• Missionskirchen und Fähren

    April 25, 2024 in Bolivia ⋅ ☀️ 32 °C

    In San Ignacio stoßen wir wieder auf den“Jesuit Mission Circuit“. Im 17. Jahrhundert gründeten die Jesuiten hier in der Gegend eine ganze Reihe von sogenannten Reduktionen, Dörfern, in denen die Jesuitenpater mit jeweils hunderten indigenen Familien lebten. Die Reduktionen waren weitgehend unabhängig von der spanischen Krone und die Indigene damit geschützt vor Verfolgung und Zwangsarbeit. Das war den Spaniern und Portugiesen natürlich ein Dorn im Auge und so wurden die Reduktionen Ende des 17. Jahrhunderts von der Krone verboten und aufgelöst, die Jesuiten verließen Südamerika wieder. Erst 200 Jahre später wurde die Geschichte wieder der Allgemeinheit bekannt. Vor allen durch die Arbeit von Hans Roth, einem schweizer Jesuiten und Architekten, der die Kirchen zwischen 1970 und 2000 alle wieder originalgetreu restaurierte bzw. wiederaufbaute. In San Ignacio lernen wir durch Zufall seinen Sohn Christian Roth kennen. Er ist auch Architekt in Bolivien und erzählt uns einiges zur Geschichte und gibt uns natürlich auch ein paar must-sees mit.
    So erfahren wir auch, dass in den hiesigen Kirchen derzeit auch das angeblich weltweit größte und bedeutendste Barockmusikfestival stattfindet. Anscheinend haben die Jesuiten auch mit Hilfe der Musik missioniert und im Rahmen der Kirchenrestaurierungen wurden tausende Notenblätter gefunden, die in Europa unbekannt oder verschollen waren.
    Sibylle nutzt die Gelegenheit und besucht eines der Konzerte vor unserer Bustüre.
    Und so hangeln wir uns die letzten 3 Tage von Mission zu Mission. Meist stehen wir zum Übernachten auf dem Plaza mitten in der Stadt.
    Heute geht’s dann weiter nach Westen durch die südlichsten Ausläufer des Amazonasbeckens. Auch wieder mit zwei interessanten Fähren.
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