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  • Day 4

    In Schottland angekommen

    June 4, 2023 in England ⋅ ⛅ 21 °C

    Gefahrene Strecke: 136 km
    In der Früh haben wir heute noch einen Spaziergang am River Lune in Lancaster gemacht. Ein kurzer Stadtbummel, ein feines Frühstück so richtig mit Croissant und Cappuccino und ganz ohne Beans und Hot Dog und dann machten wir uns wieder auf den Weg.. Jetzt aber ganz richtig nach Schottland.
    Es geht eigentlich immer auf der M6, einer Autobahn, sodass wir gut voran kommen. Mautgebühren gibt es hier in Großbritannien nicht, außer auf kurzen Teilstrecken rund um London.

    Schottland beginnt für uns bei Gretna Green. Genau dahin wollte ich schon als Jugendliche, animiert von einem Song von Cliff Richard "Kein Zug nach Gretna Green".
    Das Besondere an diesem Ort? Gretna Green galt im 19. Jahrhundert als Heiratsparadies für junge Engländer*innen. In England war nämlich die Ehe unter 21 ohne Einwilligung der Eltern nicht möglich. In Schottland aber durfte man und so hat Gretna Green als schottischer Grenzort ein einträgliches Geschäft entwickelt und junge Paare aus ganz England flohen nach Gretna Green und ließen sich vom dortigen Schmied, ja, vom Schmied!!! trauen.
    Der Ort hat noch bis Ende des 20. Jahrhunderts Sänger wie Udo Lindenberg, aber auch diverse Schnulzensänger und Poeten inspiriert. Heute ist der Ort touristisch vermarktet und entsprechend verkitscht. In der dortigen Schmiede wir aber immer noch fröhlich geheiratet.

    Nach einer guten Stunde Gretna Green hatten wir genug von Liebesschlössern, Herzen jeglicher Art, Liebeslabyrinthen und jeder Menge Liebeskitsch.
    Wir fuhren weiter nach Annan, einer netten kleinen Stadt im Südwesten Schottlands. In einem sehr netten Lokal mit dem einfachen Namen "Our Place" haben wir einen Tisch fürs Abendessen reserviert und sind dann weiter zu unserem heutigen Übernachtungsplatz "Waterfoot" gefahren. Ein wunderschöner Platz am Meer. Dass wir uns an einem sehr geschichtsträchtigen Ort befinden, haben wir erst dort gesehen. Waterfoot war nämlich von Mitte des 18. bis Mitte des 19. Jhdts ein berühmter Hafen, von dem aus die schottischen Auswanderer nach Amerika verschifft wurden. Jetzt erinnert nur mehr eine verwitterte Gedenktafel an diese Geschichten.
    Außerdem durften wir die schottische Gastfreundschaft kennenlernen. Kaum standen wir 20 Minuten da, kam ein älteres Paar vorbei und hieß uns herzlich willkommen in Schottland, freute sich darüber, dass wir genau an diesem Platz übernachten wollten und erzählte uns einiges über die Geschichte dieses Ortes.
    Am Abend gingen wir also Essen und ich muss jetzt mal meine Vorurteile bezüglich schottischer Küche revidieren. Es war nämlich ausgezeichnet.
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