- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 2
- Saturday, July 19, 2025 at 1:28 PM
- ☁️ 18 °C
- Altitude: Sea level
IrelandÁrainn53°7’31” N 9°46’3” W
Inis Mór agus Aillte an Mhothair

Heute bin ich tagsüber Fremd gegangen.
Das heißt, mein Sportgerät war nach der schweren freitäglichen irischen Nacht in den Pubs heute keine Segelyacht.
Die ersten Stunden des Tages, habe ich mich mit Motorkraft durch Aran Island Ferries zur Insel Inis Mór im Westen der Galway Bucht schippern lassen. Die eineinhalb Stunden Fahrt dienten auch der Akklimatisierung auf See und zur Zeitgewinnung für den Abbau der vorabendlichen Elektrolyte.
Das Ausrauschen habe ich mit einem neuen Sportgerät auf der Insel beschleunigt. Schließlich möchte ich morgen nicht unvorbereitet und nüchtern auf dem eigentlichen Sportgerät - Bavaria 51 SY LOTTE - für die Rundung Irlands in See stechen. Es ist ein Fahrrad - Raleigh Nottingham England - und wenn ich schonmal Fahrrad fahre, dann ohne Schummelein. Ein Fahrgerät ohne die neuerdings verbauten hippen Motoren. Bei Wind und Wetter habe ich 28km zurückgelegt und mein innerer Schweinehund hat zweimal kurz revoltiert, bei Gegenwind und schweren Steigungen wäre ein Motor nicht schlecht gewesen.
Auf der Insel Inish Mór ist mit Dún Aonghasa, eine Bergfeste irischer Vorfahren eines meiner Sehnsuchtsziele seit Jahren in greifbare Nähe gerückt und ich habe es erobert. Einen immer noch ausrauschenden Sachsen halten da auch keine Steinwälle auf und die Verteidigung der Feste war spärlich bis lustlos durch die einheimischen Insulaner, nicht einmal Wegezoll musste ich entrichten. Dafür bekommt man eine spektakuläre über 3000 Jahre alte Befestigung auf einer 100 Meter hohen Klippe zu sehen auf der noch heute archäologische Ausgrabungen stattfinden.
Am Weg liegt ein im frühen Mittelalter gegründeter Friedhof bei den Sieben Kirchen - Na Seacht Teampaill - hier erfahre ich, dass dies eine vor 1200 Jahren angelegte religiöse Pilgerstätte ist und noch heute genutzt wird.
Die Mystik des Ortes und das Grau der Steine mit typisch irischem Wetter erzeugen eine einzigartige Stimmung in ungewohnter Ruhe, ohne Vogelgezwitscher und Windgeräusche entsteht eine Aura der absoluten Stille.
Die Rückfahrt zur Fähre mit dem Pedelac bei miesem Wetter und Gegenwind zehren die letzte fremden Elektrolyte aus mir heraus und ich bin fit für den morgendlichen Start auf der Segelyacht.
Das Motorschiff der Aran Island Ferries steuert auf dem Rückweg nach Galway noch die Cliffs of Moher - Aillte an Mhothair - an. Die über 200 Meter hohe Klippen sind senkrecht stehende Wände die dem Atlantik in voller Breitseite entgegenstehen, ich möchte nicht wissen was hier bei schlechtem Wetter los ist.
Rundum ein geschichtsträchtiger Tag und meine Rekonvaleszens ist abgeschlossen.
Am Abend bin ich schon wieder Fremdgegangen und zwar bei Alma einer Portugiesin, köstliches Essen und Portwein.
Ich bin halt im Sporturlaub ein rauschender Sachse.Read more