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- Day 4
- Monday, March 24, 2025 at 12:52 PM
- ☀️ 21 °C
- Altitude: 15 m
South AfricaAlfred Basin33°54’38” S 18°25’16” E
Capetown III

An unserem letzte Tag in Kapstadt lassen wir uns zunächst einmal das Viertel in dem wir wohnen in einer geführten Tour zeigen. BO KAAP heißt eigentlich über dem Cap. Die ersten Bewohner und Begründer waren ehemalige Sklaven und Verbannte aus den Kolonien der Holländer. Die Tradition der bunten Häuser kam erst mit der Abschaffung der Apartheit als Zeichen für Freiheit, Alle weißen Häuser wurden farbig bemalt. Heute ist es das Markenzeichen des 2 x 0,5 km langen Gürtel über der Altstadt. Danach geht's zu Fuß weiter durch die Altstadt, vorbei an der Kathedrale des berühmten Bischofs Desmond Tuto zum Hafen. Hier haben wir uns bereits gestern Tickets für eine Besichtigungstour zur berühmten Gefangenen Insel Robben Island gekauft. Wir sind etwas zu früh dran, also vertreiben wir uns die Zeit im Brauhaus, in der Sonne sitzend, bei einer guten Flasche Wein. War's die Sonne, der Wein oder der lange Fußmarsch, ob dessen wir die gesamte halbstündige Überfahrt komplett verschlafen haben. Wahrscheinlich war es die Kombo aus allem! Auf der Insel geht es Gott sei Dank mit einem Bus zu allen berüchtigten Sehenswürdigkeiten dieses scheinbar von Gott seit jeher vergessenen Ortes. Nicht erst seit der langjährigen und mehrmaligen Haftstrafe die Nelson Mandela darauf verbüßte, ab dem 16. Jahrhundert diente die Insel als Gefangen und Leprainsel. Außer den brutalen Wärtern betrat seither nie mehr ein Mensch freiwillig die Insel. Sie diente bis zur Beendigung der Apartheit 1991 als Gefangeninsel. Ein Zeitzeuge der 7 Jahre wegen seiner schwarzen Hautfarbe dort gefangen gehalten wurde, berichtet uns emotional von den brutalen Wärtern, den völlig Menschen unwürdigen Verhältnissen der Unterkünfte und der Beschäftigung im Steinbruch, wie auch von den Machenschaften der Ärzte. Er sparte auch nicht mit Kritik an der Regierung, welche die unschuldigen Gefangen völlig ohne Mittel, geschweige den irgendwelchen Reputationszahlungen in den sozialen Dschungel Südafrikas entlassen hat. Leider spricht er in seiner Emotion sehr schnell und in einem Afrikaan - Englisch, dass ich nur wenig verstehe.
Es ist schon kurz vor Sonnenuntergang als wir wieder die Waterfront erreichen. Wir fahren diesmal mit einem Uber Taxi zurück in die Longstreet, dem Schwabing von Capetown. Dort begleitet uns ein junger sehr freundlicher Mann, eines von der Regierung beauftragten privaten Securit Unternehmen zu einem Restaurant mit typisch afrikanischem Essen. Da es hier nur Touristen gibt und die Preise entsprechend sind, gehen wir zum Inder. Die Reste des Essens lassen wir uns einpacken. Heute morgen habe ich einen jungen schwarzen homless beobachtet, wie er in einer Mülltonne nach essbaren gesucht hat. Er soll morgen ein Frühstück bekommen. Soweit kommt es gar nicht. Vor unserem Haus steht wieder einer der privaten Sicherheitsmänner. Auf die Frage: "Did you have lunch today?" antwortete er nur mit einem Kopfschütteln. Wir haben noch nicht einmal die erste Türe von den 3 vergitterten Türen aufgesperrt, als ich aus dem Augenwinkel dabei beobachte, wie er gierig die Reste unseres Abendessens in sich hinein schlingt.
Mein Spruch, den ich jeden Europäer bei den Erzählungen unserer Erlebnisse von Afrika immer zum Schluss an den Kopf knalle, schießt mir in dem Augenblick durch den Kopf: "Fahr nur 2 Tage mit uns mit, setzt dich dann in den Flieger und zu Hause angekommen überlegst du dir, über was du dich überhaupt bei uns beschwerst!"Read more