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- Day 122
- Wednesday, September 4, 2024 at 6:23 PM
- ☀️ 30 °C
- Altitude: 254 m
North MacedoniaMacedonia Square41°59’46” N 21°25’57” E
Skopje 2014

Schon auf dem Weg ins Zentrum von Skopje fiel uns auf, dass die Stadt voll von Denkmälern ist – gefühlt an jeder Ecke. Doch als wir auf den Makedonien-Platz kamen, hat uns die Szenerie dann wirklich umgehauen: Ein riesiger, offener Platz, dominiert von gigantischen Statuen und umrahmt von neoklassizistischen Gebäuden. Besonders das Archäologische Museum mit seiner imposanten Fassade stach sofort ins Auge. Alles wirkte fast surreal, als wäre man in einer Mischung aus Antike und Moderne gelandet.
Der Grund für diese imposante Kulisse ist das umstrittene Projekt „Skopje 2014“, das die Stadt ab 2010 grundlegend verändert hat. Ziel war es, Skopje einen neuen, klassisch inspirierten Look zu verpassen und die nationale Identität zu stärken. Über 130 Denkmäler, Brücken und Gebäude wurden errichtet, darunter zahlreiche Statuen historischer und mythischer Figuren. Besonders auffällig ist die mehr als 20 Meter hohe Statue von Alexander dem Großen, die unter dem offiziellen Namen „Krieger zu Pferd“ bekannt ist. Sie dominiert den Makedonien-Platz und gilt als eines der wichtigsten Symbole des Projekts.
Von Beginn an war das Projekt auch umstritten – nicht nur wegen der enormen Kosten von über 500 Millionen Euro, sondern auch aufgrund der politischen Implikationen. Viele sahen in Skopje 2014 den Versuch, die nationale Identität durch eine neu inszenierte Version der Geschichte zu formen. Die Betonung antiker Figuren wie Alexander dem Großen führte insbesondere in Griechenland zu diplomatischen Spannungen. Kritiker werfen dem Projekt vor, eine künstliche und überdimensionierte Vision der Vergangenheit zu präsentieren, die mit der realen Geschichte des Landes wenig zu tun hat. Angesichts wirtschaftlicher Probleme hätten viele Bürger es bevorzugt, die Gelder in Infrastrukturprojekte wie den öffentlichen Nahverkehr zu investieren, anstatt in monumentale Bauten, die für manche eher wie Symbolik als reale Aufwertung wirken.
Was auch immer man von dem Projekt hält, es lässt sich nicht bestreiten, dass es Skopje zu einer einzigartigen Stadt gemacht hat. Die markante Architektur und die zahlreichen Denkmäler haben die Stadt zu einem attraktiven Ziel für Touristen gemacht. Besonders die Brücken über den Vardar, gesäumt von Statuen historischer Persönlichkeiten, zählen heute zu den beliebtesten Fotomotiven. Wir sind nach wie vor beeindruckt, denn vieles hier wirkt monumental – dazu bald mehr.Read more