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  • Day 60

    Griechisch für Anfänger

    October 26, 2023 in Greece

    Griechenland macht es uns in den ersten Tagen nicht leicht es zu mögen...anstatt auf idyllischen Landstraßen zu radeln, geht es für uns am ersten Radtag hier auf einer Bundesstraße weiter. Leider ist diese an manchen Stellen sogar nur einspurig und hat keinen Seitenstreifen bzw. ist dieser zugewuchert.
    Für uns heißt das, an den Stellen, an denen von hinten ein LKW kommt, so schnell wie möglich in die Pedale treten. Das ausgestoßene Adrenalin auf diesen Abschnitten hilft uns dabei.
    Abgesehen von dieser für uns katastrophalen Straße, sticht mir der unglaublich viele Müll ins Auge - überall Plastikflaschen, Kaffeebecher, Dosen und hin und wieder ganze Müllberge. Hinzu kommen die bellende Hunde, die uns als Radfahrerinnen hinterherrennen und die Tatsache, dass wir erstmal nichts lesen können. Gott sei Dank stehen die Ortsnamen häufig noch in lateinischer Schrift unter der Griechischen.
    Irgendwie fühlt sich die Reise an dieser Stelle nur noch halb so schön an. Nach zwei Tagen kontaktiere ich meine Freundin aus Düsseldorf, die eine Griechenlandexpertin (Kretaexpertin) ist und frage nach, ob es im Rest des Landes ähnlich ist. Es beruhigt mich, dass es zumindest auf Kreta für Radfahrer*innen erträglicher ist.
    Wie auch immer, wir nehmen zunächst die Fähre nach Zakynthos, um uns zu aklimatisieren und schon da entdecke ich einen Teil der Schönheit des Landes. Maria, die Verwalterin der Ferienwohnung spricht sehr gut Englisch und empfängt uns mit offenen Armen. Sowieso treten uns die Menschen sehr freundlich, wenn auch etwas zurückhaltender als die Italiener, gegenüber.

    Türkisfarbenes, glasklares Wasser in unbeschreiblich schönen Buchten strahlt uns während einer Bootstour entgegen.
    Wer mich kennt weiß, dass Wasser so gar nicht mein Element ist, aber da muss selbst ich rein ;).
    Hier auf Zakynthos gibt es große Meeresschildkröten, die an einigen Strandabschnitten ihre Eier legen. Für Touristen natürlich ein Highlight und so ist es nicht verwunderlich, dass im Sommer ganze Schwadronen von Booten im Meer auf die Tiere warten. Ich als Schildkröte würde mir da ein anderes Plätzchen zum Schwimmen suchen.
    Sowieso scheint Zakynthos im Sommer eine richtige Partyinsel zu sein, was man sich zur jetzigen Jahreszeit nur schwer vorstellen kann.
    Nach drei Inseltagen geht es wieder zurück auf den Peloponnes, die Halbinsel in Form einer umgedrehten Hand.

    Unser nächstes Ziel: Olympia.
    Dieser Ort beeindruckt uns sehr. Die Ausgrabungsstätte und das antike Sportfeld, die Geburtsstätte der olympischen Spiele. Irre, wenn ich mir vorstelle, dass an dieser Startlinie schon 700 v. Chr. die ersten Läufer los gesprintet sind.
    Und das dazu gehörige archäologische Museum ist ebenfalls mehr als beeindruckend. Es ist eines der wichtigsten und größten archäologischen Museen des Landes.

    Langsam aber sicher finden wir zu diesem Zeitpunkt der Reise Gefallen an Land und Menschen und es sei schon mal vorweg genommen, dass wir es mittlerweile lieben :).

    Wenn ich Italien und Griechenland miteinander vergleiche, würde ich es an der Art des Kaffeetrinkens festmachen:
    In Italien wird der Espresso schnell hektisch an der Bar gekippt - im Großen und Ganzen eine Sache von maximal ein paar Minute und hier in Griechenland kann man Stunden an einem Frappé nippen. Und so wirkt das ganze Land auf mich: entspannter :)
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