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  • Day 22

    Der Westsahara entgegen

    January 26 in Morocco ⋅ ☀️ 17 °C

    Die sauberen Toilettenanlagen und der Maler, der auf dem Campingplatz kommt und die Campingbusse der Touris für teuere € mit einem handgemalten Bild versieht, simd die asoluten Highlight des Campingplatzes. Ansonsten wimmelt es von französischen Rentnern, die sich um die Plätze streiten. Julia fährt früh morgens mit den Fahrrad zu den bunt angemalten Felsen, während ich mal wieder rumbastle. Die provisorisch verlegten Elektrokabel am Dach für die noch zu montierenden Aussen- Scheinwerfer links und rechts, haben sich gelöst. Ich nutze das aus und montiere beide Scheinwerfer die ich bereits im Gepäck hatte. Schnell noch die Wäsche abnehmen, abwaschen, Husky und Fshrrad aufladen. Julia kommt mit frischen Brot und Schokobrötchen und hat sich etwas beruhigt. Dann geht's weiter, endlich raus sus dem Antatlas. Wir beschliesen Marrakesch rechts liegen zu lassen und gleich direkt Richtung Agadir in dem Süden zu zu fahren. Die Landschaft wird zunehmend abwechslungsreicher, die schroffen Felsen wer denn von runden grossen Felsformaten abgelöst. Eine Routenwahl zwischen einer kleinen Straße mit vier Nummern, die aber deutlich kürzer war und der großen Straße die über Agadir geführt hätte war ein Volltreffer. Anfangs geht es immer noch zwischen 1000 und 1300 m hoch doch endlich geht's bergab. Der kleine Zwischenstopp in einem kleinen Kaf zum obligatorischen Café Noir entpuppt sich als Entdeckungsreise beim Metzger 😄Bloß schnell weiter, bevor Julia auf dumme Gedanken kommt 🥵.
    Da es nun mit großen Schritten der Westsahara zugeht, wollen wir uns noch mit Lebensmittel, vor allen aber mit Wasser eindecken. Guelmim ist die letzte Möglichkeit. Beim grossen Torbogen am Stadteingang ist wieder eine Polizeikontrolle. Da der Polizist freundlich lächelt, bleibe ich wie immer nicht stehen, was diesmal ein Fehler ist. Wir werden rausgezogen. Ich erkläre dem schnauzbärtigen statlichen und grimmig dreinschauenden Ordnungshüter auf Englisch, dass ich in Marokko noch nie etwas bezahlt hätte und auch jetzt nicht bezahlen möchte. Es gäbe immer ein erstes mal meinte er, aber mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Nachdem ich ihm auf englisch, bayrisch und den paar wenig bekannten französischen Vokabeln versichert habe, ich würde nichts zahlen, dabei sber immer ganz freundlich gelächelt hsbe, ließ er uns, nachdem er die Pässe kontrolliert hat, ungeschoren von dannen ziehen. Julia schüttelte nur den Kopf: "Männer"
    An der Tankstelle erklären sich sofort zwei junge Männer bereit uns eine Wasserstelle zu zeigen. Ein öffentlicher Zapfhahn an der Außenmauer eines, wie ich vermute Betonwerks, war wohl versiegt oder einfach nur innen zugedreht. Egal wir fahren noch 5 km weiter um dann wieder zu einem öffentlich zugänglicher Brunnen an der Außenmauer eines eines Obstbauanbaubetriebes zu kommen. Die Jungs wollten uns zuerst vornehmen den Vortritt lassen, bevor sie Ihre mitgebrachten Flaschen und Fässer füllten, aber ich muss ja erst noch unser technische Equipment sprich Mikro-Filter zusammenbauen. Wir laden Sie auf einen Kaffee ein, danach heißt es warten, bis der geringe Wasserdruck durch unsere Filter den Tank gefüllt haben. Endlich geht es weiter mit voll gefüllten Diesel- und Wassertank Richtung Westsahara. Die Straße ist höchst abwechslungsreich - von der zweispurigen schnurgeraden eben geteerten autobahnähnlichen Schnellstraße geht es ohne Übergang in einen holprigen einspurigen besseren Feldweg. Am Rande stehen fünf Liter Plastikfässer als Tankstellenersatz, um es dann noch 5 km weiter, genauso übergangslos wiederum in die zweispurige Schnellstraße münden zu lassen Verrücktes Marokko!🤪👍
    Ich kann die Sahara schon riechen, und der von Julia für heute Abend ausgesuchte Übernachtungspunkt ist genau noch der richtige Abschluss. Es geht ohne Ausfahrtsspur von der 2 spurigen Schnellstraße ab, wo wir kurz vorher noch den Geschwindigkeitsrekord aufgestellt haben: 118 km/h (ok bergab und ohne Gang 😁) Die Abfahrt mündete sofort in eine Piste die sich in den weiteren 6 km schnell zur Sandpiste entwickelt. An einem kleinen Dünenkam kommen wir zum Stehen und brauchen sogar beide Sperren um weiter zukommen. Die Schaukelei hat sich aber gelohnt, das Camp ist ein Kastell wie aus tausend und einer Nachtig. Abends treffen auf einen netten Schweizer der alleine bis nach Mauritanien mit seinem Land Rover gereist ist und einem alten deutschen Lehrer Ehepaar das mit seinem Mercedes Sprinter unterwegs ist. Zum krönenden Abschluss gönnen wir uns bei Vollmond und Sicht auf unseren noblen Stellplatz noch eine Shisha, die wir bei unserer 1. Balkan Tour erstanden haben.
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