Bicycle heaven in Utrecht & Nijmegen ✨😇
September 26 in Germany ⋅ ☁️ 14 °C
🌍Utrecht - Houten - Culemborg - Tiel - Seiten - Nijmegen - Gennep (NL) - Kevelaer (DE)
📈127km, 290Hm
🗒️Ausnahmsweise haben wir heute bereits beim Aufwachen ein klares Ziel vor Augen: Den Wallfahrtsort Kevelaer in Deutschland. Aber dazu später.
Zuerst heissts zügig aufstehen, nur minimal frühstücken & dann los. Kommen so in den Genuss, den niederländischen Pendlerverkehr mitzuerleben - ein Traum😍! Radwege voller Velopendler, der öV scheint eher spärlich besetzt & die Strassen ebenfalls.
Unserer Einschätzung nach gibt es diverse wesentliche Unterschiede zwischen den Niederlanden bzw. Deutschland/Schweiz:
- in den Niederlanden existiert quasi ein zweites Verkehrsnetz, welches den Velofahrenden bzw. zu Fuss Gehenden vorbehalten ist. Manchmal verläuft dieses mit paar Metern Abstand parallel zur Strasse, oft aber auch (sowohl innenstädtisch als auch ausserorts) mit komplett anderer Linienführung. Oft gibt's dazu eigene Ampelschaltungen & schnelle Grünphasen.
- innenstädtisch sind die Velowege richtig breit, so dass auch im Gegenverkehr problemlos überholt oder sogar nebeneinander gefahren werden kann. Der Strassenbelag ist zudem sehr gut, auch auf den normalen Strassen erleben wir wenig Schlaglöcher oder Asphalt-Flickwerk.
- Kreuzungen & Kreisel sind radfreundlich gestaltet, das Velo hat oft Vorrang & kann durchfahren, während die Autos für allfällige Velos bremsen müssen.
- Übergänge über querende Strassen oder Trottoirs sind ganz oder fast eben, Randsteine (auch wenn nur 2cm hoch) werden konsequent vermieden.
- es ist ein 'Miteinander', Autos nehmen ziemlich konsequent Rücksicht auf Velofahrer & gewähren auch mal in Grenzsituationen Vortritt; umgekehrt sind aber auch die Velofahrer gelassen & halten die Verkehrsregeln ein.
- die Velofahrenden bewegen sich selbstbewusster & sicherer im Verkehr als bei uns. Dies fördert den allgemeinen Verkehrsfluss, weniger Stop & Go, 'alles fliesst' & bewegt sich harmonisch & dynamisch.
- gefördert wird dies auch durch ein +/- einheitliches Tempo der Velofahrenden: Ultra-langsame Dödels sieht man wenige, ebenso kaum die hoch aufgerüsteten 'SUV-E-Bikes', welche mit 45km/h unterwegs sind. Die meisten rollen wohl mit 15-25km/h durch die Gegend, was eine gewisse Homogenität erzeugt & dem Verkehrsfluss gut tut.
- hier fährt jede & jeder Velo: vom Banker bis zum Sozialarbeiter, von der Oma bis zum Schulmädchen. Das Velo wird als gleichwertiges Verkehrsmittel betrachtet.
Kurz gesagt ist es einfach ein Genuss, hier zu fahren, egal ob über Land oder in der Stadt. Selbst wir, die wir uns auch im Zürcher Stadtverkehr schnell & sicher bewegen, finden dies absolut traumhaft. & führen uns wieder mal vor Augen, wie viele Zürcher Einwohnende sich in den Niederlanden aufs Velo schwingen könnten, während sie es in Zürich als zu gefährlich empfinden & deswegen unterlassen.
In Houten halten wir kurz neben dem Veloweg & überlegen uns, ob wir hier eine Kaffee- & Frühstückspause machen wollen. Bald stoppt ein entgegenkommender Radfahrer - 'are you lost?'. Lost nicht, aber wir fragen ihn gerne für einen Cafe-Tipp. So gibt's bei netter Bedienung ne kurze Kaffeepause & weiter geht's.
Läuft gut heute, vielleicht auch, weil wir nach 22km bereits den zweiten spontanen Halt machen: Eine wunderschöne Bäckerei in Culemborg 'ruft' nach uns 😉. Kurz davor & paar Kilometer danach gibt's zwei kurze Fährfahrten über den Lek & die Waal, zwei der diversen Arme, in die sich der Rhein splittet, bevor er bei Rotterdam in die Nordsee fliesst.
Bald erreichen wir Nijmegen, hübsche Stadt mit den typisch holländischen Backsteingebäuden & , selbstverständlich, vielen Velos. Ebenso Chai Latte/Latte Macchiato sowie Bagels.
Weiter geht's teilweise auf guten & sehr schönen Gravelwegen Richtung deutscher Grenze. Punkt 19 Uhr stehen wir vor unserer Zieladresse in Kevelaer: Hier wohnt Steffi mit ihrem Sohn Benedikt. Steffi (von Kevelaer) ist eine Freundin von Steffi (von Zürich), die beiden haben vor knapp 30 Jahren im Erlanger Schwimmverein intensiv miteinander trainiert & gemeinsam an den Deutschen Meisterschaften teilgenommen. Das letzte Wiedersehen liegt nun aber ca. 7 Jahre zurück & so ist es dringend Zeit, dies zu ändern & die Niederlande kurz zu verlassen.
Ist ein sehr schönes Wiedersehen & kurzweiliger Abend mit feiner Linsensuppe & guten Gesprächen.
Schlafen dürfen wir in Benedikts Kinderzimmer.Read more



















