🦕🐊🐍🍃🌱🌳🌴!
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  • Day 22

    A non flight pineapple

    October 9, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 14 °C

    Letzter Tag, letzte Aktivitäten, letzte Chance auf ein äquatoriales Leckerli - heute, soll's eine Nicht Flug Ananas werden!

    Zuvor, statten wir aber noch einmal der Kaffee Plantage unseres Vertrauens einen Besuch ab - Kilimanjaro Plantation Ltd.

    Käffchen trinken, die gechillte Atmosphäre aufsaugen und....., unsere Küchenschürzen mit dem hübschen Logo abholen - ein ganz besonderes Souvenir, von einem für uns ganz besonderen Ort.

    Die anschließende Stadtrundfahrt durch Moshi, hätte man(n) sich wahrlich sparen können - nix, über das es sich nur ansatzweise zu berichten lohnen würde.

    Am Nachmittag, widmen wir uns dann voller Vorfreude der riesigen Ananas, schlachten selbige auf der Terrasse und lassen gefräßig schmatzend die letzten zwei Wochen Revue passieren.

    Unglaublich intensive Tage neigen sich dem Ende - dafür, ein aufrichtiges Asante sana.

    Wir durften gemeinsam etwas Einzigartiges erleben, unser Gipfeltraum hat sich auf schönste Weise erfüllt und vor allem....., sind wir dabei gesund geblieben sind.

    Also ihr lieben Schutzengel, Geister und Wächter - ganz herzlichen Dank, daß ihr so gut auf uns aufgepasst habt.

    Nach dem Dinner wird's dann Zeit für's Bett - für morgen früh 05.00 Uhr ist das Taxi zum Flughafen bestellt.

    Kiliman..jaro, Kiliman..jaro..... ich krieg das Lied einfach nicht mehr aus meinem Kopf..... Hakuna ma..ta..ta.....
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