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  • Day 16

    Nicosia

    May 9, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 13 °C

    Wegen der Regenprognose und weil ich auch heute wieder von einem Shuttleservice abhängig wäre, habe ich mich entschieden, mit der einzigen Busverbindung frühmorgens ins Tal nach Nicosia zu fahren. Ich staune nicht schlecht, dass um Viertel vor Sieben 3 Busse in Capizzi bereitstehen und quasi gleichzeitig abfahren. Vorallem Jugendliche steigen ein! Mein Nachfragen bestätigt dann meine Vermutung. Es sind Schulbusse, die Nicosia und verschiedene Collegios anfahren. Die 45-minütige Fahrt ist unterhaltsam. Schafe, Schafe und nochmals Schafe, ein paar Pferde und Kühe! Landwirtschaft scheint hier ein wichtiger Wirtschaftszweig zu sein.

    In der Kleinstadt Nicosia beziehe ich dann im Convento Frati Francescani ein Zimmer. Durch die Stadtführerin Alice in Catania, bin ich zu einer Übernachtungsliste der Via Francigena gelangt. Frater Salvatore nimmt mich in Empfang und führt mich in ein geräumiges Zimmer ... und dies bereits morgens um 9 Uhr. Nicht selbstverständlich! Leider ist auch zwischen uns die Verständigung nur rudimentär möglich.

    Kaum angekommen lädt mich Fortunato, ein 20-jähriger Dauergast mit leichter Beeinträchtigung zu einem Cafe in die Küche ein. Im Pijama serviert er mir mit grosser Herzlichkeit und Hingabe das Getränk. Als ich dann nach einem Nickerchen zu einem Stadtrundgang aufbreche, fragt er mich, ob ich ihm 2 Euro leihen könnte (so habe ich es jedenfalls verstanden). Er strahlte übers ganze Gesicht mit dem Geldstück in der Hand und bedankte sich: "Thank you"!

    Nach einer feiner Pasta zum Zmittag erkunde ich am Nachmittag diese zwischen die Felsen gebaute Stadt. Nicosia schaut auf eine lange historische Vergangenheit zurück. Die Überreste des nomannischen Castells aus dem 11. Jahrhundert, welche über Nicosia trohnen, zeugen davon. Natürlich muss ich dort hinauf! Steil führen enge Gassen und Treppen bergauf. Wie schaffen das hier die älteren Menschen? Welch "bella vista" dann beim Castell oben, einfach atmberaubend! Und das trotz leichtem Nieseln und starker Bewölkung.

    Am Vorabend besuche ich die Messe in der angrenzenden Kirche Santa Maria degli Angeli, die zum Convent gehört. Frater Salvatore begrüsst unter den knapp 20 Anwesenden den Svizzero! Ich gönne mir diesen Moment der Ruhe und Besinnung, lausche dem Klang der italienischen Sprache und Gesänge.
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