Ein ungewöhnlicher Start

Gerade wurde ich von Peter mit dem WoMo abgeholt. Aber nicht irgendwo, sondern in Wildhaus beim Hotel Stump‘s Alpenrose. Ich hatte noch eine Besprechung bis 20h30 und nun sitze ich im perfektOkumaya devam et
Gerade wurde ich von Peter mit dem WoMo abgeholt. Aber nicht irgendwo, sondern in Wildhaus beim Hotel Stump‘s Alpenrose. Ich hatte noch eine Besprechung bis 20h30 und nun sitze ich im perfekt gepackten WoMo. Einfach genial.
Bis zu unserem ersten Ziel in der Provence würde es noch ein ziemliches Stück dauern. Deshalb wird‘s wohl einen Zwischenpfüsi irgendwo im Nirgendwo geben.
Wohin wir genau gehen, sei ein Geheimnis. Aber es sei sehr, sehr, sehr schön. Da bin ich ja mal gespannt! 🤩
Bis dahin bequatschen wir unseren Tag, werden wir wohl irgendwo noch etwas zum Schnabulieren kaufen und geniessen den Zaubers eines Ferienbeginnes.Okumaya devam et
Nachdem wir gestern Abend losgefahren sind, wurden wir Zeuge davon, dass es manchmal halt einfach nicht grad intelligent ist, nach 22 Uhr unterwegs zu sein. Autobahnabschnitt um Autobahnabschnitt war gesperrt (in der Schweiz) und Peter musste unser WoMo über die Berge und durch Täler quälen.
Wir sind einfach nicht vorwärts gekommen und wir kurz vor Chiasso war dann AusdieMaus - schlafen aber subito.
Knapp vor 6 Uhr packte uns die Reiselust und weiter ging's in Richtung Peter's Geheimnis. Es lief super gut, selbst in Mailand war der Verkehr harmlos. Cap und Eddie brauchten ihre Pausen und auch wenn wir nur ein paar Minuten standen - zack - eroberte Cap immer meinen Stuhl. :-)
Es liegt immer so ein Zauber in der Luft, wenn man das Meer sieht und da wir diese Strecke schon sehr gut kennen, wussten wir genau, wann es soweit sein wird. Kennt Ihr diesen "Aaaah-Ooooh-Momente"? Genau so einer war es.
Die Strecke Richtung Frankreich führt über unzählige Tunnels, eines hässlicher als das andere. Und dann, dann kommt endlich diese Tafel "France" - und wir? Wir sind glücklich. Keine Ahnung, was es ist - aber Frankreich gehört unser Herz: Phantastisches Essen, mega freundliche Menschen, eine Sprache, die einfach schön ist und unfassbar schöne Landschaften.
Auf dem Weg zum geheimnisvollen Ort fühlen wir uns wie in der Schweiz: Serpentinen (Haarnadelkurven) ohne Ende. Unser Womo kommt richtig ins Schwitzen. Kein Wunder, amüsiert uns der Wegweiser nach Tortour. *hihi*
Und dann - dann sehe ich diesen Platz, den mir Peter zeigen wollte. Es ist ein See - der Lac de Sainte-Croix. Ich bin sprachlos, denn so etwas habe ich echt nicht erwartet. Türkisgrünes Wasser, weisse Kalstrände und Wälder.
Da wir ja - bekannterweise - nicht gerne auf Campingplätzen oder überfüllten Parkplätzen übernachten, muss Claudia alias Miss Marple der Womo-Welt einen Platz suchen, der genial ist aber keine Sau kennt. :-) Mission accepted.
Auf dem Weg zu unserem Hotspot stand ein Warnschild, dass die Strasse deformiert ist. Aber - sie war frisch geteert. Also bis zur Hälfte. Maximal. Und dann kamen die Löcher und grossen Löcher und riesengrossen Löcher, kombiniert mit einem überirdischen Gefälle und die Stimmung im WoMo sank,
Zum Glück weiss ich, wie man gute Stimmung schafft und - zack - waren wir an einem Platz ganz ohne Menschen, aber mit vielen Grillen und Kiefern und Sonne und Ruhe. HERRLICH!
Der Abend gehört uns vieren - noch husch was tun für meine Jagdausbildung und den Abend geniessen. I LOVE IT!Okumaya devam et
Es war 6 Uhr morgens. Trockene Luft, warme angenehme 24 Grad, eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang.
Beide Fellnasen haben ihr Morgengeschäft gemacht und geniessen die Ruhe. Dann - ein Rascheln im geschnittenen Korn. Die Ohren von CAP stehen stramm und pfeifengerade. Eine Kunst für einen Hund mit Rosenohren.
Ich will ihn schon zur Ruhe mahnen und dann seh ich ihn auch: einen kapitalen Keiler trabt quer durch das Kornfeld vor unserer Nase. Was ich nun als angehende Jägerin denke, lass ich hier weg. 😄
Da wir heute noch etwas unterwegs sind, entscheide ich, dass ich mit den Jungs noch laufen gehe. Wir lieben es.
Der erste Tages-Stopp ist in die Lavendel-Destillerie Les Agnels. Peter hat mit Sicherheit den einen oder anderen ‚Heugümper‘ mitgenommen. Sie wollten einfach nicht weg vom WoMo.
Mein Traum von unendlichen, violetten Lavendelfeldern erfüllt sich dieses Jahr nicht. Wenn man sich informiert hätte, dann wüsste man, dass spätestens im Juli geerntet wird. Tja. Aber das Öl-Projekt lass ich mir nicht nehmen.
Die Landschaft ist nach meinen Erfahrungen sehr amerikanisch, also so canyonmässig. Waaahnsinnig schön!!!
Wir fahren an tausenden Eichen vorbei und wundern uns, warum das so ist. Mister ChatGPT hilft uns und alles macht Sinn. Die gewaltige Ahorn-Allee ist eine wunderbare Abwechslung.
Nicht mal 20 Meter von der Destillerie entfernt, betört uns der Lavendelduft. Ich werde definitiv nächsten Juni dieses Naturspektakel in violett geniessen.
Auf dem Weg zum nächsten Stellplatz suchen wir noch Frischwasser, damit wir gewappnet sind. Wofür eigentlich? Ach ja. Plage Napoléon. Plage Napoléon? Warum sind wir eigentlich hier? Wollten wir nicht in der Provence sein?
Peter‘s verschmitztes Lächeln verrät mir, dass er das gaaaanz hinterhältig geplant hat. Und ich hab‘s nicht mal gemerkt. 😃
Auch wenn in meinem Kopf eine andere Feriengeschichte abgespeichert war - der Strand ist der Waaaahnsinn!
Jetzt bin ich müde, ein kühler Wind weht und die Nacht ist schon dunkel. Bonne nuit!Okumaya devam et
Am Plage Napoléon waren wir bisher nur in den kalten Monaten. In den heissen noch nie. Verhalten habe wir uns, als ob es Januar wäre. Wie immer stehen hier erstaunlich wenig WoMos. Komisch nur, dass sie allesamt in ihre fahrbaren Wohnzimmern verschwunden sind, als es einzudunkeln begann.
Peter und ich - noch - komplett chillig. Lämpli aufgehängt, Kerzli angezündet und ein Génépi getrunken auf seinen Fleischmagen.
Und dann. Dann war er da: Der Angriff der Killermücken. Sie schwirrten auf Kommando in 12-er Reihen um uns herum. Peter fuchtelte mit dem Antibrumm und verpestete die ganze schöne Meerbrise. CAP verstand die Welt nicht mehr, weil Herrchen und Frauchen wild fuchtelten und wie Spatzen fluchten.
Unsere Rettung nahte und zwar in Form von fetten Libellen. Links, rechts, oben, unten, vorne, hinten - sie rasten mit einem unglaublichen Tempo und höchster Präzision um unsere Köpfe herum.
Keine Mücke war mehr da - meinten wir. Aber die nächste Staffel folgte ohne Erbarmen. Die Libellen - voll gefressen und glücklich - schwirrten ab und überliessen uns dem Schicksal.
Meine Antwort darauf war klar: Rückzug! Peter trotzte dem Angriff, zog sogar noch das T-Shirt aus und stellte sich schlafend dem Kampf. Ich schlief ein und merkte erst um 06h00, dass die Bande auch im WoMo Krieg führen wollte. Nicht mit mir Brudi.
Bewaffnet mit einem schwach feuchten Lappen und einer total überdimensionierten Taschenlampe nahm ich die Kriegserklärung an. Ein überschaubarer Raum, Engelsgeduld und massive Rachegelüste machten den Raum innert Minuten zum mückenfreien Space. Herrlich!
Obwohl wir - sorry Peter - geplant hatte, zwei Tage hier zu bleiben, war das zu dieser Jahreszeit keine gute Idee. 👎🏻
Zum Glück brauchten wir noch Salz und hatten somit eine Tagesmission. Meine Zusatzmission verlangte, dass ich einen Platz im Schatten und weit weg von stehenden Gewässern finde. Challenge accepted.
Nachdem ich mit CAP und Eddie 3 x am Strand war, im Intermarché den Pommery gefunden habe (SuperU führt ihn nicht mehr), Peter das Salz gekauft hat und das WoMo wieder gefüllt war, ging es über Stock und Stein in einen Pinienwald.
Ein kühler Wind bläst, die riesengrosse Pinie spendet Schatten und wir hören nix, bis auf das Zirpen der Grillen. Phantastisch! ♥️Okumaya devam et
Gestern morgen habe ich mich absolut sicher gefühlt, alle Scheiss-Stechmücken erwischt zu haben. Tja. Überheblichkeit hatte heute Morgen seinen Preis.
An einem einzigen Fuss 21 - ich schreibe es aus - EINUNDZWANZIG - Mückenstiche. Ok - Kampf verloren. Am linken Fuss, an beiden Waden, Oberschenkeln und Armen habe ich nicht gezählt, damit ich nicht in eine Depression verfalle.
Demütig habe ich im nächsten Super-U eine Creme mit beruhigender Wirkung (natürlich mit Lavendel) gekauft.
Nach einem stillen, ruhigem mückenlosen Abend gestern (mit Besuch der Polizei, weil uns jemand wegen dem Grill verpfiffen hat) wollten wir heute endlich einmal das Dorf in der Höhe besuchen, welches man beim Queren der A7 auf den Felsen sieht.
Sehr wahrscheinlich hängst du als Leserin oder Leser noch am Polizeibesuch. Also. Wir haben einen Grill, der weder heiss wird (rundherum) noch irgendwelche glühende Kohlen freigibt. Irgendein ‚Heini‘ hat uns verpfiffen und die Polizei alarmiert. Wir haben ihnen dann erklärt dass wir a) niemals ein Feuerverbot missachten würden und b) wie dieser geheimnisvolle Grill funktioniert. Und zack - alles war gut.
Also. Zurück zu unserem Morgen und der Absicht, dieses hochgelegene Dorf zu besuchen. Das Dorf heisst ‚Mornas‘ und die Burg (das Ding, welches man von der A7 aus sieht) ist OBERHALB dieses Dorfes. Gaaaaanz weit oberhalb. Für Touristen nur zu Fuss zu erreichen. Pha. Wir sind Schweizer und haben die Burg gestürmt. Ein fantaaastischer Rundblick präsentiert sich uns.
Nach einem Powernap von Peter und einem extreeeem langsamen Einkauf von mir, ging es weiter in Richtung Berge.
Langsam habe ich das Auge für super Plätze in der Natur. Einziger Wermutstropfen: Schiffi muss kräftig das Steuerrad bewegen. 😃
Der Platz liegt wieder im Wald aber mit Aussicht auf irgendwelche schöne Hügel. Unsere Fellnasen können rumspringen und wir geniessen die Ruhe.Okumaya devam et
Nach dem Besuch der Burg ging es Richtung Berge. Unsere Fellnasen brauchen Auslauf und kühlere Temperaturen.
Vorbei an Unmengen von Walnüssen kommen wir an einem seeeehr lauschigen Plätzchen an. Peter habe ich selbstverständlich unzählige Höhenmeter und Serpentinen zugemutet, aber der Platz war es wert: Maximale Ruhe, wunderbare Wälder mit viiiielen Pilzen und super netten Franzosen. Ja, es waren drei Autos da und zack kamen Rentner mit Bikes angeschwirrt. Super nett, viel geredet und - zack - waren sie weg. Heerrlich.
Nach dem ausgedehnten Spaziergang im Wald zurück zum Champagner und dann, dann war‘s vorbei. Auch ein super netter Herr besuchte uns mit dem Bike und erklärte uns, dass morgen ein OL hier stattfindet und 200 Teilnehmer kommen. Okeeeiii….. Aus mit der Ruhe war‘s, denn ein Auto nach dem anderen kam an.
Ich geniesse die Stunden trotzdem in unseren unfassbar bequemen Sesseln und ‚repariere‘ das Lieblingsspielzeug von Eddie. Gefühlt 1‘000 solche Waldsternbömmel hängen im Spielzeug (aus unserem Halt an diesem schönen See mitten im Wald). Na ja. Hab ja nix Gscheiteres zu tun. Die Waschmaschine steht in St. Gallen, der Staubsauger auch. 😂🤪😁😃
Am nächsten Morgen geht es früh los - schliesslich wollen wir den OL-Teilnehmern nicht im Weg stehen. 🤩🤪
Der Weg in Richtung Aosta ist der Hammer!!! Drei Ausrufezeichen reichen dafür nicht.
Auf unserem Weg fallen uns Ortsschilder auf, die verkehrt rum hängen. Wir dachten an einen Teenager-Scherz. Falsch gedacht. Es ist ein Protestzeichen der Gemeinde an Paris. Ich habe nur eines fotografiert, weil ich zu langsam bin. 🐌
Auf dem kleinen Sankt Bernhard - dort wollen wir übernachten - war ein mega Event. Irgend etwas mit Alpen und Festival. Einfach grausam viele Menschen und - zack - sind wir weg.
Wir suchen mit der App ‚Park4night‘ einen nächsten guten Platz. Gesucht und gefunden - ABER - Pech für uns. Da steht neu ein Wasserkraftwerk mit viel Eigensound. 🤪
Ok, dann weiter. Wir wollen unseren Weg vom ‚Grand San Bernhard‘ aufleben lassen und fahren nach Aosta und den Hügel hoch. Unsere Fotodatenbank hat die Ortho-Daten gespeichert und so können wir in vierjährigen Erinnerungen schwelgen. Der Hammer ist, dass es ein Foto von dem Platz gibt, an welchem wir heute Abend mit dem WoMo stehen. Ach, dieser Weg (Via Francigena) ist der Waahnsinn und wir wollen können gar nicht glauben, dass wir die 1’000 Kilometer nach Rom gemacht haben. Bald werden wir ihn wieder gehen. Mit Wuffis natürlich.
Ups. Ein Bild hab ich noch vergessen, das mit dem Génépi. Probiere Leute. Einfach genial! ♥️Okumaya devam et
GezginSchöni Feriä