Richtung Sansibar

Nachdem der erste Versuch nach Sansibar zu kommen gescheitert ist, fahren wir weiter nach Süden Richtung Daresalam. Auf halber Strecke machen wir Stopp bei Berry Beach Ressort. Der Weg dahin istBaca selengkapnya
Nachdem der erste Versuch nach Sansibar zu kommen gescheitert ist, fahren wir weiter nach Süden Richtung Daresalam. Auf halber Strecke machen wir Stopp bei Berry Beach Ressort. Der Weg dahin ist vorher etwas eng, aber am Rückweg war alles schon auf 2,5 x 3,7 m gecuttet. Berry ist eigentlich Kanadier und Straßenbau Ingenieur. Man merkt es der proper hergerichteten Anlage auch an, dass hier kein Afrikaner das Sagen hat. Das Restaurant wie auch alle Hütten sind in traditioneller Bauweise, d.h. mit Schilfdächern komplett aus Holz und ohne Nägel errichtet. Der Pool ist groß und sauber, wie das gesamte weitläufige Areal, welches komplett autark von einer PV Anlage und einem Notstromaggregat versorgt wird, welches, der Sonne sei Dank nicht zum Einsatz kommt. Wir genießen die Ruhe und bleiben 2 Nächte. Es sind noch zwei weiter deutsche Gruppen da. Ein evangelischer Professor, der an einer kirchlichen Schule in der Nähe des Kilimanjaro unterrichtet mit seiner Frau, beide aus Nürnberg stammend. Und eine Familie mit den beiden erwachsenen Kindern aus dem Schwaben Land. Erstaunlich, für das, dass wir seit Wochen überhaupt keine Europäer mehr getroffen haben. Am Mittwoch früh geht es weiter und für die die 300 km Strecke brauchen wir gut 6 Stunden und dann nochmal 2 Stunden durch den Feierabendverkehr durch die Hauptstadt Daresalam.Baca selengkapnya
Der weitere Plan ist mit den Fahrrädern nach Sansibar über zu setzten und die Insel per Drahtesel zu erkunden. Am Sonntag brechen wir von dem alten Campus auf, um an der Küste entlang, südwärts Richtung Daressalam der Hauptstadt Tansanias zu fahren. Wir müssen zwangsläufig in Pangani den gleichnamigen Fluss überqueren. Es ist die einzige Möglichkeit ohne 100 km über Piste ins landesinnere fahren zu müssen. Die alte Fährverbindung ist seit Februar aufgrund eines Schadens in "Service", wie man uns erklärt. Die neue Brücke sollte schon fertig sein. Beim Besuch der Präsidentin im Februar wurde verkündet die Brücke sei zu 53 % fertig. Jetzt 5 Monate später sehe ich eine Baustelle, die gerade mal so angefangen hat. Prozentrechnung scheint hier auch anders zu funktionieren. Eine Behelfsbrücke ist nur zwischen 18.00 und 7.00 morgens zu befahren, allerdings gibt es zu Mittagszeit ein Zeitfenster, wo für jeweils eine halbe Stunde der Verkehr immer nur in einer Richtung durchgelassen wird. Wir haben Glück und müssen nur 30 Minuten warten. Allerdings rumpelt das Eisenkonstruckt trotz angeblich 50 t Nutzlast derart, dass Julia erst wieder am anderen Ende zu atmen beginnt. Es geht auf kleinen unbefestigten Wegen zwischen großen Annanas Plantagen und Sisal Flachsfeldern immer wieder durch kleine Dörfer und Ansiedlungen, wo die Menschen freundlich winken und man immer wieder ein "how are you" oder "welcome" mit hoch gestreckten Daumen hört. In einem kleinen unbedeutenden Ort Namens Ushongo mit ein paar Ferienhäusern direkt am Meer, gibt es die erste Fährverbindung nach Sansibar. Wir erkundigen uns wann morgen früh das erste Boot ablegt und um den Preis. 7.00 Abfahrt und 50.000 Schilling pro Person zuzüglich 7.000 für das Fahrrad war die Auskunft des freundlichen und gut Englisch sprechenden jungen Mannes. Wir würden damit an der nördlichen Spitze der Insel ankommen und hätten dann eine 65 km Etappe durch die Inselmitte, um zum Ort Sansibar und der berühmten Stonetown zu gelangen. 4 Tage haben wir für die gessmte Insel eingeplant. Wir übernachten heute am Ushongo Beach Ressort, wo uns der Besitzer einen Stellplatz vor dem Haus mit Stromanschluß anbietet. Es wird etwas eng dorthin und beim rückwärts einparken schaut mir der Bar Angestellte zu, wie ich einen Haupt-Ast des halbwüchsigen Baumes direkt vor dem Eingang abfahre. Dem Auto passiert bei sowas (meistens 😇) nichts. Die Bäume sind hier alle so trocken, dass der Ast sofort vom Stamm abbricht. Aber es ist Schade um den schönen Baum und so muss der arme Barmann sich erst mal eine bayrisch-englische Schimpfarie anhören. Wir laden die Fahrräder ab um alles für morgen vorzubereiten. Bei einem kleinen Ausflug dem Küstenweg entlang finden wir gerade eine Frau, die in einer großen Pfanne Fische über dem offenen Feuer fritiert. Dazwischen hat sich auch eine einzige Languste verirrt, die uns natürlich zuerst ins Auge und darauf zusammen mit zwei Fischen in den Rucksack springt. Wir essen unser Fingerfood standesgemäß mit einer kühlen Flasche Savignon Blanche direkt am Strand, mit den Füßen im indischen Ozean und die Überreste unseres Males übergeben wir sogleich dem Erzeuger zurück. Mittlerweile hat sich das Resort gefüllt. Ca. 30 junge Spanier allesamt Schulabgänger ohne Ausbildung sind für 3 1/2 Wochen hier als Volontär. Sie unterstützen Schulen und morgen räumen sie den Strand sauber. Eigentlich eine gute Sache, aber die jungen Menschen feiern natürlich gerne. Was mir prinzipiell ja nicht zu wider ist. Aber dass der Barbesitzer um seinen jungen Gästen gerecht zu werden zwischenzeitlich ein Notstromaggregat ausgerechnet direkt vor unser Nase aufgestellt hat war so nicht ausgemacht. Natürlich springt das Teil genau da an, wenn ich ins Bett gehe. Bis ich mir überlege wie ich das Scheiß Teil lahmlege, ohne dass sie die Manipulation weder gleich bemerken, noch gleich beheben können, kommt der Strom wieder und Honda ist ruhig. Natürlich feiert die spanische Bande noch weiter bis weit nach Mitternacht. Nach kurzer unruhiger Nacht klingelt um 5.45 der Wecker. Schnelles Frühstück reingewürgt, alles noch packen für 4 Tage - soviel wie nötig, so wenig wie möglich und dann schnell zur Fähre. Es sind nur 5 Minuten dahin und so schaffen wir es pünktlich. Zunächst gibt es die üblichen Diskussionen um den Preis, der freundliche junge Msnn von gestern ist natürlich nicht mehr da, dafür ein dümmlich aussehender Junge mit spärlichen Englisch Kenntnissen. Die Fahrräder sollten jetzt statt 7.000 Schilling 20.000 kosten. Mit zu wenig Schlaf ist meine Zündschnurr sehr kurz und der Funke hat gereicht! Von dem kleinen schwarzen Vollidioten, der nicht einmal 50 + 50 zusammen zählen kann, lasse ich mich nicht bescheißen. Irgendwann gibt er auf und nimmt unser Geld - Eigentlich! Zwischenzeitlich sind mindestens 30 weitere Leute mit Kind, Kegel und ein Haufen Gepäck, von Koffern, Säcken und Tüten bis hin zu lebenden Hühnern, eingetrudelt. Um 7.45 beginnen 2 kräftige junge Burschen den kleinen Holzkahn, der wenigstens 2 Außenborder hat eilig zu beladen. Dann werden die vornehmlich weiblichen -zumindest die jüngeren - Passagiere durch das Wasser zum Boot getragen. Wir sollen mit unserem Gepäck und den Fahrrädern noch 5 Minuten warten. Wahrscheinlich bekommen wir besondere Plätze!
Die voll beladene Barracke fährt aber ohne uns ab und die beiden Muskelmänner die für die Beladung zuständig waren, deuten auf ein modernes GfK Boot , das für uns bestimmt sei?? Es ist 8.00 also noch innerhalb der afrikanischen Toleranz. Der kleine Vollidiot kommt wieder, telefoniert zwar, nachdem ich massiv werde, aber ohne konkrete Aussage, wann und ob überhaupt. Julia hat auch keine Lust mehr, wahrscheinlich hat sie wegen ihrer Knieschmerzen auch etwas Bammel vor der Tour. Ich hole mir das Geld zurück und der schwarze Vollidiot muss sich alle meine Schimpwörter gefallen lassen, die mir im Englischen geläufig sind, nachdem er auf "depperter Soizneger" erst mal gar nicht reagiert hat.
So laden wir wieder auf und fahren weiter Richtung Süden. Julia findet im Overlander einen schönen Platz zum wild Campen. Gleich in der Nähe wäre auch ein luxuriöser Camping side mit Swimmingpool. Der Weg dahin hat es aber in sich. Die Küstenstraße ist gerade am entstehen und so fahren wir abschnittsweise auf der neuen. zum asphaltierten fertig geschotterten Trasse, die immer wieder von aufgeschütteten Haufen unterbrochen ist, um genau das zu unterbinden. Oder wir nehmrn die daneben verlaufende, einspurige Wellblechpiste. Die letzen 5 km biegen wir in östlicher Richtung von der Hauptroute ab in Richtung indischer Ozean. Die Spur ist höchstens Toyota breit.... und hoch! Wir betätigen uns mal wieder als Landschaftsgärtner und erweitern die Spur auf 2,5 x 3,7 m. Dank eines jungen Mopedfahrer, der uns auf Geheiß eines älteren Mannes den Weg zeigt, kommen wir doch noch am Barry beach Resort an.
Sauber, geordnet, ordentlich, ruhig und zuvorkommend. Eben südafrikanische geführt. Nach 1 Stunde kommt der weiße Senior Chef zu uns und erkundigt sich, ob am truck alles ok sei? Er müsse jetzt erst mal den Weg frei machen, von den Bäumen und Ästen, die wir gefällt haben 😇😅Baca selengkapnya
Eben noch in den Bergen auf 1400 m Höhe und keine 4 Stunden später ist das Meer schon in Sicht. Die Strecke aus dem Gebirgezug Lushoto heraus ist kurvig aber auch beim zweiten Male beeindruckend. Unten im Tal ist ein Zentrum der Flachsherstellung. Zumindest schaut das fertige Ergebnis so aus. Die Pflanze die das Ausgsngsprodukt darstellt ist eine Mischung aus Annanas und Aloevera und heißt Sisal Flachs.
Das Campside ist wie im Overlander beschrieben, alt und etwas heruntergekommen, aber es funktioniert alles. Die Leute sind äußerst freundlich und zuvorkommend und der Stellplatz direkt am Meer phänomenal, so dass das ganze einen besonderen Charm besitz. Das Abendessen findet schön romantisch direkt am Meer statt, hat es aber in sich. Es sind zwar nur die Reste des gestrigen Hühnchen mit Bohnen und Reis und Julia hat es bereits mit Kokosmilch und Erdnussbutter entschärft, aber es ist trotzdem noch perry perry. Die kalte Flasche Wein dient heute ausnahmslos zum löschen. Es ist noch früh am Abend, also machen wir noch einen Spaziergang am Strand zum Kings fisher Resort. Natürlich führt unser Weg wieder über Friedhöfe , vorbei an seltsamen Kirchen mit einem Thron im Freien davor und schlafenden jungen Frauen drum herum. Das Resort selber ist wohl ein alter Herrschaftssitz, Mehrere Bars, allerlei Spielgeräte für Kinder und ein Swimmingpoo, alles auf einem Felsen 5 m über dem Meer. Sehr schön gemacht, aber wir sind wieder nur die einzigen Gäste, wie auch im Camp.
Am nächsten Vormittag steht ein Schnorchelausflug mit einem alten Fischer- Segelboot auf dem Programm.. Die Wassertemperatur ist angenehm, aber nach 45 Minuten wirds doch langsam kalt. Es geht weiter zu einer Sandinsel mitten im Meer. Wir bekommen das große Tuch vom Boot, das die Fischernetzte verdeckt, ausgebreitet und eine Lunchbox mit Fischburger. Und dann sind wir ganz alleine , wir Robinson Crusoe auf unserer Insel. Die Bootscrew bleibt an Board. Wir nutzen die Ruhe zu einem kleinen Schläfchen und als ich aufwache hat die Flut schon einen Zipfel der Decke erreicht. Dank der steifen Brise geht es zurück schnell. Mussten wir morgens noch 100 m über Sand und Knöcheltiefen Wasser zum Boot waaten, kommt jetzt der alte Holzkahn dank Flut unserem Strand näher. Allerdings geht uns das Wasser dafür über den Bauchnabel.
Es empfängt uns eine Affenbande, die sich über die Küchenreste hermacht. Da es uns noch nicht genug ist, machen wir vor dem Abendessen noch einen walk de rarabisch anmutenden Musik nach. Im benachbarten Fischerdorf wird gerade eine Zeremonie gefeiert. Wir vermuten eine Beerdigung oder Totengedenken. Auskunft kann uns keiner geben, da von den Erwachsenen keiner Englisch spricht. Um den schönen Tag stilgerecht ausklingen zu lassen, essen wir im Camp: Reis mit Fischfilet in Tomaten Kokusnuss Sauce.Baca selengkapnya
Es geht ins Gebirge nach Lushoto. Die frühere deutsche Kolonialstadt mit angeblich noch deutschen Resten ist ei malerisches Dörfchen und das einzige deutsche ist das german house, das wir als Ziel ansteuern. Jerome der jetzige Besitzer hat zwei kleine Lodgen und bietet auch Overlander einen Übernachtungsplatz. Allerdings ist die Einfahrt nicht für unsere Höhe ausgelegt, oder besser gesagt war. Ein Arm dicker Ast einer quer hängenden Palmenart, der ohnehin nicht zum Bild des dicken Bambus Busches! Jetzt kommen alle durch! Das Haupteinkommen des Hauses liegt aber in einer Pre school mit ca. 100 Kindern, die am nächsten Morgen erst einmal staunend um unsere JuSe herumlaufen. Wir besuchen Jerome auf seiner Baustelle, wo er gerade eine Schule baut. Ich repariere eine Pre- Kupplung der Wasserleitung, welche mal wieder afrikanisch schief zusammengeschrsubt wurde und tropft - but it works!!
Zu Fuß laufen wir runter ins Dorf und machen hier zunächst einen kulinarischen Rundgang, indem wir alle Straßenstände mit deren Spezialitäten anlaufen. Am Ende verlaufen wir uns in eine Bar mit lauter Musik. Wohl die größte Säuferbar weit und breit. Es herrscht Frauenüberschuß und die Damen wackeln kemungslos aber eindeutig mit ihren afrikanischen Hintern mehr oder weniger zum Tackt der Musik , die trotz Lautstärke eher eine untergeordnete Rolle spielt. Dank einsetzenden Nieselregen geht es die 1,5 km bergauf zurück mit dem BodaBoda.
Am nächsten Tag stehen zwei view Points an, diese mir den Mountainbikes zu erfahren. Atemberaubende Aussicht belohnen für 26 km und 750 Höhenmeter! Schon auf der Rückfahrt in Sichtweite zum Dorf, nehme ich einen vermeintlichen Short Cut den steilen Berg hinunter. Natürlich rutsche ich aus und ein lautes "Scheiße" rutscht mir heraus. Das bringt den Anwohner des Hauses auf den plan. Er steckt seinen Kopf vom Gartentor heraus und sagt in fast akzentfreien Deutsch: "Hallo, gibt's Abe Probleme? Habt ihr euch verfahren?" Ein Tansanianer, der mit einer Deutschen verheiratet ist, seit 7 Jahren in Dortmund lebt und mit seiner Familie gerade auf Heimatbesuch ist. er erzählt uns, dass es in Tansania zwar so etwas wie eine Baugenehmigung gibt, sich aber im ländlichen Bereich keiner daran hält. Jeder baut so wie er will und wo er kann!
Abends sind wir aber so gerädert, das wir einen neuen Ausflug ins Dorf verschlafen.Baca selengkapnya
In Arusha frühstücken wir im Village Caffee mit einem großen schönen Cappuccino aus einer richtigen Porzelantasse. Die Vorräte werden auch noch aufgefüllt und Julia läßt sich sogar hinreißen 200g Käse für über 5 € zu kaufen. Gut gestärkt geht es über Moshi nach Hirno, wo wir dann abbiegen in Richtung Kilimanjaro. Es geht 17 km über 900 m bergauf bis wir in Marangu vor dem Tor des Mount Kilimanjaro Nationalpark stehen und feststellen, dass uns der Eintritt viel zu teuer ist, zumal es auch null Sicht gibt. Jimmy ein guide führt uns zum etwas unterhalb gelegenen Coffee Tree Camp, wo wir für 2 Nächte mal wieder die einzigen Gäste sind. Der sehr ordentliche Platz mit viel grünen Rasen, Bananenstauden, die in der Höhe von knapp 1900 m auch noch prächtig gedeihen und 3 Kühen in einem blitz blank sauberen Stall bietet alles was man braucht. Nur die Duschen werden über Solar betrieben und die liebe Sonne sollte sich auch die nächsten 2 Tage nicht blicken lassen. Wir machen am späten Nachmittag noch einen kurzen walk zu einem der vielen Kilimanjaro Wasserfälle in der Gegend. Good Luck, so heißt der junge Besitzer, des idyllischen, liebevoll hergerichteten kleinen Wasserfalles, führt uns stolz durch seine Anlage und erklärt uns er hätte den Platz von seinem Opa geerbt. Der Kerl wirkt sympathisch und so laden wir ihm zu einem Feierabendbier ein. Das Haus seiner Eltern ist nicht weit und natürlich betreibt die Famiele neben einem großen Garten für das tägliche Essen auch einen kleinen Laden mit sogar 2 Biersorten. Sein Vater gesellt sich zu uns und erzählt er sei auch guide und würde trotz seiner 76 Jahren noch regelmäßig die 6 tägige Tour auf den höchsten Berg Afrikas mitmachen. Unglaublich, er sieht aus als wäre er jünger als wir. Aber nachdem er sein Alter genau so schnell preisgibt wie sein Geburtsjahr, glaube ich ihm. Good Luck hat Unwelttechnologie studiert, aber wie so viele hat er nicht die notwendigen Beziehungen um einen entsprechenden Job zu finden. Also verdingt er seinen Lebensunterhalt wie sein Vater als guide. Aber wenigstens ist sein idyllischer Wasserfall und auch der Weg dahin total sauber. Er hält die Jugend des Dorfes an für kleines Geld den Müll zu sammeln und zu ihm zu bringen. Wir geben ihm den Kontakt von Andy, dem Engländer den wir in Musaka getroffen haben und der in Uganda ein Recycling System initiiert hat.
Am nächsten Tag holt uns Jimmy unser guide pünktlichst um 12.00 Uhr ab. Das sind wir in Afrika nicht mehr gewohnt und darum sind wir auch noch nicht startbereit. Wir gehen mit ihm zunächst in Richtung Village zu einem Wasserfall. Der sollte 20 $ Eintritt pro Person kosten, was uns viel zu viel ist. Für den Victoria Fall haben wir auch nur 20 $ bezahlt! Wir verhandeln und bekommen 10$ Nachlass für 270 Stufen bergab und einem 35 m hohen Wasserfall. Frau Emms ist sauer, wobei hier nicht das suhalische "sauer" gemeint ist, den das bedeutet soviel wie OK. Jimmy versprach uns gestern einen View Point mit Blick auf Kenia, Arusha und den 3 höchsten Berg der Gegend. Die 3 km dorthin will Julia laufen. Kurz vor dem Ziel kommen wir am Straßenrand an eine weiteren, nett hergerichteten Mini Wasserfall aber Bar vorbei. Das Geld reicht noch für zwei Bier und ein Cola für unseren Führer. Also verzichten wir auf den view, ist eh bewölkt und trinken lieber ein Bier. Ein BodaBoda Fahrer lässt mich seine 150 chinesische Boxer testen. Die gehen gar nicht mal sooo schlecht. Kein Wunder, müssen die Mopeds ja teilweise 4 Personen oder Unmengen von Kohlesäcken oder Wasserkanister schleppen. Für den Rückweg nehmen Daladal, eines der kleinen Sammeltaxis mit den verrückten Fahrern. Zum Schluß zähle ich 17 Leute einschließlich Fahrer und ein Kleinkind in dem Toyota Bus in der Größe eines langen VW Buses. Der Fahrer ist nur fürs fahren und Hupen zuständig. Die Fahrgäste in den Kleinbus mitsamt Gepäck zu verstauen und das Geld ein zu sammeln ist der Job des an der Schiebetür hängenden Co Piloten, der immer den Kopf drausen hängend nach neuen Fahrgästen Ausschau hält. Dafür gibt es keine festen Stationen, aus und einsteigen gejt wo immer man will. Kurzstecken kosten 500 Schilling ca. 18 Cent. Das steigert sich je nach Entfernung, wie genau weiß wahrscheinlich keiner so genau. Wieder lebend im Village angekommen machen wir noch einen Rundgang durch den Markt, bevor wir uns zwei BodaBoda chartern um den steilen Weg zum Coffee Tree Camp nach den ohnehin schon 12 km Fußmarsch uns zu erleichtern. Jimmis Freund mit seinem Moped ist auch da und so fährt Julia mit so einer chinesischen Rakete als Sozia mit und ich fahre selbst mit Jimmy als Sozius hinten drauf. Bergauf überholt uns das andere BodaBoda, das hätte er nicht tun dürfen. In der nächste Kurve habe ich ihn aber schon wieder, sehr zum Leidwesen von Jimmy, der sich mit aller Gewalt nach außen lehnt! Am Camping Platz angekommen muss Jimmy schnell auf Klo, wobei ich mir nicht sicher bin, ob es nicht schon zu spät dafür ist!
Für heute reichts, den blöden Kilimanjaro haben wir nicht zu Gesicht bekommen, als trinken wir noch ein Kilimanjaro Bier.Baca selengkapnya
Da der gestrige Not-Übernachtungsplatz nicht so einladend ist, stehen wir früh auf und kommen schnell weiter. Es sind gut 3 Stunden nach Arusha, wo wir Berta treffen, die uns zum Masai Stamm Ihrer Eltern bringt. Nur gut eine halbe Stunde von der Stadt entfernt liegt nur über eien holprige Piste zu erreichen das Dorf, oder besser gesagt die drei Hüttenansammlungen des Familienklans. Es ist schon nach Mittag als wir ankommen. Die Männer sind alle schon mit den Tieren auf den Weiden und so sind zunächst nur Frauen und Kinder da. Coco die Dorfälteste begrüßt uns herzlich und wir werden zu ihrer Hüttengruppe geführt. Schnell kommen noch 4 weitere Frauen- alles Schwiegertöchter, mit ihren Kindern hinzu. Wir werden aufgefordert uns auf die eilig herbeigebrachten Plastikstühle zu setzten und Fragen zu stellen. Berta übersetzt diese und die Chefin beantwortet alles bereitwillig, nachdem sie unser mitgebrachten Geschenke, Zucker, Reis, einen Spiegel und Kekse für die Kinder begutachtet hat. Wir werden eingeladen ihr Hauptnahrungsmittel zu probieren: Ein Brei aus Maismehl mit Wasser gemischt, ausgeschenkt aus einem langen getrockneten Kürbisgefäß. Wir bekommen Tassen zum probieren. Das Ganze wird nur im langen Kürbisschlauch ohne Luftabschluss und Kühlschrank gelagert. Man kann sich also vorstellen, wie schnell der Brei vergärt. Doch das ist genau das Gute daran, erklärt uns die Alte. Das Zeug schmeckt noch scheußlicher als das Hirse Bier vor ein paar Tagen. Wir nippen nur höflich und so machen sich die Kinder im Nu über unsere Tasse her. Interessant ist zu beobachten, dass sie bereitwillig und von selbst die Tasse zum nächsten weitergeben ohne Streit oder Neid. Eine der kleinen Mädchen gibt dabei die Tasse immer wieder zu mir, aber ich möchte pardut nicht noch ein zweites Mal probieren! Das Teilen ohne Neid liegt nicht zuletzt auch an dem sozialen Zusammenleben des Familienklans. Ein Mann hat dabei mehrere Frauen, die offensichtlich aber gut miteinander auskommen und sich gemeinsam um Kinder, kochen und "Haushalt" kümmern. Jede Frau hat ihre eigene Hütte und der Mann ebenso. Diese bilden dann eine kleine Hüttenansammlung, welche aber nicht weit von der Klanältesten entfernt gelegen sind. Ich überlege, ob das mit den mehreren Frauen nicht der Grund ist, warum die Männer den ganzen Tag mit Ihren Tieren verschwinden. Wir erfahren noch mehr von den immer noch praktizierten Sitten und Gebräuche.
Ehen werden bereits der Geburt der Kinder von den Eltern ausgemacht. Dabei werden die Mädchen oft schon mit 12 oder 14 Jahren an die vielleicht 4 Jahre älteren Jünglinge verheiratet. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, dass die Mädels tatsächlich daran glauben, der Busen kommt erst mit der Heirat! Nach der Geburt von Kindern, wird ein Tier geschlachtet und die Kindesmutter bekommt das Blut zu trinken um den Blutverlust der Geburt aus zu gleichen. Auch werden die Mädchen immer noch beschnitten. Ganz kurios erscheint mir aber letzteres:
Bei den Frauen werden die beiden vorderen unteren Schneidezähne gerissen, so dass ihr, wenn sie im Krankheitsfall den Mund nicht mehr öffnen kann, ihr Essen und Wasser mit dem Strohhalm eingeflößt werden kann? Ich hab noch nie davon gehört dass eine Frau den Mund nicht mehr aufbringt, dagegen kenne ich aber mehrere, die ihn nicht mehr zu bekommen!
Julia kocht dann in einer kleinen runden Hütte über einer winzigen Feuerstelle, nur mit drei Steinen als Auflage für den Topf, dafür aber ohne Kaminabzug Popcorn mit Zucker für die Kinder. Darüber machen sich dann Jung und Alt sofort her. Aber es wir wieder alles feinst geteilt und es gibt kein Gezanke oder Gestreite.
Wir fahren gegen Abend zurück zu Bertas Haus, wo sie uns zum Übernachten einlädt. Wir kommen aber nicht in die enge Toreinfahrt hinein und so bringt sie uns zu einer Verwandtschaft, bei der wir im Vorgarten übernachten.Baca selengkapnya
Teilweise wachsen die Kinder völlig ohne Schulbildung oder auch nur ein Wort Englisch zu sprechen heran. Aber das soziale Zusammenleben, mit Zusammenhalt, sich gegenseitig helfen und unterstützen und teilen ohne Neid wird ihnen mit der Muttermilch mit gegeben. Diese wird auch von den Kleinen ständig eingefordert. Sie greifen einfach unter dem nur über dem Hals geknoteten Tuch der Mutter und holen sich so ihre natürlichen Milchbecher ganz von selbst hervor.Baca selengkapnya
Unsere Route führt uns weiter in östlicher Richtung. Wir starten früh um heute Kilometer zu machen. Es geht ständig bergauf auf bis zu 2000m und wieder runter auf 1300 m. Die Straße wechselt von neu auf Schlagloch Slalom oder Baustellen Umleitung. Bei einer kurzen Mittagspause an einem See kann ich meine Suhaeli Sprachkenntnisse voll anbringen. Der Bauer erzählt mir, dass er für seine Ochsen Erde mit Mineralstoffen für seine Rinder aus dem See holt und es ihnen unter das Futter mischt . Auch erfahre ich was seine beiden kleinen Ochsen wert sind. Tja, Sprachkenntnisse sind schon von Vorteil!
Unterwegs leisten wir dann noch Hilfe bei einem liegen gebliebenen LKW. Anfangs sollten wir ihn nur anschleppen, weil angeblich der Anlasser defekt ist. Dann platzt zuerst der obere Anschluss vom Kühler runter. Die Tansanier wollen natürlich den Kühlerschlauch dick mit Silikon fest kleben. Ich kann da nicht zusehen, also hole ich mein Werkzeug und ziehe ich meine Arbeitsklamotten an. Ich erkläre ihnen den Grund des Bürdels am Kühleranschluss und sie kratzen brav die dicke Silikonwurst ab. Die Schelle ordentlich festgezogen starten wir einen zweiten Versuch. Diesmal platz der unter Anschluss des Kühlers ab. Sie erklären, sie hätten diesen dicht gemacht und langsam wird mir klar wo das wirkliche Problem liegt: Die Zylinderkopf Dichtung! Ich bringe den unteren Anschluß auch wieder in Ordnung, was aber vergebliche Liebesmühe ist. Beim erneuten Anschlepp Versuch ist zwar jetzt der Kühler dicht und der Motor läuft auch an, aber sobald der Fahrer die Kupplung tritt stirbt der Motor ab.
Abends wird dann die Suche nach einem Schlafplatz zum Fiasko. Da der gestrige Platz am See so schön war, visieren wir wieder einen See zum wild Campen an. rund um den See führt nur ein Weg mit Hütten am Rand alle Daumen lang. Für de Stichwege die zum See führen sind wir zu breit oder zu hoch. Es dämmert schon und Julias Suhaeli Kenntnisse reichen nicht um uns bei einem kleinen Laden , der wenigstens eine kleine ebene Fläche davor bietet, das Einverständnis zur Übernachtung zu holen. Also fahren wir ein paar Meter weiter und bleiben einfach am Rand des Weges stehen. Es ist schon lange dunkel und wir sind mit dem Abendessen schon fertig, als draußen ein Stimmengewirr immer lauter wird, bis es schließlich an unsere Tür klopft. Draußen stehen 25 locals, wovon wenigstens einer gut Englisch spricht. Sue haben Angst vor uns und wissen nicht was wir wollen. Ich erkläre dem jungen Mann auf seinem Fahrrad, dass wir Touristen sind und wir keinen Campingplatz finden und deshalb hier bis morgen früh übernachten wollen. Er übersetzt alles und meint zu uns gerichtet alles kein Problem. Eine Alte lässt aber keine Ruhe. Sie besteht darauf den Dorfhäuptling um Erlaubnis zu fragen. " Ok, do this, I'm waiting" meine ich noch ganz freundlich. Doch als dann ein junger Schnäsel mit seiner Sichel rumfuchtelt und nach money fragt platzt mir der Kragen. In einer Lautstärke, dass der Haufen im Nu still ist schrei ich den sichtlich um der Situation verlegen Dolmetscher an: "Now we are traviling 2 Years to whole Afrika, but this is the most unfriendliest Village of the whole Continent! Say this to that people!" Ihm ist das augenscheinlich äußerst peinlich " I am leaving!" meint er verlegen, übersetzt aber vorher noch brav was ich gesagt habe.
Und weil ich gerade so schön warmhelaufen bin, bekommt der Junge mit der Sichel auch noch gleich sein Fett weg: "And you jung guy, never ask about money, without doing something for it. This is a sign of a very bad education!"
Das hat gewirkt. Der Haufen trollt sich im Nu, nur Julia besteht jetzt darauf einen neuen Schlafplatz zu suchen!Baca selengkapnya
Die Sonne weckt mich und ich springe raus um mal wieder einen der wenigen Sonnenaufgänge zu erleben. Nach einem ausgiebigen Frühstück geht's dann auf eine 30 m Fahrradtour auf der wir zunächst die erst vor 4 Wochen eröffnete neue 3 km Brücke über den Seitenarm des lake Victoria unter die Räder nehmen. In der Mitte der Brücke werden wir von 3 Frauen und einem Mann mit einer alten Spiegelreflexkamera aufgehalten. Sie wollen unbedingt mit uns zusammen Fotos machen!
Am Ende der Brücke macht Julia eine Vollbremsung. Unten am Wasser stehen zwei junge schlanke schwarze Männer Splitter Faser nackt und waschen sich ausgiebig! Danach fahren wir quer Feld ein zwischen den bizarren runden Felstürmen, die aussehen als hätten Riesen sie aufgetürmt und vergessen ihr Spielzeug wieder ordentlich auf zu räumen. Es geht auf Single Trails vorbei an einsamen Hütten der Rinderzüchter, vielen eifrig winkenden Rinderhirten mit ihren Herden, Baumwollfeldern, ausgewaschenen Rinnen und immer wieder der Blick auf die schöne Landschaft Tansanias.Baca selengkapnya