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  • Day 6

    km-Tag mit sightseeing

    April 16, 2019 in South Africa ⋅ ⛅ 18 °C

    … es wurde ein km-Tag. Ohne Langeweile. Offenbar haben auch Männer (fast) immer was zu erzählen. So lernt man sich kennen. Wir haben uns ja über das Urlaubsportal kennengelernt, d.h. wir wissen nichts von- oder übereinander. Und je mehr der eine von sich erzählt, desto mehr sinkt die Hemmschwelle, von sich selbst zu erzählen. Man stellt fest: die Summe aller Probleme, ist bei jedem gleich – es waren nur unterschiedliche Herausforderungen. Und jeder kann sagen: sie wurden gemeistert. Irgendwie. Mit unterschiedlichen Konsequenzen und Akzeptanz. Der größte Helfer war immer ‚Dr Zeit‘. 2 Witwer, 1 Geschiedener, 1 Verheirateter ergibt unterschiedliche Lebensgeschichten. Und überraschende Hilfe-/Lösungsasnsätze und Tipps was man machen kann um zu einer besseren Lösung zu kommen. Und bei einem Durchschnittsalter von 67 Jahren vor allem auch im gesundheitlichen Bereich. Jeder ist für den Erfahrungstipp der anderen dankbar. Und wie jeder an den anderen denkt, merkt man morgens. Einer fragt immer: ‚… hat jeder schon seine morgendliche Ration Pillen genommen?‘ ;-))) Das nenn‘ ich ‚hier hat sich der Gemeinschaftsgedanke bereits eingegraben‘. Jeden Tag 6-10 h zu viert in einem engen Raum wie dem Innenbereich eines Autos ‚eingepferscht‘ mit angewinkelteten Beinen zu verbringen, ist ambitioniert. Hier ist mentale und physische Belastbarkeit und Toleranz in hohem Maße gefordert. Und wird weit überwiegend erfüllt. Kleinere ernsthaftere Diskussionen sind selten, vernachlässigbar und hier nicht erwähnenwert. Wir haben gemeinsam Spaß.
    An den Linksverkehr haben wir uns bereits gewöhnt, mit der seltenen Ausnahme, dass anstatt des rechts angebrachten Blinkers, der Scheibenwischer betätigt wird. Wir machen 1 x täglich Fahrerwechsel, damit jemand alleine nicht mehr als 4-5 h fährt. Es schlagen einem 2 Herzen in der Brust – einerseits wird gerne gefahren, andererseits reicht es einem aber auch nach ½ Tag Linksverkehr, tiefen Schlaglöchern und schmalen Straßen mit stinkenden LKW oder picups. Trotzdem muß gesagt werden, dass hier weit überwiegend jeder kooperativ und entgegenkommend fährt. Die LKW fahren nach einigen km immer so, dass man sie passieren kann. Das ist angenehm. Tückisch und höllisch sind nur die potholes – fährt man mit hoher Geschwindigkeit durch, hat man das Gefühl es zerreisst einen das Auto.
    Heute haben wir aber überwiegend gute Straßen: mautpflichtig. Und wahrscheinlich deshalb in besserem Zustand als deutsche Autobahnen. Unser irrender Wetterprophet für Arme – Jürgen - hat sich erfreulicherweise wieder geirrt. Der Tag bleibt hell, freundlich, sonnig, klar. Morgens und abends frisch-kalt und tagsüber angenehm warm ohne Hitze. So macht Reisen Spaß. Südafrika ist wettertechnisch ein Ganzjahresurlaubsland ohne urlaubsfeindliche Kälte oder Hitze. Nur die unterschiedlich langen Helligkeitszeiten im Sommer/Winter schränken die Urlaubsfreuden ein.
    Spätmittags/früher Nachmittag erreichen wir den einzigen Wegpunkt des Tages: Champagne Castle Hotel Resort. Ein traumhaft schön gelegenes 5* Hotel mit Blick auf die Drakensteiner Bergmassive. Mit hohem Eisenzaun geschützt und mit 3 Gatewachen besetzt. Unwillig das Tor für unsere Durchfahrt zu öffnen ohne uns zu kontollieren, erzählen wir, dass wir uns nach Übernachtung erkundigen wollen und etwas trinken wollen. Nach dem Blick ins Auto geht die Schranke auf. Das Gelände ist sehr groß und sehr weitläufig – eine ehemailige Gebirgsfarm, die aufwendig, substanzerhaltend nach hotelerfordernissen umgebaut wurde. Der Kies knarrt ehrwürdig unter den Reifen als wir ‚vorfahren‘. Eine Ansammlung verschieden großer Häuser und Cottages – ein Haupthaus. Mit pool, Traumausblick, sehr großer Sonnenterasse mit service. Den nehmen wir für Bier und Kaffee in Anspruch. Ein Sonnenschirm wird unaufgefordert für uns gerichtet und wir geniessen den Moment. In Ruhe, mit Aussicht, in der Sonne, mit Getränk. Die Übernachtungspreise sind mit 75 €/Pers/Nacht mit Halbpension recht moderat – für uns ist es aber noch zu früh, um zu bleiben. Ein paar hundert km müssen heute schon noch sein. Und die fahren wir durch die wunderschönen Drakensteiner Berge. Bei klarem, sonnigen Wetter. Herz was willst Du mehr?

    Booking.com und Internet im Auto sei dank – in Pietermaritzburg finden wir bei ‚7 on oakleigh‘ Quartier. Schnell, problemlos, preiswert, gut. Ein komplett eingerichtetes Apartment mit 2 Schlafzimmern, Küche, Essbereich; Wohncouch, Bad usw mit 4 Schlafmöglichkeiten. 2 davon im Doppelbett. Um sich den nächtl Streit um die Decke zu ersparen, wird gelost, wer auf der Couch schläft. Jürgen gewinnt das große Bett für sich alleine und Olaf die Couch. Wir entscheiden aufs Restaurant zu verzichten und aus der Kühlbox zu vespern. So finden 10 Bier den Weg zur Toilette durch die Blase… Die Unterkunft ist wieder gut, sehr gut sogar, weil unglaublich preiswert. Aber wie bisher alle in denen wir waren und alle, die wir gesehen haben, gesichert wie Fort Knox. Mit hohen Eisenzäunen teilweise mit Strom, schweren Eisentoren und Nachtsecurity. Und cameraüberwacht. Auf uns wirkt das befremdlich, gibt einem nicht wirklich das gewünschte Gefühl von Sicherheit, sondern eher das Gefühl von ungewohnt hoher Kriminalität. Aber so ist es halt in einem Land mit sehr hoher Kriminalität und dem Sicherheitsplatz des Landes 123 von 163 und Menschen die aus dem Land kommen, das den Platz 16 von 163 einnimmt.
    Das heisse Frühstück für 12 € f 4 Personen ist ok – nur der Kaffee ist dünn wie Tee. Aber b d Preis ist das ja ok.
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