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  • Day 104

    Milford Sound/Kepler Track, Neuseeland

    March 4, 2018 in New Zealand ⋅ 🌙 3 °C

    Von Queenstown dauert es zwei Stunden bis nach Te Anau, dem Startpunkt des Kepler Tracks, unseres zweiten (und letzten) Great Walks in Neuseeland. Doch da wir den Campingplatz erst für den nächsten Tag gebucht haben, nutzen wir die Gelegenheit, noch schnell den Milford Sound zu besuchen, Neuseelands berühmtesten Fjord. Von Te Anau heißt das für uns nochmal 1,5 h Autofahrt. Die Landschaft hat anfangs den Charakter eines weiten Tals, dann wird es zunehmend gebirgiger und durch den anhaltenden Regen fließen auf beiden Seiten der Straße hunderte Wasserfälle herunter. Irgendwann hängen die Wolken so tief, dass man quasi nichts mehr sieht, und wir überlegen, ob es noch Sinn macht, eine der Bootstouren hinaus auf den Fjord mitzumachen. Doch die nette Dame am Schalter beglückwünscht uns sogar zu dem Wetter, weil man nur bei Regen die unzähligen Wasserfälle sehen könne. Außerdem bekommen wir eine Art Upgrade und sind mit einer Art Spezialtour unterwegs, das heißt Kaffe all you can drink und außer uns nur 10 Passagiere auf einem Schiff für etwa 150 Leute! Und tatsächlich, die Dame hatte Recht! Das schwarze Wasser vor dem Bug und Wasserfälle, die die hunderte Meter hohen Klippen herabstürzen und von dem starken Wind direkt weggeblasen werden, sind wirklich eindrucksvoll!
    Geschlafen wird auf einem Campingplatz kurz vor Te Anau, natürlich wieder im Zelt. Kurzer Funfact am Rande: es ist mehr als drei Wochen her, seit wir zuletzt in einem richtigen Bett geschlafen haben (Manuel Antonio, Costa Rica)!
    Der erste Wandertag auf dem Keplertrack beginnt wie im Bilderbuch: Leo hat zu viele Baked Beans gegessen und pupst einen Regenbogen über den See! Leider hält das gute Wetter nur kurz, und wir sehen die ersten beiden Stunden entlang des Sees und des Aufstiegs durch den Wald eher aus wie zwei begosse Pudel als wie stolze deutsche Adler... Doch oben angekommen zeigt sich wieder die Sonne und wir verlassen den Wald hinaus auf eine grasbewachsene Hochebene, die stark an Schottland erinnert. Nach einer kurzen Vesperpause wird es immer alpiner und der Weg schlängelt sich vorbei an Gipfeln und über Geburgskämme, bevor wir zum Campingplatz fast die komplette Höhe wieder absteigen. Die Sandfliegen und die Angst vor dem Kea (ok, vielleicht auch ein bisschen die 28 km wandern) treiben uns dann bei Einbruch der Dämmerung früh ins Zelt.
    Der zweite Tag hält für uns sogar 32 Kilometer Weg bereit, allerdings sind diese großteils flach und führen relativ eintönig durch den (zugegebenermaßen ziemlich cool aussehenden, moosbewachsenen) Wald zurück Richtung Auto. Und tatsächlich sind wir froh, als endlich die Schleuse in Sicht kommt, die gleichzeitig Start- und Endpunkt des Kepler Tracks darstellt... Wir wollten es eigenlich nicht zugeben, aber wir spüren die Beine doch mehr als uns lieb ist, aber pssst, niemandem verraten!
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