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  • Day 5

    Kilimanjaro Tag 4

    September 16, 2018 in Tanzania ⋅ ☀️ 26 °C

    6.30 Uhr. Wake up call.

    „Wir haben Eis auf dem Zelt Tini! Es ist richtig zugefroren!“ Felix ist wiederhergestellt und bereits aus unserem Nest gehüpft, um sich den Sonnenaufgang anzuschauen.

    Ich fühle an meiner Nasenspitze, dass die Welt da draußen, außerhalb meines Daunenschlafsackes, bibberkalt ist. Es hilft alles nix, ich pelle mich aus dem Schlafsack, bin dankbar über den Ingwertee, den Nyari bereits gebracht hat und stopfe alle Wanderkleider, die noch steif vor Kälte sind, in meinen Schlafsack, damit der Schock beim Anziehen nachher nicht allzu groß wird.

    Halbzeit.

    Heute ist Aklimatisierungstag.
    Wir sind im Wandermodus. Schritt vor Schritt vor Schritt. Es wird auch nicht mehr so viel geredet wie in den ersten Tagen. Das monotone Laufen hat was meditatives.
    Die Schrittgeschwindigkeit, die Pius bergauf vorgibt, gleicht der eines Chamäleons. Oder sogar eines Faultiers. „Pole Pole“. Eine wunderbare Entschleunigung nach den letzten turbulenten Wochen.

    So wandern, klettern und kraxeln wir up and down, up and down von 3900m auf 4200m, machen dort eine kurze Pause und steigen dann wieder auf 3995m ins Karanga Camp ab.

    Als das kleine Crew Zelt wieder wackelt, raucht und quietscht, gehen wir hin, bieten unsere letzten Haribos an und fragen, ob wir mitzocken dürfen. Allgemeines Lachen. Leider gibt es in dem vollgestopften Zelt, in dem neben dem Kartenspiel schon wieder gekocht wird, keinen freien Zentimeter. Schade!
    Schnitt. 20 Minuten später klopft es bei uns und die Zockrunde wird auf unser Zelt verlegt. Interkultureller Austausch vom Feinsten. Wir lernen ihr Kartenspiel „Last Card“ (bei dem auch gerne geschummelt werden darf, wie sie immer wieder betonen), sie lernen Dobble von uns, das wir auf Deutsch-Suaheli spielen. Wir biegen uns vor Lachen und plötzlich ist uns gar nicht mehr kalt.

    Oh ich hab sie alle so lieb gewonnen. Unsere Crew. Einige Tage gemeinsam von der Außenwelt abgeschnitten zu sein, schweißt ganz schön zusammen. Wie aufmerksam, wie fürsorglich, wie geduldig, wie genügsam, wie lustig sie sind - obwohl sie das ganze Geraffel der weißen Bonzen da hoch schleppen müssen. Hut ab!
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