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  • Day 197

    Bocas del Toro - Polo Beach 1

    March 27, 2019 in Panama ⋅ ⛅ 25 °C

    Das habe ich bestimmt schon ein paar mal gesagt. Aber dieses Mal ist es wirklich so: ich habe den schönsten Strand der Welt entdeckt. Polo Beach.
    Aber von vorne: Heute früh sind wir von unserer Wohnung in Bocas Town (Felix und ich sind jetzt wieder zu zweit und zum drittenmal auf der Isla Colon umgezogen) per Boot zur Insel Bastimentos gefahren. Das Hauptörtchen dort heißt Old Bank. Wir schlenderten also durch die einzige Gasse, die es gibt, bewunderten die bunten Holz-Häuschen überm Wasser und erhaschten hier und da ein paar Gesprächsfetzen der Einheimischen. Dies war der Hauptgrund, weshalb ich das Dorf besuchen wollte: hier ist der einzige Ort der Welt, an dem Gali-Gali gesprochen wird, ein Mix aus Jamaica-Englisch, Spanisch und Elementen des Guyamí (die Sprache der Eingeborenen Ngäbe-Buglé). So streunerten wir im Nieselregen durch das Dorf, in dem aus jedem vierten Haus lautstark Salsa oder Reggaeton dröhnt, und sogen den unverblümten karibischen Vibe ein.

    Nach einem oberleckeren French Toast im Sea-Monkey rat uns dessen Besitzer von unserer Idee ab, die Insel zu Fuß zu überqueren, um an den Red Frog Beach zu gelangen. Viele Touristen haben sich dabei schon im Dschungel verirrt und mit unseren Flipflops kämen wir auf dem schlammigen Untergrund eh nicht weit.

    Gut. Mal wieder bestens informiert.
    Also befolgten wir seinen Rat und hüpften in das nächste Taxiboot.
    Der Red Frog Beach ist ein Traum. Ein Bilderbuchstrand. Sogar im Regen. Weil wir überhaupt keine Orientierung hatten, liefen wir einfach mal einen Dschungelpfad entlang, der uns zu einem noch bilderbuchigeren Strand führte.
    In diesem Paradies sitzen wir nun und haben es ganz für uns alleine!
    Zugegeben lädt das Wetter auch nicht gerade zu einem Strandtag ein.
    Wir ignorieren den Regen und genießen unseren ganz privaten Traum-Strand.

    Na gut. Ehrlich gesagt motze ich am Nieselregen rum und diese doofen kleinen roten Frösche haben wir auch noch nicht gesehen.
    Felix ist ungeduldig, er will ein Bier. Schon blöd, dass es an so einem abgelegenen Strand keine Kneipe gibt.

    Denken wir. Und in dem Moment reißt der Himmel auf und die Sonne taucht unser Paradies in das zauberhafteste Licht, das man sich vorstellen kann. Als sei das nicht schon göttlich genug, entdecken wir eine kleine Holzhütte am Strand. Wir trauen unseren Augen nicht. Und dann überschlagen sich die Ereignisse. Erst zieht Señor Polo, der in der Hütte wohnt (und der Namensgeber des Strandes ist), aus seinem Kühlschrank (unglaublich aber wahr) zwei Dosen Bier. Dann frägt uns Titi (ein Einheimischer Rastafari mit Dreadlocks) auf schweizerdeutsch (er hat ne Schweizer Freundin), ob wir die Faultiere schon gesehen haben. Ich flipp fast aus und renne ihm hinterher. Mit dem schlechtesten Dschungeloutfit (ich war ja eben noch am Strand und trage deshalb nur meinen Bikini und bin barfuß) streife ich durch das Dickicht und plötzlich sehe ich sie: FAULTIERE!! Ich kann es nicht fassen. Meine ersten Faultiere, die ich ganz nah sehe. Und während ich noch glotze, springt Titi auch schon weiter und ruft: „Kommt hierher. Da sind die roten Frösche!“ WAAS? Auch noch das! Die Moskitos fressen mich auf, aber das ignoriere ich. Titi zeigt auf einen Baum und da sitzen sie echt: lauter minikleine knallrote Frösche mit schwarzen Punkten. Giftig. Erklärt uns Titi und fängt direkt einen und setzt ihn Felix auf die Hand.
    Ich weiß gar nicht, wo ich hinschauen soll. Frösche, Titi, Faultiere. Völlig überfordert stehe ich im Bikini im Dschungel und kann mein Glück nicht fassen.

    Am allermeisten feiere ich die Faultiere. Wie süß kann man eigentlich gucken? Augen auf Halbmast, der Blick ein bisschen wie dauerbekifft und eine Sturm-Frisur, die an die Vokuhilas der 80er erinnert. Überragend!

    Ich krieg gar nicht genug vom Beobachten, schieße aus jedem Winkel hunderte Fotos und darf sogar auf Felix Schultern sitzen, damit ich meine wuscheligen Freunde noch näher sehen kann.

    Felix gestattet mir noch einige Momente, bevor er heimdrängt. Wir haben noch einen langen Dschungelweg vor uns und müssen dann erstmal schauen, ob wir noch ein Taxiboot bekommen, da es schon dunkel wird. Ich sehe widerwillig ein, dass wir losmüssen.

    Da ich aber noch lange nicht genug geguckt habe, besuche ich mein privates Paradies, den Polo Beach am nächsten Tag gleich nochmal.

    Und wer hängt da noch an Ort und Stelle? Meine zwei Faulpelze ;)
    Keinen Zentimeter haben sie sich bewegt.

    Danke liebe Erde, dass du dich mir immer und immer wieder von deiner wunderschönsten Seite zeigst!
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