• Rushing Saxon

Érie

Sailing around Ireland Read more
  • Trip start
    July 18, 2025

    Segeln rund um Irland

    May 31 in Ireland ⋅ 🌬 14 °C

    Segeln ⛵️ im Sommer einmal rund um Irland 🇮🇪, je nach Wetterlage im Uhrzeigersinn oder entgegen.

    Start an der Westküste in Galway

  • A Éirinn, bí réidh, tá Sacsanach beo brí

    July 17 in Germany ⋅ 🌧 17 °C

    Für die anstehende 13. Expedition mit einer Segelyacht und mit der Erfahrung von zurückgelegten 18.000sm in den Ozeanen dieser Welt, geht das Packen und Checken der Ausrüstung wie immer bei Null los. Routiniert geht es von der Hand und nach zwei Stunden Prüfen und Verstauen bin ich im Ziel und denke, dass das Funktionieren und Vollständigsein von Ausrüstung in mir ein gutes Gefühl mit dem Luxus des Wählen Können’s erzeugt.
    Alles da, alles Einsatzbereit, los gehts!

    Freitag in der Frühe via Flugzeug von Dresden nach Dublin und anschließend mit Irish Rail per Zugfahrt westwärts Richtung Galway, dass ist der Weg zu einem ersten verdienten „Stout“ im Pub mit ortsüblicher Musik und Tanz vor Ort.
    Nach anschließender zweitägiger Akklimatisierung im Herzen Galways, steige ich am Sonntag auf die „SY Lotte“, die sich momentan an den Cliffs of Campoy durch die Wogen des Atlantik nordostwärts kämpft.

    Ich bin gespannt und die Vorfreude ist groß auf die irischen Inselwelten, es wird meine Phantasie mit Erfahrung füllen.

    Für alle die des Irischen nicht mächtig sind, die Einleitung in einheimischer Sprache

    „Irland, mach dich bereit, ein Rauschender Sachse kommt“

    Grüße vom Rushing Saxon 🇮🇪☘️⛵️
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  • Maith thú Gaillimh

    July 18 in Ireland ⋅ ☁️ 18 °C

    Was soll ich sagen, ein rundum gelungener Tag der Anreise nach Galway im Westen Irlands.

    Im grauen regenverhangen Dresden starte ich 06:00 Uhr mit dem Flieger nach München und ich bin entzückt wie sonnig München früh um sieben Uhr mich empfängt. Nach einem kleinem bayrischen Frühstück geht es weiter nach Dublin, dass mich zur Mittagsstunde bei typisch irischem Wetter wieder auf den Boden der Tatsachen zurückbringt. Bei einem ersten irischem Red Ale heitert sich meine Stimmung auf und mit dem Iarnród Éireann geht es das letzte Stück zwei Stunden quer durch Irland auf der Schiene an die Westküste.
    Die grüne Insel hat ihren Namen verdient, sattes Grün in allen Varianten bilden den Rahmen der Zugfahrt und die unzähligen Kühe auf den Weiden erklären mir jetzt vor Ort, warum Kerrygold so schmeckt wie sie schmeckt. Schafe, Pferde und Esel rahmen die Kuhherden auf der gesamten Strecke ein und sind das einzige gelbliche und braune Farbspiel auf den grünen Weiden.

    Mein Domizil für die nächsten zwei Tage ist bei Lorraine in der Dachkammer ein Bett mit Frühstück mitten in Galway und damit ist klar, der irische Stepptanz hat mich Freitags abends erfasst. Den Klängen nach schlendere ich in das Städtchen und ich bin überwältigt was hier am besagten Freitag Abend auf den Straßen und in den Pubs los ist. Mir fehlen die Worte und es ist besser diese Momente so aufzusaugen und zu leben wie sie sind.

    Die Iren und ihr Bier mit Live-Musik in ihren Pubs an einem sonnigen Juliabend bei 20°C sind einmalig und nur so vor Ort zu erleben, mir fehlen die Vokabeln es zu beschreiben.

    Sieben Pubs habe ich geschafft und jedes Pint war einzigartig, der Rückweg durch die Gassen Galways zu Lorraine und meinem Nachtlager ist mir geglückt, zu meiner Verteidigung, sowas mach ich nicht jeden Tag. Beim Schreiben dieser Zeilen rutscht mir der Finger ab und zu zum falschen Buchstaben …

    Morgen geht es zum ersten Mal auf hohe See, zu den vorgelagerten Aran Islands.

    Sláinte, Oíche mhaith.
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  • Inis Mór agus Aillte an Mhothair

    July 19 in Ireland ⋅ ☁️ 18 °C

    Heute bin ich tagsüber Fremd gegangen.

    Das heißt, mein Sportgerät war nach der schweren freitäglichen irischen Nacht in den Pubs heute keine Segelyacht.
    Die ersten Stunden des Tages, habe ich mich mit Motorkraft durch Aran Island Ferries zur Insel Inis Mór im Westen der Galway Bucht schippern lassen. Die eineinhalb Stunden Fahrt dienten auch der Akklimatisierung auf See und zur Zeitgewinnung für den Abbau der vorabendlichen Elektrolyte.

    Das Ausrauschen habe ich mit einem neuen Sportgerät auf der Insel beschleunigt. Schließlich möchte ich morgen nicht unvorbereitet und nüchtern auf dem eigentlichen Sportgerät - Bavaria 51 SY LOTTE - für die Rundung Irlands in See stechen. Es ist ein Fahrrad - Raleigh Nottingham England - und wenn ich schonmal Fahrrad fahre, dann ohne Schummelein. Ein Fahrgerät ohne die neuerdings verbauten hippen Motoren. Bei Wind und Wetter habe ich 28km zurückgelegt und mein innerer Schweinehund hat zweimal kurz revoltiert, bei Gegenwind und schweren Steigungen wäre ein Motor nicht schlecht gewesen.

    Auf der Insel Inish Mór ist mit Dún Aonghasa, eine Bergfeste irischer Vorfahren eines meiner Sehnsuchtsziele seit Jahren in greifbare Nähe gerückt und ich habe es erobert. Einen immer noch ausrauschenden Sachsen halten da auch keine Steinwälle auf und die Verteidigung der Feste war spärlich bis lustlos durch die einheimischen Insulaner, nicht einmal Wegezoll musste ich entrichten. Dafür bekommt man eine spektakuläre über 3000 Jahre alte Befestigung auf einer 100 Meter hohen Klippe zu sehen auf der noch heute archäologische Ausgrabungen stattfinden.

    Am Weg liegt ein im frühen Mittelalter gegründeter Friedhof bei den Sieben Kirchen - Na Seacht Teampaill - hier erfahre ich, dass dies eine vor 1200 Jahren angelegte religiöse Pilgerstätte ist und noch heute genutzt wird.
    Die Mystik des Ortes und das Grau der Steine mit typisch irischem Wetter erzeugen eine einzigartige Stimmung in ungewohnter Ruhe, ohne Vogelgezwitscher und Windgeräusche entsteht eine Aura der absoluten Stille.

    Die Rückfahrt zur Fähre mit dem Pedelac bei miesem Wetter und Gegenwind zehren die letzte fremden Elektrolyte aus mir heraus und ich bin fit für den morgendlichen Start auf der Segelyacht.
    Das Motorschiff der Aran Island Ferries steuert auf dem Rückweg nach Galway noch die Cliffs of Moher - Aillte an Mhothair - an. Die über 200 Meter hohe Klippen sind senkrecht stehende Wände die dem Atlantik in voller Breitseite entgegenstehen, ich möchte nicht wissen was hier bei schlechtem Wetter los ist.

    Rundum ein geschichtsträchtiger Tag und meine Rekonvaleszens ist abgeschlossen.
    Am Abend bin ich schon wieder Fremdgegangen und zwar bei Alma einer Portugiesin, köstliches Essen und Portwein.

    Ich bin halt im Sporturlaub ein rauschender Sachse.
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  • Galway Crew komplett

    July 20 in Ireland ⋅ ☁️ 16 °C

    Ab heute wird es ernst mit der SY LOTTE und die Crew trifft sich am späten Nachmittag am Steg in der Dock St. des Galway Harbour.

    Bis dahin habe ich noch ein wenig Zeit und mein Frühstück bei Lorraine stärkt mich für eine letzte rauschende Tour zur ortsansässigen Destillery MICIL für eine Führung durch die heiligen Hallen mit anschließender Verköstigung der edlen Tropfen vom Wasser des Lebens.

    Nach der Komplettierung der Crew stellen wir noch die Proviantierungsliste auf und nach Erfüllung dieser schieben sich die gut gefüllten Körbe mit Taxi-Unterstützung zum Schiff. Das Bunkern der Vorräte am Pier erzeugt ein erstes Zusammenarbeiten unter erschwerten Bedingungen bei, wie soll es anders sein in Irland, abendlich starkem Regen.
    Auf unserem Weg westlich Irlands nach Norden kommen nicht viele Möglichkeiten zum Nachbunkern und wir sind erstmal versorgt bis Nordirland.

    Den Abend schließen wir als Crew mit einem gemeinsamen Abendessen im GEMMELE‘S Restaurant ab und die erste Nacht in der Heckkoje Backbord wird mein Refugium mit Niko als Bettnachbar für die nächsten Wochen.

    Morgen 12:00Uhr Mittags wollen wir auslaufen und die Schleuse Galway bei Hochwasser passieren.
    Erstes Ziel sind die Aran Islands.
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  • Killronan

    July 21 in Ireland ⋅ 🌬 17 °C

    Die erste Etappe unserer Irlandrundung beginnt zwölf Uhr mittags mit dem öffnen der Schleusentore in Galway Harbour, zwei Stunden vor dem Tiden-Hochwasser. Der Plan ist, mit ablaufendem Hochwasser auch strömungstechnisch uns unterstützen zu lassen auf dem Weg zu den Aran Islands. Wir wollen vor Killronan auf Inish Mor die Nacht ankern und uns auf dem Weg dahin mit der SY Lotte vertraut machen.
    Schnell lassen wir das betonnte Fahrwasser hinter uns und setzen die Segel. Der Wind steht für unseren Kurs gegen an und wir kreuzen hart am Wind durch die Galway Bay bei bis zu 28kt Wind.
    Die Anpassung auf See wird für die Crew ab der ersten Minute kein Zuckerschlecken und die ersten Ausfälle in der Crew durch Unwohlsein lassen sich nicht vermeiden, weiter geht’s.

    Auf dem Weg nach Westen üben die Seenotretter Irlands per Hubschrauber an unserer SY Lotte das Entdecken, Anfliegen und Positionshalten per Helikopter in niedrigster Höhe. Zweimal wird das Prozedere trainiert und danach bedanken sich die Piloten für das Kurs halten in der bewegten See und lassen uns in der Galway Bay unsere Bahnen ziehen. Drei Stunden Kreuzen liegen noch vor uns bis zum Ziel.

    Der Anker fällt am späten Abend in der Bucht vor Killronan und es zieht Ruhe ein im Schiff, rings um uns herum die schroffe Baumlose Felseninsel Inishmore, es liegt grasiger Duft in der Luft.
    Die erste Etappe ist geschafft und das verdiente Ankerbier wird zelebriert.
    Zum Abendessen gibt es Hähnchenkeulen mit allerlei Gemüse und Kartoffeln.

    Die große Wetterlage ist in den ersten Tagen nicht auf unserer Seite, um nach Norden zu kommen. Die Taktik ist, in kleinen Tagesschlägen sich an der Westküste hochzuhangeln und Nachts in kleinen Buchten Schutz zu suchen. Der Wind soll Mitte der Woche auf West bis Südwest drehen und das Segeln nach Norden erleichtern.
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  • Inish Mor - Chill Chiaráin

    July 22 in Ireland ⋅ ⛅ 15 °C

    Den Vormittag haben wir Zeit in Inish Mor und setzen mit dem Dinghi über.

    Das Wetter lädt ein eine zweite Fahrradtour auf der Insel zu machen und ich miete mir mit Matthias ein Rad. Da die Touristenfähren erst eine Stunde nach uns anlanden haben wir die Insel fast allein für uns. Wir radeln in der kürze der Zeit eine Südrunde vorbei an der Seal Colony Bay, Kilmurvey Beach über Ballinacregga zur Festung Dún Eochla. Der Rundblick von der Feste nach Osten ist spektakulär und die SY Lotte ist vor Anker liegend bei Kilkieran zu erkennen.

    Zurück an Bord starten wir Nachmittags unter Segeln bei leichtem Wind die kurze Überfahrt zu unserem heutigen Ziel in der Bucht vor Chill Chiaráin. Wir segeln mit am Windkurs durch die felsige Einfahrt ins Hinterland Irlands. Das Festmachmanöver an der Mooringboje gelingt im zweiten Anlauf und wir liegen gut geschützt für die Nacht bei starkem Tiedenhub mit gut sichtbaren Gezeitenströmungen.

    Der späte Abend klingt mit Hähnchencurry an Reis und Gemüse aus. Bis weit in den Morgen hinein schweißt sich die Crew in einer verkappten Karaokenacht zusammen.

    Morgen Wettern wir ab, uns sind die Winde nicht hold und Blasen direkt auf die Nase.
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  • Ardmore - Cill Chiaráin

    July 23 in Ireland ⋅ ⛅ 19 °C

    Wir wettern in der Bucht vor Kilkieran ab.
    Die Windrichtung ist wir vorhergesagt Nordwest was unser Verlassen der Bucht auf dem Weg um die Westspitze Irlands erschwert, so ist heute ein Wandertag rund um Cill Chiaráin angesagt.

    Die leichte Hügellandschaft ist durchsetzt mit Hochmooren und vereinzelt stehenden Gehöften. Die irischen Schafe und Kühe weiden sich am Gras, auch Pferde, Maultiere und Ziegen dösen am Wegesrand.
    Jedem Steingärtner würde hier sein Herz aufgehen, wie in der schroffen Wildnis die Pflanzenvielfalt zwischen dem freiliegenden felsigen Untergrund in voller Blüte steht, ich esse alle paar Meter Brombeeren vom Strauch und bin für die nächsten Jahre geheilt.

    Nach kurzer Rast im Tigh Leavy Pub in Ardmore ist unsere Wanderung durch die Bergwelten rund um Cill Chiaráin nach drei Stunden geschafft.
    Zum Abendessen kehren wir in Coyne's Gastropub & Pantry - Tigh Chadhain ein und ich gönne mir ein Seafood Chowder nach Art des Hauses und im Hauptgang klassische Fish and Chips. Die Red Ale aus der Connemara sind süffig und rauchig im Geschmack.

    Rundum ein gelungener Tag bei herrlichem Sommerwetter im County Galway.
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  • Inishbofin

    July 24 in Ireland ⋅ ☁️ 17 °C

    Ab heute müssen wir Meilen machen, dass Abwettern und warten auf günstige Windwinkel hat unsere Zeitplanung für das Ziel Dublin an den Anschlag gebracht.

    Zehn Uhr heben wir den Anker und verlassen Kilkirian. Mit dem Setzen des Großsegels und der Fock steuern wir die Insel Inishbofin an. Bei gutem und stetigem Wind kommen wir ab elf Uhr auf 6kt Fahrt über Grund und das Wetter ist den ganzen Tag sonnig ohne Regenschauer.

    An der Steuerbordseite ziehen die hohen wolkenverhangenen Berge der Connemara Mountains vorbei, kein Wunder das der gleichnamige Whiskey als Wasser des Lebens hier seine Einzigartigkeit erhält.

    Nach neuneinhalb Stunden Segeln fällt der Anker am East End Beach an der Ostseite der Insel.
    Versuche mit der Schleppangel reichhaltigen frischen Fisch an der Westküste Irlands zu angeln haben nicht zum Erfolg geführt.

    Bei einem Birnenrisotto mit Walnüssen und Salat klingt der Abend mit einer Skatrunde aus und der erste Schlag zum Aufholen unsere Strecke ist geschafft.
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  • Blacksod Bay

    July 25 in Ireland ⋅ ⛅ 17 °C

    Die nächste Etappe des Aufholens von Strecke nach Dublin beginnt nach einem kurzen Frühstück.
    Der Anker ist schnell und routiniert gehoben, die Abläufe an Bord sind eingespielt und wir gehen unter Vollzeug bei halben Wind nordwärts.

    Der Atlantik greift zum erstmal richtig mit Welle von Backbord an, die 3-4 Meter wollen richtig ausgesteuert werden bei 6kt Fahrt in der Spitze erreichen wir auch kurzzeitig 9kt Fahrt durchs Wasser.

    Am späten Mittag runden wir Achill Head, eine sehenswerte Landspitze bei Keem. Die schroffen Felsformationen strotzen den starken Wellen, die Brandung ist riesig. In herbstlichen Stürmen möchte ich nicht hier sein, pure Kraft der Naturgewalten!

    Früh am Abend fällt der Anker nach sportlichem Segeln in der Blacksod Bay an der Mullet Peninsula, dass Ankerbier zelebrieren wir zu Spaghetti mit Ratatouille.

    Wieder ein Tag ohne Regenschauer im Westen Irlands.
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  • An Fhearthainn

    July 26 in Ireland ⋅ 🌬 15 °C

    Die bisher längste Etappe liegt vor uns, es werden 92sm die wir spät Abends zurückgelegt haben.

    Zeitig in der Frühe vor fünf Uhr bereiten wir die Lotte zum Ablegen vor. Moritz und Birgit verlassen heute das Schiff und Anna bringt sie mit dem Dinghi im Morgengrauen an Land, beide haben dringende Termine in Deutschland und wollen aus dem entlegenen Blacksod sich mit dem Bus nach Dublin durchschlagen.

    Wir lichten den Anker um 06:10Uhr und laufen aus.
    Kaum haben wir den offen Atlantik erreicht brechen mit 30kt Wind und 4m Welle die vollen Gewalten für die nächsten 15 Stunden auf uns ein.
    Der Wind kommt günstig aus Backbord Achtern und im Vollzeug mit Großsegel im Bullenstander zieht die Lotte mit 6kt Durchschnittsgeschwindigkeit dem Ziel Church Bay bei An Fhearthainn entgegen.

    Auch wenn ich mich wiederhole, der Atlantik ist zur Zeit absolut in Top Form. Bei bestem Wetter ohne Regenschauer kommen die energiegeladenen Wellen aus Amerika erst hier an der Westküste Irlands zum stehen und wir tanzen nordostwärts auf den Wellenbergen wie eine Nussschale die nächsten Stunden weit vor der Küste.

    Am späten Abend kurz vor elf Uhr fällt der Anker im zweiten Versuch und es zieht Ruhe ein im Schiff. Couscous mit Kicherbsen und allerlei Gemüse stärkt uns nach der sportlich anstrengenden Fahrt und wir haben eine gute Ausgangsposition für die vor uns liegende Strecke nach Dublin geschaffen. Die Kurstaktik vom Capitan Andreas geht voll auf.
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  • Pincher Bay

    July 27 in Ireland ⋅ 🌬 15 °C

    Es ist Sonntagmorgen in der Church Bay.

    Wir Ankern mitten im Regattafeld eines Ruderwettbewerbs und die Kursabstecker umrunden unsere Lotte in kleinen Schaluppen und setzen die Fahnenstangen für die Wendemarken ziemlich nah an unser Schiff.
    An Land ziemliches Gewusel und Aufregung, es bereiten sich die Mannschaften auf das Sportereignis vor und wir legen nach einem spartanischem Frühstück um neun Uhr ab. Unsere Vorräte haben sich stark dezimiert, die Vielfalt hat stark abgenommen, verhungern werden wir nicht.

    Bei der Ausfahrt aus der Bucht fangen wir mit dem Kiel eine der Kursfahnen der Regatta ein und stecken damit mehr Strecke für die Regatta neu ab. Nach sofortigem Rudermanöver und Fahrt aus dem Schiff nehmen, ist es mit Lehrlauf für die Schraube uns gelungen vom Tau sich zu befreien. Der Kurs für die Ruderer wurde durch uns leicht verlängert, ob sie es gemerkt haben, wir wissen es nicht.

    Nach der Schrecksekunde am Morgen segelt die SY Lotte im Atlantik straff nach Norden ohne weitere Herzschlagattacken. Die mystische irische Landschaft in verschiedensten grauen und grünen Tönen passiert uns Steuerbords.

    Die Ankerbucht Pincher Bay bei Arryheernabin erreichen wir am späten Abend. Eine Bucht wie aus dem Bilderbuch, am Eingang Leuchtturm mit Steilklippen, in der Mitte sichelförmiger Sandstrand mit leichten Brandungswellen und am Buchtausgang steile Bergformationen mit Vogelnestern in rauhen Mengen.

    Das abendliche Lichtspiel durch das Fanad Head Lighthouse ist wie im Film, eine wunderschöne Ankerbucht ganz hoch im Norden Irlands auf der anderen Seite der Bucht schlägt der Atlantik unermüdlich und ohne Erbarmen mit den Wellen gegen Land.

    Wir liegen ruhig und geschützt in Lee es wird eine ruhige Nacht bei Pellkartoffeln mit Spinat und gegrilltem Halloumiekäse.

    Morgen verlassen wir die atlantischen Gewässer und biegen in die irische See ein und der Capitan ist schon am tüfteln mit den Tiedentabellen, um unsere Kurstaktik für Morgen festzulegen.
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  • Ballycastle

    July 28 in Northern Ireland ⋅ ⛅ 16 °C

    Der nördlichste Punkt Irlands und die Überschreitung einer Landesgrenze sind die Höhepunkte der heutigen Etappe.

    Wir legen für die 50sm Strecke zeitig fünf Uhr einen Alarmstart aus der Pincher Bay hin, dass heiẞt innerhalb von fünfzehn Minuten ist der Anker gelichtet, die Segel gesetzt und getrimmt und wir ziehen mit Vollzeug nördlich mit 6kt Fahrt. Der schnelle und frühzeitige Start ist Teil der Kurstaktik, um mit dem Runden von Malin Head sieben Uhr und einbiegen in die irische See uns mit der Gezeitenströmung in Richtung Süden schieben zu lassen.

    Mit dem Verlassen der Atlantischen Gewässer und der Landabdeckung durch die Nordspitze Irlands lassen spürbar die Wellenhöhe und der Wind nach, so das wir ab dem Vormittag mit Bullenstander und achterlichem Wind nach Süden ziehen. Der Strom schiebt uns mit 3kt zusätzlich zu unserer Fahrt durchs Wasser mit 6kt und die felsige Küstenlandschaft lassen wir Steuerbord mit 9kt Fahrt über Grund liegen.

    Mittags bei bestem Sonnenschein machen wir im beschaulichen Ballycastle in Nordirland fest.
    Nach einer Woche an der schroffen Westküste Irlands ist das Gewusel und die Geräuschkulisse einer Kleinstadt richtig ungewohnt und die Zivilisation hat uns wieder. Nach Galway ist Ballycastle der erste Ort mit ausgebauter Infrastruktur, um mit der SY Lotte an einem Schwimmsteg festzumachen bis dahin haben wir immer in Buchten Schutz gesucht und geankert.

    Der Abend klingt mit einem Abendessen in O‘Conners Bar aus und auf dem nächtlichen Rückweg zum Schiff versacken wir noch im The Boyd Arms bei einem letzten Pale Ale und irischem Whiskey. Ein montäglicher Abend in Nordirlands Pubs mit einheimischer Musikbegleitung der Extraklasse.

    Morgen geht es in die Hauptstadt Belfast.
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  • Belfast

    July 29 in Northern Ireland ⋅ ☁️ 19 °C

    Neblig nasskaltes Wetter hat Ballycastle für das Ablegemanöver parat. Nach dem gestrigen sonnendurchfluteten Tag bringt das morgendliche Grau in seinen vielen Schattierungen uns wieder auf den Boden der Tatsachen Irlands zurück.

    Die Sicht beträgt rund eine Seemeile und wir aktivieren das Radar als zusätzlichen Ausguck was um uns herum auf See los ist. Nach dem Setzen der Segel bei mäßigem Wind laufen wir mit 4kt Fahrt Richtung Belfast durch die irische See. Mit dem Aufklaren des Himmels am späten Vormittag lässt der Wind nach und die Segel werden geborgen.

    Die ausgedachte Kurstaktik mit den Gezeitenströmen uns Richtung Süden schieben zu lassen, kommt jetzt voll zum tragen. Der Motor schiebt mit 6kt Fahrt durchs Wasser und der Strom der Gezeiten fließt mit 4kt in die Irische See ein. Es ist unheimlich mit den immer wieder auftauchenden Eddy‘s an Steuerbord und Backbord auf dem Tableau 11kt Fahrt über Grund ohne Segel abzulesen.
    Eddy‘s sind Strudel oder Wirbel im Wasser, die durch starke Strömungen und unter der Wasserlinie liegende Steine oder Felsformationen erzeugt werden. Heute ziehen Durchmesser bis zu 40 Meter an Steuerbord und Backbord vorbei und es sind gute Steuerkünste gefragt, um Lotte auf Kurs zu halten.

    Wir biegen mittags in den Belfaster Sund ein und die Hauptstadt Nordirlands ist gut am Horizont zu erkennen. Nach der einstündigen Einfahrt kommen an Backbord die riesigen Werftanlagen von H&W (Harland & Wolff) in Blick und die geschichtsträchtigen Docks die zum Bau der Titanic genutzt wurden sind gut sichtbar.

    Das architektonisch moderne Titanic-Museum überragt die heute nicht aktiven Werftanlagen und ich lasse es mir nicht nehmen mich zwei Stunden der Geschichte vom Bau bis zur Tragödie hinzugeben. Modernste Museumsarchitektur und Ausstellungskomposition inklusive Achterbahnfahrt durch den Fertigungsprozess der Titanic sind ein Erlebnis.

    Am Abend runden wir den Tag mit Weißwein und Spaghetti an Käsesahne-Sauce ab, morgen wird Belfast erobert.
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  • Belfast City

    July 30 in Northern Ireland ⋅ ⛅ 21 °C

    - Mayday - Mayday - Mayday -
    Here is Sailing Vessel LOTTE

    Meine reißerische Überschrift beschreibt einen Defekt der SY Lotte und Änderung des Törns Rund Irland.

    Das Rigg ist beschädigt und lässt ein weiteres Segeln von Belfast nach Dublin nicht mehr zu.
    Die Entscheidung durch Skipper Andreas ist konsequent und wir machen das Beste draus.

    Die Organisation und Durchführung der Reparatur ist hier in Belfast besser machbar, um die Lotte wieder fit zu machen für die weiteren Törnstrecken über Schottland nach Norwegen und Deutschland zurück.
    Auf dem Weg im Atlantik um die Nordspitze Irlands bei Ballycastle wurde der Defekt am Backbordwant entdeckt. Es ist eine Kardeele (Draht) gerissen und bei der tieferen Inspektion durch Anna im Mast, stellten sich noch weitere schadhafte Wantenverspannungen an der Backbordseite heraus.

    Also, durchatmen und sammeln für die restlichen Tage in Nordirland.

    Der Tag wird Belfast City extrem zu Fuß, am Ende sind es 21km und die wichtigsten touristischen Hotspots habe ich gesehen.

    Morgen geht es noch zu der Demarkationslinie im Norden Belfast‘s, wo die zwei Welten zwischen den Iren und den Briten aufeinanderprallen.

    Am Abend verdauen wir den unfreiwilligen Stopp im Pub McHughs Bar & Restaurant und eine Partie Boule in den H&W Docks ist das heutige Sportprogramm anstatt des Segelns.

    Hot Spots Belfast

    Botanic Gardens
    Queen’s University Belfast
    The Crown Liquor Saloon
    Belfast City Hall
    Albert Memorial Clock
    McHughs Bar & Restaurant.
    Boule Partie - H&W Docks Titanic
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  • Belfast „The Troubles“

    July 31 in Northern Ireland ⋅ ☁️ 18 °C

    Da unsere Lotte auf der Backbordseite hinkt kommen wir aus Belfast nicht mehr über den Seeweg weiter.

    Was liegt näher, als sich mit der Region und der Geschichte Nordirlands die nächsten zwei Tage zu beschäftigen.

    Am Vormittag besteigen ich einen Hop on Hop off Bus in Belfast und fahre bei bestem Wetter im Oberdeck als Passagier wie in einem Kreuzfahrtschiff. Der Wind bläst mir um die Ohren, die Sonne brennt im Gesicht, Geschichte hier, Geschichten da, Stopps dort, ich weiß jetzt in Belfast-City Bescheid.

    Am beeindruckendsten war der Ausstieg an der Trennlinie zwischen den Nationalisten und Unionisten im Norden von Belfast.

    Da kann heute noch der nicht endende Nordirlandkonflikt live betrachtet werden. Stolz und Nationalbewusstsein ist hier an jeder Ecke zu spüren.

    Der Nordirlandkonflikt „The Troubles" genannt ist ein jahrhundertelanger Konflikt der hauptsächlich zwischen zwei Bevölkerungsgruppen in Nordirland ausgetragen wurde. Den überwiegend protestantischen Unionisten, die Teil des Vereinigten Königreichs bleiben wollten und den überwiegend katholischen Nationalisten, die ein vereintes Irland anstrebten prallten hier gewaltsam aufeinander.

    Die sechs Meter hohe Mauer hat heute noch Bestand und trennt beide Lager. Anhand der gehissten Flaggen und Parolen in den Fenstern lese ich ab, dass der Konflikt im Untergrund noch weiter nicht gelöst ist.

    Rundum ein erkenntnisreicher Tag der am Abend mit einem Grillen von bestem irischen Rind an Bord der Lotte zur Neige geht.

    Morgen bin ich ganz der Bustourist auf einer Tagesreise durch Nordirland.
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  • County Antrim Northern Ireland

    August 1 in Northern Ireland ⋅ ⛅ 15 °C

    Mein letzter voller Tag in Nordirland wird eine Rundreise mit dem Bus durch den County Antrim an der Nordostküste des irischen Festlandes.

    Immer an der Küste entlang starten wir halbneun Uhr in Belfast und halten in den nächsten zehn Stunden der Tour an sieben touristischen Highlights der Region.

    Als erstes ein Fotostopp an einer normannischen Burg auf einem schwarzem Basaltfelsen aus dem Jahr 1180. Carrickfergus Castel, eine Burg wie aus dem Bilderbuch, leider noch verschlossen, wir sind zu zeitig da.

    Der nächste Halt ist ein kleiner malerischer Fischerort mit klitzekleinem Hafen. Carnlough Harbour wurde auch in der Serie Game of Thrones für die Szenerie genutzt und jetzt wird mir klar, dass ein Drittel der Bustouristen hier mitfährt, um legendäre Filmspots live vor Ort zu erleben.

    Dieses Thema zieht sich wie ein roter Faden durch den ganzen Tag und ich muss ehrlich sagen, nicht eine Folge von Game of Thrones habe ich konsumiert. Es tun sich Lücken auf und ich bin amüsiert über die eingefleischten Thrones Fans.

    Zum Mittagessen halten wir hoch im Norden in Ballintoy am Restaurant & Guest House „The Fullerton Arms“.

    Danach geht es weiter zu den phänomenalen Basaltsäulen am Giant‘s Causway. Unzählige sechseckige Basaltsäulen bilden hier einen Wall an dem sich der Atlantik die Zähne ausbeißt. Die einzigartige Landschaft ist UNESCO-Weltkulturerbe und eine Legende von Finn McCool, einem Riesen, der hier eine Straße über das Meer baute hat hier ihren Ursprung.

    Nächster Game of Thrones Höhepunkt ist die Burg des „Hauses Graufreud“ Dunluce Castel, eine große Ruine einer mittelalterlichen Burg. Sieht schon spektakulär aus wie sich die Burg in die Steilen Basaltklippen einpasst.

    Auf dem Rückweg ein obligatorischer Stopp in Bushmills, mit einer Besichtigung und Verköstigung in einer der ältesten Whiskeybrennereien der Welt. Die edlen Tropfen die ich mir vor Ort gönne, sind einer besser wie der andere. Schade aus meiner Sicht, dass wir mit dem Bus nicht soviel Zeit haben, um noch einen Rundgang durch die Distillery zu machen.

    Letzter Halt vor dem Rückweg nach Belfast ist die Buchenallee „The Dark Hedges“, die mit ihren gewaltigen Bäumen rechts und links des Weges genau auf das Herrenhaus Gracehill zuläuft.
    Bei Games of Thrones soll die majestätische Buchenallee die Kulisse des Königsweg gewesen sein.

    Zehn Stunden im Touristenbus sind anstrengender als gedacht, aber die erlebten Eindrücke und Landschaften sind für mich unvergesslich und machen Lust auf einen zweiten Besuch auf der grünen Insel.

    Am Abend trifft sich die Crew der Lotte im The Foundry Belfast zu einem letzten Abendessen.
    Ab morgen löst sich unsere Crew auf und die Lotte wir durch den Rigger vor Ort wieder fit gemacht für den nächsten Törn nach Schottland und durch den Caledonian Canal.

    Ich reise mit dem DublinExpress morgen zeitig das letzte Stück unseres Törns von Belfast bis Dublin und fliege anschließend nach Dresden zurück.

    Eine anstrengende Expedition für Mensch und Maschine geht nach gesegelten 398 Seemeilen mit leichten Ausfällen zu Ende und trotzdem bleibt es ein unvergessliches Abenteuer an der Westküste Irlands den Gewalten zu trotzen.

    Danke an Skipper Andreas und seine SY Lotte, danke auch an die gesamte Crew, Anna, Monika, Miriam, Doreen, Birgit, Niko, Matthias und Moritz.

    Liebe Grüße vom Rushing Saxon „Norbert“
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    Trip end
    August 2, 2025