• Wenn es am schönsten ist

    3 Ekim 2022, Sırbistan ⋅ ⛅ 16 °C

    Gedanken nach dem zweiten Bier:

    Ich sitze hier im Gardoš Pub neben einem Aussichtsturm, der es in sich hat. Jeder Serbe, der dir eine Sehenswürdigkeit vorschlägt hängt wie automatisch „die NATO hat es zerbombt aber wir haben es wieder aufgebaut“ an.
    Das Thema scheint in den Köpfen tief verwurzelt zu sein aber dennoch begegnet man mir „als Deutscher“ freundlich und jeder ist voller Freude mir seine Heimat zu zeigen.
    Trotz der wenig spektakulären Innenstadt hat mich Belgrad wie jede Donaustadt in den Bann gezogen, die Festung, die Savaufer, die Menschen, Zemun und letztendlich der Milleniumturm „Gardoš“. Überall spielt Musik und die Einwohner zelebrieren es außer Haus zu sein. Alte spielen Schach im Park oder angeln am Ufer während die Jungen an den unzähligen „floating Bars“ feiern.
    Die vierte und letzte Donauhauptstadt steht den anderen in nichts nach und es ist einfach seine Reisepläne im Trubel zu verlieren. Hier könnte man länger bleiben.
    Für mich das Stichwort zum Aufbruch! Auch in Wien, Bratislava und Budapest wollte man länger bleiben doch man soll gehen wenn es am schönsten ist.
    Schon die anderen Städte habe ich früh genug verlassen um wieder kommen zu wollen und so soll es auch mit Belgrad sein.
    Gerade Belgrad war ein entscheidender Faktor für die Donauroute, hat man doch immer nur den Kosovokrieg im Kopf wenn man schon den Namen hört. Und war es nicht der Hauptgrund der Ostroute um die Vorurteile des Westens abzubauen?
    Nun sitze ich hier, der Reiseplan beschreibt einen weiteren Tag in Belgrad aber die Angst zu viel zu sehen und nicht mehr zurück zu kommen bewegt mich zur Weiterfahrt. Ich werde sehen was Lust, Wind und Wetter morgen bringen aber die Euphorie hier zu bleiben schreit gerade zu zum gehen.
    Im Gepäck habe ich geschenkten Diesel eines Freundes, den ich erst zweimal gesehen habe, Kuchen einer fremden alten Frau, mit der ich mich 15 Minuten unterhalten habe obwohl wir keine gemeinsame Sprache sprechen und drei halb abgearbeitete Listen verschiedener Menschen die mit alle Facetten ihrer Heimat zeigen wollten.

    Doch die übrigen Punkte müssen warten. Bis wann spielt dabei keine Rolle denn Abenteuer beinhalten „das Unbekannte“ und liegen soweit immer vor uns und nie in der Vergangenheit.

    Philosophen-Marcel ENDE!
    Okumaya devam et