• In den Pfützen von gestern Nacht…

    June 1 in Sweden ⋅ ☁️ 14 °C

    … spiegelt sich das Himmelblau von heute!

    Wer auch immer hier für das Wetter verantwortlich ist, erste Sahne bislang. Kaum ein Schäfchenwölkchen in Sicht, und der Wind gerade so doll, dass es nicht langweilig wird.

    Zwischen den Pfützen vom nächtlichen Regen ist hier und da eine Slalompassage zu bewältigen, doch meist glänzt die heutige Etappe mit echter Traumstrecke - vom sich durch die Küstenlandschaft mäandernden Asphaltband bis zum moosweichen Waldweg, auf den die Sonne durch die Baumkronen blinzelt.

    Immer noch kein Bärlauch, dafür üppige Kolonien von Maiglöckchen - die hier vielleicht Juniglöckchen heissen, weil sie jetzt erst in Blüte stehn. Wieso es da fatale Verwechslungsgefahr eben mit Bärlauch geben soll, fragt sich meine Nase.

    Dass die Blaubeeren und wilden Erdbeeren noch nicht reif sind - ich rede mir ein, darüber froh zu sein, weil ich sonst ja nicht vom Fleck kommen würde.

    Gestern bin ich also ungebremst durch Sammelfreuden von der Westküste bei Lickershamn hier nach Bunge bzw. Fårösund im Norden Gotlands übergeradelt.

    Geweckt vom frühen Kuckuck und weil um halbsechs Uhr morgens die Sonne schon so hoch am Himmel steht, dass mein Nervensystem auf ‚Hilfe, ich habe verschlafen‘ schaltet (da reguliert dann auch der Blick auf die Uhr nichts mehr) war ich schon um kurznachsieben fertig bepackt auf der Straße. Sonntagmorgen ohne eine Menschenseele, und die Kühe am Wegesrand schauten einen an, als wäre man so früh schon das Ereignis des Tages.

    Mein ‚Vandrarhem‘ hier in Bunge ist ein ehemaliges Fliegerhorst, in dem Pilotinnen trainiert wurden. Eine alte Maschine steht noch da.

    (Makabererweise (und schrecklicherweise) ist just gestern in meiner Heimatstadt ein Kleinflugzeug in ein Wohnhaus gestürzt…)

    Hier in Bunge hebt aktuell niemand ab, und hier bin ich zwei Nächte - nicht nur wegen der hinreißend hilfsbereiten Herbergseltern und dem morgendlichen Porridge mit Dickmilch und Blåbär, sondern weil sich von hier aus - heute dann ohne Gepäck - Gotlands kleine Schwesterinsel Fårö umrunden lässt. Inklusive verdienter veganer Galette in der Creperie Tati - der Laden allein ist schon den Ausflug wert.

    Das Ingmar Bergman Museum auf Farö hat dann nach gemütlich später Mittagsrast schon (fast) zu. Schade zwar - aber man muss Prioritäten setzen 😉
    Read more