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  • Day 4

    Sonnenaufgang auf Gn. Batur

    October 5, 2017 in Indonesia ⋅ ⛅ 25 °C

    Heute sind wir super früh aufgestanden! Noch in der Nacht packten wir unsere Sachen und wurden von unserer Unterkunft durch einen Taxifahrer abgeholt. Am Breakpoint angekommen gab es eine Tasse schwarzen Tee zum wach werden und frittierte Bananen als morgendlichen Snack für den bevorstehenden kräftezehrenden Aufstieg.
    Wir fuhren nach dem kleinen Frühstück weiter zum eigentlichen Startpunkt des Weges. Hier wurden wir an unseren Guide Putru übergeben. Putru war höchstens 25 Jahre, schätzten wir und ca. 1,65m groß. Er erzählte uns, dass er die Tour 4-5mal pro Woche zur Hauptsaison mit den Touristen gehen würde. Welche Tour denn nun ? Das Sunrise Hiking bis auf den Gipfel des Gunung Batur. Putru erzählte während der Wanderung nicht sehr viel, was möglicherweise an seinen begrenztem Englisch Wortschatz lag, aber er "sprintete" die Strecke den Vulkan hoch. Beim ersten Pausenpunkt sollten wir nach einer guten Stunde angelangt sein. Wir schafften es in 45 Minuten, waren angeschwitzt aber wollten uns nichts anmerken lassen. Der eigentliche Weg bis dahin war zum 2. Teil verhältnismäßig leicht. Wir konnten viele Plantagen sehen, in denen Chili-, Tomaten-, Zwiebel- und Auberginenpflanzen gezüchtet wurden.
    Nach einer kleinen Verschnaufpause und Wasseraufnahme ging Putru gleich weiter vorweg.
    Übrigens, die anderen Touristen, die ebenfalls mit uns zeitgleich gestartet sind konnten wir mit ihren Taschenlampen leuchtend, etwa eine halbe Stunde weiter unten ausfindig machen. Jannes und ich hatten somit einen ziemlichen Vorsprung.
    Es begann nun der steile Anstieg. Das Vulkangestein hatte eine Treppe geformt auf der wir empor kraxelten. Wir waren ziemlich motiviert als Putru sagte, es wäre nur noch gut eine halbe Stunde bis zur Spitze. Im Nachhinein glaube ich, er wollte uns mit der geringen Zeitspanne noch mehr anstacheln, aber als wir nach 20 Minuten noch kein Ende sahen, verließ uns die Energie.
    Wir machten noch eine kurze Trinkpause. Ich bemerkte wie sich in meiner Wade eine Zerrung anbahnte. Die "Treppenstufen"waren manchmal bis zu einem Meter hoch, sodass ich mit allen Vieren stützen und hieven musste. Keine Frage, wir waren schon seit Längerem komplett durchgeschwitzt. Wir spürten nun mit jeder weiteren Stufe, wie es frischer wurde und Wind aufkam. Nicht umsonst sagte man uns, wir sollten Jacken und lange Kleidung einpacken.

    Um 04:50 Uhr erreichten wir die Spitze des Vulkans. Ich war so stolz auf mich wie lange nicht mehr! Putru empfahl uns, uns an der Außenseite des Vulkankraters hinzusetzen und dort auf ihn zu warten. Wir setzten uns erschöpft hin und blickten erschöpft hinunter. Der Ausblick der uns schon vor dem eigentlichen Sonnenaufgang bot, entschädigte bereits diesen steilen Aufstieg.
    50-100 Lichter erstreckten sich über den Weg, den wir bereits gemeistert hatten. Es sah aus, wie ein sich windender riesiger Lichterwurm aus Taschenlampen.
    Es war fantastisch !
    Durch unseren wirklich schnellen Aufstieg konnten wir uns oberen Platz wirklich freuen, wir hatten Pole Position für den bisher besten Sonnenaufgang meines Lebens.
    Wir hatten wohl weniger Glück mit dem Wetter, denn es schwebte eine Wolkenwand nach der nächsten genau vor der Sonne vorbei. Aber dafür freuten wir uns umso mehr wenn es zwischendurch aufklarte und die Sonne ihre Strahlen auf uns fallen ließ.
    Der Moment war einzigartig und hat sich sehr in mein Gehirn eingebrannt in der Rubrik-pures Glück ;)
    Nachdem die Sonne aufgegangen war, schlug Putru vor uns um den Vulkankrater zu führen. Und ganz ehrlich, auf welchen Wegen wir dort entlang gegangen sind, mag bestimmt nicht von einer Sicherheitsbehörde gesehen werden. Von dem 2 Fuß breiten Weg ging es links und rechts davon hunderte von Kilometern abwärts. Wir überlegten, dass dieser Weg keineswegs etwas für Familien mit Kindern und ältere Menschen wäre. So waren wir auch wieder froh, als wir auf den "offiziellen Pfaden" weiter wanderten.
    Der Abstieg war dann nur noch ein Kinderspiel, wenn auch genauso schwitzig, da die Hitze mit dem Sonnenaufgang logischerweise anstieg.
    Um 09:30 Uhr waren wir dann schon wieder im Sayan Terrace Resort und fühlten uns völlig ausgelaugt. Da die Zeit für das Frühstück aber noch nicht verstrichen war, gönnten wir uns einen Happen und schliefen dann zufrieden ein.
    Abends aßen wir dann in dem veganen Restaurant mit dem Namen "Moksa". Ziemlich zu empfehlen für Leute, die gerne vegan und regional essen wollen und damit auch noch etwas gutes für die Umwelt tun wollen, denn das Restaurant setzt sich für ökologische Unterkünfte in Bali ein.
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