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  • Day 489

    Vulkan Chimborazo

    April 7, 2022 in Ecuador ⋅ ⛅ 8 °C

    Unsere letzte große Wanderung, bevor wir die Berge erstmal für ein paar Wochen verlassen. Heute soll es nochmal hoch hinaus gehen, denn der höchste Berg Ecuadors steht auf dem Programm. Mit dem Bus fahren wir von Riobamba aus zum 6.263m hohen Vulkan Chimborazo, dessen Spitze aufgrund der Erdkrümmung der am weitesten entfernte Punkt vom Erdmittelpunkt ist! Ganz nach oben geht's natürlich auch heute wieder nicht, aber mit etwas Glück und den passenden Bedingungen erreichen wir eine neue Rekordhöhe für uns.

    Doch erstmal ist die Enttäuschung recht groß, als wir aus dem Bus aussteigen und die Sichtweite etwa 20m beträgt. Für die ersten Kilometer der Wanderung wird das auch nicht besser. Als wir dann irgendwann die erste dichte Wolkendecke durchdrungen haben, können wir wenigstens ein kleines bisschen den Vulkan sehen. Trotzdem denken wir zu diesem Zeitpunkt bereits darüber nach, dass wir am nächsten Tag einfach nochmal die gleiche Wanderung - dann hoffentlich mit besserer Sicht - unternehmen.

    Doch dann die große Wendung! Auf dem Weg vom ersten zum zweiten Refugium wird die Sicht langsam besser und die Wolken spielen mit dem Gipfel des Chimborazo. Bei der Laguna Condor Cocha endet die Reise nach oben und tatsächlich haben wir hier mit 5.100m Höhe unseren bisherigen Höhenrekord eingestellt. Wir stapfen bei Eiseskälte durch den tiefen Schnee um die Lagune und genießen die atemberaubende Aussicht auf die Steilwand vor uns. Ganz nebenbei werden wir noch gebeten für ein paar Aufnahmen eines Dokumentarfilm vor die Kamera zu treten und dann geht's bergab.

    Das Glück ist auch weiterhin auf unserer Seite, denn die Wolken verziehen sich immer mehr und auch die Sonne kommt zwischenzeitlich zum Vorschein. Und dann passiert das, was wir heute nicht mehr für möglich gehalten hätten. Denn exakt an der Stelle, an der Mandana auf dem Weg nach oben noch sagte "hier hätte man bestimmt die schönste Sicht, wenn heute keine Wolken am Himmel wären" kommt hinter dünnen Wolken auch der Gipfel des Chimborazo zum Vorschein. Wir sind überwältigt und überglücklich, können unser Glück insgesamt kaum fassen. Weiter unten laufen uns dann noch Unmengen Vicuñas über den Weg, die wir auf dem Weg nach oben noch vergeblich gesucht hatten. Und so endet eine sagenhafte Wanderung mit Glücksgefühlen ohne Ende.
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