• Berber-Alltag und das Tal der Ammeln

    4 december 2024, Marokko ⋅ ☀️ 20 °C

    Zu Fuss spazieren wir durch Palmenhaine zum traditionellen Berber-Museum am Rand von Tafraoute. Wir werden herzlich von Marhut empfangen. Das gut erhaltene Gebäude ist seit 13 Generationen im Besitz seiner Familie. Er selber sei hier geboren und aufgewachsen. Während der Führung erfahren wir viel über den Berber-Alltag, gar noch nicht so lange zurück! Marhut unterhält das Gebäude, welches er achtsam zu einem Museum umfunktioniert hat. Er wolle der jungen Generation die Geschichte der Berber erhalten und vermitteln. Bis 2006 sei das ganze Tal um Tafraoute grün gewesen und die Landwirtschaft habe die Menschen ernährt. Seitdem sei der Klimawandel stark zu spüren. Seit zehn Jahren habe es kaum geregnet, erzählt Marhut, das letzte Mal im September für ein paar Minuten. Für Grundwasser müsse 200 m tief gebohrt werden. Das sei für viele zu teuer. Das Minimaleinkommen in Marokko liege bei ungefähr 3000 Dirham pro Monat. Das entspricht ungefähr CHF 300. Ein Dorflehrer verdient etwa das Doppelte. Wir sind beeindruckt von Marhut und seinen Erzählungen ... und bekommen zum Schluss einen Tee und köstliche Biskuit serviert. 😄

    Am Nachmittag fahren wir ein paar Kilometer ins nahe Tal der Ammeln.
    Vom Berberdorf Tagdicht auf 1400 m wollen wir morgen auf eine längere Bergtour starten. Die schmale Strasse schlängelt sich kurvenreich den Berg hoch. Unterhalb des Dorfes parkieren wir Spacy für die Nacht auf einer ebenen Fläche mit Aussicht.
    Wir marschieren rauf zum Dorf Tagdicht und bis zum Startpunkt der morgigen Wanderung auf den Jebel el Kest, 2345 m hoch. Unglaublich schön, wie sich Dorf und Berge im Abendlicht präsentieren. Auffallend, die vielen grossen, neuen Gebäude. Wir erfahren, dass dies Ferienhäuser wohlhabender Marokkaner sind! Der abendliche Blick und der Sonnenuntergang über dem Tal der Ammeln haut uns fast aus den Schuhen! Grossartig!
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