• Spacy on Tour
Apr – Jun 2023

Sizilien-Trekking

Alleine zu Fuss auf dem Va' Sentiero von der Ost- zur Westküste Siziliens ... und zum Abschluss die Liparischen Inseln zusammen mit Heidi! Read more
  • Trip start
    April 24, 2023

    Wieso Sizilien und alleine?

    April 24, 2023 in Switzerland ⋅ 🌧 1 °C

    Liebe Alle

    Seit der Rückkehr von unserer Balkanreise anfangs September letzten Jahres haben wir unser Zuhause in Engelberg und die Bergwelt genossen. Noch nie waren wir so viel auf den Skiern wie diesen Winter, yeah!😎

    Unser Plan sah vor ab Mitte April für 2 Monate mit unserem Spacy nach Marokko zu fahren. Heidis Mutter (97jährig) musste nun vor ein paar Wochen ins Altersheim umziehen und Heidi will in dieser Phase der Veränderung präsent sein und nicht weg, was ich sehr gut verstehen kann.
    So mache ich mich nun für ein paar Wochen alleine auf den Weg, zu Fuss mit dem Rucksack (ohne Spacy) - einmal quer durch Sizilien, von der Ost- zur Westküste auf dem Va' Sentiero. Ich freue mich sehr auf die Wanderung, das Unterwegssein, die Wärme, das mediterrane Ambiente ... und alles was kommen mag!

    Heute Montag, 24. April bin ich nun frühmorgens in Engelberg mit dem Zug Richtung Süden losgefahren. Am späten Abend werde ich in Reggio Callabria ankommen und morgen dann mit der Fähre nach Messina auf Sizilien übersetzen. Zu meiner geplanten Wanderung werde ich dann in den nächsten Tagen mehr schreiben.
    Am 1. Juni habe ich in Catania ein Date mit Heidi und wir werden danach für knapp 2 Wochen die Liparischen Inseln mit ihren erloschenen und aktiven Vulkanen per Fuss und Schiff erkunden. Wenn alles gut läuft sind wir dann pünktlich am 18. Juni zum Geburtstag unseres Enkels Louan wieder zurück ... und natürlich freuen wir uns dann sehr auf unser 5. Grosskind, welches in der zweiten Junihälfte zur Welt kommen soll!

    Nach den Erfahrungen mit dem letztjährigen Block habe ich mich entschlossen, einen anderen Anbieter auszuprobieren: FindPenguins. Wenn ich Musse und Lust dazu habe, so werde ich in (un)regelmässigen Abständen meine Erlebnisse und Gedanken in Form eines Tagebuches hier im Blog niederschreiben und natürlich auch ein paar Fotos runterladen!😉

    Seid herzlich umarmt,
    Andreas

    Übrigens: Die Reise nach Marokko wollen Heidi und ich dann im Spätherbst nachholen! 😉
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  • Vom Festland auf die Insel

    April 25, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 16 °C

    Reggio Calabria (Montag, 24. April)

    Nach 15 Stunden Zugfahrt bin ich müde und zufrieden an der untersten Spitze des Stiefels angekommen. Kurz mal Italien von oben nach unten durchquert! Die Zeit ging erstaunlich schnell vorbei. Der Frecciarossa raste teilweise mit 300 km/h gen Süden, in der 1. Klasse war es super angenehm und ich genoss die Zeit zum Lesen, Bloggen, Dösen ... und erfreute mich an den vorbeiziehenden Landschaften. In Calabrien wurde ich mit dem ersten Sonnenuntergang meiner Reise beschenkt. Erinnerungen wurden wach an unsere letztjährige Balkantour, gell Heidi!

    Messina (Dienstag, 25. April)

    Ausgeschlafen und mit einem aromatischen Kaffee gestärkt spaziere ich zum Meer und Richtung Hafen. Mit allen Poren sauge ich die Wärme und Eindrücke ein. Auf der Promenade flanieren viele Menschen, schauen den Laufenden des Stadtlaufes "CorriReggio" zu und geniessen ... den Feiertag. Ja, ich wurde vom "Tag der Befreiung Italiens" überrascht. Der Feiertag symbolisiert das Ende des Kampfes gegen Faschismus und Nationalismus und gedenkt an bewaffnete Widerstände am 25.4.1945 zum Ende des 2. Weltkrieges.

    Mit einem Tragflügelboot setze ich über die enge "Strasse von Messina" nach Messina auf Sizilien über. Bewusst verweile ich den heutigen Tag noch hier am Meer, geniesse Wärme und Ambiente, bevor es morgen dann nach Mojo Alcantara in die Berge geht. Am Hafen begegne ich den Gegensätzen unserer Zeit: ein gigantisches Kreuzfahrtschiff liegt nur einen Steinwurf weit weg von Malereien, die mich nachdenklich stimmen. Gemütlich schlendere ich durch die Strassen, geniesse die Aussicht auf Messina und die Meerenge ... und natürlich die verschiedenen Köstlichkeiten!😉

    Das Ticket für die morgige Fahrt nach Mojo Alcantara habe ich bereits gekauft ... mit einem ü60 Seniorenrabatt! Tja, das Älterwerden bringt auch seine Vorteile! 🤣
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  • In Messina noch leicht bewölkt...
    ... weiter südlich in Taormina sonnig, yeah!Häuserzeile mit italienischem Ambiente in Mojo AlcantaraSpaziergang zum Fluss Alcantara durch üppige Vegetation...... einem stillgelegten Bahntrasse folgend ...... inklusive idyllischem Bahnübergang!Der Fluss Alcantara hat sich durch das Lavagestein gefressen...... und immer wieder der prächtige Blick auf den Äetna.

    Mojo Alcantara - Start meiner Wanderung

    April 26, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 19 °C

    Mit Zug und Bus geht's von Messina via Tourmina nach Mojo Alcantara, einem kleinen Dorf am Nordhang des Ätna. Die Fahrt zeigt bereits Siziliens abwechslungsreiche Facetten - Küsten und Berge, und der Ätna rückt immer näher! In Taormina nutze ich die Zeit bis der Bus kommt für eine kleine Runde mit eindrücklichen Ausblicken aufs Meer. Die anschliessende einstündige Busfahrt durch schmale Gassen und enge Kurven ist nichts für schwache Nerven.

    In Mojo Alcantara haut mich der Blick vom Balkon des B&B's fast aus den Schuhen: der Ätna in Griffweite mit breit verschneiter Kuppe. Über 3300 m ist der grösste noch aktive Vulkan in Europa hoch. Giacomo, sympathischer Betreiber der Unterkunft, erklärt mir die Umgebung. Seit 3 Jahren in Pension und während 42 Jahren als Gemeindegeometer hier im Dorf tätig, freut er sich über den ersten Schweizer im B&B. Er kennt die Schweiz durch seine früheren Besuche bei einem Onkel in Basel und Skifahren in den Schweizer Bergen - nein, nicht in Engelberg!🤣.

    Am Nachmittag erkunde ich die Umgebung mit einem Spaziergang zum Fluss Alcantara. Ich folge einem stillgelegten Bahntrasse, üppige Vegetation hat sich die Infrastruktur wieder einverleibt. 1959 die Einweihung der Strecke von Alcantara (an der Küste) durch das fruchtbare Alcantaratal nach Randazzo (37 km), ab 1981 mehrjähriger Unterbruch nach einem schweren Ausbruch des Ätnas und 2002 definitiv stillgelegt.

    Und immer wieder der verschneite Ätna in meinem Blickfeld! In Ermangelung eines Restaurants halt "Pane e Salume" auf dem Balkon - und ihr werdets erraten - mit dem Ätna im Blickfeld!🤣

    Morgen gehts nun auf dem Va' Sentiero los. Ich möchte früh starten, da mich gut 7 Wanderstunden erwarten. Das Wetter scheint es die ersten Tage gut mit mir zu meinen und "verspricht" Sonnenschein. Cool!
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  • www.vasentiero.org
    Immer wieder weisen die Wanderzeichen den Weg. Öfters bin ich jedoch um meine digitale Karte froh!

    Der Va' Sentiero

    April 27, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 12 °C

    Der Va' Sentiero ist ein 7'800 km langer Fernwanderweg vom Golf von Triest über die Berge nach Genua, den gesamten Stiefel runter, quer durch Sizilien und die Insel Sardinien hoch. Der Weg Sentiero Italia existiert seit 1983 und geriet mit den Jahren immer mehr in Vergessenheit. Eine Gruppe junger Engagierter "entdeckte" 2016 die Existenz des Sentiero Italia und wurde von der Idee beseelt, dieses Projekt wieder zu beleben. Sie liessen 2019 alles liegen und stehen, machten sich auf den Weg, die knapp 8'000 Kilometer in 2 Jahren zu durchwandern, alles zu dokumentieren und zu teilen. Das Team will den langsamen Tourismus fördern, die Wirtschaft und das Umweltbewusstsein im Binnenland ankurbeln.

    Auf der offiziellen Website - die sehr professionell gestaltet ist - gibt es viele anschauliche Erfahrungsberichte, Fotos und Videos, Kartenmaterial und vieles mehr. Schau doch mal rein: vasentiero.org

    Sizilien
    Der Weg durch das mir unbekannte Sizilien ist in 32 Etappen eingeteilt, 631 km lang und mit gut 22'000 Höhenmeter bespickt.

    Da ich mich entschieden habe ohne Zelt und Kochutensilien unterwegs zu sein, lasse ich die ersten 8 Etappen "links" liegen und steige in Mojo Alcantara ein. Es bleiben immer noch gut 500 km und genügend Höhenmeter für mich übrig!😉
    Das Kartenmaterial mit GPX-Daten konnte ich mit der Outdooractive-App auf mein Smartphone runterladen. Ich hoffe, dass bei den teilweise langen Etappen das Handy und ich genügend "Saft" im Tank haben werden!

    Ich freue mich auf das Abenteuer und den "flow" beim Wandern, auf fazettenreiche Eindrücke und Begegnungen ... und auch immer wieder mir selber zu begegnen!🫠
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  • Jetzt gehts los! Mit Wasser und Proviant ca. 12 kg am Rücken.
    Vorfreude auf die Tour. Ätna - ich komme!Was finden die Kühe hier zu fressen!Alle Wege führen zum Ätna...Blick zurück auf Mojo Alcantara und den dahinterliegenden Monte Mojo.Bizarre Landschaften mit erstarrten Lavaströmen - hier vom Ausbruch 1947.Mittagspause mit meinem Tages-Begleiter!Grotta dei Lamponi - eine von vielen!Und immer wieder mal etwas Schnee. Bin ja schliesslich auf über 1900m hochgestiegen!Skurile Skulptur in der Landschaft ...... die an einen Tyrannosauros Rex erinnert!Verdient!🤣

    Mojo Alcantara - Piano Provenzana

    April 27, 2023 in Italy ⋅ ⛅ 5 °C

    Streckendaten:
    Länge: 22,6 km / Höhe: +1410 m/-151 m
    Marschzeit: ca. 7 h 15 Min. (gemäss Outdooractive-App)

    Nach Cafe lungo und Cornetto in einer Bar in Mojo Alcantara starte ich um 7 Uhr in meine erste Wanderetappe. Eine abwechslungsreiche Wanderung erwartet mich. Vorbei an Weinbergen, durch Wälder und vorallem über erstarrte Lavaströme führt der Weg aufwärts - dem Ätna zu. Diese skurilen Landschaften mit den erloschenen Lavaströmen von jüngeren und sehr weit zurückliegenden Ausbrüchen begeistern. Irgendwie strahlt dieser noch aktive Vulkan etwas magisches aus. Um halb Vier nach 7 Stunden reiner Wanderzeit treffe ich müde in der Skidestination Piano Provenzale ein. Für die erste Etappe ist es genug! Gerne nehme ich den Shuttleservice des 4 km entfernten Campings/Berghütte in Anspruch und freue mich auf eine Dusche! Auf der Fahrt erzählt Roberta, dass dieser Winter sehr schlecht gewesen sei. Die Anlagen seien normalerweise von Mitte Dezember bis Mitte März geöffnet. Irgendwie hatte ich dies nicht auf meiner Rechnung, dass am Ätna Ski gefahren wird!😉

    Am Abend wird mir und den vorwiegend französischen Gästen ein schmackhaftes Abendessen serviert. Vorallem die Pasta mit Ricotta als Beilage überzeugt (anstatt Käse) und wird helfen, den Energietank für morgen zu füllen!
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  • Blick vom Rifugio rauf zum rauchenden Zentralkrater und Pizzi Dèneri
    Aufwärts durch Ätnabirken-Wälder...Blick zurück auf das Rifugio und das UmlandGrotta di SerracrozzaAm Kraterrand Serra delle Concazze hoch mit Blick auf den rauchenden SchlotSteil und rutschig der Aufstieg auf dem Aschekies...Uff, fast geschafft ... der Pizzi Dèneri mit 2'850 m.Wow, auf Augenhöhe mit den rauchenden Zentralkratern des Ätna...Ein Rundblick mit dem Ätna und auf den Norden Siziliens und das FestlandBlick vom Kraterrand ins Valle del Bove mit den jahrhunderalten Lavaströmen und Kratern.Die Aschenpiste ist bereit... der Spass kann beginnen, yeah!Catania by night...

    Auf Augenhöhe mit dem Ätna

    April 28, 2023 in Italy ⋅ ⛅ 13 °C

    Der Shuttleservice funktioniert zum Glück auch in die andere Richtung. So fährt mich Hugo mit dem Auto am Morgen auf meinen Wunsch zum Rifugio Citelli, wo ich heute übernachten werde. So "spare" ich 2 Std. Wanderzeit, weil ich für den heutigen Tag eine knackige Tagestour geplant habe.

    Ich lasse meinen schweren Rucksack hier im Refugio auf gut 1700 m und mache mich mit einem leichteren Tagesrucksack um 9.30 Uhr an den Aufstieg zum Pizzi Dèneri (2'845 m.ü.M.). Schon beim Start imponiert der rauchende Hauptkrater des Ätna und das Tagesziel - der Dèneri. Durch Birkenwälder, mit einer Zusatzschlaufe zur Grotta di Serracrozza, über lockeren Lavakies gehts teils sehr steil aufwärts. Ein Blick zurück offenbart einen faszinierenden Ausblick auf das Refugio und auch auf Mojo Alcantara, wo ich gestern gestartet bin. Der Aufstieg gestaltet sich anstrengend, was vorallem auf das lockere Aschengestein zurück zu führen ist. Immer wieder rutscht der Schuh und es braucht guten Fokus. Am Kraterrand Serra delle Concazze entlang geht es stetig aufwärts, mit atemberaubenden Blicken in das Valle del Bove mit seinen erloschenen Kratern und Lavaströmen der letzten Jahrhunderte. Nach knapp vier Stunden Aufstieg treffe ich auf einen Franzosen, der mir kurz unterhalb des Gipfels entgegenkommt. Keine Leute sonst! Oben auf dem Pizzi Dèneri bin ich überwältigt: Aug in Aug mit dem qualmenden Hauptkrater des Ätnas und ein Rundblick auf Sizilien und das gegenüber liegende Festland Calabrien! Ich bin überwältigt. Es windet und ist trotz Sonne kalt. Ein Sandwich später befinde ich mich bereits wieder auf dem Rückweg. Der Abstieg macht richtig Spass und innerhalb einer Stunde bin ich bereits knapp 1000 Höhenmeter abgestiegen, oder besser gesagt "geschwebt"! Auf lockeren Aschebahnen gehts wie auf Schneeschuhen bergab. So cool ... und es staubt mächtig! Zum Glück habe ich meine Gamaschen montiert.😄 Kurz nach 16.00 Uhr und 1200 Höhenmeter später geniesse ich meinen Cafe lungo und ein Stück Kuchen im Refugio - mit Aussicht aufs Meer!

    Am Abend treffe ich dann wieder auf den Franzosen und seinen Kollegen. Christian und Jean-Luc kommen aus Strassburg und sind mit dem Motorrad unterwegs. Sie sprechen Deutsch, was die Konversation doch erheblich erleichtert. Ich staune nicht schlecht, dass die beiden Engelberg kennen und auch schon dort Skifahren waren. Christian erzählte sogar von Skitouren auf der Bannalp und dem Ruchstock. Die Welt ist klein!

    Der 35jährige Tobi, Mitarbeiter des Refugio, ist halb Bayrer und halb Sizilianer ... und spricht perfekt Deutsch! Ein kurzweiliger Abend mit spannenden Gesprächen über Gott und die Welt ... und vor allem natürlich über den Ätna! Tobi zeigt sich als versierter Kenner der Vulkanologie und wir erhalten vor dem Abendessen eine "Lehrstunde". Mit Hilfe der aufgehängten Fotos und Karten in der Hütte erklärt er uns die verschiedenen Formen von Eruptionen, die Folgen für Natur und Menschen, das Frühwarnsystem, ... Spannend! Die Menschen hier scheinen keine Angst vor dem nächsten Ausbruch zu kennen. 2021 sei es zu 58 Eruptionen gekommen, wunderschön anzusehen, vor allem in der Nacht! Tobis Augen glänzen... Die Lavamassen können heutzutage mit Hilfe der Fliessgeschwindigkeit und der gegebenen Topografie gut eingeschätzt werden. Mittlerweilen wird versucht, mittels Sprengkraft oder Dammbauten das Lava zu beeinflussen oder zu stoppen. Immer wieder werden jedoch Infrastrukturen am Berg zerstört, vorallem auch durch die begleitenden Erdbeben. Meistens kämen Menschen in der Regel wegen Unerfahrenheit am Berg und nicht wegen Vulkanausbrüchen ums Leben!

    Zum schmackhaften Abendessen bekomme ich einen Nerello Mascalese serviert, ein Vulkanwein aus der Region, hmm! Da lässt es sich gut schlafen.
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  • Rifugio Citelli - Zafferana Etna

    April 29, 2023 in Italy ⋅ ⛅ 22 °C

    Streckendetails (gemäss Garmin):
    Länge: 16.5 km / Höhe: +200m, -1250m, / Marschzeit: 4.30 h

    Heute steht eine kürzere Tour auf dem Programm: runter ins Tal bevor es morgen dann wieder hoch geht bei meiner Tour um den Ätna.

    Die Wanderung durch das Valle del Bove ist sehr abwechslungsreich und gefällt. Ich überquere verschiedene Lavaströme aus unterschiedlichsten Jahren, bin beeindruckt wie sich die Pflanzenwelt ihren Platz wieder zurückholt. Vulkanasche soll ja fruchtbar sein und wie Dünger wirken. Die Vorstellung, dass über 1000gradiges Lava sich über die Hänge ergiesst und alles vernichtet was in die Quere kommt ... und im Laufe der Zeit wieder Leben entsteht, ist für mich beeindruckend. Wunder Natur und der Kreislauf des Lebens!

    Mir wird auch beim Wandern durch diese Lava-Landschaft bewusst, dass sich dieser Berg permanent verändert. Mit jeder Eruption exlodiert oder implodiert der Vulkan selber, wächst in die Höhe, gestaltet das Umfeld neu ... und dies schon in grauer Vorzeit wie auch heute. So ist 2021 der seit ein paar Jahren aktive Südost-Krater um 31 m gewachsen und ist aktuell mit 3'357 m der höchste Gipfel des Ätna!

    Auf einem Lavastrom von 1852 richte ich mir mit meinem Mätteli einen gemütlichen Mittagsplatz ein, mit Blick auf die Hauptkrater des Ätnas - natürlich!

    Mitte Nachmittag erreiche ich dann Zafferana Etna (574 m), das am höchsten gelegene Dorf am Ätna. Sonne und Wärme laden zum Verweilen auf der Piazza ein. Ab morgen soll sich das Wetter ändern. Es sind einige Regentage in Aussicht. Mal schauen, was sich dann ergeben wird!
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  • Rifugio Sapienza: mit der Gondelbahn ein Touristenmagnet...
    Blick auf Crateri Silvestri inferiori ...Crateri Silvestri superiori...Keine Garaventa! Aber auch so ohne Schweiss dem Ätna entgegen...Bilderbuchwetter und perfekte Sicht von der Bergstation am frühen Vormittag.Zwischen Touris aus aller Welt im Unimog den Berg hoch bis...... auf 2'700 m!Apokalyptische Stimmung beim Abstieg...Bizarre Lava-Skulpturen...... und sogar Muttergotteskäferli leben hier!Immer wieder berührt mich dieser Ausblick!Plötzlich stehe ich vor dieser Grotta, cool!Bis Belvedere mit den Unimog... oben rechts der Pizzi Deneri, den ich bestiegen habe.Tja, offenbar kann es auf fast 2000m auch im Mai auf Sizilien schneien! Brrr...

    Rifugio Sapienza

    May 2, 2023 in Italy ⋅ 🌧 8 °C

    Rifugio Sapienza (Sonntag, 30. April)

    Die Wettervorhersagen sahen gestern für heute Vormittag erste Regenschauer vor. Auch die nächsten Tage scheinen regnerisch zu werden. Eine anstrengende Wanderung mit 1500 Höhenmetern zur Rifugio Sapienza auf teilweise unmarkierten Wegen wollte ich mir heute im Regen nicht zumuten. Der Bauch spürte "fahren" während der Kopf mir "laufen" suggerierte. Man(n) ist ja nicht aus Zuckerwatte, oder!🤪 Tja!
    Der Bauch - einige würden sagen die Bequemlichkeit😉 - setzte sich durch! Da am Sonntag keine Busse fahren, lasse ich mich am Vormittag mit einem Taxi chauffieren. Bequem, angenehm und trocken! Kurz nach dem Einchecken im Rifugio, was eher ein Hotel als eine Berghütte ist, beginnt es auch zu regnen - den ganzen Tag lang!

    Hier am Refugio Sapienza komme ich mir vor wie die asiatischen Touris in Engelberg. Egal ob Sonne oder Regen - sie sind da! So wie ich jetzt auch hier, hihihi! Noch selten beim Reisen habe ich soviel Schweizerdeutsch gehört wie hier an diesem Ort. Von hier aus starten die Trekkingtouren zu den Hauptkratern. Daher habe ich in der einzigen Unterkunft vor Ort im Voraus 2 Nächte gebucht, jedoch auf schönes Wetter gehofft. Auf 2'500 m führt eine Gondelbahn rauf. Gut 300 m höher hinauf darf man aktuell nur mit geführten Trekkingtouren. Aufgrund der starken Aktivitäten des Vulkans ist es seit mehreren Monaten nicht mehr möglich zum Kraterrand aufzusteigen. Schade! Bei der schlechten Wettervorhersage wäre es jedoch auch kein Vergnügen! Seilbahn und ein grosser Teil der Infrastrukruren wurden durch Vulkanausbrüchen in den Jahren 1983/1985 und 2001 völlig zerstört und wieder aufgebaut.

    Ich begnüge mich am Nachmittag im Regen mit einer kleinen Wanderung zu den beiden nahe gelegenen Crateri Silvestri, welche bei der Eruption 1892 entstanden sind.

    Rifugio Sapienza (Montag, 1. Mai)

    Ein gemächlicher Tag am Berg steht an! Tag der Arbeit und Feiertag. Wider erwarten scheint die Sonne, im Tal schwadroniert eine dicke Wolkendecke. Mit der ersten Gondel rauf zur Bergstation La Montagnola auf 2'500 m, dort warten Unimog-Busse, welche auf 2'700 m hoch fahren. Ein kleiner Spaziergang mit einem Guide und einige Erklärungen später fahren die meisten Touris wieder zurück. Zu Fuss lasse ich mich langsam bergab zur Bergstation treiben, erkunde die Lavaformationen, bevor der Nebel die Szenerie dominiert. Glück gehabt mit dem Wetter!

    Und nochmals Glück gehabt!? Im Bergrestaurant habe ich beim Kaffee meinen Tagesrucksack liegen lassen. Irgendwie kenn ich das doch!🤔 An der Talstation gibt es nette Mitarbeitende, die mir das vermisste Teil nach 15 Minuten Wartezeit übergeben. Grazie!

    Am späteren Nachmittag "entdecke" ich beim rumstöbern in den nahegelegenen Lavaströmen von 2001 eine Lavahöhle, wie es viele am Ätna gibt, cool!

    Rifugio Sapienza (Dienstag, 2. Mai)

    Rifugio Sapienza ist mit dem Bus erreichbar, 1x pro Tag! So fährt mein Bus heute Nachmittag um 16.30 Uhr wieder nach Catania zurück (2h). Zum Glück kommt mir das Refugio entgegen und ich kann das Zimmer bis 14.00 Uhr benutzen. Draussen schleicht der Nebel umher und es regnet. So ist das Warten doch um einiges erträglicher als im Restaurant.

    Die nächsten beiden Schlechtwettertage werde ich nun in der Cantania verbringen und dann am Donnerstag mit dem Bus wieder nordwärts nach Randazzo fahren, um dort meine Wanderung fortsetzen.
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  • Piazza del Duomo mit der Kathedrale (rechts) und der Abtei der Hl. Agatha (links)
    Der Elefant symbolisiert die Stärke und Ausdauer der Catanier!Abtei der Hl. Agatha...Darstellung der Hl. Agatha in der Kathedrale.Streetfood in Catania ... einmal keine Bratwurst!🤣... en Guete!😉Kirche San Nicoló l'Arena aus der Zeit der Normannen, wurde 1669 nach Ätnaausbruch wieder aufgebautBellini-Park...Gemüsemarkt ...Catanias andere Seite...... typisch Italien. Irgendwie sympathisch im Gegensatz zu unserer überregulierten Schweiz!Ein Hingucker ... Mani Matters "Sidi Abdel Assar vo el Hama" hätte seine Freude gehabt!🤣Rushhour in Catania vor meinem Balkon...🤑Replik Haus von Loreto in einer Kirche Catanias (von 1740)... innwendig eine schön gestaltete Kapelle.Bellini-Museum: Man wähnt sich in der Oper ...Im Geburtshaus von Bellini ... mit originalen AusstellungsstückenAls wohl berühmtester Sohn Catanias wurde Vincenzo Bellini in der Kathedrale begraben.Porta Aragonese - ein mittelalterlicher Zeitzeuge der damals 3 km langen Stadtmauer in Randazzo.

    Catania

    May 4, 2023 in Italy ⋅ ⛅ 19 °C

    Die Hafenstadt Catania, südlich am Fuss des Ätnas gelegen, ist mit gut 300'000 Einwohnern nach Palermo die zweitgrösste Stadt Siziliens. Mit seinem internationalen Flughafen ist die Stadt das Tor zum Ätna. Hier habe ich ja in einem Monat am 1. Juni ein Date mit Heidi, bevor wir dann auf die Liparischen Inseln "hüpfen". Die Wetterlage bringt es nun mit sich, dass ich hier schon früher auf Erkundungstour gehen werde!

    Catania (Mittwoch, 3. Mai)
    Leider wurde die von mir gebuchte Streetfood-Stadtführung nicht durchgeführt. Die Kombination einer Stadtführung mit Verköstigung sizilianischer Spezialitäten hätte mir gefallen!

    Kurzfristig entscheide ich mich dann für eine "Free Walking Tour" durch das historische Zentrum Catanias, das UNESCO-Weltkulturerbe ist. Je nach persönlicher Zufriedenheit wird der Guide am Schluss der Tour "entlöhnt". Während fast 2 1/2 Stunden führte uns Alice im Umkreis der zentralen Piazza del Duomo herum und erzählte angeregt aus ihrem Fundus. Unmöglich alles zu speichern! Mir sind vor allem drei Aspekte wichtig geworden:

    1. Die Beziehung zwischen Catania und dem Vulkan Ätna
    Alice erzählte, dass Catania in den letzten Jahrhunderten 7x massiv von Lavaströmen und Erdbeben zerstört wurde. Ein schweres Erdbeben forderte 1639 das Leben von 110'000 Menschen. Die Vulkanasche sei fruchtbar und die Grundlage für eine diverse Landwirtschaft (Oliven, Wein, Zitronen, Orangen, Feigen...). Anna meint, die Catanier haben keine Angst, jedoch Respekt vor dem Ätna. Sie benutzte für den Vulkan das Bild einer Mutter, die liebevoll und ärgerlich zugleich ist (dann wenn der Vulkan ausbricht!).

    2. Die Bedeutung des Elefanten
    In der Mitte der Piazza del Duomo befindet sich der Elefantenbrunnen. Der Brunnen soll Geschichte und Seele der Stadt widerspiegeln.
    Der aus Lavastein gehauene Elefant und der Obelisk sind aus den Trümmern des verheerenden Erdbebens 1693 gerettet worden. Der Elefant symbolisiert Stärke und Langlebigkeit, besondere Eigenschaften, die auch die Catanesen auszeichnen. Mehrmals von Naturkatastrophen heimgesucht, bewiesen sie immer wieder durch den Neuaufbau ihrer Stadt große Willenskraft.

    3. Die Hl. Agatha - Schutzpatronin der Stadt
    Die heilige Agatha hat eine grosse Bedeutung in Catania. Jedes Jahr wird vom 3. bis 5. Februar mit einem der grössten religiösen Feste Italiens die Heilige verehrt. Die mehrtägige Prozession der Statue durch die Stadt wird von Tausenden begleitet. Je grösser der Bedarf nach Sühne, umso länger die Teilnahme an der Prozession, meint Alice augenzwinkernd! Die Catanier seien jedoch überzeugt, dass die Hl. Agatha sie vor Zerstörung durch Lava oder Eroberung beschützt habe.
    Die heilige Agatha wurde um 225 n.Chr. in Catania geboren, ist hier als Märtyrin um 250 gestorben und liegt in der Kathedrale von Catania begraben. Verschiedene Wunder/Legenden werden Agatha zugesprochen. In der Schweiz ist die hl. Agatha die Schutzpatronin der Feuerwehren.

    Am Nachmittag lasse ich mich mit Musik im Ohr von Catanias berühmten Opernkomponisten Vincenzo Bellini (1801-1835) gemütlich durch die Stadt treiben, notabene in kurzen Hosen und T-Shirt. Ich geniesse Sonne und Wärme. Hier begegne ich immer wieder dem italienischem Alltag (siehe Fotos) und auch Bettler, die ihrer Arbei nach gehen.

    Catania - Randazzo (Donnerstag, 4. Mai)
    Ausgeschlafen und mit einem Espresso Lungo gestärkt besuche ich das Geburtshaus und Museum Vincenzo Bellini. Die Opernmusik Norma hat gestern mein Interesse geweckt für diesen mir unbekannten Komponisten. Im übersichtlichen Museum tauche ich mit Musik in eine frühere Welt ein.

    Kirchen sind für mich immer wieder Orte der wohltuenden Stille. So entzünde ich zufällig in einer der vielen Kirchen Catanias für meine und Heidis Mutter eine Kerze, da beide mit ihrer Lebenssituation und ihrer Gesundheit zu kämpfen haben.
    Der Sakristan führt mich dann in einen Nebenraum und zeigt mir eine Replik des "Hauses von Loreto". Sieht cool aus, denke ich. Auf der Infotafel habe ich mich dann versucht schlau zu machen! Hier kurz zusammengefasst:

    Nachdem die Kreuzfahrer das Heilige Land verloren hatten, übertrugen der Legende zufolge Engel das Haus der Heiligen Familie von Nazareth nach Loreto. Bald entwickelte sich das Heilige Haus von Loreto zur beliebten Wallfahrtsstätte. Das Heilige Haus von Loreto ist der Legende nach das Haus, in dem Maria aufwuchs und in dem sich die Verkündigung ereignete. Legenden und Geschichten... und trotzdem immer wieder spannend!

    Bei der knapp zweistündigen Busfahrt, der Westseite des Ätnas entlang nordwärts nach Randazzo, bleibt seine Majestät hinter dicken Wolken verborgen!😉 Dafür bekomme ich bereits einen Eindruck aus der Ferne des Parco dei Nebrodi, den ich ja ab morgen durchwandern werde. Die Kleinstadt Randazzo hat eine jahrhunderte alte Geschichte und liegt am Fluss Alcantara. Ich nutze in Randazzo die Zeit und das schöne Wetter für einen Spaziergang und decke mich mit Salami, Käse und Brot für die nächsten 2 Tage ein.
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  • Der Fluss Alcantara ... Anfang und Ende meiner Ätna-Umrundung.
    Blick zurück auf Randazzo und Ätna... ich bin begeistert!Grüne Vegetation dem Fiume Alcantara entlang nordwärts...Ein Selfie... mit wem wohl?😉🤣Echt anstrengend durchzukommen oder einen Weg rundherum zu finden.Das gäbe ein schmackhaftes Znacht. Bekömmlich? Ich weiss es nicht!😉Mein letztes Schoggi-Osterei zum Dessert!Floresta, mein heutiger Etappenort...Cafe und Gelati ... und typisches Dorfleben an der Bar!Abendlicher Ausblick von Floresta...Man(n) gönnt sich doch was... alles lokal von hier!

    Randazzo - Floresta

    May 5, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 15 °C

    Streckendetails
    Länge: 16,9 km / Höhe: +630m, -128m
    Marschzeit: gut 5 h (Outdooractive)

    Ich freue mich sehr wieder die Wanderschuhe zu schnüren und mache mich um 8 Uhr auf den Weg. Das Wetter verspricht Sonne und leichte Bewölkung. Durch das ehemalige Stadttor Porta Aragonese gelange ich aus der Stadt und überquere den Fluss Alcantara.
    Hier schliesst sich der Kreis! Nicht weit von hier entfernt in Mojo Alcantara (12 km) ebenfalls am Fluss Alcantara gelegen, habe ich vor einer Woche meine Wanderung rund um den Ätna gestartet. Wegen der Schlechtwetterlage musste ich improvisieren und konnte nicht die gesamte Strecke wandern. Dafür habe ich die Tagestour auf den Pizzi Dèneri eingebaut, mein Highlight bisher!

    Jetzt heisst es langsam Abschied nehmen vom schneebedeckten Ätna. 😚
    Immer den Fluss Alcantra entlang geht es nordwärts bis Floresta, der höchstgelegenen Gemeinde Siziliens (1'275 m) mit seinen 500 Einwohnern. Immer wieder mal der Blick zurück zum Vulcano und ein letztes Selfie. Der Weg steigt stetig und gemütlich. Dann werde ich unerwartet von umgestürzten Bäumen und Ästen überrascht, die immer wieder den Weg versperren und blockieren, eine gute Wegstrecke lang. Da muss ein Sturm heftig gewütet haben. Mühselig übersteige oder umgehe ich die Hindernisse. Zum Glück heute und nicht morgen auf der langen Tour zum Rifugio Miraglia! Aber wer weiss das schon!😉

    Nach einer guten Mittagspause mit "Pfüsi" und einem letzten Schweizer Schoggi-Osterei nehme ich noch die letzten Höhenmeter für heute unter die Füsse. Um 14.00 Uhr quartiere ich mich im Hotel Sant'Anna ein. Duschen, ein zweites "Pfüsi" und dann ein Cafe mit Gelati an der Bar im Dorf. Am Abend werde ich als einziger Gast von den herzlichen Gastgebern des kleinen Hotels so richtig verwöhnt: ein Znacht mit lokalen Produkten! Schade, dass eine Verständigung fast nicht möglich war.
    Zeitig gehe ich heute ins Bett. Schliesslich ist morgen um 4 Uhr Tagwache. Die Königsetappe wartet auf mich!😉
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  • Floresta - Rifugio Miraglia

    May 7, 2023 in Italy ⋅ ⛅ 17 °C

    Streckendetails
    Länge: 34,9 km / Höhe: +932m, -685m
    Marschzeit: 10 h (Outdooractive)

    Samstag, 6. Mai
    Ich sitze beim Znacht im Refugio Villa Miraglia, der einzigen Übernachtungsmöglichkeit an der Passstrasse, wo die lange Etappe nach 35 km endete. Es war eine kräftezehrende, coole Etappe mit Höhepunkten. Doch der Reihe nach.

    Heute steht die Königsetappe bezüglich Länge meiner Tour an! Ich erwarte, dass ich 12 Stunden unterwegs sein werde. Daher früh Tagwache um 4 Uhr und um 5 Uhr Abmarsch in Floresta. Es ist noch dunkel und still im Bergdorf. Der Vollmond erhellt die Szenerie während ich westwärts aufbreche, die ersten 2 km auf der gut befahrenen Hauptstrasse, jedoch zu dieser Zeit verirrt sich noch kaum ein Auto. Dann beginnt die Wanderung auf Forst- und Waldstrassen durch den Park Nebrodi, Siziliens grösster Nationalpark, ein stetiges Auf und Ab. Der Vollmond weicht langsam der Sonne. Mystisch, dieser Moment des werdenden Tages! Zu meiner Linken posiert immer wieder der Ätna und zur rechten das Meer. Welch Rundsicht - sogar die Liparischen Inseln sind in der Ferne schwach zu erkennen.

    Plötzlich gibt es action! Wildschweine kreuzen meinen Weg, gleich zweimal! Fasziniert beobachte ich diese wilden Gesellen aus Distanz, die davonflitzen, sobald sie meiner Gewahr werde.

    Sonnenschein und angenehme Temperaturen lassen mich zügig voranschreiten. Immer wieder mal ein Fotohalt, ein schweifender Blick in die Ferne oder der Kontrollblick auf mein Handy und die Landkarte. Etwas verfrüht um halb Elf dann Mittagsrast, bin ja schliesslich bereits seit über 6 Stunden auf den Beinen! Herrlich, den Hunger mit diesen köstlichen Speisen zu stillen (siehe Foto)! Das anschliessende Mittagsschläfchen - auf meiner weichen Matte - lässt mich dann erholt weitergehen. Kilometerlang führt der Weg durch schattenspendende Buchenwälder. Der Rucksack wird immer leichter, je näher das Ziel und der Wasservorrat von 3l sich zu Ende neigt! Ist auch gut so. Ein Halt noch am idyllischen Lago Maulazzo, bevor das letzte Stück zur Passstrasse ansteht. Gegen halb Fünf erreiche ich müde das Refugio Villa Miraglia, die einzige Übernachtungsmöglichkeit hier oben. Knapp 12 Stunden unterwegs, davon 9 1/2 Stunden marschiert sind genug! Labsal für Seele und Körper: ein kühles Getränk und ein Cafe, ne Dusche und ein Nickerchen. Das köstliche Znacht in dieser schönen Umgebung ist Erholung pur!😉

    Sonntag, 7. Mai
    In Anbetracht der gestrigen Etappe habe ich mich entschieden es ruhig anzugehen und bleibe noch einen Tag an diesem schönen Ort. Ein ruhiger Sonntag mit Ausschlafen, Lesen, Bloggen, Videocalls, Spazieren ... und antizipieren, wie es von hier aus weitergehen soll. Die Wettervorhersagen melden eine sehr wechselhafte Woche. Je schneller ich gen Westen zieh, umso trockener und sonniger, so macht's den Anschein!

    Morgen soll's erst nach dem Mittag nass werden. Ich organisiere mir mit Hilfe eines Mitarbeiters der Villa Miraglia einen Shuttleservice, der mich dann morgen im 15.00 Uhr auf der Strasse bei Portella dell'Obolo abholen soll. Hoffe ich wenigstens!😉
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  • Ciao, Rifugio Villa Miraglia - noch ohne Regen!
    Saftige Buchenwälder soweit das Auge reicht!Irgendwann musste dies ja mal sein! Gruss an meine Familie!🤣😘Nach 4 Stunden marschieren im Regen der erste Unterstand - ein Schafstall!Ich richte, es mir gemütlich ein...🤣Und dann sind sie plötzlich wieder da, die Wildschweine!Auf Distanz! Da kommt das Handy ans Limit. Dafür kein Zusatzgewicht zu buckeln...Wer findet das Wildschwein?Capizzi, ein 3000-Seelendorf am Südhang des Parco dei Nebrodi.Blick in die wolkenverhangene Umgebung von Capizzi.Lustige Runde in Italienisch und Deutsch. Man(n) versteht sich ...

    Rifugio Miraglia - Portella dell'Obolo

    May 8, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 13 °C

    Streckendetails
    Länge: 22,2 km / Höhe: +574m, -582m
    Marschzeit: 6h 17Min. (Outdooractive)

    Zeitig um 7.00 Uhr mache ich mich auf den Weg, trockenen Fusses noch. Je nach Wetter-App verspricht der Tag mehr oder weniger regnerisch zu werden!

    Auf einem weichen Waldweg und später auf Forststrassen geht es dem Grat entlang westwärts. Wiederum durch riesige Buchenwälder. Die Aussicht ist heute ja nicht so berauschend, da es regnet. Tja, das pessimistischte Wetter-App hat gewonnen und schon eine halbe Stunde nach Abmarsch fängt der Regen an. Zuerst sanft, dann doch mit gewisser Intensität setzt sich der Regen fest. Zum Glück bin ich mit Gamaschen, wetterfester Regenjacke und Rucksack-Pellerine unterwegs. und bleibe so einigermassen trocken!

    So lass ich mich durch Regen und Kälte vorwärtstreiben, Kilometer um Kilometer durch Buchenwälder, sinnierend, dem heute gut markierten Weg folgend, bis ich dann nach 4 Stunden dem ersten Unterstand begegne: ein Schaf- oder Geissenstall. Ich richte mich gemütlich ein und gönne mir die Sandwich-Pause! Ein Moment lang stoppt der Regen, aber eben!
    Und dann seh ich sie wieder, die Wildschweine - als Einzelgänger oder Gruppen mit Nachwuchs. Leider - oder zum Glück - immer aus Distanz! 😉

    Ziemlich genau nach 6 Stunden komme ich dann auf der Portella dell'Obolo an, 2 Stunden zu früh. Der Regen ist in ein leichtes Nieseln übergegangen und es ist kalt auf 1500m. Mit dem Besitzer des B&B's ist 15.00 Uhr zum Abholen vereinbart. Am Telefon meint Emilio - halb Italienisch und Englisch - dass er einen Ragazzi losschicken werde. Es werden lange "cinque minuti" oder vielleicht doch falsch verstanden?! Nach einer Stunde erscheint dann sein Neffe Guiseppe und fährt den frierenden Schweizer ins 10 km entfernte Capizzi runter. Schon lange nicht mehr soooo lange heiss geduscht! Welch Wohltat...

    Am Abend suche ich in diesem 3000-Seelen Bergdorf ein Restaurant. Doch beide haben geschlossen. Zum Glück gibts in der Bar an der Piazza kleine Pizzastücke und typische Arancino. Arancino sind frittierte und gefüllte Reisbällchen. Wunderbar!
    Und, alle wollen behilflich sein. So ergibt sich eine Herrenrunde mit Bier, auf Italienisch und Deutsch, herrlich.
    Pasquale, Salvatore, Angelo und der "Dottore" waren alle in Deutschland, 30 Jahre und mehr, bei VW in Wolfsburg, bei Mercedes in Stuttgart oder in Ulm auf dem Bau!
    Auf meine Frage nach Arbeit für die junge Generation meinten sie, dass wer kann, nach dem Studium nach Norditalien oder ins Ausland geht. Zurück bleiben die Alten!

    Morgen soll es wieder regnen. Für mich reichts im Moment. Ich werde morgen früh um 6.50 Uhr mit dem einzigen Bus in die nahe Kleinstadt Nicosia fahren und dort den Tag verbringen, bevor ich dann übermorgen früh, wieder mit der einzigen Busverbindung, nach Gangi weiterfahren will, um dort meine Wanderung fortzusetzen. Das wechselhafte Wetter fordert mich, doch ich versuch es gelassen Tag um Tag zu nehmen! Es sei alles ander als normal, dieser Regen und die Kälte, meinten die Signori von der Bar.
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  • Sympathisch und erfrischend: Häckeleien an den Bäumen... im Zentrum Nicosias!
    Convent Frati Franziscani ... wo Pilgerwege aufeinandertreffen und ich eine Unterkunft finde!Cafe mit Herzlichkeit im Pijama serviert! Hat geschmeckt...Aussicht vom Convent über die Stadt...Piazza Guiseppe Garibaldi, im historischen ZentrumUnzählige Kirchen dominieren das Stadtbild...Steile Wege halten fit? Keine Gasse zu eng, dass nicht ein Kleinwagen hochfährt.Das Castello thront über Nicosia.Das normannische Castello aus dem 11. Jh. zeugt von Nicosias langer Vergangenheit."Bella vista"...... eindrücklich, die Stadt zwischen den Felsen gebaut.Wandmalerei des Kapuziners San Felice von Nicosia. Lebte im 18. Jh., 2005 heilig gesprochen.

    Nicosia

    May 9, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 13 °C

    Wegen der Regenprognose und weil ich auch heute wieder von einem Shuttleservice abhängig wäre, habe ich mich entschieden, mit der einzigen Busverbindung frühmorgens ins Tal nach Nicosia zu fahren. Ich staune nicht schlecht, dass um Viertel vor Sieben 3 Busse in Capizzi bereitstehen und quasi gleichzeitig abfahren. Vorallem Jugendliche steigen ein! Mein Nachfragen bestätigt dann meine Vermutung. Es sind Schulbusse, die Nicosia und verschiedene Collegios anfahren. Die 45-minütige Fahrt ist unterhaltsam. Schafe, Schafe und nochmals Schafe, ein paar Pferde und Kühe! Landwirtschaft scheint hier ein wichtiger Wirtschaftszweig zu sein.

    In der Kleinstadt Nicosia beziehe ich dann im Convento Frati Francescani ein Zimmer. Durch die Stadtführerin Alice in Catania, bin ich zu einer Übernachtungsliste der Via Francigena gelangt. Frater Salvatore nimmt mich in Empfang und führt mich in ein geräumiges Zimmer ... und dies bereits morgens um 9 Uhr. Nicht selbstverständlich! Leider ist auch zwischen uns die Verständigung nur rudimentär möglich.

    Kaum angekommen lädt mich Fortunato, ein 20-jähriger Dauergast mit leichter Beeinträchtigung zu einem Cafe in die Küche ein. Im Pijama serviert er mir mit grosser Herzlichkeit und Hingabe das Getränk. Als ich dann nach einem Nickerchen zu einem Stadtrundgang aufbreche, fragt er mich, ob ich ihm 2 Euro leihen könnte (so habe ich es jedenfalls verstanden). Er strahlte übers ganze Gesicht mit dem Geldstück in der Hand und bedankte sich: "Thank you"!

    Nach einer feiner Pasta zum Zmittag erkunde ich am Nachmittag diese zwischen die Felsen gebaute Stadt. Nicosia schaut auf eine lange historische Vergangenheit zurück. Die Überreste des nomannischen Castells aus dem 11. Jahrhundert, welche über Nicosia trohnen, zeugen davon. Natürlich muss ich dort hinauf! Steil führen enge Gassen und Treppen bergauf. Wie schaffen das hier die älteren Menschen? Welch "bella vista" dann beim Castell oben, einfach atmberaubend! Und das trotz leichtem Nieseln und starker Bewölkung.

    Am Vorabend besuche ich die Messe in der angrenzenden Kirche Santa Maria degli Angeli, die zum Convent gehört. Frater Salvatore begrüsst unter den knapp 20 Anwesenden den Svizzero! Ich gönne mir diesen Moment der Ruhe und Besinnung, lausche dem Klang der italienischen Sprache und Gesänge.
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  • 5.30 Uhr - Morgenstimmung in Nicosia
    Blick zurück auf den heutigen Ausgangspunkt Gangi, im Nebel versteckt...Und immer wieder faszinierende Ausblicke...... mal scheint die Sonne und dann dominieren wieder die Wolken und Nebelschwaden.Ein verfrühter Blumenstrauss für alle Mütter!😘Schemenhaft zeigt sich Gangi in der Ferne...Durch nasses Graslandschaften schlängelt sich der Weg. Trotz Gamaschen bis zur Hüfte nass!Petralia Soprano zeigt sich in der Ferne auf dem Hügel...... dahinter liegt mein heutiges Ziel: Petralia Sottano!Die Zementmischung ist noch frisch! Wird hier köstlicher Provola dei Nebrodi hergestellt?Blick von meinem Zimmer auf Petralia Sottana.Meine Pizza im Blick!😉

    Gangi - Petralia Sottana

    May 10, 2023 in Italy ⋅ 🌙 10 °C

    Streckendetails
    Länge: 13,8 km / Höhe: +695m, -393m
    Marschzeit: 4h 24 Min.

    Die heutige Wanderung von Gangi nach Petralia Sottana scheint wie geschaffen für die aktuelle Wettervorhersage! Spätestens am Mittag soll es regnen. Mal schaun!😉

    Nach meinem obligaten Espresso Lungo besteige ich um 6.30 h den Bus von Nicosia nach Gangi. Ich bin der einzige Fahrgast und setze mich zuvorderst hin. Schon bald sind der Buschauffeur und ich in ein angeregtes Gespräch verwickelt, auf italienisch und portugiesisch! 😀 Seit 35 Jahren fährt er die Strecke Nicosia - Palermo (3 h je Weg). Im September wird er dann 61-jährig in Pension gehen. Er habe mit 14 Jahren zu arbeiten begonnen und freue sich nun mit dem Camper Europa zu bereisen. Seine 3 erwachsenen Kinder haben Sizilien den Rücken gekehrt, leben und arbeiten in Mailand und Bologna. Er beschwert sich, dass die nationale Regierung die Insel völlig vernachlässigt und vergessen hat, dies bereits seit vielen Jahren! Seine Heimatstadt Nicosia habe sich in den letzten 25 Jahren auf heute knapp 13'000 Einwohnern halbiert. Arbeit für die junge Generation gäbe es keine. Wie früher müsste die Landwirtschaft gefördert werden, anstatt die Produkte aus der EU zu importieren und im Gegenzug die Industriegüter Norditaliens zu exportieren! Plötzlich stoppt Francesco seinen Bus auf der Strasse, zeigt mir Häuser in Sperlinga, die in den Felsen gebaut sind ... oder erklärt mir die historische Bedeutung des hoch über dem Dorf thronenden Castellos. Privater Reiseführer zur Morgenstund, nicht schlecht!😉

    Gangi muss ein eindrücklich historisches Dorf sein, steil am Hang gebaut. Tja, alles kann man(n) nicht sehen!

    Der Va'Sentiero führt heute sanft ansteigend durch landwirtschaftliche Zonen. Farbenfrohe Blumen schmücken den Weg. Der Pfad muss längere Zeit intuitiv und mit der GPS-Karte gefunden werden. Es ist feucht. Hohe Grasfelder sorgen für nasse Hosen! Die Sonne findet zwischendurch eine Lücke in den Wolken, Nebelschwaden beherrschen die Szenerie. Mit zunehmender Höhe wird es "alpiger" und Hütten werden für den Sommer vorbereitet. Immer näher rückt am Horizont Petralia Soprana, der Nachbarort meines heutigen Zieles. Wer "gewinnt" diesmal: der Regen oder ich? Früher als gedacht komme ich um halb Zwölf in Portalia Sottana an, kann meine Unterkunft beziehen und schmunzle für mich, als es nach dem Mittag zu regnen beginnt!😉

    Den Nachmittag nutze ich für weiter Abklärungen und Planungen. Wegen des unstabilen Wetters plane ich von Tag zu Tag, reserviere auch keine Unterkünfte mehr im Voraus. Die nächste Etappe ins Herz des Naturparks Madonie führt zur Berghütte Rifugio Marini, welche für die nächsten Tage ausgebucht ist. Schade! Und wieder heisst es flexibel bleiben. Morgen soll es ein schöner Tag werden. So entschliesse ich mich hier noch einen Tag anzuhängen und morgen eine Tagestour zu einem historischen Wallfahrtsort auf dem Monte Alto zu machen. Das Santuario Madonne dell'Alto hat mich schon bei der Vorbereitung zuhause "gwundrig" gemacht!

    Doch zuerst steht heute noch ein Fussballabend in der Bar vor Ort an. Schliesslich spielen mit Inter Mailand und AC Milan zwei italienische Teams in der Champions League um den Einzug in den Final. Wie so oft im Fussball, eine Halbzeit top, die Andere flop! Inter Mailand gewann übrigens verdient mit 2:0. Die Meisten in der Bar waren damit zufrieden!
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  • Dort hinauf will ich heut: Monte Alto 1819 m
    Blick zurück vom Talboden auf Petralia Sottana.Wo sich der Va'Sentiero mit anderen Fernwanderwegen trifft!Sonniges Wetter, angenehme Temperatur zum Wandern und coole Aussichten...Ein riesiges Hundeasyl am Weg. Das Gekläffe war noch weit nach oben zu hören.Kurz darauf beginnt der eigentliche Pilgerweg...... 14 Stationen des Kreuzweges stehen am Wegesrand...... und enden an einem Ort der Anbetung!Schon viele Gläubige haben ihre Symbole hinterlassen...Zuerst 2 Gemsen überrascht, entschwanden schnell im Dickicht. Danach einige Gemsen in weiter Ferne.Nach steilem Aufstieg durch Steinlandschaft eröffnet sich kurz vor dem Ziel dies herrlicher Blick!Am Ziel: Die Ursprünge sollen auf das 13. Jh. zurückgehen.Weit unten im Tal: Petralia Sottana, mein Ausgangspunkt...Wieder zurück im Dorf: Blick zurück auf den Monte Alto und andere Energiespender!Irgendwie berührend, der Sonnenuntergang in Petralia Sottana...

    Santuario Madonna dell'Alto

    May 11, 2023 in Italy ⋅ ⛅ 17 °C

    Streckendetails (gemäss Garmin)
    Länge: 15 km / Höhe: +1037m, -1037m
    Marschzeit: 5 h 15 Min.

    Blauer Himmel, angenehme Temperatur zum Wandern ... und der Monte Alto im morgendlichen Sonnenlicht beschienen. 8.30 Uhr - also nichts wie los!

    In Petralia Sottana führt der Weg zuerst steil die engen Gassen und Treppen hinunter ins Tal, bevor er wieder kontinuierlich ansteigt. Den Monte Alto stetig im Blick komme ich gut vorwärts. Von weitem schon höre ich anschwellendes Hundegebell. Und tatsächlich, kurz später stosse ich auf ein grosses Hundeasyl. Ohrenbetäubend dieses Gekläffe, welches mich noch weit den Berg rauf begleitet.

    Kurz danach hört die Fahrstrasse auf und der eigentliche Pilgerweg beginnt. Die 14 Stationen des Kreuzweges säumen von nun an den Aufstieg. Am Ende steht ein Kreuz und ein Ort des Gebets. Schon viele Bittende und Dankende waren hier. Unzählige Rosenkränze sind aufgehängt, eine Krücke steckt am Zaun fest! Ich mache einen kurzen Zwischenhalt. Beim Betrachten des Kreuzes wird mir wieder mal bewusst, dass ich damit nicht Leid und Schuld in Verbindung bringe, wie dies so oft im christlichen Glauben impliziert wird! Das Kreuz inspiriert mich vielmehr mit seinen vertikalen und horizontalen Balken über meine Beziehung zu Gott, der Schöpfung, dem Universum nachzudenken, wie auch nachzuspüren, wie ich mit meiner Familie, den Mitmenschen und meinem Umfeld verbunden bin. Eine stimmige Einladung!

    Diese Gedanken begleiten mich auf dem weiteren Weg "obsi". Es wird steil und steinig. Plötzlich ein Geraschel und zwei Gemsen, so glaub ich, verschwinden hinter den Felsen. Etwas später erblicke ich dann noch weitere Exemplare in der Ferne. Sie scheinen in aller Ruhe auf den Zweibeiner runter zu schauen! Nicht mehr lange und ich erreiche durch einen Gebüschtunnel die Krete, die letzten Höhenmeter und ich stehe auf dem Monte Alto auf 1819m mit dem Santuario Madonna dell'Alto. Ein imposanter Bau in gutem Zustand. Die Urspünge dieses Wallfahrtsortes sollen auf das 13. Jahrhundert zurückgehen. Und der Rundblick von hier oben - einfach cool!

    Ich geniesse meine lange Mittagspause von 2 Stunden und mache mich dann wieder an den Abstieg. Weiter unten hole ich eine Gruppe Italiener ein. Ich schliesse mich ihnen an und wir wandern gemeinsam ins Dorf zurück. Diego und Ruggero, zwei sympathische Jungs, sprechen Englisch und flugs sind wir bereits wieder im Tal unten. Im Gespräch komme ich auf die Mafia zu sprechen. Im Alltag habe dies für sie keine Bedeutung, obwohl diese kriminelle Organisation in allen Bereichen der Wirtschaft mitmischelt. Ein Indikator für die Präsenz der Mafia sei der Zustand der Strassen. Wenn die Mafia mitverdiene, sei der Kilometer 3x so teuer. Je schlechter die Strassen, umso weniger Mafia!? Da war doch was bei uns im Bündnerland? Ach ja! Ein Baukartell mit Preisabsprachen im Strassenbau, so gut schweizerisch!😉

    Den Entscheid, wie es morgen weitergehen soll, habe ich vor mich hingeschoben! Es stehen ja in den Bergen wieder mal ein paar Regentage an! Erschwerend kommt hinzu, dass die Ortschaften im Landesinnern kaum untereinander mit ÖV erschlossen sind. So ist also auch das "Hin- und Herhüpfen" per Bus kaum möglich. Dario hat mir beim Abstieg den entscheidenden Impuls gegeben, von Petralia Sottana nach Palermo zu fahren. Er meinte, dass von diesem Zentrum aus sicherlich eher Verbindungen in die Berge bestehen würden. So soll es sein. Also morgen früh auf nach Palermo!
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  • Morgendlicher Ausblick vom Busstop in Petralia Sottana...
    Erste Eindrücke von der prächtigen Altstadt auf dem Weg zur Unterkunft...Im Teatro Politeama Garibaldi spielt morgen das Sizilianische Symphonieorchester für mich, cool!Enge Gassen ... für alle Verkehrsteilnehmende!Calcio hat einen hohen Stellenwert in Italien!Mir unbekannter Cantautore, der mit seiner Musik sympathisch und ansteckend rüberkam!Niccolò Fabi alleine...... und mit dem Orchester. Cool!

    Palermo - Tag 1

    May 12, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 21 °C

    Auf nach Palermo!
    Fahrplanmässig um Viertel vor Acht hält der Bus in Petralia Sottana ... und wer öffnet die Bustür? Francesco, der mich bereits vor 2 Tagen chauffiert hat. Mit mir steigen einige Schüler*innen ein, also diesmal keine Privattour! Nach knapp 2 Stunden und einer abwechslungsreichen Fahrt durch die Berge und entlang der Küste erreichen wir Palermo.

    Es ist aktuell unklar, wie es von hier aus dann weitergehen soll. Darum versuche ich am Busbahnhof die notwendigen Informationen für die verschiedenen Optionen zu ergattern.
    Noch kurz beim Touristbüro vorbei (enttäuschend) und schon sitze ich in Palermos Altstadt in einem Strassencafe und verdaue den Szenenwechsel!
    Spontan buche ich ein Zimmer bis Sonntag, ein Ticket für ein Konzert mit dem italienischen Cantautore Niccolò Fabi für heute Freitag, Billette für eine Free Walkingtour in Palermo und ein Konzert der Sizilianischen Symphonieorchesters für Samstag. So, da freu ich mich doch auf mein Kultur-Weekend!😉

    Am Nachmittag erkunde ich die Umgebung des Hafens und gehe am Abend dann auch zu Fuss zum Konzert ins Golden Auditorium. Stadtwandern, könnte man dies nennen!🤣

    Das Konzert mit Nicollò Fabi und Orchester im ausverkauften Auditorium "hed gfägt"! Mir gefällt die Musik. Schade, dass ich nur wenige Fragmente der Texte verstanden habe. Das Publikum ist begeistert ... und ich auch!

    Ich freu mich auf Morgen und spüre, dass der Entscheid nach Palermo zu gehen mich enspannt und richtig ist.
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  • Quattro Canti - ein von 4 Fassaden eingerahmter Platz. mit vielschichtiger Bedeutung.
    Eine katholische Kirche, die ursprünglich als Moschee gebaut wurde.Strassenbeschriftung in Italienisch, Hebräisch und Arabisch! Zeugnis kultureller Vielfalt...Üppiger Barock in der Chiesa del Gesú.Die imposante Kathedrale von Palermo...... im normannisch-arabischen Baustil gebaut. Beeindruckend!Typische Gasse mit ihrer abgewetzten Strassen-PflasterungTeatro Politeama Garibaldi: Gute Klangqualität zu angenehmen Preisen (20 Euro für beste Kategorie)!Teatro Massimo - nach Opéra National Paris und Staatsoper Wien das drittgrösste Opernhaus Europas.Führung während der Proben...... im stilvollen Saal der grössten Oper Italiens.Sogar beim Ballett durften wir kurz reinschauen!Bunt bemalte Dreiräder - typische italienische Kleintransporter!Und heute nochmals die Kathedrale...... diesmal jedoch auf's Dach. Ein Selfie muss sein!Im Hintergrund der Normannenpalast, eine weitere Sehenswürdigkeit Palermos.Streetfood im Capo-Markt. Köstlich das Essen ... und den Betrieb zu beobachten!Gemütlicher Ausklang in einem Innenhof...

    Palermo - Tage 2 und 3

    May 14, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 20 °C

    Montag, 15. Mai
    Den letzten Beitrag habe ich am Freitag hochgeladen ... und jetzt ist bereits Montag! 🙈

    Mein FindPenguins-App ist am Samstagabend abgestürzt und ich konnte sie nicht mehr reaktivieren. Der Support per Internet, das Runterfahren und auch Aktualisieren meines Smartphones haben das Problem nicht gelöst. Schweren Herzens habe ich die App deinstalliert im Wissen, dass ich meiner nicht hochgeladenen Entwürfe und Notizen verlustig werde! Gar nicht lustig ... 😪
    Und siehe da! Die App stürzt auch nach der Neuinstallation immer noch ab, nicht zu gebrauchen, sch...!
    Tja, dann muss es wohl so sein! Warum? Was sind meine Alternativen?

    Und nun heute Montagmorgen die App nochmals neu installiert - ohne grosse Hoffnung. Und siehe da ... sie funtioniert wieder! Irgendwie unerwartet, doch cool für mich. Meine beiden Entwürfe sind tatsächlich weg, okay! Was war das denn für eine Episode!? 🤔

    Ich hoffe, die App ist wieder stabil funktionstüchtig!🤣 Meinen Rückblick auf die letzten Tage in Palermo versuche ich etwas verkürzt zu halten.

    Samstag, 13. Mai
    Den Tag starte ich mit einer Free-Walking-Tour durch das historische Zentrum. Unser Guide Claudio gefällt durch das geschickte verweben der Geschichten. Immer wieder betont er die fast 3000-jährige Vergangenheit von Sizilien. Unzählige Zivilisationen haben die Insel erobert und ihre Spuren hinterlassen - die Griechen, Römer, Araber, Normannen. Besonders Palermo war ein Schmelztiegel und so zeigt sich hier diese Vielfältigkeit in der Architektur und beim Essen. 1861 wurde die Insel dann mit dem neu gegründeten Italien vereinigt. Nach dem 2. Weltkrieg sind viele Sizilianer*innen ausgewandert, in den Norden Italiens oder in die Vereinigten Staaten, später nach Mitteleuropa. Bis heute jedoch sind die Beziehungen zwischen dem Norden Italiens und der wirtschaftsschwachen autonomen Region Sizilien sehr angespannt.
    Mafia? Davon später mehr!

    Der 2. Höhepunkt ist heute sicherlich das Konzert des Sizilianisches Synfonieorchesters im Teatro Politeama Garibaldi. Im in die Jahre gekommenen altehrwürdigen Gebäude werden Stücke von Mendelssohn und dem mir unbekannten Komponisten Nicolaj Rimskij-Korsakov dargeboten. Vor allem die "Shéhérazade" des Letzteren berührt und nimmt mich mit in die Welt von 1001 Nacht. Cool! Und auch hier fühle ich mich unter den vielen "Silberzwiebelis" als Jungspund!😀

    Sonntag, 14. Mai
    Für heute nehme ich mir 2 Besichtigungen vor: das Teatro Massimo und die Kathedrale. Genügend Zeit also noch durch die Gassen zu flanieren und die alten abgewetzten Steinpflaster zu bewundern ... und zu stolpern!🤣

    Das Teatro Masimo wurde 1897 eröffnet und ist das drittgrösste Opernhaus in Europa, grösser noch als die berühmte Scala in Mailand! Claudio, der Guide der gestrigen Stadtführung, hat mit Stolz auf den Spruch über dem Hauptportal hingewiesen: „Kunst erneuert Menschen und offenbart ihr Leben. Vergeblich ist die Freude dort, wo sie nicht darauf abzielt, die Zukunft vorzubereiten.» Stimmt auch heute noch!
    Die geführte Besichtigung wurde trotz Proben des Ensembles durchgeführt. Dies ermöglichte einen besonderen authentischen Einblick. Lässig!

    Bevor es dann zu regnen beginnt noch kurz auf das Dach der Kathedrale gehuscht! Trotz bedecktem Himmel gefällt die Aussicht auf Meer, Berge und Stadt. Das jetzige imposante Bauwerke wurde Ende des 12. Jahrhunderts in einem normannisch-arabischen Baustil errichtet. Schon im 6. Jh. stand hier eine Kathedrale, die dann von den Arabern in eine Moschee umgewandelt wurde. Heute noch zeugen viele Elemente der Kathedrale von diesem religiösen und kulturellen Nebeneinander dieser Epoche. So ist beim Bau des Hauptportals eine Säule verwendet worden, auf der die Anpreisung Allahs in arabischer Schrift eingehauen ist.

    Zum späten Zmittag begebe ich mich zum Capo-Markt. Märkte beeindrucken immer wieder. Ich begeistere mich vor allem für den Streetfood (siehe Foto). Frisch und köstlich, nicht nur das Essen. Der gesamte Markt ist ein Live-Theater mit klar verteilten Rollen. Hier die staunenden Touris - viele auch aus Italien - und da die lokalen Standbetreiber, die lauthals und mit Enthusiasmus ihre Ware feilbieten! Ein Gaudi... 🤣

    Aber auch ruhigere Ecken in Hinterhöfen der Altstadt verlocken am Abend zum Verweilen. 🍷
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  • No Mafia Memorial: Eine Fassade die berührt... (Foto ab Bild)
    Der Innenhof zur Erinnerungsstätte...Die 1970er und 80er Jahre stehen im Zentrum und die Frage: Hat die Mafia alleine agiert?Originalfotos und Videos geben ein eindrückliches Zeugnis ab!Zigarettenschmuggel und später Drogenhandel. Auch Kinder wurden manipuliert...Falvone und Borsellino: Beide wussten durch Spitzel um die Attentatsversuch gegen sie!Das Netzwerk der Cosa Nostra, in der Gesellschaft und in der Unterwelt!Mitgetragen, sparsam gelesen und die gelesenen Seiten rausgerissen! Übrig bleibt der Einband...... unterhaltsam, stilvoll und anregend! Mir hat's gefallen!

    Palermo - Mafia und Wellness

    May 16, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 15 °C

    Der Frühstücksraum des B&B's Via Zara ist auch zur vorgerückten Tageszeit noch gut gefüllt. Mir gegenüber sitzt Cory, aus den Staaten. Er ist ein paar Wochen in Europa unterwegs und geniesst die Möglichkeit Remote zu arbeiten, Ferien und Arbeit zu verbinden. Errungenschaften der Coronakrise!

    Heute regnet es in Palermo nur einmal ... und das heftig! Die Folgen des Scirocco! Claudio, unser Guide von Samstag erklärte, dass dieser trockene Wind aus dem südöstlichen Afrika und Saharagebiet über dem Mittelmeer Feuchtigkeit aufnimmt und diese dann teilweise über den Mittelmeerländern heftig abregnet. Was wir ja bei uns in der Schweiz auch kennen ist der gelbe Sand, den der Scirocco mitbringt, und der sich dann auf den Gletschern ablagert. Gestern waren die Autos und Infrastrukturen hier in Palermo heftig mit gelbem Sand überzogen!

    Der Besuch des "No Mafia Memorials" - eine Gedenkstätte der Erinnerung und Dokumentation - ist emotional und aufschlussreich. Auf dem kurzen Rundgang (leider war die Multimedia-Abteilung nicht zugänglich), wird eindrücklich mit Originalfotos und Texten der 20-jährigen brutalen Mafiaherrschaft in den 1970er und 80er Jahren erinnert. Natürlich geht die Geschichte der Mafia - oder der "Cosa Nostra", wie die Mafia auf Sizilien heisst - viel weiter zurück und hat Auswirkungen auf alle gesellschaftlichen Bereiche. Doch diese 20 Jahre brutalster Gewalt und Unterdrückung - der diese Erinnerungsstätte gewidmet ist - haben in der Gesellschaft Siziliens scheinbar zu einem Umdenken geführt. Vorallem die Autobombenanschläge 1992 in Palermo gegen die bekanntesten Mafiajäger Giovanni Falcone und wenig später Paolo Borsellino wurden zuerst als "Siege" der Mafia angesehen. Etwas "ältere" Semester können sich sicherlich auch noch an die Berrichterstattung bei uns in der Schweiz erinnern. Doch letzlich resultierte daraus ein permanenter Widerstand gegen die Machenschaften und Vestrickungen der Mafia. Hunderte von sogenannten "Ehrenmännern" und auch Familienoberhäupter wurden zu langen Haftstrafen verurteilt. Die Staatsgewalt setzte sich vermehrt durch. Die unglaublichen Gewaltexzesse innerhalb und ausserhalb der Mafia während vergangener Jahrzehnte stoppten. Heutzutage agiert die Mafia als weltweit kriminelle Organisation viel unauffälliger im Hintergrund. Konnte früher nur die "Cosa Nostra" den Namen Mafia für sich beanspruchen, werden heute auch andere kriminelle Organisationen dem organisierten Verbrechen dazugerechnet, wie die Camorra aus Neapel, die Ndrangheta aus Kalabrien, die Yakuza in Japan, die Triaden in China oder die Russen- oder Albaner-Mafia!

    Und wieder komme ich auf Aussagen von Claudio, unseren Guide zurück. Er meinte, noch vor wenigen Jahren wäre es kaum möglich gewesen im öffentlichen Raum über Mafia oder die "Cosa Nostra" zu sprechen. Es war ein Tabu, zu gross auch die Angst! Heutzutage gibt es jedoch auf Sizilien eine Anti-Mafia-Bewegung, die an Kraft zunimmt. Vor allem auch junge Sizilianer*innen wollen sich nicht mehr von der Mafia terrorisieren lassen. So erwähnt Claudio die Bewegung "AddioPizzo" (übersetzt: Auf Wiedersehen Schutzgeld). Neben Aufklärungsarbeit in Schulen sind vorallem die bis heute über 1000 Gewerbetreibenden sichtbar, die mit Aufklebern an ihren Läden oder Hotels sich offiziell dazu bekennen, keinen "Pizzo", kein Schutzgeld zu bezahlen. Als Kunde unterstützt man also auch nicht indirekt die Mafia!

    Obwohl Sizilien das Mutterland der Mafia ist, sei es hier auf der Insel relativ ruhig. Auf der wirtschaftsschwachen Insel gibt es wenig zu holen, meinte Claudio. Die Mafia konzentriere sich lieber auf gewinnbringende Pfründe wie z.B. Deutschland oder auch die Schweiz!

    Unzählige Literatur gibt es zum Thema Mafia, bis hin zu romantisierenden Filmen und Hollywoodinszenierungen. Für Interessierte empfiehlt Claudio das Buch "History of the Mafia" von Salvatore Lupo, welches die Hintergründe und Zusammenhänge realistisch aus verschiedensten Perspektiven beleuchten würde.

    Am Nachmittag ist Wellness angesagt. Ich habe mir für heute Nachmittag im nahen Hotel Porta Felice einen Saunaeintritt und eine Massage organisiert. Well done, bei diesem "Sauwetter"!

    Und schliesslich sollen die Muskeln für Mittwoch alle schön gelockert sein! Ich habe mich entschieden, wie meine Reise weitergehen soll. Morgen Dienstag fahre ich mit dem Bus nach Trapani, dem ursprünglichen Ziel meiner Trekkingtour. Aufgrund Wetterprognosen, Busverbindungen und Übernachtungsmöglichkeiten werde ich "das Pferd von hinten aufzäumen" und von Trapani zurück Richtung Petralia Sottana wandern, wo ich letzten Freitag aufgehört habe. Mal schaun, wie weit ich komme ... und wie es ausgeht!😉
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  • Ciao Palermo, du warst den Abstecher wert!
    10.00 Uhr - Regen und dichter Verkehr in Palermo ...Hier in der Umgebung von Alcamo werde ich in ein paar Tagen wieder sein. Diesmal zu Fuss!🤣T-Shirt Wetter in Trapani, trotz starkem Wind. Meersalz liegt in der Luft ...!In Wolken eingehüllt der Monte Erice, mein Ziel von Morgen.Immer wieder schön, Italiens Balkonkultur!Cooles E-Stadtauto von Opel...

    Trapani

    May 16, 2023 in Italy ⋅ 🌬 18 °C

    Eigentlich wollte ich ja mit dem Zug nach Trapani fahren. Doch die Reise würde 4-5 Stunden dauern, je nach Verbindung. Da bestätigt sich also, was ich bereits mehrmals gehört habe. Die Infrastrukturen sind auf der Insel veraltet - u.a. auch die Eisenbahn, oft nur eingleisig ausgebaut - und in Rom werden die notwendigen Investitionen nicht gesprochen! Irgendwie bekomme ich den Eindruck, ein gemeinsames Feindbild - die Zentralregierung und der Norden Italiens - eint die Menschen hier!😉

    So habe ich mich dann für die 2-stündige Busfahrt entschieden - und sitze im Doppelstöcker oben ganz vorne. Logensitz mit Ausblick! Palermo verabschiedet mich um 10.00 Uhr noch mit Regen und dichtem Verkehr. Schon bald ist es trocken und Trapani empfängt mich mit windigem und sonnigem Ambiente. Schnell im B&B eingecheckt, ab ans Meer und das Gesicht in die Sonne und den warmen Wind gestreckt, herrlich!

    Trapani liegt mit seinen 60'000 Einwohnern auf einer Landzunge im äussersten Nordwestens Sizilien, am Fuss des Monte Erice und zwischen dem tyrrhenischen Meer und dem Mittelmeer. Daher nennt sich Trapani auch "Stadt zwischen zwei Meeren".

    Der Spaziergang um die Landzunge und durch die übersichtliche, gepflegte Altstadt entspannt. Morgen schnür ich dann wieder die Wanderschuhe. Ich freue mich darauf, nach der langen Pause, auch wenn es eine kurze Wanderung ist!
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  • Blumiger Ausblick auf Trapani...
    Nicht nur die Zeit steht still ... Gondelbahn und "lost place" auch!Kathedrale Assunta aus dem 14. Jh. Auf den Überresten eines urchristlichen Tempels erbaut.Mitte 19 Jh. im Stile der Neugotik wieder aufgebaut und renoviert.Blick vom Balkon auf den Monte Cofano und auf Custonaci, wohin es mich morgen zieht!Der Wohnturm Torreta Peppuli unterhalb des alten Normannen-Kastells.Bisher kannte ich Tahar Ben Jalloun als Schriftsteller. Hier sein Bild Fès...Ein Guckloch in die Tiefe!Hab mich nicht getraut!🤣Strassenkunst der Neuzeit...!Mystisch...Coscous mit Fisch ... mein traditioneller Abendschmaus in Erice.Und die Nebel lichten sich! Letzter Blick auf Trapani vor dem Schlafengehen!

    Trapani - Erice

    May 17, 2023 in Italy ⋅ 🌬 16 °C

    Streckendetails
    Länge: 10,3 km / Höhe: +759m, -54m
    Dauer: ca. 3h

    Endlich wieder auf Wanderschaft!
    Die Länge - oder vielmehr Kürze - der heutigen Tour ist ideal nach dieser längeren Städtereise in Palermo!😉 Da wird auch noch Zeit und Energie übrigbleiben, am Ziel der Etappe Erice zu erkunden. Soll ein sehr eindrücklicher mittelalterlicher Ort sein.

    Nach den ersten paar Kilometern aus dem sonnigen Trapani raus, den wolkenverhangenen Monte Erice immer im Blick, fängt bei der Talstation der Gondelbahn der Weg zu steigen an. Schnell gewinne ich an Höhe und staune beim Blick zurück immer wieder über die sich mir bietenden Ausblicke auf Trapani und die beiden Meere.

    Die Gondelbahn steht still, wohl wegen des starken Windes! Der bläst während des Aufstiegs immer stärker. Ich geniesse den Wind in den Haaren! Kurz vor dem mittelalterlichen Erice begrüsst ein "lost place" die zu Fuss Kommenden. Kaum abgesperrt lockt mich diese moderne Ruine zu einem kurzen Rundgang. Ob es wohl früher ein Hotel war?

    Schon auf dem Weg zu meiner Unterkunft, am anderen Ende des Ortes, bin ich beeindruckt. Erice hat eine lange und bewegte Vergangenheit ... und geht auf Eryx, eine der wichtigsten antiken Städte Siziliens zurück. Alle bedeutenden Zivilisationen und Eroberer haben hier oben ihre Spuren hinterlassen. Erice - ein mittelalterliches Kleinod über Trapani gelegen!

    Vom Balkon meines Zimmers geniesse ich noch einen Ausblick auf den Monte Cofano und die kommenden Wanderungen. Ein kurzer Regenschauer später wird es so richtig neblig. Es ist offenbar eine Besonderheit des Ortes, dass er oft von Nebel umhüllt ist. Ein Phänomen, das auch "Umarmung der Venus" genannt wird. Während meines Rundganges durch die gepflasterten engen Gassen des mittelalterlichen Erice fühle ich mich immer wieder mal in den Film "Der Name der Rose" mit Sean Connery versetzt! Diese Kombination aus mittelalterlichem Kleinod mit Nebelschwaden ist grossartig!

    Unerwartet stosse ich bei der Besichtigung des Torretta Peppoli (Wohnturm aus dem 19. Jh.) auf eine Ausstellung des marrokanischen Schriftstellers und Künstlers Tahar Ben Jelloun. An seine Bücher, wie er seiner Tochter Rassissmus ("Papa, was ist ein Fremder") oder den Islam erklärt, erinnere ich mich gern!

    Am Abend lasse ich mich mit einem typischen Gericht in Erice verwöhnen: Couscous mit Fisch und Spinat. Der arabische Einfluss lässt grüssen!
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  • Unerwartet, umso schöner!
    Die halbe Stunde auf dem Balkon, dick eingepackt, war überwältigend!Rechts vom Monte Cofano das Dorf Custonaci, mein heutiges Ziel.Blick zurück - Erice thront auf dem Felsen.Die Oliven brauchen noch etwas Sonne!😉Bald unten am Meer...Bunker auch hier! Da erinnere ich mich doch an Albanien mit seiner Bunkerdichte!🤣Eindrücklicher Monte Cofano (657m)...Custonaci - Blick auf Erice und die wunderschöne Steinpflästerung.Meine Küstentour von Trapani nach Segesta. Wird cool!

    Erice - Custonaci

    May 18, 2023 in Italy ⋅ ⛅ 21 °C

    Streckendetails
    Länge: 16,8 km / Höhe: +240m, -770m
    Marschzeit: 4.30h

    Um halb Sechs holt mich das Smartphone aus dem Schlaf! Sonnenaufgang - sofern kein Nebel die Sicht behindert. Und tatsächlich! Die nächste halbe Stunde verbringe ich auf dem Balkon, dick eingemulmt und kann mich nicht satt sehen! Spektakulär und berührend!

    Aufstehen? Nicht die Bohne! Die Bettwärme lockt nochmals. 🤣
    Meine Grosskinder vermisse ich doch immer wieder sehr. Am Morgen noch einen Videocall mit Elias, der heute 5 Jahre alt wird. "Tante auguri a te", lieber Elias!

    Spät um halb elf mache ich mich auf den Weg nach Custonaci. In angenehmen Serpentinen führt der Bergweg den steilen Hang runter. An der Küste genehmige ich mir in einer Bar ein köstliches Arancino, frittierte Reisbällchen mit diversen Füllungen. Gemütlich und mit einigen Pausen erreiche ich um halb Fünf bei herrlichen Sonnenschein meinen Zielort. lrgendwie bin ich trotz kurzer Etappe müde geworden!

    Geduscht und Kleider gewaschen, ein kurzer Rundgang durchs hübsche Zentrum von Custonaci, ein Fürobig-Bier und Ravioli an Trapani-Pesto, mmhhh!

    Im italienischen TV werden Aufnahmen der Schäden des enormen Unwetters in den norditalienischen Regionen Emilia-Romagna und Marken gezeigt. Massiv, diese Zerstörung!
    Da sind meine "Problemchen" mit dem Wetter doch sehr relativ. Die nächsten Tage bleiben wechselhaft. Sonnige Abschnitte wechseln sich mit Regen ab. Da die nächsten Etappen eher kurz sind (4-5 Std. Marschzeit) bin ich zuversichtlich, immer wieder trockene Zeitfenster zu finden, ausser am Sonntag. Da werde ich wohl eine weitere Wanderpause einlegen müssen! Was soll's! Ich befinde mich in einem der eindrücklichsten Küstengebiete Siziliens, die Temperaturen sind zum Wandern sehr angenehm, morgen soll es sogar gegen 25 Grad warm werden ... und am Abend darf ich mich jeweils mit sizilianischen Köstlichkeiten verwöhnen lassen! Dolce vita!🫠
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  • Custonaci - Macari

    May 19, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 22 °C

    Streckendetails
    Länge: 14 km / Höhe: +243m, -347m
    Marschzeit: 4 h
    (ev. Aufstieg zum Monte Cofano)

    Der Wetterbericht hat für heute Mittag leichten Regenfall vorausgesagt. Also verlass ich Custonaci zeitig um 8 Uhr, wende mich dem Monte Cofano zu und wandere an Steinbrüchen, wo Marmor abgebaut wird/wurde. Der hiesige elfenbeinfarbige Marmor wurde bereits im Petersdom oder später im Bahnhof von Mailand verwendet. Custonaci wird daher auch als "Internationale Stadt des Marmors" bezeichnet.
    Ich wandere auf einem guten Wanderweg der Küste entlang und umrunde dabei den trutzigen Monte Cofano. Aufgrund der Wetterprognose lasse ich den 3-stündigen Abstecher auf den Gipfel sein. Am Torre di San Giovanni vorbei, Teil des von spanischen Königen erbauten Küstenbefestigungsanlage gegen die Türken, gelange ich zur Grotta del Crocifisso und zur gleichnamigen ehemaligen Einsiedelei. Grotten und Höhlen gibt es in diesen Kalksteinbergen viele.

    Immer wieder eindrücklich, die Ausblicke auf die Küste und das Meer, die kräftigen Farben. Es wird warm (heute 23° C.) und ich komme ins schwitzen. Makari bereits in Sichtweite (ca. 1h entfernt) freue ich mich auf ein Bad im Meer. Doch zuvor, werde ich noch zweimal zu Kaffee eingeladen, resp. einmal habe ich mich selber eingeladen!😉
    Die österreichischen Camper Heimo und Claudia, etwas jünger als ich, winken mich zu ihrem VW-Bussli heran und erzählen beim Kaffee von ihren grossen Reiseplänen mit dem Lastwagen, den sie zuhause fertig ausbauen. Ein paar hundert Meter weiter stutze ich beim Nummernschild eines am Strand stehenden Wohnmobiles: NW = Nidwalden! Die kommen ja aus der näheren Heimat! Ob die für einen Schwatz zu haben sind? Kurzum sitze ich wieder mit Kaffee🤣 bei Heidi und Walti aus Ennetmoos (offensichtlich älter als ich😉). Jeweils im Frühling und Herbst verreisen sie mit ihrem Wohnmobil für 2-3 Monate ... und haben schon viel gesehen. Sie schwärmen von diesem Küstengebiet, dem Schönsten was es auf Sizilien gäbe! Auch in Engelberg sind sie ab und zu in ihrer Ferienwohnung anzutreffen. Wer weiss, vielleicht dann mal zu einem Kaffee im Sörenweg!

    Und dann nach einer halben Stunde Marsch endlich das erste Bad im Meer auf meiner Reise. Angenehm frisch das Wasser ... und zu guter Letzt lässt sich dann wieder die Sonne blicken!😃 Einiges später als gedacht treffe ich dann im kleinen Dorf Makari ein. Gut so! Ein stimmiger Tag heute, hat Spass gemacht.

    Übrigens: geregnet hat es 2-3 Mal ein paar Tropfen tagsüber. Am Abend dann ein Gewitter anstatt Sonnenuntegang! die Regenerwartung ist für morgen Mittag grösser als heute! Ich habe es noch nicht raus, wie ich dies einzuordnen habe. Sicherheitshalber werde ich morgen früh starten! Mit dem Zangaro-Reservat auf dem Weg nach Scopello steht schliesslich ein weiteres Highlight meiner Reise an.
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  • Macari - Scopello

    May 21, 2023 in Italy ⋅ 🌧 19 °C

    Streckendetails
    Länge: 15,7 km / Höhe: +774m, -747m
    Marschzeit: 4 h 40 Min.

    Ich sitze bei Cafe und Gelati in Scopello auf der kleinen historischen Piazza. Die Sonne scheint ... und wo bleibt der Regen?🤣

    Genau! Wegen der Prognose, dass ab Mittag mit Regenschauern zu rechnen sei, bin ich früh um Viertel nach Sechs Uhr von Macari aufgebrochen. Es windet stark und der Eigentümer des B&B's, der mir um diese frühe Uhrzeit einen Espresso lungo serviert, meint kritisch: "Pioggia, pioggia!"

    Auf steiler gerader Asphaltstrecke und später auf gewundenem Bergweg wandere ich zügig von der Küste den Berg hoch. Es windet so stark, dass es immer wieder an mir rüttelt und zerrt! Bin ja kein Leichtgewicht, auch ohne Rucksack nicht!😅 Eine Wanderung auf einem schmalen Grat wäre bei diesen Verhältnissen nicht unbedingt angesagt!😉 Nach 1 1/2 Stunden dann stehe ich auf dem 680m hohen Sattel, vielmehr stemme ich mich gegen den Wind. Auf der Suche nach einem windgeschützten Platz sehe ich etwas weiter unten ein Steinhaus und Autos davor. Nichts wie hin! Ein knappes Dutzend Männer begrüssen mich skeptisch zu dieser frühen Stunde ... und laden mich zu einem Kaffee ein! Wie angenehm und unerwartet: Windschutz - mit Kaffee inklusive!🤣 Sie sind vom Reservat Zingado angestellt und pflegen die Wege. Nein, nicht "voluntários"! Das funktioniere in Italien nicht! Ein Teil der Männer bereitet einen Eintopf mit Gemüse, Kräutern und Fleischstücken vom Wildschwein zu. Sieht gut aus! Der Jäger zeigt stolz ein Bild der erlegten Wildschweine! Andere sitzen und warten. Ich mache es mir auch bequem und beobachte. Der Kaffee schmeckt ausgezeichnet ... und auch die Kommunikation mit meinen paar Brocken Italienisch macht Spass! Auch sie meinen: "Pioggia"!

    Vom Sattel geht es nun bergab und der Küste entlang durch das Zingaro Reservat nach Scopello. Der Wind legt sich und die dicke Wolkendecke macht mit fortlaufendem Vormittag der Sonne Platz. Die gemütliche Wanderung durch das Naturreservat wird immer wieder mit spektakulären Ausblicken auf die Küste belohnt. Unterwegs stosse ich auf eine kleine Ausstellung mit Arbeitsgegenständen aus früherer Zeit ... und auf eine Geschichte zum Schmunzeln. Bevor das Naturschutzgebiet eröffnet wurde, wohnte offenbar während vieler Jahre Hans aus Deutschland, ein moderner Eremit, mit seinen Hunden in diesem Gebäude. Die Malerei der beiden Frauen sei ein Versuch gegen die Einsamkeit gewesen (siehe Fotos)!

    Gegen Mittag meldet sich der Hunger bei mir. Da kann man(n) ja was dagegen machen. Salami, Käse, Brot und Chips schmecken! Überraschend schnell zieht eine dichte Wolkendecke auf. Zügig die letzten 3 Kilometer zur Unterkunft in Scopello "gschuehnet". Eine Dusche und das Mittagspfüsi später, erkunde ich den historische Weiler ... und geniesse eine Gelati bei Sonnenschein! Die Sonne zeigt sich zwischendurch immer wieder mal und es ist angenehm warm. No Pioggia - kein Regen bisher! Das Einschätzen des Wetters wird für mich schwierig bleiben! 🤷
    Und dann fallen sie doch noch - die Regentropfen - am Abend! Und es wird morgen Sonntag den ganzen Tag mehr oder weniger weiterregnen. Mal schaun! Auf jeden Fall habe ich mich bis Montag hier in Scopello einquartiert. Im Hotel liegt sogar ein Taschenbuch in deutscher Sprache auf. Etwas dick genug zum Mitnehmen!😉

    Sonntag, 21. Mai --> (Regen)Ruhetag in Scopello

    Ausschlafen und gemütlich Zmörgele ist angesagt. Der Wetterbericht stimmt! Es regnet heute immer wieder, teils heftig. Ich nutze die Zeit, plane die nächsten 2-3 Etappen, organisiere mir Unterkünfte. Es gibt einiges zu sehen und zu erleben. Cool!

    Auch das kleine Scopello hat eine bewegte Vergangenheit und ist landschaflich einmalig an der Küste eingebettet. Hauptattraktion ist sicherlich eine der bedeutendsten Thunfischfabriken Siziliens aus dem Mittelalter, die Tonnara di Scopello,
    bis 1984 in Betrieb. Heute leider nicht zu besichtigen.
    Am Nachmittag ziehe ich mir im TV den neusten Bondfilm rein und habe Musse, mich in das Buch einzulesen. Nichts weltbewegendes, jedoch unterhaltsam. Also bleiben die ersten 100 Seiten hier, der Rest kommt mit!😉

    Morgen heisst es: Küste ade! Es steht eine längere Etappe ins Landesinnere nach Segesta auf dem Programm. Dort soll es u.a. einen gut erhaltenen griechischen Tempel zu besichtigen geben.
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  • Gamaschen sei Dank!Ruinen Castillo BaidaBlick vom B&B auf den Tempel...

    Scopello - Segesta

    May 22, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 20 °C

    Streckendetails
    Länge: 23,4 km / Höhe: +864m, -584m
    Marschzeit: 6,5 h (Garmin)

    Ich sitze bei Sonnenschein im Garten des B&B's mit Blick auf den griechischen Tempel von Segesta. Ich bin überwältigt!

    Bei meiner Ankunft hier um halb Drei, habe ich diesen griechischen Tempel aus dem 5. Jh. vor Chr. besichtigt. Er steht einsam auf einem Hügel und war Teil der antiken Stadt Segesta, welche vom Volk der Elimi erbaut wurde. Die Griechen wie auch die Römer haben auf Sizilien viele Spuren hinterlassen!

    Morgens um halb Sieben bin ich in Scopello aufgebrochen. Den Berg hinauf. Je höher, umso abenteuerlicher die Pfade! Öfters nur mit Intuition und mit Hilfe meiner Outdooractive-Karte zu finden. Schon bald verabschiedet sich das Meer und die Wanderung führt ins Landesinnere durch Landwirtschaftsgebiet.

    Es ist immer wieder mal nass und glitschig heute. Ich bin um meine guten Wanderschuhe froh und glücklich, meine Gamaschen montiert zu haben - gegen den Dreck, die stacheligen Pflanzen ... und gegen aggressive Hunde. Im Tagesverlauf begegne ich einigen streunenden Hunden, die teils aggressiv bellen (halt ihren "Job" machen!🤣), jedoch zum Glück nicht zupacken! Bis heute habe ich eigentlich nur gute Erfahrungen mit Hunden gemacht hier auf Sizilien. "Holz alänge"!😉

    Apropos Ätna:
    In den letzten Tagen haben sich die Aktivitäten beim Ätna intensiviert (www.vulkane.net). Gestern Sonntag waren die Tremore und Eruptionen so stark, dass Ascheregen auf Catania und die umliegenden Orte niederfiel ... und der Flughafen von Catania geschlossen werden musste. Ich hoffe, "mein Freund" macht bei unseren Ferienplänen mit und Heidi kann am 1. Juni nach Catania fliegen!😉
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  • Zmörgele mit Blick auf den griechischen Tempel!
    Bahnhof Calatafimi. Sah auch schon bessere Zeiten!Mittagsrast an Thermalquelle...Tagesziel Alcamo im Blick ... und ja, irgendwo muss ja der Verkehr durch!😉Kirche des Jesuitenkollegiums...Castillo dell'Alcamo aus dem 14. Jh.

    Segesta - Alcamo

    May 23, 2023 in Italy ⋅ ⛅ 20 °C

    Streckendetails
    Länge: 21,5 km / Höhe: +630m/-550m
    Marschzeit: 5 h 40 Min.

    Das Frühstück mit Blick auf den Tempel ist einmalig und köstlich! Das Helimos B&B in Segesta kann ich nur empfehlen.

    Kurz nach Acht Uhr mache ich mich bei blauem Himmel und Sonnenschein auf den Weg. Ich wandere vorbei an kleineren Fruchtplantagen: Zitronen, Aprikosen, Orangen ... und immer wieder Rebberge. Die abwechslungsreiche Wanderung führt mich durch das Reservat des Angimbè-Waldes, wo ich bei einem Forsthaus von Eda, einer Forstmitarbeiterin, zum Kaffee eingeladen werde!😃 Kaum angelaufen begegne ich Eda's Kollegen. Auch hier ein kurzer Schwatz, mit Humor. Auch wenn es schwierig ist den Witz auf Italienisch zu verstehen, so wird mitgelacht. Sympathisch, diese Kerle!

    Der Höhepunkt der heutigen Etappe ist die Mittagspause! Nein, nicht das Essen, sondern vielmehr der Ort. Nicht weit vom Thermalbad Segesta verbringe ich 2 wunderbare Stunden bei einem natürlichen Thermalbecken. Die Einheimischen meinen, das Wasser sei sicherlich 45°C. heiss. Ich geniesse das heisse Wasser, den Geruch und eine ausgedehnte Siesta!

    Tja, und dann heisst es halt noch den letzten Drittel zum Ziel in Alcamo, einer Kleinstadt von gut 40'000 Einwohnern, unter die Füsse zu nehmen. Vorallem während der letzten Kilometer auf Asphalt durch das Industriequartier bin ich dankbar, jetzt im Frühling bei gut 20°C. unterwegs zu sein und nicht im Sommer. Auch so läuft genug Schweiss!

    Der abendliche Spaziergang durch die hübsche Altstadt von Alcamo überrascht.
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