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  • Day 161

    Inselhopping: Rhodos

    February 4 in Greece ⋅ ☀️ 13 °C

    Nach drei Wochen auf Kreta sind wir der Berge ein wenig müde - nicht, dass die anderen Inseln flach wären, aber keine von ihnen hat so hohe Erhebungen wie Kreta. Das Wetter war wechselhaft von Hagel, Gewitter, Sturm über wärmende Sonne war alles dabei. Knapp 500 km haben wir auf der größten griechischen Insel zurückgelegt und hatten Lust, weiter zu kommen. Für die letzten 80 km haben wir den Bus von Rethymno nach Heraklion genommen, um dort am nächsten Morgen um 6 Uhr die Fähre nach Osten zu den Dodekanes-Inseln und zuerst nach Rhodos zu nehmen.

    An Rhodos hatten wir ehrlich gesagt keine allzu großen Erwartungen, es war eher die Notwendigkeit hier zu stoppen, um einige Tage später das nächste Schiff auf eine kleine Vulkan-Insel zu nehmen. Bei unserer Ankunft wurden wir positiv überrascht: eine mittelalterliche Stadtmauer mit beeindruckenden Toren und Türmen aus der Zeit der Kreuzritter des Johanniter-Ordens sowie ein pittoresker Fischerhafen hießen uns nach acht Stunden Fahrt bei strahlendem Sonnenschein willkommen.

    Um ein Bier zum Sonnenuntergang zu erstehen, sahen wir schon, was Rhodos Stadt im Sommer noch zu bieten hat: neben Bars und einladend aussehnden Restaurants, die leider meist verschlossen sind, kommen wir auch durch die Vergnügungsmeile, die mit Striptease, Tanz und Sex um Gäste wirbt. Klingt hier ganz nach Halligalli-Party Insel.

    Wir fahren nach der Nacht im echt netten Hostel (endlich gibt es mal eins) entlang der geschäftigen Küste Richtung Theologos, wo Denise sogar einen Campingplatz entdeckt hat und die freundliche Besitzerin uns trotz Winterpause beherbergt. Mit Efigenia kommen wir ins Gespräch. Sie schwärmt von der Schönheit der Insel. Es gäbe hier seltene Tierarten und wunderschöne Natur. Sie beklagt, dass trotz Naturschutz immer mehr Hotelanlagen Baugenehmigungen erhalten - als wenn es nicht schon genügend Betten gäbe.

    Das größte Problem der Insel sei aber das Wasser, erzählt sie uns. Im Sommer wenn die Touristenmassen hier sind und viel Wasser benötigt werde, kann sie sich in diesem Jahr nicht vorstellen, wo das herkommen soll. Die Speicherseen sind nicht gefüllt, da es nicht ausreichend geregnet hat.

    Wir radeln über einen Pass auf die andere Inselseite. In den Bergen erahnen wir die Schönheit, von der Efigenia erzählt hat. Die Küste ist uns beiden aber einfach zu be- und verbaut. Sicher gibt es auch tolle naturbelassene Abschnitte, aber der Radius mit dem Fahrrad lässt uns diese nicht entdecken. Wir feiern noch eine Premiere: ein absolutes Super-Schnäppchen verlockt uns dazu für eine Nacht in einem all-Inklusive Hotel in Rhodos Stadt einzuchecken. Unser Fazit: viel, aber eher mittelmäßiges Essen, passable Cocktails, sich am echt guten Frühstücksbuffet bedienen und ein warmes Bett (die Nächte im Zelt waren etwas frisch) - nur die Schüler:innen auf Abschlussfahrt aus Athen erhöhen nachts in den Fluren den Lärmpegel.

    Nach drei Tagen verlassen wir die Insel in Richtung Norden per Schiff. Ahoi Nisyros, wir kommen!
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