• Musikinstrument "Kora"Kreuzmaske "kanaga" , als Verbindung zwischen der menschlichen Welt und den GeisternVerzierte Türen aus VersammlungshäusernVerzierte Türen aus VersammlungshäusernZepter

    Museum of African Art

    12 de novembro de 2024, Sérvia ⋅ ☁️ 6 °C

    Während unseres Besuchs in Belgrad haben wir das Museum of African Art entdeckt, eine der wenigen Sammlungen afrikanischer Kunst in dieser Region. Es wurde 1954 gegründet und gehört zu den ältesten Museen für afrikanische Kunst in Europa. Es wurde von der jugoslawischen Regierung ins Leben gerufen, um die kulturellen Beziehungen zwischen Jugoslawien und afrikanischen Ländern zu fördern. Heute beherbergt das Museum über 1.500 Exponate, darunter Masken, Skulpturen und andere Artefakte aus verschiedenen afrikanischen Regionen. Es gibt auch Wechselausstellungen und Workshops, die das Museum zusätzlich künstlerisch bereichern. Die Lage ist etwas außerhalb des Stadtzentrums, was es zu einem ruhigen Ort macht, um sich in afrikanischer Kunst und Kultur zu vertiefen. Der Eintritt ist kostenlos, und der Audio-Guide sorgt dafür, dass der Besuch besonders informativ wird. Es ist kein Muss, aber wenn man in der Nähe ist und sich für afrikanische Kultur interessiert, sollte man vorbeischauen.

    Ein umfangreiches Element der Sammlung sind die Masken. Sie haben in vielen afrikanischen Kulturen eine zentrale Rolle gespielt und waren nicht nur Kunstwerke, sondern auch wichtige spirituelle Objekte. Viele dieser Masken wurden bei Zeremonien getragen, um mit den Geistern der Vorfahren zu kommunizieren und diese zu beruhigen. Sie halfen, das Gleichgewicht zwischen den Lebenden und den Verstorbenen zu bewahren und begleiteten die Toten ins Jenseits. Einige Masken wurden auch verwendet, um Krankheiten abzuwehren oder die Gemeinschaft zu schützen, indem sie böse Geister vertreiben sollten. Darüber hinaus war es üblich, dass Masken bei Initiationsriten getragen wurden, um die Übergänge von Jugendlichen zu Erwachsenen zu markieren und ihre Zugehörigkeit zu bestimmten sozialen Gruppen zu bestätigen.

    Ein weiteres interessantes Element der Ausstellung sind die Türen, die ursprünglich den Zugang zu Versammlungsräumen ermöglichten. Diese Räume waren absichtlich klein und niedrig gebaut, um eine respektvolle Kommunikation zu gewährleisten und Streit zu vermeiden. Die geringe Raumhöhe sorgte dafür, dass die Versammlungsteilnehmer in einer respektvollen Haltung und auf Augenhöhe bleiben mussten und nicht einfach aufstehen konnten. Auch junge Menschen waren bei diesen Versammlungen anwesend, jedoch nur als Beobachter. Sie hatten keine Entscheidungsmacht, sondern nahmen teil, um von den älteren Mitgliedern der Gemeinschaft zu lernen und in die sozialen und politischen Prozesse eingeführt zu werden.

    Die Türen dienten nicht nur als Zugang zu wichtigen Räumen, sondern stellten auch die soziale Ordnung innerhalb der Gemeinschaft sicher, indem sie unbefugten Zutritt verhinderten. Viele der Türen waren mit kunstvollen Schnitzereien und Symbolen verziert, die oft Geschichten aus der Mythologie oder gesellschaftliche Werte darstellten. Diese Verzierungen hatten eine tiefere Bedeutung und unterstrichen die Wichtigkeit des Raumes und der dort getroffenen Entscheidungen.

    Ein kleiner Teil in der Ausstellung sind die Zepter, die von Anführern oder wichtigen Persönlichkeiten gehalten wurden. Diese Zepter waren nicht nur Machtzeichen, sondern auch ein Symbol für die Legitimation der Führerschaft. Nur wer das Zepter in der Hand hielt, galt als amtierender Führer der Gemeinschaft. Es war üblich, dass der Anführer das Zepter bei offiziellen Anlässen trug, jedoch nicht in seinem Privatleben. Dies unterstrich die Bedeutung des Zepters als Zeichen der autorisierten Führung. Die Zepter selbst waren oft kunstvoll gestaltet und spiegelten sowohl den Status des Trägers als auch die kulturellen Werte der Gemeinschaft wider.
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