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- 12 Haziran 2006 Pazartesi
- 🌙 28 °C
- Yükseklik: 165 m
FransaGaron45°35’4” N 4°46’11” E
die - der Rhône
12 Haziran 2006, Fransa ⋅ 🌙 28 °C
Flusskilometer 0 der Rhône: Die Strömung ist nicht sehr stark, aber es herrscht durch den kräftigen Südwind ein regelrechter Wellengang. Der Wind nimmt noch zu. Bei Flusskilometer 3,5 erwartet uns die erste Großschleuse mit über 9 Metern Hub – die größte auf der ganzen bisherigen Reise.
Die Ampel steht auf rot-grün, das heißt, wir müssen warten; wir machen bei mittlerweile böigem Gegenwind am Wartesteg fest. Aha, ein Ausflugsdampfer naht, er hat natürlich Vorfahrt. Als er vorbei ist, mache ich die Leine los, Olga strebt durch den Wind mit dem Bug vom Steg weg, ich klettere schon an Bord, da ertönt es dreisprachig und dreifach wiederholt aus dem Lautsprecher: Verehrte Bootsfahrer, bitte fahren Sie erst bei Aufforderung in die Schleuse ein! Ich hüpfe schnell zurück auf den Steg, zerre die etwas widerspenstige Olga heran und mache erneut fest. Ein weiterer Ausflugsdampfer rauscht heran und verschwindet in der Schleuse. Endlich das ersehnte Kommando zum Einfahren. Der Wind hilft, den engen Winkel zum Schleusentor zu meistern, ich lege die Mittelleine um einen dicken Poller. Hier gibt es Schwimmpoller: Sie rauschen mit in die Tiefe und ich brauche die Leine nicht umzusetzen. Neun Meter!
Jetzt wird es dramatisch. Als die Dampfer draußen sind, fahren wir los. Der heftige Wind wird durch das vordere Schleusentor und die enge Schleuse beschleunigt und pfeift uns wie durch eine Düse entgegen. Außerdem kommt durch das Tor Unrat herein geschwabbelt und droht zwischen den Rümpfen den Propeller lahm zu legen: dickes Treibholz, Plastikteile, Plastiktüten, Schlingpflanzen. Immer wieder muss Fidel Gas wegnehmen, um den Propeller frei zu halten. Nach minutenlangem Ringen sind wir endlich draußen.
Der Wind verteilt sich wieder auf den Kanal, steigert sich aber zu Stürmchenstärke. Olga stampft dagegen an.
Bei Givors (Flusskilometer 18) haben wir die Nase voll und legen am schönen, neuen, vollkommen leeren Steg an.
Wir machen fest und atmen auf. Jetzt einen Café an Land, aber: Unsere Prüfungen für den heutigen Tag sind noch nicht zu Ende. Der kleine Hafen ist durch eine hohe Gittertür gesichert, und das Schloss ist nur durch Eintippen des richtigen Codes zu öffnen, den man im Touristenbüro erfragen soll. Wir probieren und probieren, endlich Erfolg: bei 0 geht die Tür von innen auf, wir sind draußen, Olga drinnen, den Code von außen kennen wir nicht und das Touristenbüro ist geschlossen.
Für das köstliche Mittagessen zurück an Bord – der Chefkoch zaubert eine Suppe, die sich schmecken lässt! – hilft ein Trick: mit schlankem Arm durch die Gitterstäbe reichen und von innen den 0-Code eintippen.
Was jedoch lange währt, wird bekanntlich endlich gut: Nach längerem Suchen und Herumlaufen finden wir die zuständige Dame, sie schließt für uns das Büro auf, kassiert 6 €, gibt uns den Jeton für die Elektrizität und verrät den richtigen Code. Jetzt muss nur noch der Sturm nachlassen, dann sind wir glücklich. Nach diesem Tag beschließe ich, von der Rhône nur noch männlich zu sprechen, ich glaube jetzt zu verstehen, warum die Franzosen das so handhaben.Okumaya devam et

