• 23. Tag: Der Pfad der Götter

    30 september, Italien ⋅ ☀️ 19 °C

    Ja, heute war es soweit. Wir zwei auf dem Sentiero degli dei, dem Pfad der Götter.
    Dazu sind wir zunächst mit der Personenfähre von Salerno nach Amalfi gefahren. Eine wunderschöne Bootsfahrt, immer die Amalfiküste vor Augen. Ankunft in Amalfi war so etwas, wie ein Kulturschock. Amalfi ist nämlich ein schönes, kleines, in den Berg gebautes Städtchen und quillt über von Tourist*innen. Hier gibt es vor allem Gruppen von Tourist*innen, die von einem/einer Guide durch den Ort gezwängt werden, die aber das Durchkommen für Einzelpersonen schwierig machen. Wir aber tapfer schlagen und kämpfen uns durch zu einem Cafè, um unseren täglichen Cappuccino mit je einem Cornetto zu genießen. Sowas kostet in Italien zwischen 6€ und 10€. In Amalfi - ich glaubte, mich trifft der Schlag- 24 €.
    Also nichts wie weg. Von Amalfi fährt der Bus die enge Bergstraße hinauf nach Agerola/Bomerano. Der Bus ist überfüllt, für uns geht sich nur mehr ein Stehplatz aus, die Straße ist extrem kurvenreich und die Fahrt muss immer wieder von plötzlichen Bremsmanövern wegen Gegenverkehr unterbrochen werden. Für meine physische und psychische Verfassung ist das gar nicht gut, aber schließlich gelingt es mir doch mit Autosuggestion diese Fahrt unbeschadet zu überstehen.
    Ab dann wird es aber wirklich total schön.
    Der Sentiero degli Dei schlängelt sich wie ein luftiger Grat über der Amalfiküste und öffnet bei jedem Schritt weite Blicke auf das tiefblaue Meer, kleine Inseln und zerklüftete Felsen — ein Ort, an dem Landschaft und Licht fast unwirklich wirken.
    Er führt von Agerola/Bomerano bis Nocelle. Man könnte auch noch 1500 Stufen weiter hinunter bis nach Positano gehen. Uns allerdings führte der Weg 7,5 km von Bomerano nach Nocelle und fertig.
    Warum „Pfad der Götter“?
    Der Name ist eher poetisch: die monumentale Aussicht und die fast überirdische Atmosphäre erinnerten Reisende an einen Weg für Götter und Helden. Es gibt keine einzelne historische Legende als klar belegte Namensquelle — der Ausdruck fasst vielmehr die romantische Wahrnehmung der Landschaft zusammen.

    Angekommen in Novelle stärken wir uns zunächst in einer netten Osteria, deren Terrasse in den Felsen über dem Meer hängt.
    Danach geht es mit einem kleinen Bus hinab nach Positano. Und auch hier: Schöner, kleiner Ort und so überfüllt, dass man nur an Flucht denkt. Dabei gäbe es gerade in Positano wirklich viele besondere Geschäfte mit allen mögliche Produkten, aber auch kleine Boutiquen. Wahrscheinlich ließe es sich trefflich einkaufen...
    Also machen wir uns so schnell wie möglich auf zum Hafen, um ein Ticket für die Rückfahrt nach Salerno zu kaufen. Die nächste Personenfähre legt eine halbe Stunde später ab und 1,5 Std. später sind wir am Abend wieder zurück in Salerno, wo wir auf unserem Parkplatz noch eine Nacht anhängen.
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