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- Dag 179
- torsdag 31. oktober 2024 09:40
- ☀️ 20 °C
- Høyde: 126 m
MontenegroRt Kabala42°25’12” N 18°33’2” E
Lost Places der Halbinsel Lustica

Heute machten wir uns auf die Erkundung der Halbinsel Lustica, auf die wir vom Balkon aus blicken. Von hier sieht sie aus wie ein Dschungel, überzogen von dichtem Wald, aus dem nur hin und wieder ein paar weiße Häuschen hervorragen. Um die gegenüberliegende Seite zu erreichen, müssen wir fast zwei Stunden um die Bucht fahren.
Lustica bildet gewissermaßen die natürliche „Außenmauer“ der Bucht von Kotor zur offenen Adria hin. Durch diese Lage eignete sie sich perfekt zur Überwachung der Meerenge, weshalb hier dutzende Verteidigungsanlagen in Form von Festungen, Bunkern, Wachtürmen und U-Boot-Tunneln gebaut wurden, von denen einige über unterirdische Gänge und versteckte Zugänge verbunden sind. Die Anlagen sind heute alle verlassen, aber zum Großteil ohne Schwierigkeiten zugänglich und sind also perfekt für eine „Lost Place“-Rallye geeignet.
Unser erstes Ziel war das Fort Kabala, eine beeindruckende Festung aus der österreichisch-ungarischen Zeit, die um 1900 errichtet wurde. Als Teil der zweiten Verteidigungslinie der Bucht von Kotor wurde sie mit einem künstlich angelegten Burggraben und einer doppelten Mauerstruktur gesichert. Die drei Ebenen des Forts, teils in den Fels gehauen, boten im Untergeschoss Platz für Vorräte und Unterkunftsräume, während oben schwere Mörser und Haubitzen stationiert waren.
Die Erkundung war sehr spannend, denn wir waren mutterseelenallein, und insbesondere die unteren Etagen sind teilweise in Dunkelheit gehüllt. Einer der Räume scheint für irgendwelche Rituale genutzt zu werden, da sich ein Altar darin befindet und merkwürdige Schriftzeichen an die Wand gemalt wurden.
Auf dem Weg hin und zurück liegen noch einige andere verlassene Anlagen, die für verschiedene militärische Zwecke genutzt wurden, darunter eine Kommunikationszentrale sowie verschiedene Lagerhäuser.
Unser finales Ziel war der U-Boot-Bunker „Rose“. Dies ist der letzte von insgesamt drei U-Boot-Tunneln, die von der jugoslawischen Marine während des Kalten Krieges errichtet wurden. Sie dienten als versteckte Basen und Schutz für U-Boote vor möglichen Angriffen der NATO. Diese Anlagen sind so in den Felsen eingebaut, dass sie von der Luft aus kaum zu erkennen sind. Die Eingänge wurden mit täuschend echten Steinattrappen bedeckt, von denen man heute noch die Überreste sehen kann.
Auf dem Weg dorthin kamen wir am Wachhaus Kabala vorbei, das auch aus Zeiten der österreichisch-ungarischen Herrschaft stammt und einst als Kontrollpunkt für die gesamte Halbinsel diente. Heute sind nur noch die Grundmauern übrig, weshalb es nicht mehr wirklich viel zu sehen gibt. Das Gelände ist zudem weitestgehend zugewachsen.
Uns ist aber ein Tunnel im Außenbereich aufgefallen, der in den Berg führt und nach wenigen Metern bereits stockfinster wird. Wir sind bis zu einem großen Loch gegangen, in das eine Leiter führt. Das Loch war so tief, dass wir den Boden nicht sehen konnten. Schon etwas gruselig. Ohne richtige Taschenlampe kehrten wir lieber wieder um und machten uns auf den Weg zur Küste.
Dort erstrahlte der U-Boot-Bunker bereits im schönen Abendlicht. Der Tunnel führt ca. 100 Meter in den Berg hinein. Das leicht plätschernde Wasser und die steigende Dunkelheit schufen eine ungewöhnliche Atmosphäre, wie in einer großen Tropfsteinhöhle. Zu unserem Erstaunen gibt es einen offenen Eingang in die eigentliche Bunkeranlage. Diese liegt komplett im Dunkeln und besteht aus einigen Räumen. Einer davon hatte ein großes Loch mit Leiter in der Decke und damit war das Geheimnis des mysteriösen Tunnels gelüftet.
Zum Abschluss schauten wir uns vor dem Tunnel noch den Sonnenuntergang an und machten uns schließlich auf den Heimweg.Les mer
ReisendeGeiler LP 😎🫶
Sebastian SchillerMan kann locker einen Tag unterwegs sein, ja. Willst Du auch noch hin oder bist Du schon weiter gezogen? 😊
Reisende
😄 herrlich, wirklich von allem etwas dabei