Satellite
Show on map
  • Day 160

    Guachaca - Kolumbiens Karibikküste 1

    February 18, 2019 in Colombia ⋅ 🌙 27 °C

    Ich sitze am Costeño Beach und schaue auf das raue Meer. Da donnern ganz schön krasse Wellen rein. Man könnte nicht meinen, dass dies die Karibik ist. Aber genau so wie das ganze Land, präsentiert sich auch der Ozean sehr vielfältig.
    Ich drehe mich nach rechts und sehe scheinbar unendlich langen palmengesäumten Strand, der nach und nach im salzigen Dunst der tosenden Brandung verschwimmt. Ich drehe mich nach links und blicke auf eine Flussmündung. Meer trifft Süßwasser. Mein Blick folgt dem Lauf des Flusses in den dichten Dschungel hinter mir. Mich würde nicht wundern, wenn da jetzt Balu auf dem Rücken mit Mogli auf seinem dicken Bauch dahertreiben würde. Die Szenerie ist wirklich wie aus dem Dschungelbuch geklaut.
    Mein Blick schweift weiter und ich sehe, wie sich der Dschungel hinter mir immer weiter anhebt. Grüne Berge, die sich immer mehr in Gebirge verwandeln, je weiter das Auge reicht.
    Dschungel, der zu grünen Bergen anwächst. Grüne Berge, die zu einem Gebirge anwachsen.
    Wie so oft schon auf der Reise wird mir erst jetzt, wo ich mittendrin sitze klar, wo ich mich überhaupt befinde. Ich sitze am Rande der Sierra Nevada, dem höchsten Küstengebirge der Welt.

    Wir verbringen hier ein paar geruhsame Tage. Um nicht ständig neue Menschen kennen zu lernen, müssen wir fast schon mit Scheuklappen herumlaufen. Das klingt vielleicht komisch (und fühlt sich auch so an), aber wenn man monatelang schon kein richtiges Zuhause beziehungsweise privaten Rückzugsort hat, braucht man ab und zu einfach mal Zeit zu zweit und Zeit allein. Surfen, Yoga, lesen, in der Hängematte pfläzen, Reiseberichte schreiben, Fotos sortieren, Musik hören, den Schlafmangel des Großstadtlebens nachholen, die weitere Reise planen, baden.

    Am Strand liegen bunt bemalte Holzboote, deren Lack langsam aber sicher abblättert.
    Riesige blaue Schmetterlinge hüpfen elegant in der Luft herum.
    In dieser zauberhaften Szenerie stehen immer wieder kleine Holzhütten mit Dächern aus Palmenwedel, in denen wir frisch gemixten Ananas-Maracuja-Saft kaufen und frischen Fisch mit Kokosnussreis und Patacones (plattgedrückte und gebratene Kochbananen) essen.

    Von trubeligen Großstädten über sandige Steinwüsten und saftig grünen Tälern hin zu einsamen Karibikstränden mit gigantischen Gebirgen im Hintergrund - wie vielfältig dieses Stückchen Erde doch ist.
    Read more