• El Chalten 🤩

    2023年12月17日, アルゼンチン ⋅ ☁️ 10 °C

    Für fahren weiter in das legendäre El Chalten. So viele Menschen haben uns davon erzählt, also wollen wir auch dorthin und von El Calafate aus waren es nur 4 Stunden Busfahrt.

    Im Bus treffen wir alte Bekannte wieder, nämlich ein deutsches Pärchen, die mit uns zusammen den O-Trek gelaufen sind! Wir entschließen, zusammen auf einen Campingplatz in El Chalten zu gehen.
    Da Felix immer noch etwas krank ist, lassen wir es langsam angehen und planen nichts mehr für heute außer essen und Zelt aufbauen.

    Am nächsten Tag gibt es erstmal leckeres Porridge als Frühstück und wir fangen an, zu schauen, was man hier so machen kann.

    El Chalten selber ist ein kleines Dorf umgeben von riesigen Gipfeln, wie zum Beispiel dem Mount Fitz Roy. Es ist ein Outdoorer-Paradies, denn hier kann man einfach loslaufen und ist direkt mitten auf den schönsten Wanderungen. Es gibt von der Tagestour zu mehrtägigen Treks alles! Man kann sogar Mountainbiken, Paragliden oder am 10min entfernten Hausberg klettern gehen. Nicht umsonst hat die Outdoormarke „Patagonia“ die Bergkette mit dem Berg Fitz Roy als Logo.

    Wir entschließen uns, eine kleine Mini-Tagestour zu machen. Felix ist zwar nicht ganz fit, aber irgendwie finden wir es total blöd, im perfekten Outdoorgebiet zu sein und nur rumzusitzen. Wir schaffen die gesamte Wanderung in 3 Std. Ohne große Rucksäcke und mit dem trainierten Körper aus vom O-Trek sind wir superschnell unterwegs und überholen alle auf dem Weg. Wir genießen den Sonnenuntergang in unfassbar schöner Landschaft mit endlosen grünen Tälern und riesigen schneebedeckten Gipfeln um uns rum. Sogar ein paar Papageien fliegen umher (was auch immer die hier unten im kalten Patagonien treiben). Allzu lange können wir aber nicht sitzen und auf die Berge schauen, denn unsere alten Feinde, die Moskitos, sind uns wieder auf den Fersen! Wann immer man stehen bleibt, muss man sich wie "Kenny" aus Southpark bis zur Nasenspitze einpacken, weil man sonst bei lebendigem Leibe aufgefressen wird.

    Zurück auf dem Campingplatz machen wir uns ein kleines Abendessen in der supergut ausgestatteten Campküche und kommen mit ein paar anderen Outdoorern ins Gespräch.
    Da es Felix heute ganz gut ging, planen wir für den nächsten Tag eine 2-Tagestour. Wir wollen unbedingt zum Mount Fitz Roy, DAS Highlight überhaupt. Wir bereiten unsere Rucksäcke und Vorräte darauf vor und stellen unseren Wecker auf Frühmorgens. Den ganzen unnützen Kram können wir im Camp lassen und in zwei Tagen wieder einsammeln.
    Es geht also am Morgen früh los. Schon jetzt gibt die Sonne alles! Wir laufen zum Einstiegspunkt und schon geht der Aufstieg los. Ab hier soll es die nächsten 3 Stunden nur bergauf gehen, aber wir sind guter Dinge, denn es geht uns gut unser Gepäck ist relativ leicht. Auf dem Weg werden wir von Condoren begleitet, die sich von der warmen Thermik treiben lassen, und wir bekommen unglaublich schöne Aussichten über türkisene Flüsse und riesige Bergrücken. Wir machen einige Pausen und kämpfen verbittert gegen die uns bekannten Horse-Flies, die ständig versuchen, ein bisschen unseres kostbaren Bluts zu bekommen. Am Ende wissen wir genau wie man sie los wird: Einer muss sich als Opfer anbieten und still halten, der andere wartet ab und haut drauf sobald sie sich hinsetzt. Diese Beißtiere sind erstaunlich robust und fliegen selbst beim Volltreffer davon, kommen dann aber zum Glück nicht wieder.

    Nach ca 3 Stunden wird das Gelände einfacher, es wird flacher und wir kommen an Seen und wunderschönen Wanderlandschaften vorbei. Wir machen Pause an Bergbächen und genießen unser Essen und halten unsere Füße in die Bäche. Leider nur für sehr kurze Zeit, denn die sind EISKALT, sodass man es nur 5 Sekunden aushält, bis man Knochenschmerzen bekommt.
    An einer Stelle, an der der Weg nur über Holzplanken über ein Moor führt, hören wir plötzlich in einem Akzent "Felix?!". Etwas irritiert drehen wir uns um und sehen Alice. Eine Mit-wandererin vom O-Trek! Was ein Zufall. Wir unterhalten uns und tauschen uns ein wenig aus, lange geht das leider nicht, denn die Holzstege sind so eng, dass wir den Weg für alle anderen, die hier durchmüssen, blockieren.

    Letztendlich kommen wir nach gut 5-6 Stunden am Basiscamp von Mount Fitzroy an. Hier suchen wir uns einen schönen geraden Platz und wundern uns erst, warum so viele in ihren Zelten sitzen und nicht draußen. Wir finden es schnell heraus, denn hier ist Mückenland. Schnell mit Bugspray eingesprüht und alle Kapuzen zugezogen bauen wir unser Zelt auf, holen Wasser aus dem nahen Fluss und machen noch eine kleine Erkundungstour.

    Am nächsten Tag geht es um 4:30 aus dem Zelt. Wir wollen den Sonnenaufgang bei Fitzroy sehen und da der Aufstieg mindestens 1 Stunde dauert, müssen wir früh los, um die Sonne dort aufgehen zu sehen. Es ist dunkel und man sieht am Berg schon die Leute, die viel früher aufgebrochen sind, durch ihre kleinen Taschenlampenlichter. Mühsam kämpfen wir uns den Berg hoch. Hier ist es so steil, dass wir wirklich kämpfen müssen. Als wir die ersten paar hundert Höhenmeter geschafft haben, schauen wir nach unten ins Tal und sehen, wie sich weitere Leute wie eine kleine Lichter-Perlenkette an den Aufstieg gemacht haben. Es sieht wirklich verrückt aus und langsam hilft uns die Morgendämmerung, den Weg besser zu sehen und die Kopflampen auszuschalten.

    Oben angekommen müssen wir noch über ein Schneefeld und sind endlich am Endpunkt. WOW - Mount Fitzroy ist komplett sichtbar und vor ihm liegt ein großer Gletschersee, der komplett zugefroren ist. Wir ziehen unsere Handschuhe und Daunenjacke an, um nicht auszukühlen, essen unsere Müsliriegel und warten die nächsten 30min, dass die Sonne sich langsam über den Horizont bewegt und den Berg in goldenes Licht taucht.
    Als es endlich soweit ist, sind wir sehr beeindruckt. Was ein Spektakel! Erst wird nur die Bergspitze orangerot beleuchtet. Dann langsam immer mehr und die Schneefelder fangen richtig an in dem Licht zu glühen. Was für ein unvergesslicher Anblick!

    Der Abstieg zieht sich ganz schön, denn es geht natürlich laaaange sehr steil bergab. Jetzt sieht man den gesamten Weg, den wir zurückgelegt haben im Hellen und es ist wirklich zäh. Im Basiscamp essen wir noch schnell etwas, bauen das Zelt ab und machen uns auf den Rückweg nach El Chalten. Der Rückweg ist etwas anstrengend, da einige Tageswanderer in Richtung Fitzroy unterwegs sind und wir an den engen Wegen ständig warten müssen. Wir sehen viele Leute, die es bestimmt nicht auf den Fitzroy Aussichtspunkt schaffen werden, da sie jetzt schon komplett am Ende sind und fragen uns "Warum tun sich Menschen das an, wenn sie es scheinbar nicht wirklich genießen?"

    Wir kommen mittags in El Chalten an und wollen uns eine Pizza machen. Wir freuen uns schon seit dem Morgen darauf und ein bisschen war das unser Motivationsanker... Aber der kleine Supermarkt hat keine Pizza mehr ☹️

    Wir improvisieren und suchen uns Baguettes und Pizzazutaten und kreieren unsere eigene Version vom Pizzabaguette. Es ist ganz gut und wir sind zufrieden. Wir unterhalten uns wieder sehr gut mit einigen aus dem Camp und wie der Zufall es so will, melden sich Elise und Matthieu wieder (vom O-Trek). Sie sind gerade von einer 4-tägigen Wanderung zurückgekehrt und sind ebenfalls in El Chalten. Wir treffen uns auf ein Eis und sind ganz happy. Es ist wirklich wunderbar, ständig auf supernette Bekannte zu treffen, die die selbe Leidenschaft teilen. Wir tauschen unsere Pläne für Weihnachten und Neujahr aus und leider trennen sich unsere Weg ab hier komplett. Wir gehen zurück nach Chile, die beiden bleiben in Argentinien. Ein wenig schade - wir haben El Chalten sehr ins Herz geschlossen und wären gerne noch einige Tage hier geblieben.
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