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Reise ins Ungewisse

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    🇦🇺 City of Swan, Australien

    BByeee Taiwan

    8 Disember, Taiwan ⋅ ☁️ 20 °C

    Heute heißt es Zeit totschlagen - und das fühlt sich ungewohnt an, nachdem die letzten Wochen von Abenteuern nur so vollgepackt waren. Unser Flug geht erst in der Nacht, also haben wir mehr oder weniger noch einen ganzen Tag in Taipei. Das allerdings ohne echten Plan und ohne große Motivation, angesichts des trüben Wetters. Genau deshalb haben wir gestern auch alles hineingepackt, was ging.

    Wir schlafen lange und checken erst zur allerletzten Minute aus. Danach verstauen wir unser Gepäck am Hauptbahnhof und lassen uns einfach treiben. Auf der Suche nach gutem Essen werden wir schnell fündig, wie eigentlich immer in Taiwan. Die Auswahl ist endlos, aber irgendwann hat man selbst hier das Gefühl: Noch mehr essen geht heute einfach nicht.

    So zieht sich der Tag dahin. Wenn man keinen Plan mehr hat, merkt man erst, wie sehr man sich an das ständige Entdecken und Erleben gewöhnt hat.

    Zum Abschluss besuchen wir noch einmal unseren Lieblings-Nachtmarkt in der Guangzhou/Huaxi Street. Das warme Licht der Stände, der Duft von Grillspießen, Suppen und frittiertem Teig, das Stimmengewirr. Ein letztes Mal tauchen wir ein in diese Genusswelt. Ein paar Leckerbissen zum Abschied dürfen natürlich nicht fehlen.

    Und dann heißt es Aufbruch. Ab zum Flughafen. Taiwan hat uns unerwartet gut gefallen. Ein Land voller Vielfalt, Kultur, Natur, Städten und natürlich gutem Essen. Wir haben unsere Zeit hier sehr genossen und würden tatsächlich wieder kommen. Bis dahin heißt es aber bbyeee Taiwan - ganz so, wie es uns die Locals immer nach rufen.
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  • Elephant Rock und Taipei 101

    7 Disember, Taiwan ⋅ 🌙 22 °C

    Von unserem Vulkanabenteuer fahren wir direkt weiter. Mit der roten Metro-Linie einmal quer durch die ganze Stadt - bis zum Elephant Mountain (Xiangshan). Dort beginnt der nächste Treppenmarathon. Unzählige Stufen ziehen sich durch den Wald, zwischendrin kleine Plattformen, auf denen wir verweilen und den Blick genießen können. Je höher wir steigen, desto weiter öffnet sich das Panorama: Taipei unter uns, die Datun-Vulkankette im Hintergrund und im Zentrum der Stadt das Wahrzeichen, das wir später noch besuchen wollen - der Taipei 101. Wir erreichen die bekannten Felsen und Aussichtspunkte, von denen aus die Skyline perfekt eingerahmt ist.

    Kurz vor Sonnenuntergang geht es dann hinauf auf den Taipei 101, direkt in den 89. Stock. Der Fahrstuhl ist ein Erlebnis für sich: einer der schnellsten der Welt, einst sogar der schnellste, katapultiert uns in 37 Sekunden mit einer Spitzengeschwindigkeit von 1.010m/Min. von der Lobby zur Aussichtsplattform. Oben angekommen nehmen wir uns Zeit und laufen langsam entlang der breiten Fensterfronten.

    Der Taipei 101 selbst ist ein Meisterwerk taiwanesischer Architektur - 508 Meter hoch (von 2004 bis 2010 höchstes Gebäude der Welt), Symbol für die Modernität des Landes, mit einem Design, das an Bambussegmente erinnert und traditionelle Glückssymbole integriert. Das Herz des Gebäudes ist der riesige Tuned Mass Damper, ein 660 Tonnen schwerer, goldener Stahlball, der den Turm bei Taifunen und Erdbeben stabilisiert.

    Während wir oben verweilen, färbt sich der Himmel langsam orange und violett. Die Sonne verschwindet hinter den entfernten Hügeln, und die Stadt unter uns beginnt zu glitzern. Straßen, Brücken, Autos, Häuser - alles streckt sich als funkelndes Netz unter uns aus. Die Atmosphäre ändert sich völlig: Von warmem, natürlichem Licht zu einer futuristischen Lichtlandschaft.

    So endet ein Tag, der Natur und Stadt in perfekter Balance vereint. Erst Vulkane, Bambuswälder und heiße Schwefeldämpfe, dann Skyline, Wolkenkratzer und Nachtlichter. Ein voller, intensiver und rundum perfekter Tag.
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  • Yangmingshan Nationalpark

    7 Disember, Taiwan ⋅ ☀️ 20 °C

    Ja, Taiwan hat Vulkane - und zwar richtige, junge, aktiv Schlafende, die jederzeit zeigen, dass unter ihren grünen Hügeln noch Energie lebt. Die Datun-Vulkangruppe im Norden von Taipei gehört geologisch zum Ring of Fire und besteht aus über einem Dutzend Vulkankegeln, Lavadomen und Fumarolenfeldern. Sie ist seit rund 700.000 Jahren aktiv und zeigt bis heute überall thermische Aktivität: heiße Quellen, Dampf, Schwefelgeruch, aufgewärmte Böden. Die Landschaft ist eine Mischung aus saftigem Grasland, Bambuswäldern, offenen Kratermulden und schroffen Lavastrukturen. Ein Kontrastprogramm zu Taipei, das nur wenige Kilometer entfernt liegt.

    Wir starten den Tag mit dem Aufstieg durch einen jungen Bambuswald. Die ersten Schwefeldämpfe steigen uns sofort in die Nase und zeigen eindrucksvoll, dass dieser Berg nicht einfach ein Hügel ist, sondern ein aktiver Vulkan. Der Weg hinauf zum Qixing Main Peak, mit 1120m der höchste Berg in ganz Taipei, ist geprägt von Treppen, Felsen und kleinen dampfenden Öffnungen im Boden. Es dauert nicht lange, bis wir am ersten sichtlich aktiven Fumarolenfeld vorbeikommen. Der Boden ist gelb gefärbt vom Schwefel, warme Luft, feiner Rauch, der aus Spalten steigt.

    Oben angekommen ist die Aussicht gigantisch. Das gesamte Taipei-Becken liegt unter uns: die Stadt, der Taipei 101, die umliegenden Hügelketten, alles in einem weiten Panorama. Vom Main Peak geht es weiter zum East Peak - eine Gratwanderung an unzähligen alten Kratern vorbei, die heute grün überwachsen sind, aber ihre kreisrunden Formen noch klar erkennen lassen.

    Dann steigen wir hinab nach Lengshuikeng, einer Zone voller Hot Springs und Fumarolen. Die heißen Quellen sind jedoch völlig überlaufen - es ist Sonntag, viele Familien und Wandergruppen sind unterwegs. Wir beobachten das Treiben kurz aus der Distanz und beschließen, weiterzugehen. Die Mischung aus heißem Fels, dampfenden Kratern und Menschenmassen ist ein Erlebnis für sich.

    Über eine Hängebrücke geht es weiter ins Qingtiangang-Grasland. Plötzlich weitet sich die Landschaft: sanfte Hügel, weite Wiesen, grasende Wasserbüffel, einige sogar mit Jungtieren. Die Büffel wurden früher von Bauern zur Arbeit genutzt und leben hier heute halbwild.

    Wir steigen noch auf den Mount Zhugao und genießen erneut fantastische Ausblicke - diesmal über die Graslandschaft, die umliegenden Vulkankegel und Richtung Nordküste. Das Wetter spielt mit und wir sehen weit in die Täler und Wälder des Yangmingshan-Gebiets.

    Der Abstieg führt uns am Juansi-Wasserfall vorbei. Schließlich nehmen wir die öffentlichen Verkehrsmittel zurück in die Stadt und tauchen nach diesem intensiven Vulkan-Erlebnis wieder in die urbane Welt Taipeis ein.
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  • Nächtliche Erlebnisreise durch Taipei

    6 Disember, Taiwan ⋅ ⛅ 21 °C

    Wir sind zurück in Taipei - dort, wo vor fast drei Wochen unsere Reise durch Taiwan begann. Am Nachmittag erreichen wir die quirlige Metropole mit ihren Millionen Bewohnern und spüren sofort dieses lebendige Chaos.

    Am späten Nachmittag spazieren wir zur Chiang Kai-shek Memorial Hall mit ihrem großen Park. Der imposante Torbogen am Eingang wirkt wie ein Monument an sich, strahlt Macht und Würde aus. Im Park stehen das große Theater und Opernhaus. Elegante, gepflegte Gebäude mit geschwungenen Dächern und traditioneller Architektur. Besonders beeindruckend ist aber die Gedächtnishalle selbst: riesig, mit hohen Säulen und viel Raum, um an politische Geschichte und nationale Identität zu erinnern. Als wir dort sind, beobachten wir, wie der Platz sich wandelt: zuerst in ruhige Abenddämmerung gehüllt, dann durch Laternen und Lampen belebt.

    Später geht’s weiter zum Taipei 101. Der Turm erhebt sich majestätisch über der Stadt, und im Licht der Dämmerung mit Beleuchtung wirkt er fast wie ein Leuchtturm. Wir bewundern die Spiegelungen, die Lichter und den Kontrast zwischen dem alten Teil der Stadt und diesem futuristischen Hochhaus.

    Doch der wirkliche Kontrast folgt, als wir durch den Linjiang Street Night Market schlendern: Straßenstände, grelles Licht, Gerüche, Gerichte, Gewürze, Menschen überall. Es ist laut, es ist eng, es ist chaotisch. Wir beschränken uns auf ein Erdbeer-Mochi, das erste Mochi, welches uns richtig schmeckt. Süß und weich, mit einem ganz besonderen Geschmack.

    Als krönenden Abschluss des Abends besuchen wir den deutschen Weihnachtsmarkt in New Taipei - ja, mitten in Taiwan. Der Markt ist proppevoll, doch wir lassen uns nicht abschrecken. Es gibt alles, was das deutsche Herz begehrt: Bratwurst, Glühwein, Bier, Haxe, Stollen, Kinderpunsch, Crêpes - eine vertraue Umgebung auf fremdem Boden. Wir schnappen uns zwei Bratwürste, trinken Oktoberfestbier (für Glühwein ist es uns zu warm), und lassen die Lichter und Düfte auf uns wirken.

    Irgendwann wird es uns jedoch zu voll. Wir brauchen etwas Ruhe nach all dem Trubel, also fahren wir zurück ins Hostel.
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  • Sun-Moon-Lake

    5 Disember, Taiwan ⋅ ⛅ 18 °C

    Unser nächster Stopp heißt Sun-Moon-Lake. Dort angekommen machen wir zuerst einen kleinen Spaziergang durch den Ort Shuishe. Wir laufen am See entlang und genießen die Aussicht auf das Wasser und die Berge im Hintergrund, die im warmen Abendlicht leuchten. Am nächsten Morgen ist das Wetter perfekt und wir entscheiden uns spontan gegen Fahrräder und dafür, die nördliche Hälfte des Sees zu Fuß zu erkunden. Der Uferweg führt immer wieder nah ans Wasser heran, manchmal leicht erhöht durch kleine Waldabschnitte, und gibt uns ständig neue Ausblicke auf die Bergkulisse und die tiefblaue Fläche des Sees. Leider sind auf dem Weg aber auch einige Abschnitt wegen Bauarbeiten geschlossen, sodass wir immer wieder an der Straße entlang laufen müssen - auch mit dem Fahrrad wäre das kein Spaß gewesen.

    Unterwegs taucht ein Höhepunkt auf, mit dem wir so nicht gerechnet hatten: der Wenwu-Tempel. Er thront terrassenartig über dem See und sieht großartig aus. Der Tempel wurde ursprünglich in der japanischen Kolonialzeit erbaut, aber später vergrößert und in der heutigen Form neu gestaltet. Er ist den drei großen Gottheiten der Gelehrsamkeit und des Kampfes gewidmet: Confucius, dem Gott der Kultur und Weisheit; Guan Gong, dem Gott der Loyalität und des Mutes; und Yue Fei, einem berühmten General und Symbol für Patriotismus. Besonders beeindruckend sind die monumentalen roten Torbögen, die detaillierten Verzierungen und die kunstvollen Wandreliefs. Im Inneren findet man zahlreiche Wunschtafeln und Gebetsbänder.

    Nach dem Tempel geht es weiter nach Ita Thao. Der Ort ist sehr touristisch, aber genau richtig für ein paar Snacks: Kartoffelstange, Würstchen, Mochi, Taiwan-Kebab, Bubble-Tea - wir probieren alles, was uns anlacht. Danach fahren wir mit dem Bus ein Stück weiter zum Xuan-Zhang-Tempel. Dieser Tempel ist einer der spirituell bedeutendsten am See und ehrt den buddhistischen Mönch Xuanzang, der im 7. Jahrhundert auf seiner berühmten Pilgerreise nach Indien buddhistische Schriften sammelte. Seine Reliquien sollen hier aufbewahrt sein.

    Von dort steigen wir den Weg hinauf zur Ci’en-Pagode. Sie wurde von Chiang Kai-shek zu Ehren seiner Mutter errichtet und steht, hoch über dem See, wie ein weißgelber Leuchtturm zwischen den Bäumen. Der Blick von oben - besonders von der Spitze der Pagode - ist fantastisch: der Sun-Moon-Lake ausgebreitet wie eine glänzende, unregelmäßige Form, die Berge gestaffelt im Hintergrund, leicht im Dunst verschwimmend. Ein perfekter Aussichtspunkt, um die Weite der Landschaft zu begreifen.

    Danach geht es wieder hinab zum Tempel und weiter über die langen Treppen bis zurück ans Seeufer. Dort steigen wir in den Bus zurück nach Shuishe. Ein voller, aktiver Tag geht zu Ende.
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  • Alishan

    4 Disember, Taiwan ⋅ ⛅ 8 °C

    Alishan zeigt sich ganz anders als die Küste – plötzlich tauchen wir in ein kühles Hochgebirge ein, die Temperaturen rutschen in den einstelligen Bereich und die Luft ist klarer und dünner. Die Wege im Nationalpark sind perfekt ausgebaut, Holzstege führen durch uralte, moosüberzogene Zedernwälder, in denen riesige taiwanesische Rotzedern stehen, manche mehrere tausend Jahre alt. Zwischendrin begegnen wir den ersten Formosa-Makaken, die hier im Park häufig unterwegs sind. Sie sitzen gern am Wegesrand oder springen zwischen den Bäumen umher.

    Es ist hier in der Gegend auch ein kleines Paradies für Bahnliebhaber, auch wenn wir selbst nicht mit der Alishan Forest Railway fahren. Die schmalspurige Bergbahn ist über hundert Jahre alt, wurde ursprünglich von den Japanern gebaut und windet sich durch 76 Tunnel und über 100 Brücken. Die roten Züge sind überall im Ort präsent.

    Für uns beginnt das Erlebnis in den Bergen eher grau und wolkenverhangen. Die Bergkuppen rund um uns bleiben noch versteckt und tauchen nur manchmal geisterhaft auf. Später klart es aber auf, die Wolken reißen auf und plötzlich stehen die Bergketten vor uns. Die Aussicht wird immer besser, bis am Abend ein wunderschöner Sonnenuntergang die Hänge in warmes Licht taucht und die hohen Zedern goldrot leuchten lässt.

    Am nächsten Morgen heißt es sehr früh raus. Noch im Dunkeln machen wir uns auf den vier Kilometer langen Weg hinauf zum Mount Zhushan. Der Pfad steigt sanft bergauf, begleitet von einer langen Reihe roter Laternen, die im Dunkeln romantisch leuchten. Oben am Aussichtspunkt ist natürlich die Hölle los, denn man kann auch ganz gemütlich mit der Bahn oder dem Shuttle auf den Berg fahren. Alle warten auf das gleiche Spektakel. Dann färbt sich der Himmel langsam orange und rosa, die ersten Sonnenstrahlen brechen zwischen Wolken und Bergrücken hervor und tauchen das Alishan-Gebirge in ein weiches Morgenlicht. Der Blick geht in Richtung Mount Yushan, dem mit knapp 4.000 Metern höchsten Berg Taiwans. Die Wolken geben zwar die Spitze nicht frei, aber das Massiv ist trotzdem beeindruckend, ein riesiger dunkler Schatten im Morgennebel.

    Die Gegend um Alishan fühlt sich besonders an, eine andere Art Taiwan, als wir es bisher kennengelernt haben.
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  • Tainan

    2 Disember, Taiwan ⋅ ☀️ 29 °C

    Unterwegs in Tainan tauchen wir in eine der geschichtlich reichsten und ältesten Städte Taiwans ein. Wir schlendern durch die Straßen und lassen uns treiben, immer auf der Suche nach schönen Ecken, gutem Essen und neuen Eindrücken.

    Das erste Highlights ist das Eternal Golden Castle (oft auch Golden Fort genannt). Die Festung stammt aus dem 19. Jahrhundert und wurde während der Qing-Dynastie gebaut, um sich gegen mögliche Angriffe vom Meer zu schützen. Die alten Mauern, die grasbewachsenen Wälle und die alten Kanonen vermitteln ein spannendes Bild davon, wie strategisch wichtig Tainan einst war. Die Atmosphäre ist ruhig und zwischen den großen Banyanbäumen lässt es sich wunderbar spazieren.

    Doch nichts toppt an diesem Tag das Anping Tree House - unser absolutes Highlight. Das alte Lagerhaus, in dem früher Salz gelagert wurde, ist heute ein verwunschenes Naturkunstwerk. Über Jahrzehnte hat sich ein riesiger Banyanbaum über das gesamte Gebäude gelegt, Wurzeln kriechen durch Fenster und überdecken ganze Wände, Äste wachsen durch Deckenbalken. Es wirkt, als hätte die Natur das Haus einfach zurückgeholt. Die Mischung aus Ruine, Holzstegen und diesen uralten, knorrigen Wurzeln ist unglaublich beeindruckend. Man kann minutenlang stehen bleiben und staunen, wie perfekt Architektur und Natur hier miteinander verschmelzen. Ein magischer Ort, der uns sofort in seinen Bann zieht.

    Danach erkunden wir die Shennong Street, eine der charmantesten Straßen Tainans. Die schmalen Gassen sind gesäumt von traditionellen Häusern, die heute meist kleine Cafés, Kunstläden und Boutiquen beherbergen. Die Mischung aus Laternen, Holzfassaden und kreativen Shops verleiht der Straße eine warme, fast romantische Stimmung.

    Tainan überrascht uns mit einer Mischung aus Geschichte, Kreativität und Natur.
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  • Stadttag in Kaohsiung

    1 Disember, Taiwan ⋅ ☀️ 28 °C

    Ein weiterer Stadttag in Kaohsiung beginnt mit einer kurzen Fahrt auf der Fähre hinüber nach Cijin. Schon auf dem Weg dorthin haben wir einen fantastischen Blick über die Hafeneinfahrt und die Skyline. Auf der Insel spazieren wir in Richtung Leuchturm, umrunden zuerst den kleinen Hügel und steigen dann hinauf.
    Zuerst erkunden wir hier das alte Cihou-Fort, einst eine Verteidigungsanlage aus der Qing-Dynastie. Von dort geht es weiter zum Leuchtturm, der aus dem 19. Jahrhundert stammt und bis heute als Orientierungslicht am Eingang des Kaohsiunger Hafens dient. Die Stadt wirkt unerwartet bunt und vielfältig.

    Nach dem Abstieg schlendern wir durch die kleinen Gassen von Cijin. An einem Straßenstand gibt es Dampfbrötchen und etwas weiter bekommen wir in einem der Saftläden einen leckeren frisch gepressten Ananassaft.

    Zurück auf dem Festland laufen wir hinauf zum Shoushan Love Lookout, einem der beliebtesten Aussichtspunkte Kaohsiungs. Der Platz ist bekannt für seine großen „LOVE“-Buchstaben, die abends beleuchtet werden und ein beliebtes Fotomotiv sind. Von hier oben sieht man, wie sich Kaohsiung zwischen Bergen und Meer ausbreitet. Der Hafen, die Hochhäuser, die breiten Straßen - alles wirkt harmonischer und moderner, als wir uns das erwartet hatten.

    Danach geht es weiter zum Pier-2 Art Center, einem stillgelegten Lagerhausbezirk, der zu einem offenen Kunst- und Kulturviertel umgebaut wurde. Zwischen Installationen, Street Art, Cafés und kleinen Shops laufen wir durch die Anlage. Riesige Metallskulpturen stehen um uns herum und Wandmalereien bedecken ganze Fassaden. Der Weg führt uns weiter zum Love River, der mitten durch die Stadt fließt.

    Die Stadt gefällt uns ziemlich gut - moderner und freundlicher, als wir es erwartet hätten. Wie so oft lassen wir den Tag auf einem der Nachtmärkte ausklingen. Der Mix aus Essen, Geräuschen und Neonlicht fühlt sich inzwischen vertraut an.
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  • Lotus See in Kaohsiung

    30 November, Taiwan ⋅ ⛅ 27 °C

    Wir kommen zurück von der kleinen Insel und begeben uns hinein in die große Stadt. In Kaohsiung schmeißt uns der Bus in der Nähe des Lotus-See raus, der schon aus der Ferne durch seine farbenfrohen Tempelanlagen auffällt.

    Zuerst sticht uns der Konfuzius-Tempel direkt ins Auge. Im Vergleich zu den Tempeln, die wir bisher in Taiwan gesehen haben und den anderen leuchtenden Pagoden am See, wirkt er majestätisch ruhig. Die roten Säulen, der weite Innenhof und die symmetrische Architektur schaffen eine Atmosphäre, die uns sofort verzaubert.

    Ein wenig weiter erblicken wir den Zuoying Yuandi Tempel mit der riesigen Statue des Daoistischen Gottes Xuanwu.
    Und auch sonst fallen uns rund um den Lotus-See immer mehr kleine Tempel, Pavillons und Statuen auf. Jede Anlage erzählt ihre eigene Geschichte, und der ganze See wirkt wie ein großes, begehbares Bilderbuch taiwanesischer Kultur.

    Die Drachen- und Tigerpagoden am Ende wirken fast surreal, als wir durch das Maul des Drachen hineingehen und später durch das Maul des Tigers wieder hinaus. Der Durchgang symbolisiert das Verlassen des Unglücks und das Eintreten ins Glück, und innen erzählen gemalte Wandtafeln alte Geschichten von Tugend und Moral.

    Später betreten wir in der Innenstadt zum ersten Mal eine der unzähligen Spielautomaten-Hallen, die überall zu finden sind. Neonlichter, blinkende Geräusche und eine Mischung aus Spannung und Trash-Faktor füllen den Raum. Die Automaten spucken keine Münzen aus, sondern Tüten voller Snacks, Getränke oder kleine Spielzeuge. Wir lachen uns kaputt, als wir mit unerwartet vielen Chipstüten wieder hinausgehen - sogar ein Doppelgewinn war dabei!

    Am Abend spazieren wir über den Liouhe-Nachtmarkt, der in warmem Licht erstrahlt und uns mit Düften von gebratenem Knoblauch, Grillspießen, Fisch und süßen Snacks empfängt. Wir schauen uns alles an und entscheiden uns für gebratenen Reis und gebratenen Nudeln mit einem leckeren Zuckerrohrsaft zum runterspülen. Als Nachtisch darf natürlich auch ein Bubble Tea wieder nicht fehlen.
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  • Inselerkundung auf Xiaoliuqiu

    29 November, Taiwan ⋅ ☁️ 23 °C

    Von Hualien aus beginnt ein langer Reisetag. Erst bringt uns der Schnellzug in etwa vier Stunden einmal gefühlt ums halbe Land. Von der Ostküste geht es hinüber in den Südwesten. Danach weiter mit der Fähre nach Xiaoliuqiu, einer kleinen Koralleninsel vor der Küste Pingtungs. Am Nachmittag bleibt genug Zeit, um einen ersten Rundgang durch das Städtchen zu machen. Die engen, geschäftigen Gassen sind voller kleiner Läden, Streetfood-Stände und Roller, die in alle Richtungen schwirren. Wie immer stöbern wir nach etwas Gutem zu essen und natürlich nach Bubble Tea, der hier an jeder Ecke zu finden ist.

    Am nächsten Morgen starten wir unsere Inselumrundung. Zu Fuß, gegen den Uhrzeigersinn. Kaum losgegangen, steht auch schon der erste Hotspot vor uns: Vase Rock. Die ikonische pilzförmige Felsformation ist zwar hübsch, aber extrem touristisch. Menschen posieren im Sekundentakt für Fotos. Danach geht es weiter entlang der Küste zum sogenannten Cave Track, einer Route, für die man einmal Eintritt zahlt und anschließend vier verschiedene Sehenswürdigkeiten besuchen kann.

    Los geht es mit einem Weg entlang der Küste. Immer wieder verschwinden wir in kleinen Höhlensystemen, müssen uns ducken und auch mal die Taschenlampe am Handy nutzen. Ein echtes Abenteuer. Der Weg endet mit der Beauty Cave. Woher der Name kommt, wissen wir auch nicht, wahrscheinlich einfach nur, weil es so schön ist.

    Wenig später stehen wir zum ersten Mal am Steinstrand und können grüne Meeresschildkröten direkt zu unseren Füßen beobachten. Die Tiere grasen entspannt die Algen ab, tauchen auf, schnappen Luft und verschwinden wieder - ein Anblick, der wirklich nie langweilig wird. Spätestens jetzt verstehen wir vollkommen, warum Xiaoliuqiu auch „Turtle Island“ genannt wird.

    Vom Meer aus verschwinden wir dann zwischen tiefen Spalten eines uralten Lavastroms etwas landeinwärts. Die hohen Felswände sind mit üppigen Banyan Bäumen und allerlei anderen Dschungelpflanzen bewachsen. Mit so viel Abwechslung hatten wir auf der Insel gar nicht gerechnet.

    Den Abschluss dieser vier Highlights bildet dann ein weiteres Höhlensystem an der Küste. Eine dunkle Höhle, um die sich Mythen ranken. Schmale Wege mit Treppen führen uns durch diesen spannenden Küstenabschnitt, der Black Dwarf Cave genannt wird.

    Der südliche Teil der Insel ist landschaftlich etwas ruhiger und weniger spektakulär. Noch einmal beobachten wir Meeresschildkröten für eine gefühlte Ewigkeit. Dann werden die Straßen etwas leerer, und wir haben ruhigere Abschnitte. Obwohl die Insel klein ist, summiert sich die Strecke. Am Ende sind wir fast den ganzen Tag unterwegs.

    Fast jeder hier fährt Roller. Gefühlt gibt es mehr Roller als Menschen. Man könnte die Insel auch „Scooter Island“ nennen. Wir sind aber froh, zu Fuß unterwegs zu sein, denn so entdecken wir viele kleine Pfade, einsame Küstenabschnitte und stille Ecken, die man vom Roller aus leicht übersehen würde.

    Am Abend kehren wir wieder ins Zentrum zurück, holen uns wie gewohnt leckeres Essen und den obligatorischen Bubble Tea.
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  • Hualien

    27 November, Taiwan ⋅ 🌬 22 °C

    Von Hualien aus wollten wir eigentlich in den Taroko Nationalpark - ein echtes Highlight der Ostküste. Umso größer die Enttäuschung, als wir erfahren, dass der Park wegen eines kürzlich durchgezogenen Taifuns komplett gesperrt ist. Viele Wege sind beschädigt und unsicher. Damit fällt unser geplanter Ausflug ins Wasser, und wir müssen umplanen.

    Also machen wir das Beste daraus und erkunden Hualien selbst. Die Stadt wirkt überraschend fahrradfreundlich, mit gut ausgebauten Radwegen und vielen grünen Abschnitten. Unser Hotel stellt uns kostenlos Fahrräder zur Verfügung, sodass wir einfach losradeln können. Entlang der Küste wechseln sich schöne grüne Passagen mit weniger idyllischen Bereichen ab. Im Norden führt der Radweg durch ein Stück Industriegebiet. Lastwagen, Züge, ein große, stinkende Mülldeponie. Es ist eine recht wilde Mischung aus Natur, Stadt und Industrie. Trotzdem interessant zu sehen, wie stark unterschiedlich die Umgebung hier sein kann, teilweise nur wenige Meter voneinander entfernt.

    Außerdem tauchen wir ein in Hualiens kulinarische Szene. Man kann hier richtig gut essen, egal ob in kleinen Restaurants oder auf den Märkten. Mit jedem Tag werden wir besser im Umgang mit der Übersetzer-App, was die Bestellung definitiv erleichtert und uns mutiger macht, Neues auszuprobieren.

    Am Ende haben wir zwar keinen Nationalpark gesehen, aber wir haben aus der Situation das Beste gemacht, die Stadt besser kennengelernt und ein paar neue Ecken entdeckt, die wir sonst wahrscheinlich nicht gesehen hätten.
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  • Kavalan Whisky Distillery

    26 November, Taiwan ⋅ ⛅ 20 °C

    Für Robin, den großen Whisky-Liebhaber, ist es endlich soweit - vor 8 Jahren zum ersten Mal probiert und nun tatsächlich vor Ort. Ein Traum geht in Erfüllung! Der Besuch der Kavalan Whisky Distillery fühlt sich an wie ein kleiner Ausflug in eine eigene Welt. Mitten im tropisch-grünen Yilan-Tal, umgeben von feuchter Luft, Bergen und der warmen Brise des Pazifiks. Die englische Führung beginnt im Besucherzentrum, wo schon der erste Duft von Malz und warmem Holz in die Nase steigt. Unser Guide führt uns durch die Produktionshallen, vorbei an riesigen glänzenden Pot Stills aus Kupfer, den Mashtuns, der Fermentation und den Lagerhäusern. Immer wieder geht es um die Besonderheit der taiwanischen Reifung: hohe Luftfeuchtigkeit, subtropische Hitze, enorme „Angel’s Share“-Verluste - und eben dadurch diese besonders intensiven Aromen, für die Kavalan weltweit so gefeiert wird.

    Nach der Führung geht es für Robin weiter in das Warehouse Tasting. In der Halle riecht es nach Holz, Vanille und feuchtem Fass - ein Aroma, das man kaum vergisst. Fünf Whiskys werden direkt aus dem Fass in die Gläser gezogen, alle Single Cask Strength, konzentriert, kräftig und unglaublich aromatisch.

    Colheita Port Cask (55.6%) überrascht mit seiner Mischung aus Beeren, Veilchen und Rosennoten, dazu Pfirsich und kandierte Zitrusfrüchte. Ein dichter, samtiger Tropfen mit nussigem Nachhall.

    Amontillado Sherry Cask (54.8%) ist dunkler, schwerer, voller Trockenfrüchte, karamellisierter Nüsse und einem Hauch Kaffee und Zimt. Ein Sherryfass-Monster mit viel Tiefe.

    Vinho Barrique (56.3%) zeigt sich exotisch-fruchtig mit Vanille, Karamell, tropischen Melonen-Noten und etwas Pfeffer. Die berühmte STR-Behandlung (shaved, toasted, recharred) bringt diese angenehme Balance aus Süße, Gewürzen und Holz.

    Virgin Oak (57.1%) bietet kräftige Vanille, geröstete Eiche, reife Früchte und cremige Textur, während Aprikosen und florale Noten im Hintergrund schimmern.

    Peated ex-Bourbon (57.1%) kombiniert tropische Früchte und Vanille mit einem rauchigen Unterton - nie aggressiv, eher elegant und weich, mit einem Touch Kokos im Finish.

    Nach diesem intensiven Fass-Tasting geht es weiter an die Bar, wo Robin noch drei zusätzliche Whiskys probiert. Alle drei gehören zu Kavalans Sherry-Cask-Linie (Solist), jeweils gereift in seltenen, hochwertigen Fässern aus Jerez.

    Manzanilla ist hell, salzig, frisch - ein Whisky mit maritimer Note, ungewöhnlich leicht und trocken.

    Moscatel hingegen ist floral-süß, fast parfümiert, mit Honig, Rosinen und üppigen Dessertwein-Aromen.

    Palo Cortado balanciert zwischen Oloroso und Amontillado - nussig, tief, würzig, aber gleichzeitig elegant und überraschend rund.

    Gemeinsam ergibt diese Auswahl ein breites Spektrum dessen, was Kavalan ausmacht: Kraft, tropische Reifung, außergewöhnliche Fassauswahl und eine beeindruckende aromatische Bandbreite.

    Der gesamte Distillery-Besuch wirkt am Ende wie ein intensives Eintauchen in die Welt des taiwanischen Whiskys - fachlich spannend, geschmacklich überwältigend und atmosphärisch besonders.
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  • Taoyuan Valley Trail

    25 November, Taiwan ⋅ ☁️ 19 °C

    Am Morgen fahren wir mit dem Zug von Jiaoxi zurück nach Daxi und starten dort den Taoyuan Trail. Wir haben nicht erwartet, dass der gesamte Weg praktisch durchgängig mit Steinplatten ausgelegt ist und sich dadurch erstaunlich leicht laufen lässt. Die größte Herausforderung sind die unzähligen Treppenstufen bergauf und bergab. Taiwan ist für uns bisher eindeutig das Land der Treppenstufen, egal ob in Orten oder in der Natur.

    Der Taoyuan Valley Trail beginnt unscheinbar, führt jedoch schnell in die dichte, feuchte Bergwelt des Nordostens. Der Weg gilt als einer der schönsten Küstenbergepfade Taiwans: ein alter Hirtenweg, der heute durch offenes Grasland, Bambusfelder und kurze Waldpassagen führt. Nach einem steilen Anstieg öffnet sich die Landschaft und zeigt, warum dieser Trail so beliebt ist.

    Oben angekommen folgen wir kilometerlang der Ridgeline. Der Grat ist breit und sanft geschwungen, mit ständig wechselnden Ausblicken auf die grünen Berge im Inland und die zerklüftete Küste in der Ferne. Leichte Nebelschleier hängen über den Gipfeln, doch die Sicht bleibt gut. Die Szenerie wirkt ruhig und etwas mystisch. Immer wieder verändern sich die Perspektiven, und auf dem Weg geht es in sanften Wellen auf und ab, bis wir schließlich den mit 616 Metern höchsten Punkt der Strecke erreichen.

    Nach dem langen Gratabschnitt laufen wir einen Teil des Historic Caoling Trail hinab nach Dali. Der Weg gehört zu den ältesten historischen Routen der Region, einst genutzt von Händlern und Reisenden zwischen Yilan und dem Norden. Der Abstieg führt durch Farnfelder und Bambus, vorbei an alten Steinpassagen, die an längst vergangene Zeiten erinnern. In Dali angekommen, erkunden wir den großen, farbenfrohen Tempel nahe der Küste. Seine kunstvoll verzierten Dächer, die Drachenfiguren und die aufsteigenden Räucherschwaden schaffen eine lebendige, spirituelle Atmosphäre.

    Mit dem Zug geht es zurück nach Jiaoxi, wo wir unsere Füße in einem der öffentlichen Hot-Springs-Becken entspannen. Das Wasser ist heiß und wohltuend, und sofort kommen Einheimische ins Gespräch mit uns - neugierig, herzlich und mit viel Freude darüber, westliche Reisende in ihrem Ort zu sehen.
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  • Wilde Nordostküste

    24 November, Taiwan ⋅ ☀️ 25 °C

    Ein Tag im wilden Nordosten Taiwans beginnt damit, dass wir Jiufen zu Fuß verlassen und die langen Treppen durch das dichte Gewirr an Häusern hinabsteigen. Der Ort liegt wie in die Berghänge gegossen, und je weiter wir hinuntergehen, desto grüner wird es. Unten erreichen wir den Golden Waterfall, der seinen Namen nicht vom echten Gold trägt, sondern von den mineralhaltigen Quellen, die das Wasser golden schimmern lassen. Das Wasser färbt die Felsen in warmen Gelb- und Orangetönen, ein Nebenprodukt des früheren Goldbergbaus in der Region. Heute sieht die Szenerie fast surreal aus, besonders wenn das Licht richtig einfällt.

    Nach einer kurzen Busfahrt erreichen wir Nanya und beginnen die Nanzilin-Wanderung. Der Weg führt über steilere Abschnitte hinauf auf einen Hügelkamm, von dem aus wir eine fantastische Sicht auf die zerklüftete Küste haben. Die Mischung aus üppigem Grün, endlosen Meereslinien und den verstreuten Felsformationen schafft eine Atmosphäre, die gleichzeitig wild und friedlich ist. Der Pfad ist nicht lang, aber er verlangt ein wenig Kondition.

    Wieder unten erkunden wir die bekannten Nanya Rock Formations. Wind, Wellen und Zeit haben hier Felsen geschaffen, die aussehen wie kunstvoll gedrehte Skulpturen. Der Sandstein ist von natürlichen Linien durchzogen, die sich in rötlichen und gelblichen Spiralen winden. Besonders die „Ice Cream Rock“-Struktur fällt sofort ins Auge, weil sie mit ihren geschwungenen Formen fast aussieht wie eine überdimensionale Waffel mit weicher Eiscreme obendrauf.

    Nach einer weiteren kurzen Busfahrt erreichen wir Bitou, wo wir eigentlich nur einen Zwischenstopp erwarten - und dann völlig überrascht werden. Die Wanderung über die Bitou-Halbinsel entpuppt sich als einer der schönsten Abschnitte des Tages. Der schmale Pfad führt über Grasrücken, entlang an Klippen und immer wieder eröffnet sich der Blick auf das tiefblaue Meer, das gegen die Felsen schlägt. Die Landschaft wirkt unberührt und offen. Der Küstenwind trägt Salzgeruch und Meeresrauschen herüber, und wir bleiben ständig stehen, weil jeder Abschnitt neue Perspektiven bietet.

    Später fahren wir weiter bis nach Jiaoxi. Die Stadt wirkt lebendig, aber nicht hektisch, bekannt für ihre heißen Quellen und für gutes Essen. Wir spazieren ein wenig durch die Straßen und finden schließlich ein großartiges Restaurant, das uns mit frischen taiwanischen Spezialitäten überrascht. Am Abend entspannen wir im heißen Pool unseres Hot-Spring-Hotels. Das warme, mineralhaltige Wasser tut nach einem langen Tag voller Wanderungen unglaublich gut. Wir sitzen im dampfenden Pool, hören das leise Plätschern und lassen die Eindrücke des Tages nochmal auf uns wirken.
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  • Steiler Berg und Kulturhighlight

    23 November, Taiwan ⋅ ⛅ 22 °C

    Was für ein Kontrast zum gestrigen Abend! Wir starten den Tag früh und schlendern erneut durch die Gassen von Jiufen. Wo sich gestern Abend noch Menschenmassen durch die Old Street geschoben haben, herrscht nun fast Stille. Viele Läden sind geschlossen, Rollläden halb geöffnet, Händler sortieren Ware, schälen Gemüse, wischen Böden oder lassen dampfende Suppen langsam köcheln. Wir beobachten ein Stück Alltag, das man später am Tag nicht zu sehen bekommt.

    Der Regen hat sich über Nacht verabschiedet. Nur ein paar Wolken hängen noch über den Hügeln, bevor die Sonne immer häufiger durchbricht. Von kleinen Aussichtspunkten blicken wir weit hinaus auf die zerklüftete Nordostküste Taiwans, die grünen Berghänge und das glitzernde Meer - ein völlig neues Jiufen im Morgenlicht.

    Dann geht’s hoch hinaus: Wir nehmen uns den Keelung Mountain vor, dessen Weg hauptsächlich aus unzähligen steilen Treppen besteht - fast 1.600 Stufen auf kurzer Distanz. Kräfteraubend, aber jeder Höhenmeter schenkt neue Perspektiven auf Jiufen, die umliegenden Dörfer und die Küste. Die Spitze ist wolkenverhangen, also gibt es keinen 360°-Weitblick. Dafür machen die Ausblicke auf dem Weg alles wett: mystisch schimmernde Hänge, Wind, der über die Gräser streicht, und immer wieder dieses Wechselspiel aus Sonne und Nebel.

    Wieder unten gönnen wir uns eine Pause in einem traditionellen Teehaus, bevor wir zum Qin Yun Dian Tempel aufbrechen. Der Tempel liegt an einem grünen Hang, reich verziert mit Figuren, Drachen, roten Laternen und goldenen Inschriften.

    Dort überrascht uns etwas völlig Unerwartetes. Eine Musikveranstaltung mit einem chinesischen Saiteninstrument (Guqin) findet statt. Wir werden freundlich gebeten, uns dazu zu setzen, und erhalten Tee und Snacks. Die Musik hallt sanft von den Wänden, langsam, meditativ, voller Tradition.

    Doch damit nicht genug. Nach dem Konzert bekommen wir eine private Führung durch den Tempel. Mit dem Handy und einer Übersetzer-App kommunizieren wir mühelos - Chinesisch rein, Englisch raus. Unsere kleine Tourguide, eine unglaublich herzliche Frau, nimmt sich viel Zeit, erklärt Symbole, Altäre, Rituale und Geschichten rund um die Religion. Sie freut sich sichtlich über unser Interesse und schießt gefühlt hundert Fotos von uns - ein Erlebnis, das wir so nicht hätten planen können.

    Am Abend stürzen wir uns noch einmal ins Gewühl der wieder vollen Gassen. Diesmal suchen wir ganz bewusst nach gutem Essen - und werden fündig. Jiufen zeigt uns an diesem Tag beide Gesichter: die magische Ruhe am Morgen und das pulsierende Leben am Abend.
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  • Jiufen - unterwegs im Berglabyrinth

    22 November, Taiwan ⋅ ☁️ 19 °C

    Wir erreichen Jiufen und tauchen sofort in das pulsierende Gewühl ein. Die Old Street, das Herzstück des Ortes, ist eine schmale, verwinkelte Gasse, die sich wie ein roter Faden durch den Berghang schlängelt. Ursprünglich war Jiufen ein Goldgräberdorf aus der japanischen Kolonialzeit (1895–1945). Als hier Anfang des 20. Jahrhunderts Gold gefunden wurde, boomte die Region. Jiufen entwickelte sich zu einem lebhaften, steilen Bergstädtchen voller Händler, Teehäuser und kleiner Werkstätten. Heute ist es eines der beliebtesten Ausflugsziele des Landes.

    Die Gassen sind so eng, dass man kaum zwei Schritte ohne Körperkontakt macht. Händler braten, frittieren, kneten, rühren, rufen - es duftet nach Stinky Tofu, Süßkartoffelbällchen, Erdnuss-Eisrollen, Fischbällchen und frisch gedämpften Taro-Dumplings. Zwischen dampfenden Kochtöpfen und bunten Schildern drängen sich Souvenirstände, kleine Tempelnischen, Kräuterläden und winzige Teestuben, die sich irgendwo in den oberen Stockwerken verstecken.

    Es geht nur im Schneckentempo voran, Millimeter für Millimeter, aber genau das gehört hier irgendwie dazu. Jiufen ist wild, laut, eng - und gleichzeitig magisch.

    Das Wetter schlägt um, wie es hier oben in den Bergen oft passiert. Gegen späten Nachmittag setzt Regen ein. Doch in der Old Street bekommt man davon kaum etwas mit, denn die Gassen sind überdacht und die Dächer der Häuser liegen so eng übereinander, dass nur noch diffuses Licht hereinfällt. Der Regen verleiht dem Ort sogar eine besondere Stimmung: Laternen spiegeln sich auf dem nassen Boden, rote Lampions wirken kräftiger, und der Dunst legt sich wie ein Filter über alles.

    Als es langsam dunkler wird, verändert sich Jiufen komplett. Die Lampions beginnen zu glühen, Treppen und Gassen verwandeln sich in rote Lichtschlangen, und aus manchen Teehäusern dringen warme Gelbtöne nach draußen. Der Kontrast zwischen enger Gasse und weitem, nebelverhangenem Bergpanorama wirkt fast surreal - auch wenn der Blick heute durch den Regen gedämpft bleibt.

    Wir gönnen uns unterwegs Snacks und Drinks, darunter natürlich wieder einen Bubble Tea, der hier gefühlt alle paar Meter frisch gemischt wird. Zusammen mit dem Duft von Jasmintee und gebratenem Streetfood entsteht dieser typische Jiufen-Mix aus Tradition, Chaos und Genuss.

    Jiufen ist laut, voll und anstrengend - aber gleichzeitig unglaublich stimmungsvoll. Ein Ort, der im Chaos Schönheit findet. Ein Ort, der sich trotz Touristenmassen seinen Zauber bewahrt.
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  • Yehliu Geopark

    22 November, Taiwan ⋅ ☁️ 22 °C

    Wir verlassen Taipei und fahren Richtung Keelung, in der Hoffnung, dem scheinbar unendlichen Urwald aus Betonbauten zu entkommen und wieder etwas mehr Natur zu spüren. Doch auch unterwegs zeigt sich: Der Norden Taiwans ist dicht besiedelt, und die Städte wachsen nahtlos ineinander. Die Sehnsucht nach frischer Luft, Küste und spektakulären Felsformationen treibt uns weiter - unser Ziel ist der berühmte Yehliu Geopark.

    Trotz vieler Menschen, die denselben Gedanken haben wie wir, lohnt sich der Besuch sofort. Der Yehliu Geopark ist einer der außergewöhnlichsten Orte in Taiwan, geformt über Millionen von Jahren durch eine Kombination aus Wind, Wellen, Erosion und geologischer Bewegung. Die Landzunge selbst ragt wie ein schmaler Finger etwa 1,7 km in den Pazifik hinein. Ein Ergebnis der Hebung der Datun-Gebirgskette und gleichzeitiger Meereserosion.

    Hier findet man eine ganze Galerie an skurrilen Felsformationen, die aussehen, als wären sie von Künstlerhand geschaffen worden. Die berühmtesten Formationen sind:

    Queen’s Head - das Wahrzeichen des Parks, eine säulenförmige Formation, deren „Kopf“ bald abbricht, weil der Hals jedes Jahr dünner wird.

    Mushroom Rocks - pilzförmige Steine, entstanden durch eine harte Deckschicht, die den weicheren Untergrund schützt.

    Candle Rocks - schlanke Steinsäulen mit kleinen Kappen.

    Auch wenn die Menschenmassen deutlich spürbar sind, genießen wir es, endlich wieder Natur um uns zu haben: salzige Meeresluft, Wellenrauschen und die wilden Küstenklippen, die Taiwan so besonders machen.

    Nach Tagen in Taipei fühlt es sich gut an, wieder an der Küste zu stehen, selbst wenn Keelung als Hafenstadt immer noch sehr urban wirkt. Der Kontrast zum Geopark ist groß: Von dicht bebauten Bergflanken und Verkehr zurück in eine Landschaft, die von Wind und Zeit gezeichnet ist. Auch wenn man hier nie ganz allein ist, bietet Yehliu eine eindrucksvolle Möglichkeit, einmal kurz aus dem Großstadtdschungel hinauszutreten und ein Gefühl für Taiwans wilde, geologische Vergangenheit zu bekommen.
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  • Taipei Old Town Tour

    21 November, Taiwan ⋅ ☁️ 21 °C

    Wir starten den Tag mit der Free Walking Tour durch die Old Town von Taipei - ein spannender Einstieg, um die Stadt besser zu verstehen. Der Guide nimmt uns mit durch die historischen Straßen, während er uns einmal quer durch die taiwanische Geschichte führt. Wir erfahren, wie Taiwan ursprünglich von verschiedenen indigenen Völkern bewohnt wird, bevor im 17. Jahrhundert erst die Niederländer und später die Spanier ihre Kolonialstützpunkte errichten. Kurz darauf übernimmt das chinesische Königreich der Qing-Dynastie die Kontrolle.

    Ende des 19. Jahrhunderts fällt Taiwan dann an Japan, das die Insel von 1895 bis 1945 kolonial verwaltet. Diese Zeit prägt die Infrastruktur bis heute: Eisenbahnstrecken, Regierungsgebäude, Stadtplanungen - vieles trägt japanische Handschrift.

    Nach dem Zweiten Weltkrieg übernimmt die Republik China (ROC) die Kontrolle. Mit dem chinesischen Bürgerkrieg und dem Sieg der Kommunisten auf dem Festland verlegt die ROC 1949 ihre Regierung nach Taiwan. Seitdem steht Taiwan politisch zwischen den Welten: faktisch selbstverwaltet, demokratisch, modern - aber von der Volksrepublik China beansprucht.

    Für uns fühlt sich die Tour etwas zu politisch an – hochinteressant und lehrreich, aber wir hätten uns ein paar Einblicke in das alltägliche Leben gewünscht: wie Menschen hier wohnen, arbeiten, wie typische Traditionen aussehen. Dennoch bleibt es ein sehr aufschlussreicher Ausflug.

    Nach der Tour tauchen wir ab in Ximending, eines der quirligsten Viertel Taipeis. Breite Fußgängerzonen, Neonreklamen, Popkultur, Mode, Snacks, Straßenkünstler, trendige Cafés und viel junges Publikum. Die Gegend ist ein Mix aus Entertainment, Shopping und Street Culture.

    Heute fällt uns etwas besonders auf: lautstarke religiöse Feierlichkeiten in vielen Teilen der Stadt. Trommeln, Musik, bunte Prozessionen, Räucherwerk - wahrscheinlich lokale Tempelfeste oder Geburtstage bestimmter Gottheiten, die im Herbst/Winter gehäuft stattfinden. Oft verbinden sich daoistische, buddhistische und traditionelle Volksreligionen miteinander, was die Feste so lebendig macht.

    Am Abend wandern wir erneut durch den Huaxi Night Market, diesmal um all das zu probieren, was am Vortag im Bauch keinen Platz mehr gefunden hat. Kaum zu glauben, aber Bubble Tea stammt tatsächlich aus Taiwan, erfunden in den 1980er Jahren. Typisch ist: schwarzer oder grüner Tee, Milch oder Fruchtaromen, Tapiokaperlen – zäh, weich, leicht süß, große dicke Strohhalme. In Taiwan ist Bubble Tea mehr als ein Getränk: ein Kult.

    Außerdem probieren wir den Aiyu-Drink. Aiyu ist ein typisch taiwanesisches Naturgelée, hergestellt aus den Samen der Aiyu-Feige. Mit Zitronensaft, Eis und etwas Süße wird daraus ein extrem erfrischendes Getränk - perfekt für warme Tage. Es ist leicht, gelig und hat einen zitrusartigen Geschmack. Ein Klassiker an vielen Ständen und besonders beliebt im Sommer.

    Ein Tag voller neuer Informationen, lauter Eindrücke, viel Kultur und natürlich sehr gutem Essen.
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  • Erste Eindrücke aus Taipei

    20 November, Taiwan ⋅ ☁️ 19 °C

    Wir kommen früh am Morgen in Taipei an. Aus Australien kommend prallt die dichte, lebendige Atmosphäre dieser Metropole sofort auf uns - ein kleiner Kulturschock, aber einer, der neugierig macht. Die Müdigkeit der langen Reise klebt uns noch in den Knochen, doch gleichzeitig fühlen wir das Kribbeln, endlich in Taiwan zu sein.

    Nach der Landung fahren wir gemütlich zum Hostel und stellen unser Gepäck ab. Schon der Weg dorthin wirkt wie ein erster Vorgeschmack auf das, was uns erwartet: enge Straßen, unzählige Mopeds, kleine Garküchen, Tempel zwischen Wohnhäusern - alles dicht an dicht, und doch ein harmonisches Durcheinander.

    Für die erste Erkundungstour halten wir es ruhig und bleiben in der Umgebung. Wir schlendern über den traditionellen Markt in der Sanshui Street - ein Markt, der in all seiner Alltäglichkeit unglaublich lebendig wirkt. Verkäufer rufen ihre Preise, Frauen sortieren frisches Gemüse in perfekter Geschwindigkeit, und der Duft von frittierten Snacks, Gewürzen und Obst liegt in der Luft. Zwischen Fischständen, Kräuterbergen und 100 verschiedenen Sorten von Tofu probieren wir den ersten lokalen Snack: etwas Kleines, Warmes, hastig serviert – und sofort fühlen wir uns mitten in Taiwan angekommen.

    Unser nächster Stopp ist der Longshan Temple, einer der berühmtesten und ältesten Tempel Taipeis. Schon beim Betreten fällt die Mischung aus Rauch von Räucherstäbchen, gedämpftem Stimmengewirr und dem Klang der Gebete auf. Der Tempel ist ein Ort, der gleichzeitig friedlich und voller Energie ist. Die kunstvollen Drachenfiguren auf dem Dach, die roten Laternen, die goldenen Altäre – alles wirkt unglaublich detailreich. Gläubige ziehen ihre Orakelstäbchen, murmeln Wünsche, verbeugen sich, und wir lassen die Atmosphäre einfach auf uns wirken. Es fühlt sich an, als bekäme man in wenigen Minuten einen Einblick in die spirituelle Seele des Landes.

    Zurück im Hostel wollen wir eigentlich nur kurz pausieren - doch die zwei Nachtflüge holen uns ein, und wir schlafen sofort ein.

    Am Abend sind wir wieder halbwegs fit und machen uns auf den Weg zum Nachtmarkt in der Huaxi Street. Der Markt ist ein bisschen schriller, ein bisschen verrückter als die stilleren traditionellen Märkte am Tag. Die Lichter leuchten, die Luft ist gefüllt mit Düften von gegrilltem Fleisch, Kräutern, Süßem und Dingen, die wir gar nicht identifizieren können. Wir snacken uns Stand für Stand voran.

    Hier kommt echte Begeisterung auf. Diese pulsierende Mischung aus Lärm, Lachen, fremden Aromen und kleinen Überraschungen packt uns komplett. Wir tauchen ein in die lebendige Kultur, lassen uns treiben - und freuen uns darüber, wie viel man probieren kann, ohne dass der Geldbeutel protestiert. Streetfood ist hier nicht nur Essen; es ist Erlebnis, Alltag und Abenteuer in einem.
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  • Changi Airport Singapur

    19 November, Singapura ⋅ ☁️ 30 °C

    Ein Tag am Changi Airport in Singapur fühlt sich fast nicht wie ein Flughafentag an - eher wie ein kleiner Urlaub. Wir haben Zeit, also stürzen wir uns in die Erkundung.

    Unser erstes Ziel ist das Jewel Changi Airport, das spektakuläre Glashaus zwischen den Terminals. Schon von außen wirkt es wie eine Mischung aus futuristischem Dom und botanischem Garten, doch innen entfaltet sich das eigentliche Highlight: der Rain Vortex, der größte Indoor-Wasserfall der Welt. Das Wasser stürzt 40 Meter tief durch das Zentrum des Gebäudes und wird abends mit wechselnden Lichtshows zum lebenden Kunstwerk.
    Jetzt zur Weihnachtszeit gibt es ein Weihnachtsspecial: Lichterketten, festliche Projektionen, sanfte Musik, winterliche Dekorationen und kleine Installationen inmitten der Tropen. Die Kombination aus Dschungel-Atmosphäre und Weihnachten wirkt surreal – aber wunderschön. Rundherum das Shiseido Forest Valley, ein verwunschenes Waldtal aus über 2.000 Bäumen, Wegen und Aussichtspunkten, ideal zum Schlendern und Fotografieren.

    Wir wandern weiter zu den Terminals und entdecken den Butterfly Garden in Terminal 3 - den weltweit ersten Schmetterlingsgarten an einem Flughafen. Tropische Pflanzen, ein kleiner Wasserfall, bunte Schmetterlinge, die um uns herumflattern. Es ist ruhig, fast meditativ.
    Zwischendurch streifen wir durch weitere Highlights der Terminals: Kunstinstallationen, kleine Gärten, den Koi-Teich, Spielbereiche, kurze Ruheplätze - Changi ist ein eigenes kleines Universum.

    Am Abend tauchen wir für ein paar Stunden in die Plaza Premium Lounge ab - unser erster Lounge-Besuch überhaupt. Die Atmosphäre ist gedämpft und gemütlich, und wir genießen es, einfach nichts zu tun. Wir essen, trinken, lehnen uns zurück und saugen die Ruhe auf, die wir sonst am Flughafen selten finden. Bequeme Sessel, warmes Essen, Kaffee, weiche Teppiche - es fühlt sich luxuriös und gleichzeitig entspannt an.

    Später machen wir uns wieder bereit: der zweite Flug des Tages wartet. Die Müdigkeit mischt sich mit Vorfreude, als wir Richtung Gate gehen. Hinter uns das Glitzern des Jewel, vor uns ein neues Kapitel.

    Taiwan – wir kommen.
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  • Geradewegs nach Perth

    13 November, Australia ⋅ 🌬 19 °C

    Es ist vollbracht - nach knapp 15.000 Kilometern, seit wir Melbourne verlassen haben, erreichen wir Perth. Was für eine wilde, staubige, aufregende und wunderschöne Zeit hinter uns liegt!

    Die letzten paar hundert Kilometer ziehen sich, wir stoppen immer wieder: Port Denison, Cervantes (wo wir ein paar Tage Pause einlegen) und Green Head. Die Orte gefallen uns nur mäßig - an vielen Stränden liegen Fangnetze und dicke Algenteppiche, die Luft riecht oft muffig und die starken Winde pusten permanent Sand in alle Ritzen. Das macht das Erkunden anstrengend: Sand in den Haaren, Sand in den Taschen, Sand überall.

    Nach der Pause starten wir mit neuer Energie: die Pinnacles begeistern uns sofort. Wir fahren eine Rundstrecke durch das Nationalparkgebiet und sehen tausende steinerne Nadeln, die aus gelbem Sand herausragen wie ein verwunschenes Steinfeld. Geologisch sind die Pinnacles Kalksteinsäulen, entstanden aus verfestigten Muschel- und Schneckenschalen und später freigelegt durch Wind- und Regenerosion - ihre Formen variieren von schlanken Türmen bis zu krummen, skurrilen Skulpturen. Das Licht spielt auf den Oberflächen, Schatten legen feine Konturen frei, und der Kontrast zwischen blassgelbem Sand und azurblauem Himmel ist atemberaubend. Wir schlendern, steigen kurz aus, machen Fotos und fühlen uns ein bisschen wie in einem natürlichen Labyrinth aus Stein.

    In Lancelin wandern wir durch die beeindruckende Dünenlandschaft - riesige, bewegliche Sanddünen, die der Wind ständig neu formt. Die Dünen sind ideal für Offroad-Abenteuer und Sandboarding, aber wir entscheiden uns fürs Zu-Fuß-Erkunden: der weiche Sand schluckt unsere Schritte, die Aussicht über die Küste ist großartig, und der Wind bläst uns frech um die Ohren. Die Dünen sind ein gutes Beispiel dafür, wie Küstensand über Jahrtausende durch Meeresströmungen und Wind verlagert wird — lebendig, wechselhaft und imposant.

    Die Nacht verbringen wir im Yanchep Nationalpark, und das ist ein echtes Geschenk: frühmorgens und am Abend sind überall Kängurus unterwegs, viele mit frischen Joeys im Beutel. Ganze Familien grasen friedlich zwischen den Bäumen, die Tierwelt ist zutraulich und entspannt. Außerdem leben hier Koalas, die wir in den Eukalyptusbäumen hängen sehen - ein vertrauter Anblick, nach so vielen Outback-Tagen. Es ist eine willkommene Rückkehr in üppigere Natur und ein ideales kleines Wildlife-Intermezzo vor der Stadt.

    Und zack - kaum sind wir in der Natur versunken, sind wir plötzlich in Perth: die Skyline, das Stadtgedränge. Ein komischer, aber schöner Übergang. Nach so vielen Kilometern fühlt sich die Stadt fast wie eine fremde Oase an.

    Fazit: 15.000 km später sind wir erschöpft, berauscht und dankbar. Die Pinnacles, die Dünen von Lancelin und die Tierbegegnungen in Yanchep sind perfekte Kapitel zum Abschluss dieser Etappe — roh, überraschend und voller Natur. Jetzt erst mal ankommen, auspacken und überlegen, was das nächste Kapitel bringt.
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  • Großartige Küstenstraße

    7 November, Australia ⋅ 🌬 22 °C

    Die Küstenstraße von Kalbarri bis Northampton ist eine echte Augenweide - endlose Klippen, kleine Buchten und immer wieder spektakuläre Felsformationen. Direkt nach Kalbarri stoppen wir öfter, weil jeder Punkt anders wirkt:

    Blue Holes - tiefe, klare Becken im Felsrand, in denen das Wasser intensiv blau leuchtet; perfekte Spiegelflächen und kleine Verstecke für Fische und Seevögel.

    Red Bluff - die roten Klippen mit ihrer schroffen, eisenstichigen Färbung; man sieht hier sehr gut, wie Wind und Meer den Fels modellieren.

    Eagle Gorge - eine enge Bucht mit steilen Wänden und tollen Fotoperspektiven.

    Grandstand - eine natürliche Felstribüne, die wie Stadionränge wirkt; die zerklüfteten Kanten und Sitzstufen sind ein gutes Beispiel für wellenförmige Erosion.

    Island Rock - ein markanter Felsen, der bei Flut wie eine kleine Insel im Meer steht - fotogen und dramatisch.

    Natural Bridge - eine durch Brandung ausgehöhlte Felsbrücke; man spürt hier direkt die rohe Kraft des Meeres, das solche Formen schafft.

    Die Fahrt entlang dieser Punkte erinnert tatsächlich ein bisschen an die Great Ocean Road - nur rauer, wilder und mit australischem Outback-Flair: weniger Tourismus, mehr Weite.

    Das absolute Highlight ist aber die Hutt Lagoon: die pinke Lagune leuchtet in der Mittagssonne in intensiven Rosatönen - ein Phänomen, das durch spezielle Algen und hohe Salzkonzentrationen entsteht. Aus der Nähe sieht man die flachen Salzpfannen und den feinen Übergang von türkis zu knallpink; aus der Luft ist die Farbe noch spektakulärer - ein echter Drohnen-Favorit.

    Die Orte Gregory und Horrocks sind einfache Küstenorte - nicht spektakulär, aber charmant als kurze Stopps: Tankstelle, Café, ein paar Häuser, die typische Gelassenheit kleiner Küstengemeinden.

    Am Campingplatz in Northampton erleben wir zum Abschluss noch eine zuckersüße Überraschung: pinke Baby-Kakadus (Galah-Juveniles).

    Insgesamt: eine Landschaftsroute, die von rauen Klippen über intime Buchten bis zu surrealen Farbspielen reicht — ideal für Fotostopps, kurze Wanderungen und stille Momente am Meer.
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  • Kalbarri Nationalpark

    6 November, Australia ⋅ ☁️ 20 °C

    Wir holen uns am Tag zuvor einen ersten Eindruck vom Kalbarri Nationalpark. Gegen Mittag schauen wir beim Ross Graham Lookout und beim Hawk’s Head Lookout vorbei. Das Wetter spielt heute aber zum ersten Mal seit Monaten nicht so mit, weshalb wir es dabei belassen. Trotzdem ein guter Auftakt und Vorgeschmack auf das, was uns am nächsten Tag erwartet.

    Am nächsten Morgen heißt es früh raus – unsere größere Wanderung am Nature’s Window muss vor 7 Uhr starten, weil der Trail im Sommer ab dann wegen der Hitzeaussetzung geschlossen wird. Noch mit kühler Morgenluft laufen wir los. Der Rundweg durch die Schlucht ist extrem abwechslungsreich, und der Blick durch das natürliche Felsenfenster auf den Murchison River ist atemberaubend. Die Schichtung im Stein erzählt Millionen Jahre Sedimentgeschichte.

    Im Anschluss fahren wir hoch zum Skywalk und genießen den Blick über die Schluchten aus der Vogelperspektive – so versteht man erst richtig, wie tief sich der Fluss hier in die Landschaft eingeschnitten hat.

    Zum Abschluss schauen wir am Z-Bend vorbei - wieder ein anderer Winkel, wieder ein anderer Charakter. Man sieht dort ganz deutlich, wie der Fluss in engen Schleifen durch die roten Felsen mäandert. Ein perfekter Abschluss dieses Tages in einer beeindruckenden Schluchtenlandschaft.
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  • Denham & Monkey Mia

    4 November, Australia ⋅ 🌬 24 °C

    Zwei entspannte Tage rund um Denham und Monkey Mia - ganz nach unserem Geschmack: ruhig, tierreich und mit viel Küstenzauber.

    Denham selbst ist ein freundlicher, kleiner Ort. Es begegnen uns Emus, die entspannt über die Straßen schlendern - ein skurriler, aber schöner Anblick. Unsere Lieblingsstelle ist die Little Lagoon: eine flache, geschützte Lagune mit kristallklarem Wasser und feinem Sand, perfekt für kurze Spaziergänge am Ufer und zur Vogelbeobachtung. Die Kombination aus ruhigem Wasser, Farben und Reflektionen macht sie zu einem echten Traumplatz.

    Für den Vormittag fahren wir nach Monkey Mia. Dort ist die Show bekannt: die Delfine, die immer wieder an den Strand kommen und von Rangern gefüttert werden. Gleich daneben tummeln sich Pelikane, die geduldig auf ihren Fang warten und oft nur Zentimeter entfernt landen. Wir sind keine Fans davon, Wildtiere zu füttern oder zu sehr in ihr natürliches Verhalten einzugreifen. Die organisierte Fütterung in Monkey Mia ist umstritten, weil sie das natürliche Verhalten der Delfine beeinflussen kann; wir beobachten lieber aus der Distanz.

    Da uns die Little Lagoon so gut gefällt, kehren wir zurück und erkunden die Küste dort noch einmal — diesmal offroad entlang des Ufers. Die ruhige Weite, das flache, glitzernde Wasser und die einsamen Strandabschnitte sind genau das, wonach uns gerade ist.

    Zum Abschied geht es noch kurz zum Eagle Bluff — ein hervorragender Aussichtspunkt über die Shark Bay. Heute bläst der Wind allerdings so heftig, dass alles etwas rauher wirkt und der Aufenthalt nur kurz ist. Trotzdem ein würdiger Abschluss: raue Küste, schaumige Brandung und weite Blicke über die Landschaft.
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  • Unterwegs nach Denham

    2 November, Australia ⋅ 🌬 27 °C

    Wir fahren von Coral Bay nach Denham - ein langer Reisetag mit wenigen Highlights unterwegs, aber zwei ganz besonderen Stopps am Ziel.

    In Carnarvon halten wir kurz zum Tanken und Einkaufen; nichts Aufregendes, nur das übliche Auffüllen von Vorräten und ein Snack zwischendurch.

    Der erste richtige Stopp sind die Stromatolithen bei Hamelin Pool. Der Boardwalk ist seit etwa vier Jahren wegen Zyklonschäden geschlossen, aber aus der Luft mit der Drohne wirkt das Feld aus lebenden, schneckenhausartigen Kalkgebilden trotzdem spektakulär. Stromatolithen sind lebende Fossilien: schichtweise gewachsene Kalkstrukturen, die von mikrobiellen Matten - hauptsächlich Cyanobakterien - aufgebaut werden. Sie zählen zu den ältesten Lebenszeugnissen der Erde, einige ähnliche Formen sind mehrere Milliarden Jahre alt. In Hamelin Pool entstehen sie noch heute in den salzigen Flachwasserbereichen. Sie sind nicht nur geologisch faszinierend, sondern auch ökologisch wertvoll, weil sie Einblicke in frühe Lebensformen und urzeitliche Prozesse geben. Aus der Vogelperspektive erkennt man die konzentrischen, wellenförmigen Muster viel deutlicher als vom Ufer aus - ein toller Drohnenblick.

    Danach besuchen wir den Shell Beach - ein Strand, der buchstäblich aus Muscheln besteht. Über Jahrtausende haben Milliarden kleiner, perlweißer Muscheln (hauptsächlich Fragum-Arten) die Küste aufgebaut, sodass hier der Sand praktisch komplett aus Muschelschalen besteht. Der Strand knirscht unter den Füßen, das Wasser ist klar und sehr salzhaltig, und die weiße, reflektierende Fläche wirkt fast surreal im hellen Sonnenschein. Shell Beach ist ein einzigartiges Naturphänomen und ein wunderbarer Kontrast zu den roten und türkisen Landschaften, die wir bisher gesehen haben.

    Zum Abschluss checken wir im Caravan Park in Denham ein. Kurz entspannen und die Eindrücke des Tages sortieren. Ein guter, ruhiger Zwischenstopp, bevor wir weiter die wunderbare Shark Bay erkunden.
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