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  • Day 12

    Trekking Tag 9 - ...mit Yeti Footprint

    April 15 in Nepal ⋅ ⛅ 2 °C

    Wir haben ja heute einen Akklimatisationstag in Samdo - wo viele von den Trekkern wirklich zwei Tage verbringen.

    Da Samdo jetzt nicht das Mekka der Unterhaltung ist, sucht man sich natürlich Beschäftigung - und was fällt einem ein: Ein Gipfeltag also mal richtig hoch in Richtung eines Gipfels. Ich hatte mir den Samdo Peak mit ca. 5200 m ausgesucht - Akklimatisation at it's best.

    Da aber Babu leider den Weg hoch nicht kannte, haben wir uns einen lokalen Guide gesucht, der uns begleitet hat und uns geführt hat.

    Unser Guide:
    Chunbel
    65 Jahre, 3 Söhne, 3 Töchter, wohnt sein Leben lang schon hier bei Samdo, früher sogar noch weiter hinten im Tal Richtung Tibet, besitzt 6 Yaks - und kennt wohl jeden Weg und jeden Gipfel in der Gegend.

    Er hat sich gleich mal Freunde gemacht, indem er mich auf 60 geschätzt hat :-) - aber alles Spass.
    Es war wirklich spannend mit ihm unterwegs zu sein.

    Und ehrlich - er macht Martina den Titel der Bergziege beim Aufstieg absolut streitig. Er ist eigentlich den Berg hoch gerannt.
    Glücklicherweise hat er sich immer wieder mal auf seinen Stock gestützt und hat in die Berge gestarrt - so dass Babu und ich doch endlich wieder aufholen konnten.

    Noch besser war es dann später beim Abstieg - da ist er eigentlich Richtung Tal runtergerannt - und das witzigste war, dass er sich dann immer wieder einfach hingelegt hat, auf seine Jacke und seinen Stock, ein kurzes Nickerchen eingelegt hat, bis wir wieder aufgeholt hatten :-)

    Aber es war spannend - beim Aufstieg hat er uns auf einige Fussspuren aufmerksam gemacht - nach seiner Aussage, gibt es in der Gegend einen Yeti, der genau diese Fussspuren hinterlässt.
    Ich würde eher auf Bär oder Schneeleopard oder irgendwas in der Richtung tippen.

    Wir sind dann auch immer weiter aufgestiegen und haben dann auch in Richtung der tibetischen Grenze geschaut - in erreichbarer Nähe.
    Ich glaube ja fast, dass er früher auch Schmuggler war.

    Besonders beeindruckend war wirklich, dass er uns im Tal Richtung Tibet gezeigt hat, wo er früher gelebt hat - gefühlt auf 4400 m. Ich kann immer noch nicht verstehen, wie die Menschen hier früher überlebt haben....

    Auf 4800 m haben wir den Aufstieg abgebrochen, da dann der Schnee zu dicht wurde - und den beiden Guides wurde es etwas zu gefährlich. in Turnschuhen teile ich das absolut.

    Aber ich gestehe auch, mir hat das auch gereicht . Die Luft wurde schon dünn und ich habe auch geblasen :-)
    Positiver Effekt - Babu meinte, dass nach der Bergtour heute der Pass ein Kinderspiel werden wird.
    Da geht es deutlich entspannter hoch.

    Aber die nur ca 50 % Sauerstoffgehalt auf 5000 m machen sich doch auch bemerkbar - Aufstieg immer Slow an Steady :-)

    Highlight war das sehr einfache Mittagessen ganz oben - hartgekochte Eier, Dajabati Brot, der mitgebrachte Tee (oder war es vielleicht eine Mischung mit Kaffee :-) ) von Chunbel.
    Tolle Aussicht - in alle Richtungen.
    So einfach und schön kann das Leben sein.

    Auf dem Abstieg - wenn Chunbel mal nicht unerreichbar vorne war, hat er auch von den täglichen Erfahrungen hier erzählt. Wir sind auch immer wieder mal an Skeletten von Yaks oder Pferden vorbei gekommen - anscheinend werden die auch immer wieder von Schneeleoparden gerissen. Er erzählte, dass er über die Jahre bereits 10 Yaks verloren hat.

    Angekommen in Samdo hat er uns auch noch auf einen Tee zu sich nach Hause eingeladen - sein Haus steht schon seit 60 Jahren an der Stelle und man erhält einen kleinen Eindruck des Lebens hier. Seit wenigen Jahren haben sie tatsächlich auch Strom, was wirklich eine deutliche Erleichterung war.
    Geheizt wird aber immer noch primär mit Yak Dung, den sie an der Hauswand trocken.

    Spannende Einblicke und erden deutlich....

    Morgen geht es nach Dharamsalla - letzter Ort vor dem Pass. Es soll deutlich einfacher und kälter werden - wir sind alle schon gespannt.
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