• "Kulturschock" Südamerika

    9 mei 2017, Chili ⋅ ⛅ 14 °C

    In Neuseeland habe ich am Ende schon die Stunden gezählt, bis es weiter nach Südamerika geht und das Reisen auf einmal wieder eine größere Herausforderung darstellt – kaum in Chile gelandet, frage ich mich für einen kurzen Moment aber: WIRKLICH?!?! 🙈Wahrscheinlich liegt es aber einfach an meiner Müdigkeit... immerhin war es ein langer Flug und 15h Zeitverschiebung. Nach der langen Zeit in Australien und Neuseeland bin ich bei meiner Ankunft in Santiago tatsächlich etwas überfordert – es ist laut, extrem viele Menschen (von denen kaum jemand englisch spricht) und alles wirkt schmutzig und es ist einfach nicht mehr so sicher, man sollte ständig auf seine Sachen aufpassen.

    Der Start in Südamerika ist also etwas holpriger. Ich schaffe es in der völlig überfüllten Ubahn, mich tatsächlich in der falschen Schlange anzustellen. Ich dachte, die wollen alle ein Ticket kaufen, aber nein, die ewig lange Schlange war nur für den Einlass zur Ubahn - hab ich aber natürlich erst gemerkt, als ich kurz davor stand und musste also nachdem ich dann endlich ein Ticket gekauft hatte (die Schlange war echt kurz) natürlich noch mal anstehen. 🙈🙄
    Am nächsten Morgen beim Frühstück ist außer mir kein Mensch und das Hostel ist nicht gerade winzig und welcher Backpacker lässt sich ein kostenloses Frühstück entgehen?!?!. Es ist ein sehr eigenartiges, sogar etwas einsames Gefühl. Viel Zeit habe ich zum Glück nicht darüber nachzudenken. Ich hatte schon in Neuseeland gelesen, dass es auch in Santiago eine Free Walking Tour gibt und welchen besseren Weg gibt es, sich einen Überblick über die Stadt zu verschaffen. Noch bevor die Tour überhaupt angefangen hat, komme ich mit anderen ins Gespräch und es stellt sich raus, dass von den 10 Teilnehmern 6 Deutsche sind 🙈 (aber zum Glück ein Teil auch in meinem Alter und nicht wie in Australien oft nur Anfang 20). Auf der Tour erzählt uns der Guide von einem Drink, der in Santiago erfunden worden ist und daher beschließen wir ihn direkt im Anschluss an die Tour zu probieren (wohlgemerkt die Tour endet am frühen Nachmittag). Der Name „Erdbeben“ verrät eigentlich auch schon alles... einmal probieren reicht für mich definitiv (ich hab nicht mal das halbe Glas runter bekommen). Das Getränk besteht aus billigem Weißwein (bzw. dem allerbilligsten den man finden kann), Fernet Branca, Ananassaft und Vanilleeis...mehr muss ich glaub ich nicht sagen?!?! 😱😂

    Am nächsten Morgen sieht es beim Frühstück zum Glück auch ganz anders aus und ich lerne super nette Leute kennen mit denen ich die nächsten Tage verbringe 😍 (einer davon natürlich Australier). Trotzt schlechtem Wetter beschließen wir am nächsten Tag eine Weintour zu machen. Es wird ein richtig entspannter Tag und das kalte, nasse Wetter ignorieren wir einfach, oder trinken es uns schön. Der Besitzer des Weinguts hat seine private Kunstsammlung chilenischer Artefakte und Fotografien öffentlich zugänglich gemacht und als wir uns auf den Weg nach Hause machen wollen, bleibt tatsächlich die Kuratorin des Museums neben uns stehen und bietet uns an uns mit zurück nach Santiago zu nehmen. Chile wird also langsam immer besser...

    Daz, einer der beiden Jungs mit denen ich die letzten Tage verbracht habe, hat eine ähnliche Reiseroute wie ich, daher werden wir wohl die nächsten Stationen in Chile zusammen machen. Will geht leider als nächstes nach Argentinien und wie immer heißt es mal wieder „goodbye“.
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