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  • Day 50

    "Katastrophentag" im Heuscheuergebirge

    July 20, 2021 in Poland ⋅ ⛅ 13 °C

    Heute wollten wir den "Großen Heuscheuer" (Szczeliniec Wielki) erklimmen - schließlich war es DAS Highlight der hiesigen Region. Doch schon beim Aufstieg merkten wir, dass irgendwas nicht stimmte... Wir wurden auf dem engen Treppenweg nach oben nicht nur von hundert anderen Menschen überholt, sondern es kamen uns auf dem als Einbahnstraße geführten Weg auch noch Leute entgegen!! Wir wunderten uns, warum sie nicht den für den Abstieg ausgeschilderten Weg nutzten und kraxelten unbeachtet dessen weiter hoch. Auf dem Plateau angekommen, gerieten wir plötzlich in einen "Menschenstau" - beim Wandern😳!!! Sowas ist uns noch nie vorgekommen! Komisch... Als wir uns endlich einen Überblick verschaffen konnten, was hier eigentlich los war, waren wir auch schon mitten drin im totalen Chaos: offenbar hatten heute ALLE Urlauber der Region die Idee, auf den großen Heuscheuer zu wandern. Da der Nationalpark Eintritt verlangte, stauten sich die Menschenmengen ungeachtet jeder Coronaschutzverordnung oder Sicherheitsgedanken vorm Eingang in das abgesperrte Nationalparkgebiet... Mittlerweile verstanden wir, warum uns also so viele Leute entgegen kamen. Sie wollten der extremen Menschenansammlung aus dem Weg gehen! Und wir dachten: Ach, komm, wir suchen uns einen anderen Weg um zu den Aussichtsfelsen zu gelangen und kletterten durch Heidelbeerebüsche zum Nationalparkgebiet. Nach 100 Metern freien Laufens fanden wir uns zurück im "Menschenstau" und brauchten tatsächlich für circa 10 Meter knappe 10-15 Minuten... 🙄 🙈 Und so standen wir etwa 2 Stunden im "Stau" mit zwei kleinen Kindern, die hungrig und müde waren und deren Eltern nur Windeln und was zu trinken dabei hatten 😭😭😭😳🙈 Denn mal wieder dachten wir, wir gehen "mal schnell da hoch" und essen danach...
    Nachdem wir diese menschenüberfüllten Felsen endlich hinter uns gebracht haben, wollten wir lecker in einem Restaurant im Dorf essen gehen. Martin hatte da gestern Abend sehr gut gegessen und wir freuten uns schon riesig auf ein stärkendes Mittagessen nach diesen langen Stunden im überfüllten Felsenlabyrinth. Als wir ausgehungert am Restaurant ankamen, mussten wir mit Schrecken feststellen, dass sie dienstags geschlossen hatten 😭🙈 Super Katastrophentag!
    Eine halbe Stunde später kam Martin mit einem Döner vom Imbiss nebenan vorbei und endlich konnten wir was essen...
    Nach diesem heutigen Abenteuer beschlossen wir, ganz schnell das Weite zu suchen und raus aus dieser überfüllten Urlaubsregion zu fahren.
    Wir suchten einen Stellplatz im 50km entfernten, unter Kletterfans sehr bekannten, tschechischen Adrspach (Adersbach). Doch auch hier war Dank der Ferienzeit ALLES überfüllt und wir mit Blick auf die Uhr etwas ratlos. Mittlerweile war es 19 Uhr und wir brauchten einen Stellplatz für die Nacht. Das passte ja zum heutigen Katastrophentag...
    Martin kam auf die wundervolle Idee, sich bei seinem polnischen Freund Jurek zu melden, der 40km von uns entfernt wohnte!
    "Kommst du vorbei mit die Wohnmobil, kein Problem!" war seine Antwort und uns fiel ein Stein vom Herzen! Gegen 20:30 Uhr kamen wir auf seinem Hof bei Kamienna Gora an und ein wärmendes Lagerfeuer, gepaart mit polnischer Gastfreundlichkeit warteten auf uns :)
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