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  • Päivä 9

    Paradise Bay

    28. maaliskuuta 2023, Antarktis ⋅ ☀️ -8 °C

    Bei so vielen tollen Eindrücken allein von Gestern und heute Morgen fällt es schwer zu verstehen wie die Namen der Buchten und Kanäle manchmal zustande kommen. Ich meine 99,9% dessen was man sieht besteht aus Wasser, Stein und Eis. Überall das gleiche. Bevor wir in Paradise Bay landen ist dieser Ort also auch nur wieder eine Bucht eine viele andere. Und dann fahren wir ein, die Landschaft ist wahrlich grandios, die Sonne scheint, blauer Himmel obwohl mal wieder das Gegenteil angesagt war und es wimmelt nur so vor Walen. Schnell verschwindet jeglicher Pessimismus und du denkst dir - oh, deswegen heißt der Ort so!

    Noch bevor die Schlauchboote ins Wasser gehen taucht ein Wal direkt neben unserem Schiff! Keine zwei Meter zieht er unter der Wasseroberfläche entlang und schaut erstmal neugierig unser Boot von unten an. Rundherum pfeifen nur so die Wale wenn sie gerade Luft holen.

    Da rückt die Brown Station hier an Land fast schon in den Hintergrund. Es ist bislang die einzige Station die in der Antarktis absichtlich in Brand gesteckt wurde. Wo sonst als dass die Menschen wegen der Liebe aus dem Paradies vertrieben wurden. Der Stationsarzt hatte in den 80er Jahren tatsächlich Heimweh nach einer langen Saison als er erfuhr dass er aus Mangel an Alternativen in der Station mit überwintern müsse während er sehnlich auf seine Geliebte zurück in England freute. Nix da dachte sich der gute Mann, steckte die Station in Brand und alle mussten nach Argentinien evakuiert werden. Leider blieb das nicht ohne folgen und er kam erstmal ins Gefängnis. Die Liebe nahm vermutlich andere Wege.

    Natürlich hat dieser Ort auch jede Menge Pinguine. Bekannt ist er jedoch als nährstoffreicher Futtergrund für Wale. Und die kann man hier gerade wirklich nicht mehr an zwei Händen abzählen. Mit den Schlauchbooten geht es hinaus. Ein Wal schwimmt direkt auf uns zu, dann taucht er ab. Und das soll nicht die einzige Schwanzflosse bleiben. Der nächste treibt behäbig durchs Wasser und schnauft so laut dass es an den umliegenden Bergen ein dreifaches Echo gibt. Dieser Mix aus Echo, Eisbruch am Gletscher und plötzlich donnern noch zwei Lawinen in der Sonne den Berg herunter. Das entführt in eine Welt die man nicht einmal im Fernsehen geboten bekommt! Der Nächste Wal will liebend gern gerade spielen und dreht sich im Wasser mit den Flossen auf und ab. Für einen anderen wiederum ist gerade Fütterungszeit. Dann passiert es oft
    dass die Tiere abtauchen und von unten mit der Schnauze aus dem Wasser auftauchen. Einzig zu einem Sprung lässt sich an diesem wunderschönen Nachmittag niemand überreden.
    Bald darauf sind alle wieder zurück auf der Plancius. Wie im Paradies auf Erden gibt es auf See erstmal heißen Kakao mit Rum zur Begrüßung. Der Ausflug hatte Überlänge und jeder soll sich aufwärmen. Dann steht eigentlich das alltägliche Recab an. Das ist eine kurze Versammlung am Abend auf der die Ziele für den nächsten Tag besprochen werden. Heute ist der erste Tag wo ich das jedoch schwänze. Der Sonnenuntergang im Paradies ist das allemal wert.
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