• Von Ilovik in die Marina Rab

    May 30, 2024 in Croatia ⋅ ☁️ 22 °C

    Der Morgen in der Uvala Przine war nicht ganz so prickelnd.
    Der Cäptn wurde vom kratzenden Geräusch der Ankerkette am Grund geweckt, was bedeutete dass der Wind gedreht hatte.
    Langsam begann sich leichte Dünung in die Bucht aufzubauen, die Kette streckte sich und die Wassertiefe wurde immer weniger. Um 8:00 waren nur mehr 2,5m Wasser bei 1,7m Tiefgang und das Boot tanzte ungut in den Wellen. Zeit den Anker ans Licht zu bringen und abzuhauen!
    Ziel war mal zum frühstücken das Nordende von Silba anzulaufen. Dort war der Schwell aber auch nicht freundlich, also weiter nach Olib. Auf halber Strecke drehte der Wind weiter und damit wurde dieses Ziel auch verworfen.
    Wir beschlossen auf direkten Weg mit dem zur Zeit noch feinen Wind direkt nach Rab in die Altstadt zu segeln!
    Für den Nachmittag war Starkwind und die Nacht Sturm mit Gewitter angesagt.
    Unterwegs wurde dann eine Eierspeise mit den restlichen Berner Würstel vom Vortag gezaubert.
    In Rab angekommen hat's dann schon ordentlich geblasen! Das Anlegemanöver war trotzdem easy weil wir an der Leeseite des Steges Platz bekommen hatten.
    Wir sind dann mal los gezogen und haben uns die alte Stadt angesehen.
    Unendliche enge Gässchen und Stiegen, Plätze und Torbögen, einfach nur sehenswert! Von der alten Stadtmauer hat man einen tollen Ausblick über den Hafen und über die vier Türme, das Wahrzeichen der Stadt.
    Auf der Westseite gingen wir durch die Pinien und Kiefern hinunter zur Strandpromenade, in eine originelle Strandbar.
    Einzig das Bier dort war eine Zumutung! Wer Lasko trinkt, frisst auch Gummistiefel! 🤢
    Langsam schlug der Hunger zu...
    Von meiner Zeit als Ausbildungsskipper wusste ich in einer schmalen Seitengasse eine Konoba, die seit Jahren Top Qualität zu vernünftigen Preisen bietet und wir wurden nicht enttäuscht! Auch der Wirt erkannte mich sofort wieder und hatte sich sichtlich gefreut! Wo? Konoba Rab, Kneza Branimira 3.
    Der Oktopussalat war so weich, den konnte man am Gaumen zerdrücken!
    Die Fischplatte hatte keine Wünsche offen gelassen... da wäre man zu Dritt auch mehr als satt geworden!
    Und das Ganze wirklich wohlfeil!
    Wir können's nur empfehlen...

    Nach dem Essen sind wir dann nochmal kurz durch die Gassen gezogen, wurden aber magisch von Trommelschlägen angezogen.
    Am Platz vor der großen Hauptstiege gab es sowas ähnliches wie ein Mittelalterfest.
    Etliche Personen in mittelalterlichen Gewändern führten Tänze auf und Männer mit Armbrüsten maßen sich im Treffen einer 10cm Durchmesser Zielscheibe!
    Fahnen, Trommeln, Waffen, Männer, Frauen... eine schöne folkloristische Darbietung!
    Als das vorbei war hat eine kroatische Coverband bunt gemischte Schlager zum besten gegeben.
    Wir haben uns in eine Bar verzogen, noch schnell einen Gin/Tonic geschlürft und dann schleunigst auf's Schiff, denn der Sturm legte zu und die Gewitter rauschten im Eiltempo heran!
    Grade noch schafften wir's trocken auf die "Ostbahn", dort alles dicht gemacht und mit heulen des Sturms, Blitze, Donner, klingeln der Falle an den Masten, prasseln des Regens und pfeifen des Windgenerators sind wir in die Koje gekrochen.
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