• Wüstentour - 1. Tag

    November 28, 2024 in Morocco ⋅ ☀️ 26 °C

    Heidi geht es zum Glück heute Morgen wieder besser! Pünktlich wie eine Schweizer Uhr stehen wir am Mittag mit unserem leichten Gepäck bereit ... und Omar unser Guide auch!😉

    Es kann losgehen! Wir holen bei Omar zuhause ein paar Sachen ab, machen einen Stopp bei seinem "Weekendhaus" ausserhalb Zagora ... und fahren auf Asphaltstrassen oder Pisten Richtung Südwesten. Omar ist gesprächig und erzählt seine Lebensgeschichte. Nach der Primarschule habe er sich mit 13 Jahren entschieden, in die Wüste zu seinem Onkel zu ziehen und Dromedare zu hüten. Während vier Jahren war er alleine für eine Herde von 50 Tieren verantwortlich, lebte hauptsächlich von Linsen, Zwiebeln und etwas Fleisch ... und genoss die unendliche Freiheit! Als Lohn durfte er sich dann zwei Dromedare aussuchen. Seine erworbenen Fähigkeiten ermöglichten ihm danach als Dromedarguide mit seinen Tieren im Tourismus Fuss zu fassen. Heute mit 41 sei er zufrieden mit seinem Leben, habe eine kleine Agentur (Hajomarservices) und eine Familie mit fünf Kindern, Inschallah!

    Nach gut zwei Stunden Fahrt stoppt Omar im Nowhereland und entpuppt sich als erfahrener Wüstenkoch! Weiter geht's! Die Fahrwege sind zwischenzeitlich sehr holprig und zuletzt auf sandigem Untergrund. Konzentriert fährt Omar einhändig, telefoniert und organisiert parallel ... und erzählt immer wieder spannende Geschichten.

    Wir lernen, dass der Begriff Berber - mit dem die in weiten Teilen Nordafrikas lebende indigene Bevölkerung gemeint ist - antike Wurzel hat und vom Wort "Barbar" abgeleitet wurde ... und von den französischen Kolonialherren oft sehr abwertend gebraucht wurde! Obwohl der Begriff Berber im touristischen Alltag allgegenwärtig ist, bezeichnet sich Omar gerne als Amazigh und seine Sprache Tamazight. Viele Einheimische würden diese Ausdrucksweise bevorzugen.

    Unwirtliche Szenerien wechseln sich mit "grünen" Landstrichen ab. Nach sieben Jahren Trockenheit habe es im Oktober so stark geregnet wie seit über 60 Jahren nicht mehr, meint Omar! Daher die verbreitete "üppige" Vegetation. Und siehe da, wen "findet" Omar beim Rumkurven in der Wüste? Dromedare, einen neugierigen Strauss und eine kleine Herde Oryx-Antilopen. Cool!

    Und dann wird die Umgebung immer sandiger ... und wir kommen rechtzeitig für den Sonnenuntergang im Wüstencamp von Omar an.
    Die Erg Chegaga ist der äussere Teil der Sahara und in Marokko die grösste Sandwüste mit Sanddünen bis zu 300 m Höhe! Sonnenuntergang, eine köstliche Tajine mit Lammfleisch und Zwetschgen, ein Lagerfeuer, Stille und ein gigantisches Sternenmeer in der Nacht, wow!
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