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  • Day 178

    Panamas Pazifikküste 1

    March 8, 2019 in Panama ⋅ 🌙 25 °C

    Links, rechts, oben, unten - überall sind sie und ich bin mitten drin! Was für ein verrücktes Gefühl. Ein riesiger Schwarm „big eyed jacks“ umzingelt mich und sie scheinen nicht zu bemerken, dass ich eigentlich nicht zu ihrer Gang gehöre. Sie schwimmen direkt vor meiner Taucherbrille, flitzen zwischen meinen Beinen durch und gleiten an meinen Händen entlang.
    Kurz wird mir fast schwindelig, weil man mitten in so einem Schwarm den Überblick verliert, wo vorne hinten oben und unten ist. Dann erinnere ich mich glücklicherweise an Dori’s Anweisung „Einfach schwimmen schwimmen schwimmen“ und so mache ich es dann auch. Als neues und etwas zu großes Mitglied des Schwarms versuche ich mich den ständig wechselnden Formationen meiner neuen Kumpels anzupassen. Stern. Formation! Röhre. Formation! Kugel. Formation! Ich bewundere die flinken Fische für ihre Wendigkeit und fühle mich, trotz dass sie mich mit offenen Flossen in ihre Gang aufnehmen, ein bisschen fehl am Platz.

    Was für ein Privileg schon wieder. Einfach so mit ganz niedlichen Haien, gemächlichen Schildis, ungestümen Froschfischen, langgliedrigen Langusten und hoppelnden Seepferdchen abzuhängen. Schon sehr nett, dass sie uns einfach so ihr Revier erkunden lassen. Man stelle sich nur mal vor, wie wir Menschen reagieren würden, wenn die Haie sich plötzlich auf einen Erkundungsgang durch die Gassen machen oder die Langusten an den Hauswänden hochkrabbeln und People-watching durch die Fenster machen würden. Ja vermutlich würden wir sie einfach fangen und essen. Janosch hatte schon recht mit seinem Gedanken „Der Mensch ist eine Sau.“
    Janosch war sowieso ein sehr toller Mann. Und endlich sehe ich es mit eigenen Augen. Seit meiner Kindheit mit dem Tiger und dem Bär habe ich die fantasievollsten Vorstellungen von diesem Land. Auch hier hat Janosch es auf den Punkt gebracht: OH WIE SCHÖN IST PANAMA.

    Wir sind an Panamas Pazifikküste, im Dörfchen Santa Catalina. Abgesehen vom Tauchen rund um die Insel Coiba gibt es hier gar nicht so viel zu tun. Außer natürlich surfen. Meine Wasserratte Felix sehe ich so gut wie gar nicht mehr. Eigentlich nur dann, wenn er ausgehungert und mit roten Augen vom vielen Salzwasser („Was soll ich machen? Ich muss doch gucken, ob da unter der Welle Felsen sind!“) in unsere AirBnb Wohnung kommt.
    Wie es sich für eine zukünftige Ehefrau gehört, habe ich dann natürlich bereits für ihn gekocht. Es macht richtig Spaß, mal wieder selbst zu kochen. Und den Geldbeutel freut es auch - Panama ist ein gutes Stück teurer als Kolumbien, gezahlt wird in US-Dollar.

    Mit Santa Catalina haben wir schon wieder ein großartiges Stückchen Erde entdeckt. Es tollen nicht nur Walhaie und Delphine im Wasser herum, nein, es stürzen sich auch abenteuerlustige Pelikane mit Riesenschnäbel kamikazeartig ins Wasser, um die von den Delphinen an die Oberfläche getriebenen Fische aufzukeschern. Was für ein Schauspiel! Und on top brilliert Santa Catalina auch noch mit den spektakulärsten Sonnenuntergängen und einem Sternenhimmel, der an der Anzahl der Sterne wohl kaum zu überbieten ist.

    Danke du wundervolle Natur, dass du dich immer wieder von deiner schönsten Seite präsentierst!
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