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- Day 134
- Wednesday, January 23, 2019 at 12:09 AM
- ⛅ 24 °C
- Altitude: 980 m
Botswana22°37’52” S 24°0’14” E
Tschüss Afrika

Ich schaue aus dem kleinen Fenster des Flugzeuges und erfreue mich an dem letzten afrikanischen Sonnenuntergang dieser Reise.
Wie farbintensiv die Natur doch sein kann, fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Über dem weiten Horizont schichten sich von glühend-rot über grell-orange und blass-gelb hin zu sachtem blaugrau die intensivsten Farbnuancen, bis die Schichten sich allmählich im tiefen Dunkelblau des Universums verlieren.
Noch ein letztes Mal sehe ich das Kap der guten Hoffnung, den Tafelberg und den Lionshead.
In den letzten Tagen von unten hinaufgeguckt und jetzt gucke ich auf diese Naturwunder hinab.
Wir fliegen über ein Gebirge in Südafrika, auf dem ich neulich noch stand. Über Salzwüsten in Botswana, in denen ich vor ein paar Wochen noch Erdmännchen beobachtet habe. Über die Viktoriafälle, über die ich vor nicht allzu langer Zeit schon etwas tiefer geflogen bin. Über einen Nationalpark in Sambia, in dem ich vor wenigen Monaten den ersten Leoparden meines Lebens gesehen habe.
Aus der Vogelperspektive sehe ich diese Länder unter uns hinwegziehen und, wie in einem kleinen Turbozeitrafferrückblick, zieht vor meinem inneren Auge nochmals unsere gesamte Afrikareise an mir vorbei.
Welch Privileg diese Reise ist, war mir von Anfang an klar. Während der letzten Monate im afrikanischen Kontinent jedoch wurde mir immer noch bewusster, was für ein Luxusleben ich führen darf.
Ich bin dankbar für diese privilegierte Situation, in die ich einfach so hineingeboren wurde. Aber ich fühle auch eine gewisse Last, fühle mich verantwortlich, anderen, weniger vom Leben bevorzugten Menschen etwas von meiner Freiheit, meiner Bildung, meiner Leichtigkeit abzugeben. Andere an meinem „Reichtum“ teilhaben zu lassen. Mein Glück zu teilen.
Ich hoffe ganz inständig, dass mir dies noch oft im Leben gelingt.
Ich sitze also hier im Flugzeug, das mich auf einen neuen Kontinent bringen wird und verdaue Eindrücke, Erlebnisse und Gefühle der letzten Monate.
Knapp unterhalb der Äquators haben wir die Reise begonnen.
Knapp überhalb des Äquators setzen wir sie nun auf einem anderen Kontinent fort.
Von der Südhalbkugel auf die Nordhalbkugel.
Von Linksverkehr nach Rechtsverkehr.
Von Schilling, Kwatcha, Pula, Metical und Rand zu Peso.
Von Muzungu zu Gringo.
Ich freue mich unglaublich auf die neuen Abenteuer, die das Leben für uns bereit hält. Dieses tolle tolle Leben.
Und während ich hier so herum sinniere, schnarcht Felix neben mir friedlich vor sich hin.
Jeder verarbeitet aufregende Zeiten eben auf seine eigene Weise ;)
Wie beruhigend, dass manche Dinge einfach immer gleich bleiben...Read more