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  • Day 184

    Bocas del Toro - Town 1

    March 14, 2019 in Panama

    Panamas Provinz Bocas Del Toro besteht aus mehreren der Karibikküste vorgelagerten Inseln und einem Regenwald-Teil auf dem Festland.
    Das Inselarchipel ist wohl der Inbegriff eines jeden Karibiktraums.

    Glasklares Wasser, einsame Strände, Palmen, die ins türkisfarbene Meer hängen, Piña Colada aus der Ananas, gestählte Surfer, Faultiere in den Bäumen, Schildkröten auf Autokennzeichen und eine Uhr, die irgendwie langsamer tickt.

    Die einzige Insel, auf der es Autos gibt, ist die Hauptinsel Isla Colon. Hauptverkehrsmittel auf den Inseln ist das Fahrrad (genauer gesagt Beach Cruiser) und zwischen den Inseln verkehren kleine Taxi-Boote.
    Der touristisch erschlossenste Fleck dieses Archipels ist ohne Frage Bocas-Town auf der Isla Colon.
    Die Sträßchen sind hier gesäumt von bunt angestrichenen Holzlattenhäusern. Viele davon stehen auf Stelzen über dem Wasser. Das Dörfchen versprüht einen typisch karibisch-entspannten Flair. Die einzigen richtig Geschäftstüchtigen scheinen hier die Chinesen zu sein. Die Supermärkte werden Chinos genannt, da sie fest in chinesischer Hand sind.

    Die erste von drei Wochen in dem Bocas-Archipel haben wir uns eine AirBnb gemietet. Ein türkisfarbenes Holzhäuschen direkt über dem Wasser in Bocas Town. Mit eigenem Balkon raus aufs Meer, von welchem aus wir direkt von den Taxibooten abgeholt werden können. Super zentrale Lage. Hört sich mega an. Ist es auch. Einziges Manko: wir sind SO zentral, dass wir linkerhand das Partyhostel Selina und rechterhand die Dorfdisko Barco Hundido haben. Wir befinden uns also mitten in der Soundschleuse. Und da hier gerade Hochsaison ist, dröhnt die Musik nicht nur am Wochenende, sondern jeden Tag.

    Da bekommt man einen richtigen Flashback in die Jugend. So wie damals, als man betrunken auf dem Sofa mitten in der Party eingeschlafen ist, fühlen wir uns jetzt in unserem eigenen Bett. Da wir also eh nicht vor drei oder vier Uhr morgens einschlafen können, entscheiden wir uns, lieber rüberzugehen und mitzufeiern, als hellwach daheim im Bett zu liegen :)

    Das verträgt sich leider nicht so gut mit dem Spanisch-Kurs, den ich gerade jeden Tag von 8-12 Uhr mache. Meine Gruppe ist jedoch so lustig, dass ich die Müdigkeit schnell vergesse. Mit der französisch-kanadischen Lucy und dem japanischen Takeshi, beide mindestens zwanzig Jahre älter als ich, und unserer süßen panamesischen Lehrerin Iraida diskutieren wir auf spanisch über unsere äußerst verschiedenen Kulturen. Schon verrückt, wie einem seine eigene Kultur erst so richtig bewusst wird, wenn man sie Menschen aus anderen Ländern beschreibt. Was bitte schön ist denn genau nochmal dieses berühmte Eisbein? Und warmen Wein kann sich auch kaum jemand vorstellen, geschweige denn Bier aus einem Literkrug. Takeshi bringt Stäbchen als Geschenk für Iraida mit und versorgt uns mit Wasabi-Crackern, die er auf jede Reise mitnimmt. Wir bestaunen, wie er seine japanischen Schriftzeichen zeichnet. Und die anderen amüsieren sich über die deutschen Umlaute. Apropos:
    Mein neues Lieblingswort auf Spanisch heißt Pingüino.

    Mit Apo, Chris und Sebi, die gerade auf Besuch da sind, leben wir voll im karibischen Flow. Surf, Eat, Sleep, Repeat. Während die Jungs sich per Taxiboot täglich zu den verschiedenen Surfspots rund um die Inseln fahren lassen, checken Apo und ich die verschiedensten Strände aus, von denen es in so einem Archipel ja zu genüge gibt.
    Am Playa des Estrellas zum Beispiel sehen wir zwar keinen einzigen der berühmten Seesterne, dafür sitzen wir im kristallklaren Wasser und schlürfen Coco Loco aus der Kokosnuss und Piña Colada aus der Ananas. An der Klarheit des Wassers gemessen ist jedoch wohl die Bar „Blue coconut“ am Rande der Isla Solarte der absolute Gewinner. Hier muss man noch nicht mal Schnorcheln gehen, sondern kann sich einfach auf den Steg setzen und nach unten schauen, wo sich einem ein Aquarium aus Seesternen, Seegurken und vielen bunten Fischen aufmacht.

    Bocas Del Toro hat es uns angetan - wieder mal ein Ort, an dem man hängenbleiben könnte.
    Oder wie Laura, unsere verrückte Yogalehrerin sagen würde: YAYY! LIFE’S GROOVEY!
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