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  • Day 54

    Tag 54/55/56: Porto

    May 27, 2022 in Portugal ⋅ ☁️ 27 °C

    Jetzt also 3 Tage Porto.
    Porto ist eine Stadt zum Schauen, zum Staunen, zum Genießen. Leider wissen das viele andere Menschen auch.
    Die Stadt ist extrem voller Menschen, die sich in Gruppen zusammenrotten und mit Porto-ExpertInnen die Stadt stürmen, oder im Seightseeingbus sitzen oder mit der Rischka herumgegondelt werden oder eine der vielen Douro - Cruises - Touren mitmachen oder die, so wie wir, in Eigenregie die Stadt erkunden. Auf jeden Fall ist die Stadt wahnsinnig überlaufen.

    Aber Porto ist so faszinierend und eigentlich ein Muss für jede/n Portugalreisende/n.
    Die Stadt liegt an der Atlantikküste und an der Douromündung und diese Lage ist es, die Porto so faszinierend macht.

    Derzeit wird überall gebaut und renoviert, man hat das Gefühl, die ganze Stadt sei eine einzige Baustelle.

    Die Mischung aus toll renovierten, wunderschönen Altstadthäusern und daneben höchstsanierungsbedürftigen Ruinen hat schon einen ganz besonderen Charme.
    Natürlich verfügt Porto über sog. Sehenswürdigkeiten wie Kirchen, Museen, Galerien. Kann man alles besuchen, aber ein Gefühl für die Stadt erlangt man dadurch nicht.
    Die Stadt gehört zu Fuß durchstreift.
    Das linken Douroufer mit all den Portweinkellern, den dazugehörigen Geschäften und Restaurants und den berühmten Namen wie Sandeman und Calem hat den Hauch von Konsum und Luxus.

    Das rechte Douroufer (Ribeira )mit den vielen, vielen Lokalen und den Anlegestellen für die Ausflugsschiffe ist absolut auf Tourismus ausgerichtet.

    In der Altstadt herrscht geschäftig touristisches Treiben, viele nette Geschäfte und erstaunlich wenig Touristenkitsch, viele Restaurants, Bars und Kneipen und unendlich viele Baustellen.

    Besonders empfehlen muss ich unbedingt einen Besuch des Bahnhofs von Porto.
    Kaum ein Bahnhof auf der Welt ist schöner als der Bahnhof von Porto Sao Bento. Auf dem Gelände des ehemaligen Klosters Mosteiro de Sao Bento de Ave-Maria gelegen, bietet der Bahnhof von Porto nicht nur eine beeindruckende Architektur, sondern vor allem auch über 20.000 Azulejos, die berühmten portugiesischen Keramikfliesen, auf denen die Geschichte Portugals dargestellt ist.

    Viele kleine Gassen mit vielen, vielen Treppen, eine Seilbahn, eine Standseilbahn, die derzeit gerade außer Betrieb ist, ein Stadtaufzug, den wir am letzten Tag entdeckt haben, ein gutes öffentliches Verkehrsnetz mit Metro, Tram und Bussen, das alles ist auch Porto.

    Eines der Wahrzeichen der Stadt ist die schmiedeeiserne Fachwerk-Bogenbrücke Ponte Dom Luis I.,die natürlich über den Fluss Duoro führt.

    Wir haben uns gleich am ersten Tag eine Porto Card gekauft, die auch alle öffentlichen Verkehrsmittel einschließt und 25 € für 3 Tage kostet. Gleich vorweg: Genutzt haben wir sie nicht wirklich, aber so haben wir halt die örtliche Verkehrsinfrastruktur gefördert.
    Die Porto Card beinhaltet neben der Nutzung der Verkehrsmittel auch Ermäßigungen auf diverse Museumsbesuche u.ä.
    Wir waren im Douro- Weinmuseum, da sieht man aber nur den Verlauf des Douro und in alten Filmen, wie mühsam der Wein vom Landesinneren über den Fluss nach Porto gebracht wurde. Sonst waren wir in keinem Museum. Ich mag nämlich nur ganz, ganz spezielle Museen.

    Für Öffis haben wir die Card auch nur 2 Mal gebraucht. Wir sind mit der 500-er Linie nach Matosinhos und zurück gefahren. Auf dem Rückweg sind wir auf halbem Weg ausgestiegen und sind in einem sehr netten Lokal bei Tapas und Weißwein versumpft und irgendwann mit einem überfüllten Bus bei 35 Grad (nahe am Kreislaufkollaps) zurückgefahren.
    Thomas hatte an dem Tag Geburtstag, wir haben aber nach dieser Ochsentour den Abend "zuhause" verbracht und Bacalao mit Pimientos de Padron gegessen. Ich hab jetzt definitiv die Schnauze voll von Bacalao.

    Frühstück gibt's in der Stadt überall mehr oder weniger gut, mehr oder weniger kreativ, mehr oder weniger preiswert. Man muss halt dann auch dort einkehren, wo es ein gutes Angebot gibt und das funktioniert nicht immer.

    Sensationell sind die Lokale etwas abseits vom Touristenrummel. Interessantes Publikum, preisgünstiges und gutes Essensangebot und gute Weine. Davon haben wir 2 kennengelernt und beide haben eigentlich zum halbtägigen Versumpfen eingeladen.
    Ein besonders feines Lokal haben wir für Thomas Geburtstagsessen, das wir am 28. nachgeholt haben, gefunden: La tabla de Avo, mit 22 Plätzen, sehr eng aneinandergeschmiegt.
    Wir haben das Lokal im Vorbeigehen zu Mittag entdeckt und wollten für den Abend reservieren. Geht nicht, sagt der Besitzer. Kommt um 19.00 Uhr, dann gibt es vielleicht noch Platz. Das haben wir dann gemacht. Um 18.50 waren wir da und da warteten schon einige.
    Aber was soll ich sagen: Es hat sich gelohnt. Wirklich super Essen, super Wein, ganz feine Atmosphäre.
    Anekdote am Rande: Als Aperitiv stand auf der Karte "Fino". Wir haben uns sehr gefreut und gleich zwei bestellt Zu unserem Erstaunen bekamen wir 2 kleine Bier geliefert. Aufklärung: Fino ist hier kleines Bier. Wurde uns dann aber gegen zwei weiße Portwein ausgetauscht.

    Heute, am dritten Tag, ist das Wetter nicht mehr so strahlend und nicht mehr so heiß. Schiffl fahren am Douro wollte ich immer, aber heute passt mir das Wetter nicht, also kein Schiffl fahren. Und am frühen Nachmittag fahren wir weiter ins Dourotal.
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