• IV. SA Peru/W1a, 5d: Puno & Cusco

    March 21, 2017 in Peru ⋅ ⛅ 17 °C

    Di, 21.03. Puno/Cusco
    Puno ist eine kleine süße Stadt direkt an der peruanischen Seite des Titikaka-Sees. Man hat dort einen ersten kleinen Einblick auf Peru und sieht auch bereits die typischen Tuktuks und ähnlich wie in Bolivien gibt es auch hier das fritierte Hühnchen "Pollo a la canesta".
    Im Hostel hatten wir auch wieder Internet sowie einen Fernseher und konnten uns damit endlich über die derzeitige Lage in Peru informieren - Cusco und alle Gebiete südlich von Lima waren bisher von El Niño und den schlimmen Überschwemmungen verschont geblieben, aber der komplette Norden Limas bis nach Ecuador stand komplett unter Wasser - das wird auch meine Reisepläne evtl. nochmal ändern.
    Ansonsten gab es in Puno allerdings nicht viel zu sehen, sodass wir morgens nach einem leckeren Frühstück inkl. Rühreiern einen 8h Bus nach Cusco nahmen und bei den Bussen ist Peru echt spitzenmäßig. Preismäßig hatten wir natürlich keinen überteuerten Touri-Bus, aber auch nicht die billigste Buslinie und für 35S/knapp 10€ Cama-Plätze in der vorderen Reihe mit Panorama-Aussicht, freien Getränken und Stewardess. Da ist Peru wirklich super - super Service, pünktlich, sicher, mega viel Platz, saubere Toiletten, komfortabel mit Reisepass einchecken, Gepäckticket, Busbahnhofsteuer und sogar Strom zum Handy aufladen. Dank Nebensaison war der Bus mit knapp 5 Leuten auch fast leer, es kam Heidi als Spielfilm und das alles für schlappe 35S/10€ - ach, es ist schön, es sich in günstigen Ländern gutgehen zu lassen ;)
    In Cusco angekommen war gleich klar: willkommen im Touri-Hype und der Touri-Stadt: ein Ticketstand und Restaurant nach dem anderen, überall auf der Straße versuchen die Leute, einem was zu verkaufen und es gibt jede Menge Touristen und Rucksackreisende :P
    Davon abgesehen ist es aber eine wirklich schöne Stadt mit tollen Gebäuden, Aussichtspunkten und v.a. der Plaza de Armas ist echt schön und beeindruckend. Auch unser Hostel war super schön, mit toller heißer Dusche, Frühstück inkl. Rühreiern und wie oft hier sehr hoch mit jeder Menge Treppen gelegen - ein super Training für uns; akklimatisiert und an die Höhe gewöhnt sind wir ja schon länger, aber das viele Treppen-, Bergsteigen und Laufen war eine super Vorbereitung auf unseren bevorstehenden 5-tägigen Salkantay-Trek.

    Mi, 22.03. Cusco - Orga & City
    Cusco selbst liegt mit 350.000EW auf 3.416m Höhe.
    An diesem Tag stand wieder Orga an, insbesondere fir unseren Salkantay Trek, aber auch so bzgl. was wir hier so machen wollten - in Cusco selbst gab es schon unglaublich viel zu sehen.
    Zusätzlich dazu wollten wir natürlich auch das Heilige Tal der Inkas mit Pisaq, Urubamba, Ollantaytambo und Chinchero sowie Maras/Moray und die Salzminen sehen und buchten hier 2 Tagestouren für Donnerstag und Freitag. Samstag als Ruhe- und Vorbereitungstag, dann insgesamt fast 6 Tage für den Trek und Machu Picchu plus einen Ruhetag danach, einen weiteren Tag für eine Wanderung des Regenbogen-Berges sowie einen kulinarischen Tag für die hiesigen Delikatessen Ceviche (roher Fisch), Cuy (Meerschweinchen) und Alpaca; kurzum: wir brauchten hier in Cusco insgesamt 2 Wochen inkl. Erholungsphase :)
    Generell ist Cusco ein ganz schön kaltes Loch, es regnete dann auch noch super stark inkl. Hagel - ein super Test für unsere Ausrüstung und Kleidung, wobei wir uns dann aber doch noch einen guten Poncho kauften und zum Aufwärmen ein super Almuerzo im lokalen Markt San Blas gönnten.

    Do, 23.03. Cusco - Valle Sagrado de los Incas/Ollantaytambo
    Wie bereits erwähnt, ist Cusco sehr touristisch und dementsprechend leider auch teuer. Natürlich macht man hier dann auch ein oder zwei Touren, es gibt alleine in Cusco selbst, v.a. aber in der Umgebung super viel zu sehen und dank meines Verhandlungsgeschicks gab es das natürlich auch wieder günstiger ;)
    So ging es an diesem Tag in das bekannte "Valle Sagrado de los Incas" (Das Heilige Tal der Inkas) und das war wirklich sehr interessant, zumal wir viel über die Geschichte der Inkas lernten.
    Zusammen mit unserem Führer Jonathan und dem Team Puma (steht in der Inka-Sprache für Kraft) ging es zunächst erstmal knapp 2h mit dem Bus in das Städtchen Pisaq zu einem typischen Tourimarkt. Die Landschaft war bereits super schön mit jeder Menge hoher Berge und Terrassen - für die Inkas war Natur immer sehr wichtig und der Fluss im Tal wird auch als "Rio Sagrado" (Heiliger Fluss) bezeichnet.
    Ein bisschen Info zu den Inkas allgemein: Der sog. Inka Trail ist nicht nur der so berühmt gewordene Touri-Pfad zu Machu Picchu, sondern geht den ganzen Weg von Ecuador, Peru, Bolivien, Chile bis nach Argentinien und ist eine Kombination aus verschiedenen längeren Wegen. Die Inkas waren sehr schlau und ihre Terrassen haben 3 verschiedene Funktionen: Zunächst einen armischen, zum Schutz der Berge vor Erdrutsche und Erosion; dann aus wirtschaftlichen Gründen, um in der Landwirtschaft mit verschiedenen Mikroklima zu arbeiten (unten sind sie geschlossen wärmer, oben offen kühler) und schließlich kulturell, für die Architektur und zur Dekoration.
    In der Nähe von Pisaq befindet sich auch eines der größten Inkagräber mit bis zu 3.000 Gräbern. Wir besuchten auch eine Silberausstellung, probierten die typische gelbfarbene InkaKola sowie leckeren frisch gebratenen Mais mit Käse und Picante.
    In Ollantaytambo liegt inmitten landschaftlich herrlicher Natur eine archäologische Inkastätte. Wir erfuhren, dass sie in den Bergen getrocknete Früchte bis zu 500 Jahre aufbewahrten und durch die vielen Fenster für Windzirkulation und damit eine Art Kühlschrank schufen. Desweiteren trugen sie bis zu 16t schweren Granitstein auf die Berge - leider konnte die Stätte nie fertiggestellt werden, da die Spanier ankamen und alles stoppten. In den Bergen lassen sich auch Gesichter erkennen, die wie in anderen Inka-Stätten die Sonne besser darstellen lassen.
    Chinchero liegt mit 3.800m wieder etwas höher, damit die Inkas näher zu den Göttern sind. Auch hier gab es wieder Terrassen und wir erfuhren sehr viel über die einheimische und sehr natürliche Art, Kleidung herzustellen - alles in schwieriger, 2-4 monatiger dauernder Handarbeit. Hier gab es auch wieder Lamas sowie Meerschweinchen und aufgrund der Höhe war es sehr kalt und v.a. auch schon um 18:00 Uhr dunkel.

    Fr, 24.03. Cusco - Maras/Moray
    An diesem Tag hatten wir unsere zweite Tour.
    Es ging zunächst wieder nach Chinchero und wir erfuhren, dass es in Peru 1.200 verschiedene Kartoffelarten gibt und daneben ähnlich wie in Bolivien auch der Anbau von Quinoa und Bohnen sehr verbreitet und wichtig ist.
    Danach fuhren wir nach Moray auf 3.300m Höhe, einer weiteren archäologischen Stätte mit runden ("quecho") Terrassen, in denen die Inkas zu Beginn viele Kartoffel fanden. In der Mitte kann es bis zu 30* warm werden und die Inkas nutzen dies hauptsächlich zu Studienzwecken, um herauszufinden welche Pflanzen wie und wo am besten wachsen - die Lehre des Bodens war super wichtig; angeordnet wie immer vom wichtigsten Inka Patchacute.
    Maras ist ein weiteres kleines Städtchen, in dem wir einen typischen Salzladen inkl. freier Schokoladen- und Maissüßigkeiten besuchten, sehr lecker ;)
    Danach ging es zu den "Minas del Sal" (Salzminen), wo wir wieder eine Menge über die Raffinesse der Inkas erfuhren. Es waren insgesamt mehr als 5.355 Pools, die der lokalen Bevölkerung gehörten und das Salz wird nach Cusco, aber auch bis in die USA und nach Frankreich exportiert.

    Sa, 25.03. Cusco - City & Shopping
    Wie schon angedeutet, war Samstag der Orga-, Einkaufs- und Entspannungstag.
    Nach einem letzten Briefing morgens trafen wir uns mit zwei aus Hongkong kommenden Bekannten von Felix zum Mittagessen, bevor wir uns auf dem Markt und im Orion Supermarkt mit einem rießigen Fresspaket inkl. frischem und getrocknetem Obst, Crackern, Cookies, Nüssen etc. ausstatteten - es sind zwar 3 Mahlzeiten pro Tag inklusive, aber angeblich sind die Portionen nicht so groß, die Zeiten zwischen den Mahlzeiten mit 5-7h super lang und gerade bei den Höhenunterschieden und Wanderstrecken wird man schnell mal hungrig und dann better be safe than sorry - da war die mit max. 5kg erlaubte Tasche für den Esel auch schon halb voll ;)
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