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  • Dag 12

    Hamningberg - eine kleine Geisterstadt

    6. september 2022, Norge ⋅ ☁️ 6 °C

    Als ich das Dorf erreichte fand ich ein wunderschönes altes Dörfchen vor. Hier schien die Zeit wirklich stehen geblieben zu sein. Was mich wunderte war, dass man keine Autos oder Menschen sah. Auch Supermärkte oder ein Tankstelle gab es nicht. Eine Infotafel am Stadteingang gab dann schließlich Aufschluss.

    Hamningberg ist ein verlassenes Fischerdorf, also ein Geisterstädtchen, welches um 1900 erbaut wurde. Damals war es mit 250 Einwohnern die größte Fischersiedlung der Region. Besonders im Vordergrund stand, auf Grund der Wasserwege über die Barentsee, die Handelsroute mit Russland.

    Interessant ist, dass im Gegensatz zu allen anderen Dörfern und Städten in der Finnmark, Hamningberg im zweiten Weltkrieg nicht durch die Deutschen zerstört worden. In Hamningberg hatten die Deutschen, als sie hörten , dass die Russen nahe seien, fluchtartig alles zurück gelassen und dabei vergessen, die Gebäude anzuzünden. Einem Gerücht zufolge haben sie die heißen Töpfe auf den Herden stehen lassen.
    So kam es also, dass die Gebäude aus der damaligen Zeit noch erhalten blieben. Heutzutage stehen sie unter Denkmalschutz.

    Wie kam es aber nun dazu, dass alle Einwohner die Stadt verließen?
    Dies geschah in den 1960er Jahren. Auf Grund der Modernisierung der Fischereiflotte, verlor das Dorf immer mehr an Bedeutung. Der Regierung war es zu aufwendig sich um ein solch abgelegenes Dorf zu kümmern. Einem Ausbau des Hafens wurde daher nicht zugestimmt, sodass das Dorf Ende der Sechziger endgültig verlassen wurde.
    Inzwischen werden einige der Häuser im Sommer zumindest als Ferienhäuser genutzt, aber Einwohner gibt es hier keine.
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