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  • Day 7

    Medellin

    May 18, 2016 in Colombia ⋅ ⛅ 26 °C

    Per Nachtbus fuhren wir von Taganga nach Medellin. Im Bus sah es aus wie in einem Flugzeug; es war ziemlich luxuriös mit Bildschirmen in der Rückenlehne vom vorderen Sitz, viel Beinfreiheit und Wifi!
    Aus Erfahrung wussten wir, es könnte sehr kalt werden. Und so war es dann auch; die Klimaanlage stand wieder auf gefühlten Minus 20 Grad und trotz vier Schichten Kleidung war es einfach eisig kalt!
    In Gedanken plante ich also schon den ersten Tag in Medellin als erkältet im Bett ein, doch soweit kam es glücklicherweise nicht, denn das wäre sehr schade gewesen. Medellin entpuppte sich nämlich als eine der eindruckvollsten und coolsten Städte, die wir bisher besucht hatten! Nicht umsonst wurde sie zur innovativsten Stadt 2013 gewählt.
    Einst galt die Stadt als sehr gefährlich und litt stark unter der herrschenden Drogenmafia mit Pablo Escobar als Mafiaboss. Immer wieder gab es Bombenanschläge, Entführungen und Morde, und das vor erst etwa 15 Jahren!
    Wir nahmen an einer Free Walking Tour teil - unbedingt zu empfehlen - und erfuhren allerhand Interessantes über die teils noch sehr junge Geschichte Medellins.
    Die Stadt begeisterte uns in vielen Dingen: grosse und moderne Shoppingmalls, denen kein Einkaufscenter in der Schweiz das Wasser reichen kann; eine Metro, sauber und gepflegt und vorallem unglaublich günstig und rauchfrei in den Bahnhöfen (und übrigens die einzige in Kolumbien); Gondelbahnen, die den Stadtrand an den Hängen erschliessen (zum gleichen günstigen Preis wie die Metro); unglaublich freundliche und fröhliche Menschen, welche richtig geschäftig waren; gutes Essen zu einem Preis, der in der Schweiz vielleicht eine halbe Portion Pommes in Papkarton ergeben würde; nahegelegene Grünflächen und Naherholungsgebiete, und und und!
    In einem Supermarkt fanden wir gar Schweizer Gerberfondue und Schokolade! Hier könnte ich wirklich bleiben... ;-)

    Das Naherholungsgebiet, der Nationalpark Arvi, besuchten wir natürlich auch. Zu erreichen ist der Park via einer 15 Minütigen Gondelfahrt für umgerechnet etwa Fr. 3.- hin und zurück.
    Der Park selber wurde zwar nicht zu unserem neuen Lieblingspark, aber der Wald ist trotzdem sehr schön und sauber.
    Sowieso erwies sich der erste Eindruck als nicht ganz richtig. Abgesehen von der ersten, mit Müll übersähten Strecke nach Taganga, durften wir feststellen, dass Kolumbien ansonsten ein sehr sauberes und gepflegtes Land ist! Auch ist es in den meisten Gegenden sehr sicher, denn die immer noch herrschende Drogenszene hat sich vorwiegend an die Grenze zu Venezuela und Venezuela selber verlagert. Gefährlich ist es aber auch im Westen des Landes und an der Grenze zu Panama. Diese Regionen werden zu meiden empfohlen.
    Leider gibt es aber sehr viele Touristen, die gerade wegen der Drogen nach Kolumbien fahren und es scheinbar als sehr cool empfinden, sich im Hostelzimmer eine Linie reinzuschnupfen. Wir finden das sehr, sehr respektlos einem Land gegenüber, welches so sehr unter Drogengeschäften gelitten hat und sich nun bemüht, der Welt ein anderes Bild zu zeigen. Ein Bild, dass es nicht erzwingen muss, denn Kolumbien ist wunderschön, faszinierend, abwechslungsreich, lebensfroh - und günstig!
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